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Third-party anger and being moved / an appraisal approach to moral emotions

Landmann, Helen 08 May 2017 (has links)
Moralisches und unmoralisches Verhalten kann mit starken Emotionen verbunden sein. Beispielsweise kann das Beobachten einer Ungerechtigkeit echte Empörung auslösen (d. h. third-party anger). Außergewöhnliche Hilfsbereitschaft dagegen kann zu Gefühlen des Bewegtseins und der Überwältigung führen (d. h. being moved). Am Beispiel dieser Emotionen beleuchtet die vorliegende Dissertation wie Moral und Emotionen zusammenhängen. Dafür wurde die Rolle von Konsequenzen und Normen für emotionale Reaktionen und damit verbundene Verhaltensweisen anhand von sechs empirischen Studien untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Gefühle des Bewegtseins das positive Pendent zu Ärger darstellen. Während Ärger durch Normverletzungen ausgelöst wird (z. B. Ungerechtigkeit oder Respektlosigkeit), werden Gefühle des Bewegtseins durch das Beobachten positiver Normabweichungen ausgelöst (z. B. ungewöhnliche Hilfsbereitschaft oder außergewöhnliche Leistung). Diese emotionalen Episoden scheinen wesentlich für ein soziales Zusammenleben zu sein, da sie mit Bestrafungsentscheidungen, politischen Wahlentscheidungen und ehrenamtlicher Arbeit verbunden waren. Wie diese Emotionen ausgelöst werden konnte wesentlich besser erklärt werden, wenn bestehende Methoden zur Erfassung von Appraisals (d. h. subjektiven Bewertungen) erweitert wurden. Zusammengenommen zeigen diese Befunde auf, wie Appraisaltheorien auf moralische Emotionen angewendet werden können und tragen dazu bei, Verbindungen zwischen moralischen Grundsätzen und Emotionen zu identifizieren. Sie weisen außerdem auf praktische Implikationen hin, wie der Auslösung von Ärger durch Medien und der Rolle von Gefühlen des Bewegtseins in Überzeugungsprozessen. / Moral and immoral behavior can elicit strong emotions. For instance, people can get outraged when they witness unfair behavior (i.e., they experience third-party anger) and they can be intensely moved and overwhelmed by exceptional helpfulness (i.e., they experience feelings of being moved). Using these feelings of third-party anger and being moved as examples, this dissertation set out to clarify how morality and emotions are related. Specifically, the role of outcomes and norms for emotional reactions and behavioral consequences were investigated within six empirical studies. Results indicate that third-party anger and feelings of being moved are counterparts: whereas witnessing behavior that violates norms (e.g., unfairness or disrespect) elicits anger, witnessing behavior that surpasses norms (e.g., exceptional helpfulness or outstanding achievement) elicits feelings of being moved. These emotional episodes seem to be highly relevant for social life as they were associated with punishment decisions, voting intentions and voluntary work. Explaining the elicitation of these emotions was improved when expanding established appraisal assessment methods. Taken together, these findings provide a framework for applying appraisal research to moral emotions and contribute to identifying links between moral principles and emotions. In addition, they point to practical implications concerning anger-induction through the media and the role of being moved in persuasion processes.
