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Die Förderung des „kolonialen Gedankens“ durch kulturelle Akteure. / Die deutsche Behörde für koloniale Angelegenheiten in Berlin während der Weimarer Republik (1919 – 1931)Reed-Anderson, Paulette 13 April 2021 (has links)
Die Untersuchung befasst sich mit dem Grundgedanken, dass, trotz der im Friedensvertrag von Versailles festgelegten Aberkennung der deutschen überseeischen Besitzungen, das koloniale Regel- und Wertesystem des Kaiserreichs in der Weimarer Zeit durch die Führungskräfte der kolonialen Behörde weiter aufrechterhalten wurde und so weiterhin wirksam war. Die Führungskräfte sind zugleich als „kulturelle Akteure“ zu betrachten. Die Handlungen der „kulturellen Akteure“ standen nicht nur im nationalen, sondern auch im europäischen Kontext in Zusammenhang mit der Verflechtung zwischen Völkerrecht und Imperialismus. In dieser Dissertation geht es um die Fragen: Innerhalb welcher nationalen und europäischen Regelsysteme lässt sich die koloniale Behörde und ihre Funktionsfähigkeit verorten? Welche kulturellen Praktiken der Behörde können im Umgang sowohl mit den deutschen kolonialen Vereinen und Vereinigungen als auch mit den afrikanischen Zuwanderern festgestellt werden? Zudem soll beleuchtet werden, wie sich die Umorganisation der Behörde nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende des Deutschen Kaiserreiches auf die Kontinuität von Funktion, Inhalt und Zielen der kolonialen Behörde während der Weimarer Republik auswirkte. Der „koloniale Gedanke“ beinhaltet die Kerngedanken des kolonialen Wertesystems des Kaiserreiches und wurde an die soziale Ordnung der Weimarer Zeit angepasst. Die Erforschung des deutschen Kolonialismus erfordert sowohl die Aufstellung einer geeigneten theoretischen Grundlage als auch die Auswahl einer methodischen Vorgehensweise, die kritische wie auch reflektierende Blicke auf die historischen Geschehnisse beinhaltet. Durch die Auswertung und Analyse von historischen Quellen, darunter Archivalien, Verhandlungen des Parlaments und League of Nations Permanent Mandates Commission Minutes wurden die kulturellen Praktiken und Handlungsweisen der leitenden Akteure in der kolonialen Behörde beleuchtet. / After the First World War, the victorious European powers acquired Germany’s overseas possessions. The phasing out of the colonial administrative apparatus, established in Berlin during the German Empire, began before the ratification of the Treaty of Versailles during the Paris Peace Conference. By the mid-1920s, the former Colonial Ministry had been transitioned and made a subordinate department. My dissertation focuses on the senior colonial administrators as kulturelle Akteure who were responsible for developing and implementing policies around “der koloniale Gedanke,” which advanced domestic and foreign policy goals of successive governments during the Weimar Republic. Employing the methodology of Quellenanalyse, I analyze primary unpublished and published sources, including interdepartmental correspondence, the proceedings of the parliament, and the League of Nations’ Permanent Mandates Commission Minutes. The main research themes center on the continuity of administrative functions, policies and goals; the central function of colonial cultural norms and values, the presence and status of African immigrant groups and individuals; and the intersection of international law and imperialism. Indeed, I argue that as a theoretical framework, Die Hegemonie der ‘Europäischen Kulturgemeinschaft’ supports a paradigm shift for both the disciplines of History and Cultural Anthropology from a position of “if” to a critical analysis of “how” European states, especially the German Empire, established its system of imperialism on the African continent. It also contends that books and articles written by senior colonial actors as well as African and African Diasporic actors offer a more nuanced and multifaceted colonial narrative than previously known. Moreover, senior colonial administrators based their fundamental assumptions on colonial cultural norms and values, revealing the importance of German colonial afterlives to interwar politics in and beyond the nation.
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Aerial river management for future water in the context of land use change in AmazoniaWeng, Wei 19 February 2020 (has links)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Aerial Rivers („luftgetragenen Flüssen“), den bevorzugten Wegen des Flusses von Feuchte in der Atmosphäre. Ziel ist es, die Voraussetzung für deren Integration in aktuelle Paradigmen der Wasserwirtschaft zu schaffen. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Amazonien und die angrenzenden Gebiete, also Regionen der Erde, in denen sich derzeit der Landnutzungswandel mit am schnellsten vollzieht.