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Speededness in Achievement Testing: Relevance, Consequences, and Control

Becker, Benjamin 05 December 2023 (has links)
Da Prüfungen und Tests häufig dazu dienen, den Zugang zu Bildungsprogrammen zu steuern und die Grundlage zur Abschlussvergabe am Ende von Bildungsprogrammen bilden, ist ihre Fairness und Validität von größter Bedeutung. Ein kontrovers diskutierter Aspekt standardisierter Tests ist die Verwendung von Zeitlimits. Unabhängig davon ob eine Testadministration Zeitdruck hervorrufen soll oder nicht, sollten Testentwickler:innen in die Lage versetzt werden, den Zeitdruck einer Testadministrationen explizit gestalten zu können. Zu diesem Zweck schlägt van der Linden (2011a, 2011b) einen Ansatz zur Kontrolle des Zeitdrucks von Tests in der automatisierten Testhefterstellung (ATA) unter Verwendung von Mixed Integer Linear Programming und eines lognormalen Antwortzeitmodells vor. Dabei hat der Ansatz von van der Linden jedoch eine zentrale Limitation: Er ist auf das zwei-parametrische lognormale Antwortzeitmodell beschränkt, das gleiche Geschwindigkeits-Sensitivitäten (d.h. Faktorladungen) für alle Items annimmt. Diese Arbeit zeigt, dass ansonsten parallele Testhefte mit unterschiedlichen Geschwindigkeits-Sensitivitäten für bestimmte Testteilnehmende unfair sind. Darüber hinaus wird eine Erweiterung des van der Linden-Ansatzes vorgestellt, die unterschiedliche Geschwindigkeits-Sensitivitäten von Items in ATA berücksichtigt. Weiter wird diskutiert, wie Testhefte mit identischen, aber unterschiedlich angeordneten Items zu Fairness-Problemen aufgrund von Item-Positionseffekten führen können und wie dies verhindert werden kann. Die vorliegende Arbeit enthält zusätzlich Anleitungen zur Verwendung des R-Pakets eatATA für ATA und zur Verwendung von Stan und rstan für Bayesianische hierarchische Antwortzeitmodellierung. Abschließend werden Alternativen, praktische Implikationen und Grenzen der vorgeschlagenen Ansätze diskutiert und Vorschläge für zukünftige Forschungsthemen gemacht. / As examinations and assessments are often used to control access to educational programs and to assess successful participation in an educational program, their fairness and validity is of great importance. A controversially discussed aspect of standardized tests is setting time limits on tests and how this practice can result in test speededness. Regardless of whether a test should be speeded or not, being able to deliberately control the speededness of tests is desirable. For this purpose, van der Linden (2011a, 2011b) proposed an approach to control the speededness of tests in automated test assembly (ATA) using mixed integer linear programming and a lognormal response time model. However, the approach by van der Linden (2011a, 2011b) has an important limitation, in that it is restricted to the two-parameter lognormal response time model which assumes equal speed sensitivities (i.e., factor loadings) across items. This thesis demonstrates that otherwise parallel test forms with differential speed sensitivities are indeed unfair for specific test-takers. Furthermore, an extension of the van der Linden approach is introduced, which incorporates speed sensitivities in ATA. Additionally, test speededness can undermine the fairness of a test if identical but differently ordered test forms are used. To prevent that the score of test-takers depends on whether easy or difficult items are located at the end of a test form, it is proposed that the same, most time intensive items should be placed at the end of all test forms. The thesis also provides introductions and tutorials on using the R package eatATA for ATA and using Stan and rstan for Bayesian hierarchical response time modeling. Finally, the thesis discusses alternatives, practical implications, and limitations of the proposed approaches and provides an outlook on future related research topics.
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Individual and age-related differences in face-cognition

Hildebrandt, Andrea 01 September 2010 (has links)
Experimentelle und neurophysiologische Studien weisen auf eine Spezifität der Gesichterkognition hin. In der differentiellen Psychologie wird ein Schwerpunkt auf die Differenzierbarkeit sozio-kognitiver Leistungen von akademischen Fähigkeiten gelegt. Dabei werden bislang kaum Versuche unternommen, Messmodelle zu etablieren, die in neurokognitiven Modellen verankert sind. Basierend auf neuartigen Versuchen zur Etablierung solcher Modelle ist es das Ziel dieser Dissertation, die Robustheit dieser Modelle aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive zu betrachten und diese zu erweitern. Zudem werden altersbedingte Leistungsunterschiede in der Gesichterkognition auf der Ebene latenter Faktoren ermittelt und die Hypothese altersbedingter kognitiver Dedifferenzierung mit modernen Methoden kritisch untersucht. Das Hauptziel ist die Erbringung entwicklungspsychologischer Evidenz für die Spezifität der Gesichterkognition. In einem ersten - primär methodologischen - Manuskript wird erstmalig in der Literatur die Implementierung von Funktionen der Beobachtungsgewichtung aus der nicht-parametrischen Regression für Strukturgleichungsanalysen vorgeschlagen. Diese Methode ergänzt Multigruppenanalysen bei der Untersuchung kognitiver Dedifferenzierung. Weitere vier Manuskripte adressieren Fragestellungen zur Gesichterkognition und zeigen: 1) Gesichterwahrnehmung, Gesichtergedächtnis und die Schnelligkeit der Gesichtererkennung sind separierbare Prozesse über die gesamte erwachsene Lebensspanne; 2) die Schnelligkeit der Gesichtererkennung kann nicht von der Schnelligkeit der Emotions- und Objekterkennung faktoriell getrennt werden; 3) Gesichterwahrnehmung und Gesichtergedächtnis können bis zum späten Alter von allgemeinen kognitiven Fähigkeiten getrennt werden, und 4) eine leichte Dedifferenzierung zwischen Objekt- und Gesichterkognition tritt auf der Ebene von Akkuratheitsmessungen auf. Implikationen sind in den Manuskripten ausführlich diskutiert und im Epilog zusammengefasst. / Cognitive-experimental and neuropsychological studies provided strong evidence for the specificity of face cognition. In individual differences research, face tasks are used within a broader variety of tasks, usually with the intention to measure some social skills. Contemporary individual differences research still focuses on the distinction between social-emotional vs. academic intelligence, rather than establishing measurement models with a solid basis in experimental and neuropsychological work. Building upon recent efforts to establish such measurement models this dissertation aimed to extend available models and assess their robustness across age. Furthermore, it investigates mean age differences for latent factors, critically looks at phenomena of dedifferentiation with novel and innovative analytic methods, and attempts to provide more evidence on the uniqueness and communalities of face cognition throughout adulthood. In a first primarily methodological manuscript, we propose for the first time in the literature an implementation of functions to weight observations used in nonparametric regression approaches into structural equation modeling context, which can fruitfully complement traditionally used multiple-group approaches to investigate factorial dedifferentiation. In the following four manuscripts, we investigated individual and age-differences in face cognition. Results show that: 1). Face perception, face memory and the speed of face cognition remain differentiable throughout adulthood; 2). The speed of face cognition is not differentiable from the speed of perceiving emotional expressions in the face and complex objects, like houses; 3). Face perception and memory are clearly differentiable from abstract cognition throughout adulthood; and 4). A slight dedifferentiation occurs between face and object cognition. Implications are discussed in the manuscripts and the epilogue.
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Perception of dynamic facial expressions of emotion / electrophysiological evidence

Recio, Guillermo 15 March 2013 (has links)
Verhaltensstudien haben gezeigt, dass dynamische besser als statische Emotionsausdrücke erkannt werden. Im Einklang mit dieser dynamischer Vorteil Hypothese, haben fMRT Studien eine erhöhte und ausgedehnte Aktivierung für dynamische Emotionsausdrücke gezeigt. Die vorliegende Dissertation hatte das Ziel, die kognitiven Mechanismen, die den dynamischen Vorteil bedingen, zu klären, beziehungsweise die Spezifität dessen Wirkung für Gesichtsausdrücke der sechs Basisemotionen zu untersuchen. Studie 1 verglich Verhaltensdaten und kortikale Reaktionen zwischen dynamischen und statischen Emotionsausdrücken. Studie 2 behandelte methodischen Fragen des Timings der Stimuli und der neutralen dynamischen Bedingung. Studie 3 überprüfte die Hypothese, dass die Erhöhung der Menge von Bewegungen in den Gesichtsausdrücken die Zuweisung der Aufmerksamkeit erhöhen würde, und verglich die Wirkung in emotionalen und nicht-emotionalen Bewegungen. Study 4 konzentrierte sich auf die Frage der Emotionsspezifität der Hirnaktivierung in der Erkennung von Emotionen. Die Ergebnisse bestätigten einen dynamischen Vorteil in der Klassifizierung von Emotionsausdrücken, vermutlich bedingt durch eine Erhöhung in der visuellen Aufmerksamkeit, und eine Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung. Außerdem, erhöht sich dieser Effekt mit allmählichem Erhöhen der Stärke der Bewegung in beide emotionalen und neutralen Bedingungen. Solche Effekte sprechen für ein perzeptuellen Bias erhöhte Aufmerksamkeit emotionalen verglichen mit neutralen und dynamischen verglichen mit statischen Gesichtern zuzuweisen. Dieser Effekt war für Freude etwas erhöht und für Überraschung reduziert, aber insgesamt ähnlich für alle Emotionsausdrücken. / Behavioral studies have shown that facial expressions of emotion unfolding over time provide some type of information that benefits the recognition of emotional expressions, in comparison with static images. In line with the dynamic advantage hypothesis, neuroimaging studies have shown increased and wider activation while seeing dynamic expressions. The present dissertation aims to clarify the cognitive mechanism underlying this dynamic advantage and the specificity of this effect for six facial expressions of emotion. Study 1 compared behavioral and brain cortical responses to dynamic and static expressions, looking for psychophysiological correlates of the dynamic advantage. Study 2 dealt with methodological issues regarding the timing of the stimuli and the dynamic neutral conditions. Study 3 tested the hypothesis that increasing the amount of movement in the expressions would increase the allocation of attention, and compared effects of intensity in both emotional and non-emotional movements. Study 4 focused on the question of emotion specificity of brain activation during emotion recognition. Results confirmed a dynamic advantage in the classification of expressions, presumably due to more efficient allocation of attention that improved perceptual processing. The effect increased gradually by augmenting the amount of motion, in both emotional and neutral expressions, indicating a perceptual bias to attend facial movements. The enhancement was somewhat larger for happiness and reduced for surprise, but overall similar for all emotional expressions.