Aus theoretischer Sicht wird das Wissen über die Verbindung zwischen Aerial Rivers und Oberflächenflüssen erweitert. Mit Hilfe eines Algorithmus zur Verfolgung des atmosphärischen Feuchtigkeitstransports werden die Auswirkungen von entferntem Landnutzungswandel in Windrichtung auf die Niederschlagsmenge einer Zielregion quantifiziert. Die räumliche Heterogenität des Einflusses der gesamten Quellevapotranspirationsfläche (precipitationsehed) auf die/den empfangene/n Niederschlagsmenge/Oberflächenabfluss der Zielregion wird untersucht und führt zur Identifizierung der „Most Influential Precipitationshed“ (MIP), der für Managementzwecke relevantesten Teilfläche. Ein Aerial River-Managementbeispiel für Santa Cruz (Bolivien) zeigt, dass die strategische Wiederaufforstung im MIP sowohl die Niederschlagsmenge als auch den empfangenen Oberflächenabfluss erhöht und 22%-59% des zukünftigen Wasserbedarfszuwachses einer schnell wachsenden Stadt decken kann. Weiterhin werden sozio-technische Regime entlang von Aerial Rivers, die zu Extremereignissen wie Megadürren beitragen können, mit Hilfe der sozialwissenschaftlichen Methode der Multi-Level-Perspektive (MLP) untersucht. Ursachen wie Bodenpolitik und Marktinterventionen in Brasilien und Bolivien steuern weit entfernte kolumbianische Energieregime und deren Wandel. Aerial Rivers sind also zentral für zukünftiges Gewässermangement einschließlich Wasserkraft; ihr Management erfordert jedoch eine ganzheitliche Betrachtung der gesellschaftlichen Schnittstellen über administrative Grenzen und Sektoren hinweg. / Aerial rivers are the preferential pathways of moisture flows in the atmosphere. They connect the atmosphere, the water system, and the land system. This thesis aims to provide knowledge for integration of aerial rivers into management of these systems. It focuses on Amazonia and adjacent areas, which collectively experience some of the most rapid land use change on the planet. This thesis further develops three key aspects (theoretical, technical, and societal) of knowledge concerning aerial rivers. From a theoretical aspect, it advances the knowledge of connection between aerial rivers and surface rivers. Using a moisture tracking algorithm, the impact from upwind land use change via aerial rivers on target regions’ runoff reception is quantified. Spatial heterogeneity in the influence of the precipitationshed on runoff reception of the target region is found, implying a need to determine the most influential precipitationshed (MIP) for management purposes. From a technical aspect, the work demonstrates an aerial river management example for a rapidly growing city. It is shown that strategic reforestation in the MIP can increase both rainfall and runoff reception and secure 22%-59% of a rapidly growing city’s future water needs. Finally, the work explores the societal aspect of aerial river management. Socio-technical regimes along aerial rivers contributing to extreme events of mega-drought were traced through the social scientific method of multi-level perspective. It reveals that the source regimes such as land policy and market interventions in Brazil and Bolivia govern remote Colombian energy regimes and their transitions through aerial rivers. These findings show that aerial rivers are relevant and viable options for the development of future water resources - including hydropower - but their management will require a holistic consideration of the various societal interfaces as they cross jurisdictional boundaries and sectors.
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Kämme aus Knochen und Geweih / Handel und Handwerk Nordostdeutschlands im FrühmittelalterHogarth, Sibylle 01 December 2023 (has links)
In dieser Dissertation werden die mittelalterlichen Kämme aus Knochen und Geweih des nordostdeutschen Raumes in Bezug auf Rohstoffe, Herstellung und Gestaltung analysiert. Um Verbindungen zu angrenzenden gut erschlossenen Fundgebieten erarbeiten zu können, wurde die Materiallücke der Kammfunde in Mecklenburg Vorpommern, Brandenburg und Berlin geschlossen. Mit der hier vorgelegten systematischen Erfassung zu Formen, Verzierung, Kammtypen und Maßangaben sowie der individuellen Darstellung im Katalog sind neu gefundene Artefakte und schon anderweitig publizierte Funde direkt miteinander vergleichbar. Im Kontext mit der umfangreichen Fundaufnahme und Kartierung werden Forschungsfragen zu Handwerk und Handel zur Zeit des Mittelalters gestellt und beantwortet. Experimente zur Rohmaterialbearbeitung und Herstellungsprozessen belegen den Werkzeuggebrauch und den Aufwand, der schon im Mittelalter betrieben werden musste, um einen Kamm herzustellen. Die Erfahrungen von praktisch forschenden HandwerkerInnen des 21. Jahrhunderts flossen in diese Arbeit mit ein. In der Gesamtschau ergibt sich eine Fundverteilung von vier Kammtypen vor allem im nördlichen Bereich des Arbeitsgebietes, mit Werkstätten an nahe dem Wasser gelegenen Handelsplätzen. Chronologische Tendenzen sind erkennbar. So sind beispielsweise einreihige Dreilagenkämme eher im frühen Mittelalter in den nördlichen Siedlungen der Slawen und Wikinger zu verankern, während Langzinkenkämme breiter gestreut in den deutschen Siedlungen ab dem späten Mittelalter zu finden sind. / This dissertation analyses the medieval combs made of bone and antlers of the northeast German region in terms of raw materials, production and design. In order to be able to establish connections to neighbouring well-published sites, and to close the gap in the incomplete research in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg and Berlin, the comb finds are collectively reviewed here. With the systematic survey of shapes, decorations, comb types and measurements presented here, as well as the individual presentation in the catalogue, newly found artefacts and finds that have already been published elsewhere can be directly compared with each other. In the context of the extensive survey and mapping, research questions on crafts and trade at the time of the Middle Ages are asked and answered. Experiments on raw material processing and manufacturing processes prove the use of tools and the effort undertaken to make a comb even in the Middle Ages. The experiences of practical craftsmen of the 21st century was incorporated into this work. Overall, there is a distribution of four types of combs, especially in the northern part of the study area, with workshops at trading sites near water. Chronological tendencies are recognisable with, for example, single-row three-layer combs being more likely to be present in the northern settlements of the Slavs and Vikings in the early Middle Ages, while long-tooth combs are more widely distributed in German settlements from the late Middle Ages onwards.
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Drahtziehen und die dazugehörigen Werkzeuge im AltertumÖzşen, Ilyas 11 January 2023 (has links)
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob das Drahtziehverfahren bereits im Altertum zur Anwendung kam und nicht, wie in der bisherigen Forschung angenommen, erst im Frühmittelalter einsetzte.
Um diese Fragestellung zu klären, wurden Drähte unterschiedlicher Produktgattungen untersucht und experimentalarchäologisch mit der Expertise des Goldschmieds und Restaurators Frank Willer nachgeahmt. Während einige Drähte aus einem Blech gezogen sind, konnte für den Draht des Kettenpanzers aus der Tiefenau bei Bern anhand einer metallographischen Analyse das Ziehen aus einem massiven Rohling nachgewiesen werden. Auch die Untersuchung der für das Drahtziehen benötigten Werkzeuge unterstützt die Annahme, dass das Drahtziehverfahren früher als bisher vermutet bekannt gewesen war. Durch eine materialwissenschaftliche Analyse der Zieheisen und -bronzen konnte nachgewiesen werden, dass diese Werkzeuge den Anforderungen für das Ziehen von Drähten entsprechen.
Ein weiteres Argument für das Drahtziehen im Altertum besteht aus der chronologischen und geographischen Korrelation zwischen dem Einsetzen von Kettenpanzern und dem Aufkommen von Zieheisen innerhalb des Latènekreises. Für die Produktion von Kettenpanzern wurde Draht in großen Mengen benötigt, weswegen die Nutzung des im Vergleich ökonomischeren Drahtziehverfahrens naheliegend ist. Somit lässt sich das Ziehen von Drähten zwar schon vereinzelt für die Bronzezeit nachweisen, doch eine weite Verbreitung dieser Innovation geschieht erst ab der Früh- oder Mittellatènezeit mit der Nutzung von Kettenpanzern. Solch eine verzögerte Diffusion einer Innovation stellt keine Ausnahme innerhalb der Technikgeschichte dar und ist dadurch zu erklären, dass eine Innovation, die nicht fortgeführt wurde, an einem geographisch und zeitlich unterschiedlichem Punkt der Geschichte erneut auftreten kann, da es sich um eine konvergente Entwicklung handelt, bei der dieselben Rahmenbedingungen und Anforderungen vorliegen. / The doctoral thesis examines the question of whether the wire drawing process was already used in antiquity and not, as assumed in previous research, first began in the early Middle Ages.
In order to elucidate this question, the wires of different products were examined and imitated experimentally with the expertise of the goldsmith and conservator Frank Willer. While some wires were drawn from a sheet metal, by metallographic analysis the wire of the mail armour from Tiefenau near Bern was drawn from a solid blank. The investigation of the tools required for wire drawing also supports the assumption that the wire drawing process was known earlier than previously assumed. A materials science analysis of the drawplates showed that these these Bronze and Iron Age tools met the requirements for wire drawing.