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Verarbeitung emotionaler Reize bei Personen mit einer Zwangsstörung

Ischebeck, Moritz Bastian 07 July 2014 (has links)
Trotz zahlreicher Untersuchungen lässt sich bei der Zwangsstörung noch kein einheitliches, alle Befunde integrierendes Krankheitsmodell formulieren. Die Verarbeitung von emotionalen Reizen könnte bei Personen mit Zwangsstörungen verändert sein. Dies trägt möglicherweise zur Entwicklung und Aufrechterhaltung der Störung bei. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, spezifische Komponenten dieser Verarbeitung zu untersuchen. Zuerst wurde in zwei unterschiedlichen Studien überprüft, ob die Orientierung der Aufmerksamkeit zu neuen Reizen bei Patienten mit Zwangsstörungen verstärkt ist. Zu diesem Zweck wurden durch neue Reize evozierte Potentiale im Elektroenzephalogramms (EEG) gemessen. Anschließend wurde in einer Studie überprüft, ob das Verhältnis der Aktivierungen von dem Vermeidungs- zum Annäherungssystem bei den Betroffenen verändert ist. Dies lässt sich an Hand der Ermittlung der hemisphärischen Verteilung von Alpha-Wellen in frontalen Hirnregionen feststellen. Die Ergebnisse der ersten beiden Studien ergaben, dass Patienten unabhängig vom emotionalen Kontext eine stärkere Aufmerksamkeitshinwendung zu neuen Reizen zeigen (Studie 1), was allerdings nicht beobachtet wurde, wenn die neuen Reize innerhalb des Aufmerksamkeitsfokus lagen (Studie 2). Dieses Ergebnis wurde als überaktives Gefahrenerkennungssystem bei Patienten interpretiert. Weiterhin ließ sich feststellen, dass Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen in frontalen Hirnregionen eine Verlagerung der Alpha Asymmetrie zur linken Gehirnhemisphäre aufwiesen (Studie 3). Dieser Befund wurde unabhängig von einer Stimulierung durch emotionale Reize gemacht. Er lässt sich als stärkere Aktivierung des Vermeidungs- im Verhältnis zum Annäherungssystem deuten. Zusammengefasst zeigte sich bei Patienten mit Zwangsstörungen eine veränderte Verarbeitung von emotionalen Reizen. Aus diesen Befunden können spezifische Empfehlungen für die Behandlung der Störung abgeleitet werden. / It is so not possible to formulate a disease model of obsessive-compulsive disorder (OCD) that integrates all the results of the many studies carried out. The neural processing of emotional stimuli might be altered in people with OCD. This might play an important role in the development and maintenance of OCD. The present work aimed to investigate specific components of the neural processing of emotional stimuli. The first two studies examined if the orienting of attention towards novel stimuli is enhanced in patients with OCD. For this purpose the event-related brain potentials evocated by novel stimuli in the electroencephalogram were recorded. The third study tested if the relationship between the withdrawal-avoidance mode and the approach mode of the motivational brain system is altered in OCD patients. This can be assessed by the hemispheric distribution of alpha power in frontal brain regions. The results of the first two studies showed that the orienting of attention towards novel stimuli is enhanced in patients with OCD independently of the emotional context condition (study 1), which could not be observed if the novel stimuli were listened to in active attentional mode (study 2). This was interpreted as a hypersensitive threat detection system. Further, it was found that patients showed a shift of frontal alpha activity to the left hemisphere compared to healthy control subjects (study 3). This result was independent of the viewing of emotional stimuli. It can be concluded that the avoidance mode is relatively increased in patients with OCD. Taken together, patients showed an altered neural processing of emotional stimuli. Specific recommendations for he treatment of the disorder can be drawn out of them.
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Automaticity in affective face processing

Rellecke, Julian 19 November 2012 (has links)
Emotionale Gesichtsausdrücke sind hochrelevante Reize für den Menschen. Es wurde daher angenommen, dass sie von evolutionär bedingten Mechanismen automatisch verarbeitet werden. Bis zu welchem Maße diese Verarbeitung tatsächlich automatisch verläuft ist noch immer kontrovers. Die vorliegende Arbeit schließt an diese Debatte an, indem sie eine spontane Tendenz aufzeigt vor allem bedrohlichen Gesichtsaudrücken vermehrt Verarbeitungsressourcen zuzuweisen, auch dann, wenn sie nur oberflächlich enkodiert werden und Emotionalität irrelevant für die gegebene Aufgabe ist (Studie 1 und 2). Diese Tendenz wurde bezüglich zweier Schlüsselkriterien von Automatizität untersucht, nämlich dem Intentionalitäts- (Studie 3) und dem Auslastungskriterium (Studie 4 und 5); diese nehmen an, dass automatische Verarbeitung unabhängig von der gegebenen Intention des Individuums, beziehungsweise konkurrierender Aufgabenanforderungen verläuft. Anhand ereigniskorrelierter Potenziale (EKPs) konnte gezeigt werden, dass verstärkte perzeptuelle Enkodierung emotionaler Gesichtsausdrücke weitgehend unabhängig von Intention auftrat, wohingegen verstärkte höhere kognitive Verarbeitung davon abhing, ob Reize vertieft verarbeitet wurden (Studie 3). Wurde die Kontrolle über die Gesichtsverarbeitung durch eine konkurrierende Aufgabe beeinträchtigt, während Emotionalität relevant war, so verstärkte dies emotionale Effekte auf der perzeptuellen und frühen, höheren kognitiven Ebene (Studie 4). Ähnliches konnte auch für die perzeptuelle Verarbeitung attraktiver Gesichter beobachtet werden (Studie 5). Hingegen war bei verminderter Kontrolle die verstärkte Enkodierung bedrohlicher Ausdrücke in späten kognitiven Verarbeitungsstufen unterdrückt. Die vorliegenden Befunde sprechen gegen eine Automatisierung affektiver Gesichtsverarbeitung und legen stattdessen nahe, dass biologisch vorbereitete Verarbeitungstendenzen durch aufgabenorientierte Kontrollmechanismen und ihr Zusammenspiel mit Intention moduliert werden. / Emotional facial expressions are highly relevant stimuli in humans. It has thus been suggested that they are processed automatically by evolutionarily in-built mechanisms. However, to which extent such processing in fact arises automatically is still controversial. The current work feeds into this debate by showing a tendency to spontaneously allocate increased processing capacity to emotional, especially threat-related expressions, even when processed merely superficially and emotionality is irrelevant to the task at hand (Study 1 and 2). This bias was further tested with regard to key criteria of automaticity; that is the intentionality (Study 3) and the load-insensitivity criterion (Study 4 and 5) assuming automatic processing to arise irrespective of intention of the individual, and concurrent task demands, respectively. Event-related brain potentials (ERPs) revealed enhanced perceptual encoding of threat-related expressions to remain largely unaffected by intention. In contrast, at the higher cognitive level, enhanced encoding depended on whether stimuli were voluntarily processed more deeply (Study 3). However, when control over face processing was impaired by a concurrent task, while emotionality was deemed relevant, emotion effects were enhanced at both, the perceptual and early higher cognitive level (Study 4). Similar was observed for perceptual encoding of attractive faces (Study 5). In contrast, during late higher cognitive stages of in-depth face processing, enhanced encoding of threat was eliminated when control was reduced (Study 4). The present results speak against full automaticity in affective face processing but suggest that biologically prepared processing biases are modulated by task-oriented control mechanisms and their interplay with intention.
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Personalisierte Optionsauswahl im Fahrzeuginformationssystem

Ussat, Caroline 05 December 2012 (has links)
Moderne Fahrzeuginformationssysteme ermöglichen es dem Fahrer, während der Fahrt auf eine Vielzahl an geographischen Informationen wie Sonderziele zuzugreifen. Die Auswahl einer Option aus solch umfangreichen Angeboten während der Fahrt kann jedoch zu einem erheblichen Sicherheitsrisiko werden, welches eine Unterstützung des Fahrers bei der Optionsauswahl erforderlich macht. Eine vielversprechende Möglichkeit der Unterstützung liegt im Anbieten von Assistenzsystemen zur personalisierten Sonderzielauswahl. Ziel der hier vorliegenden Dissertation ist die Optimierung der Akzeptanz solcher Assistenzsysteme im fahrzeugspezifischen Nutzungskontext. Hierzu wurde in einer qualitativen Studie zunächst der Nutzungskontext untersucht. Aufbauend auf den Ergebnissen und der Taxonomie für Assistenzsysteme nach Wandke (2005) wurden drei Assistenzarten mit verschiedenen Assistenzgraden identifiziert, die potentiell für die personalisierte Optionsauswahl im Fahrzeug in Frage kommen (adaptierbare Filterassistenz, adaptive Filterassistenz, adaptive Delegationsassistenz). In zwei Szenariobefragungen konnte mit Hilfe des UbiTAM nach Rothensee (2010) aufgezeigt werden, dass alle drei Assistenzarten positiv bewertet wurden. Innerhalb dieser positiven Bewertungen wurden höhere Assistenzgrade signifikant besser bewertet. Basierend auf den Erkenntnissen wurden die Assistenzarten prototypisch realisiert und in zwei Fahrsimulationsstudien hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Fahrleistung und die Güte der Aufgabenbearbeitung untersucht. In den Studien konnten die Ergebnisse zur Akzeptanzbeurteilung bestätigt werden. Zusätzlich wurde deutlich, dass die adaptiven Assistenzarten das höchste Maß an Unterstützung in der Nebenaufgabe boten. Gleichzeitig zeigten sie auch die geringste Auswirkung auf die Fahrleistung. Die Ergebnisse dieser Arbeit legen für die Gestaltung von Auswahlassistenzsystemen im Fahrzeug nahe, eine Kombination aus adaptiven Filter- und Delegationsassistenzen anzustreben. / Modern vehicle information systems allow the driver to access a variety of geographical information, like points-of-interest, whilst driving. However, selecting an option from an extensive list of options, whilst driving, can pose a significant safety hazard. Thus, it becomes essential to support the driver in this selection process. A promising solution lies in supplying an assistance system that includes a personalised points-of-interest selection. The purpose of this doctoral thesis is to optimise the acceptance of those assistance systems. Firstly, a qualitative study was carried out to examine the context of use. The results were analysed using the taxonomy for assistance systems developed by Wandke (2005). This identified three suitable types of option selection assistance systems, with varying levels of support; adaptable filter assistance, adaptive filter assistance, adaptive delegation assistance. Secondly, the assistance systems were analysed by means of scenario surveys based on the UbiTAM, by Rothensee (2010). The results showed that all three assistance systems were rated positive. Within these positive ratings, those systems offering higher levels of support received significantly better ratings. Based on the findings all three assistance systems were implemented as prototypes. The prototypes were evaluated in two driving simulator studies, in order to assess their effects on both the driving performance and the quality of task processing. The simulator studies verified the results uncovered by the scenario surveys. Additionally, it became clear that adaptive assistance systems provided drivers with the most support during the fulfilment of secondary tasks. Finally, they showed that driving performance was only slightly affected by the use of the adaptive assistance systems. In terms of the development of assistance systems, the results of this thesis suggest that a combination of adaptive filter and delegation assistance should be implemented.
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Selektion beim Zugriff auf mentale Objekte im Arbeitsgedächtnis / die Aufgabe entscheidet über die Details

Schwager, Sabine 08 May 2006 (has links)
Die vorliegende Dissertation behandelt die Frage nach Prozesskomponenten eines flexiblen Zugriffs auf im verbalen Arbeitsgedächtnis gehaltene "mentale Objekte" sowie nach deren Eigenschaften. Ein gängiges Arbeitsgedächtnismodell geht davon aus, dass das aktuell bearbeitete Objekt im Fokus der Aufmerksamkeit steht und beliebigen mentalen Operationen zur Verfügung steht, während die übrigen in einer "Region des direkten Zugriffs" aufrechterhalten werden. Ein Wechsel des mentalen Objekts führt zu zeitlichen Kosten, weil unter den Kandidaten eine erneute Objektselektion stattfinden muss (Oberauer, 2002). Mit Hilfe von vier Experimenten konnte gezeigt werden, dass diese Sichtweise erweitert werden muss: Mentale Objekte werden nicht für beliebige sondern spezifisch für die aktuelle Aufgabe bereitgestellt, während nicht mehr ausgewählte Objekte, deren Merkmalsinformation zerfällt, durch subvokales Rehearsal verfügbar gehalten werden und einer Neuselektion zunächst wahrscheinlich als phonologische Codes zugrunde liegen. Der Zugriff auf ein mentales Objekt erfordert somit neben der Objektselektion auch (anforderungsabhängig) Prozesse des Merkmalsabrufs und der Merkmalsselektion innerhalb des mentalen Objekts, welche die aktuell relevante Objektinformation bereitstellen. Sequenzen von Vergleichen mit wechselndem Zugriff auf Elemente einer Gedächtnismenge aus einstelligen Zahlen oder einsilbigen Wörtern ergaben höhere Objektwechselkosten, wenn die mentalen Objekte phonologisch ähnlich waren (Objektselektion), und wenn der Vergleich stärker semantische Objektinformation erforderte (Merkmalsabruf), sowie Kosten für einen Wechsel der relevanten Merkmale innerhalb eines Objekts (Merkmalsselektion), nicht aber bei Objektwechsel, der in jedem Fall die Selektion neuer Merkmale einschließt. Die Resultate sprechen für die postulierte Anforderungsabhängigkeit der Selektion im Arbeitsgedächtnis. / The dissertation aims at identifying component processes of access to "mental objects" from verbal working memory and characterizing the involved memory codes. In one of the current working memory models it is assumed that the object actually selected for processing is in the focus of attention and can be subjected to any upcoming mental operation while the remaining candidates are maintained within the "region of direct access". When the focus is moved to a new object this results in time costs since it requires the selection of a new object from the set (Oberauer, 2002). This task-independent view of working memory access has to be extended: The mental object in focus is usually selected for a certain (not any) operation while feature information of objects outside the focus of attention is subject to decay. Maintenance of objects currently not selected objects is probably realized by subvocal rehearsal that provides phonological codes of the objects - being the basis of a new object selection. Consequently, when switching mental objects there is not only object selection necessary but also feature retrieval and feature selection processes within the object that provide the task-relevant object information. Four Experiments were conducted. They consisted of sequences of comparisons using randomly changing elements from a memory set of one-digit numbers or monosyllabic german nouns. Object switching costs are higher when the memory set contains phonologically similar elements (object selection) and when the task requires semantic rather than superficial information (feature retrieval). There are costs for changing the relevant features within an object (feature selection) but not with an object switch that always includes the selection of new object features. The results strongly support the view of task-dependent selection processes in working memory.
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The influence of individual differences on neural correlates of emotional and cognitive information process

Mériau, Katja 13 December 2007 (has links)
Moderne Mehr-Ebenen-Ansätze gehen davon aus, dass Emotionen auf unterschiedlichen Ebenen der Informationsverarbeitung und durch unterschiedliche Prozesse erzeugt werden. Im Rahmen des ‘dual memory model of emotion’ werden diese Prozesse als schematische (automatische) und propositionale (kontrollierte) Verarbeitungsprozesse bezeichnet. Darüber hinaus integriert das Modell Strategien zur Emotionsregulation, wie Aufmerksamkeitslenkung und semantische Elaborierung emotionaler Information. Über die zugrundeliegenden neuronalen Korrelate weiß man bisher allerdings noch wenig. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Identifizierung behavioraler und neuronaler Korrelate der schematischen und propositionalen Verarbeitungsprozesse und wie diese durch interindividuelle Differenzen in der Affektivität und in der kognitiven Verarbeitung von Emotionen moduliert werden. Interindividuelle Differenzen im aktuellen negativen Affekt waren mit Aktivitätsveränderungen in der Insula während der schematischen Verarbeitung negativer Stimuli assoziiert. Dies kann als verstärkte Verarbeitung des hedonischen Wertes negativer Stimuli in Individuen mit hohem aktuellen negativen Affekt interpretiert werden. Interindividuelle Differenzen in der Zustandsangst und im kognitiven Verarbeiten von Emotionen modulierten behaviorale und neuronale Korrelate propositionaler Verarbeitungsprozesse. Hohe Zustandsangst und Schwierigkeiten im kognitiven Verarbeiten von Emotionen waren assoziiert mit erhöhtem kognitiven Aufwand, wenn der emotionale Gehalt der Stimuli ignoriert werden musste. Die neuronalen Befunde deuten darauf hin, dass für Individuen mit Schwierigkeiten im kognitiven Verarbeiten von Emotionen Aufmerksamkeitslenkung im Vergleich zu Elaborierung emotionaler Informationen eine weniger effektive Strategie zur Emotionsregulation darstellt. / Modern multi-level theories claim that emotion may be generated by different ways using different processes. The dual memory model of emotion refers to these processes as schematic processing (automatic) and propositional processing (controlled). The model further integrates emotion regulatory strategies, such as re-direction of attention and emotional elaboration as essential components of emotion processing. However, research on the neurobiological correlates of the different processing modes is scarce. Hence, the present work focuses on the identification of behavioral and neural correlates of the hypothesized processing modes and how these are modulated by individual differences in affectivity and in the cognitive processing of emotions. Individual differences in state negative affect were associated with altered activity in the insula during schematic processing of negative emotional information. This may indicate increased processing of the hedonic dimension of aversive stimuli in individuals with high state negative affect. Individual differences in state anxiety and in the cognitive processing of emotions modulated behavioral and neural correlates of propositional processing of emotional information. Specifically, in individuals with high state anxiety and with difficulties to cognitively process emotions, re-direction of attention was associated with increased cognitive effort. Findings at the neural level indicate that re-direction of attention as compared to elaboration of emotional information may represent a less effective emotion regulatory strategy in individuals with difficulties to cognitively process emotions.
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The Interplay of Personality, Situations, Affect, and Behavior

Horstmann, Kai Tobias 10 August 2018 (has links)
Teil 1 dieser Dissertationsschrift fasst die Person-Situation Debatte zusammen und definiert stabile Persönlichkeitsmerkmale (Traits) sowie deren temporäre Expressionen (States). Zentrales Element der sogenannten Person-Situation Debatte war unter anderem das Konsistenzproblem, welches in der ersten empirischen Studie weiter beleuchtet wurde. Hierzu unterschieden wir Person- und Situation-Effekte auf Verhalten. Um diese Effekte zu differenzieren schlugen wir die Konzepte simple Konsistenz und residuale Konsistenz vor und zeigten, wie Verhalten in funktional äquivalenten Situationen auch nach Kontrolle des Einflusses von Persönlichkeit konsistent ist. Teil 2 befasst sich dann mit der Definition und Erfassung von Situationen, da diese zentral sind um Konsistenz im Verhalten zu untersuchen. Im Rahmen von zwei Buchkapiteln beschrieben wir die bisherige Entwicklung der Situationsforschung und zeigten Herausforderungen auf, welche während der Entwicklung von Situationsmaßen zu meistern sind. Anschließend stellten wir sowohl eine neue Taxonomie zur Beschreibung von Situationen vor, die Situation Five, als auch ein Messinstrument zur Erfassung von Situationswahrnehmung vor. Teil 3 adressiert die Validierung bestehender Situationsmaße und im Besonderen die mögliche Überschneidung von Situationswahrnehmung und Affekt. In zwei Studien wurde untersucht, ob beide Phänomene überlappen und dennoch jeweils Verhalten vorhersagen können. Hierbei konnten wir zeigen, dass dies nicht nur der Fall ist, sondern dass spezifische Verbindungen zwischen Verhalten und Situationswahrnehmung erst nach Berücksichtigung von Affekt sichtbar waren. Teil 4 diskutiert die Implikationen der vorliegenden Arbeit und zeigt auf, wie insbesondere die Überlappung von Affekt und Situationswahrnehmung durch Einschätzungs-Theorien der Emotionsforschung erklärt werden können. Teil 5 schlussendlich gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschung und zeigt die Bedeutung der vorliegen Arbeit auf. / Part 1 of the current work briefly reviews the person-situation debate and addresses the definition of personality traits and states. Central to the person situation debate was the definition of consistency. In the first empirical study presented here, we examined consistency in more detail. We introduced the concepts of simple and residual consistency, and showed how functionally equivalent situations may influence behavior, even after controlling for effects of personality. Part 2 is concerned with the definition and measurement of situations. In two book chapters, we reviewed the past development of situation research and specific challenges that can be faced during the construction of measures for situation dimensions. We then present a new taxonomy for the description of situations, the Situation Five, as well as a measurement tool to assess situation perception, a person’s interpretation and perception of situations. Part 3 addresses the validation of existing situation measures and, more specifically, the potential overlap of affect and situation perception. I the first empirical study, we examined this overlap, which turned out to be substantial. In the second study, we investigated if this overlap threatened the validity of situation measures: Would measures of situation perception predict behavior in daily life after controlling for affect? As it turned out, they did – and more importantly, controlling for affect unveiled specific, logically coherent links between situation perception and behavior. Part 4 then discusses implications of the current work. A special focus is placed on explaining why affect and situation perception were correlated and yet contributed uniquely to the explanation of variance in behavior. To summarize, appraisal theories of emotion may serve well as a general framework for understanding the processes involved in situation perception. Part 5 then briefly discusses implications of the current work for future research.

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