Another argument for wire drawing in antiquity is the chronological and geographical correlation between the introduction of mail armour and the frequent use of drawplates within the Latène circle. The production of mail armour required considerable quantities of wire, so the use of the more economical wire drawing process compared to hammering or torsion techniques is obvious. Although the drawing of wire can be proven for the Bronze Age in certain cases, this innovation was not widely spread and established until the Early or Middle Latène Period onwards with the use of mail armour and the accompanying higher demand for wires. Such a delayed diffusion of an innovation is not an exception within the history of technology and can be explained by the fact that an innovation that was not continued can reappear at a geographically and temporally different point in history, since it is a convergent development in which the same underlying conditions and requirements are present.
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"Democracy at Work" Politische Verfahren als Aushandlungsort von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit / Black Power in den USA 1967-1972Kütt, Kristina 07 December 2020 (has links)
Die vorliegende Arbeit untersucht die vermeintliche Krise staatlicher Ordnung Ende der 1960er Jahre in den USA und die Reaktionen der staatlichen Institutionen auf den Angriff durch politische Gewalt anhand einer performanz- und erzähltheoretischen Analyse von zwei Gerichtsprozessen. Beide Verfahren gegen Ikonen der Black Power-Bewegung, People vs. Huey Newton ab 1968, People vs. Angela Davis ab 1970 wurden zu einem Brennpunkt der gesamtgesellschaftlichen Debatte um Gerechtigkeit und demokratische Grundrechte. Durch eine Analyse der Interaktion aller beteiligten Akteure vor Gericht, der vorgebrachten Narrative sowohl im Gerichtsssaal als auch in der Presse, durch die Solidaritätskomittees der Angeklagten weitergetragen, ist eine performative Rekonstruktion des amerikanischen Rechtsstaates und der amerikanischen Demokratie auszumachen. Diese wurde unter Begriffen wie dem „fair trial“ und der Beziehung zwischen afroamerikanischen Bürgern und der Polizei und der Fähigkeit des Strafjustizsystems, Gerechtigkeit für alle seine Bürger zu garantieren, verhandelt. In den Prozessen wurde der inhärente Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft als größte Hürde zwischen der bisherigen Rechtspraxis und einem solchen neu verhandelten Verständnis von Gerechtigkeit identifiziert, die als solche angenommene weiße Normalität des Justizapparats wurde sichtbar gemacht und dekonstruiert. In der performativen Neukonstruktion und -deutung der Akteure vor Gericht verschob sich dieses bisherige Machtgefälle vor allem innerhalb des Gerichtssaals, indem die Kategorien Race, Class und Gender neu zueinander in Bezug gesetzt wurden und die Angeklagten eine Selbstbehauptung als gleichwertige Rechtssubjekte im spezifischen Raum des Gerichts erlangen konnten. Zudem etablierte sich ein Juryauswahlverfahren, welches Bias explizit anerkannte. Durch diese Entwicklung wurde das narrative wie performative ‚Bedrohungsszenario‛, was zuvor von staatlichen Akteuren öffentlich konstruiert worden war, ausgehebelt; ein von staatlicher Seite angestoßener Sicherheitsdiskurs konnte sich nicht gesamtgesellschaftlich durchsetzten. / By analyzing two court cases, this dissertation examines the perceived crisis of Democracy in the late 1960s in the United States and the reactions of state institutions to the attack by political violence. Both trials against icons of the Black Power movement, People v. Huey Newton in 1968, People v. Angela Davis beginning in 1970, became a focal point of the overall social debate on justice and basic democratic rights. An analysis of the interaction of all of the protagonists involved in court, the narratives that were brought forward in the courtroom and in the press, and the defendants' solidarity committees reveal a performative reconstruction of the American rule of law and American democracy. This was negotiated under concepts such as the "fair trial" and the relationship between African-American citizens and the police and the ability of the criminal justice system to guarantee justice for all its citizens. In the trials, the inherent racism in American society was identified as the greatest obstacle between previous legal practice and such a renegotiated understanding of justice, making visible and deconstructing the white normality of the judicial system assumed as such. In the performative re-construction and reinterpretation of the actors in court, categories such race, class, and gender shifted, allowing the Defendants to achieve self-assertion as equal legal subjects. In addition, a jury selection procedure was established that explicitly recognized bias. This development undermined the narrative and performative "threat" which had previously been publicly constructed by politicians, and a security discourse initiated by the state was not able to assert itself throughout society.
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Die Maurenbilder im Werk Alfons' X. von Kastilien / pragmatische Haltung, Toleranz und Kulturaustausch im mittelalterlichen SpanienSilveira, Aline Dias da 10 December 2008 (has links)
Leben und Werk des berühmten Mäzens König Alfons X. von Kastilien sind vielfach gelobt und getadelt worden. In den letzten Jahrzehnten hat die Forschung dabei insbesondere auf den Widerspruch hingewiesen zwischen dem großen Interesse Alfons’ an orientalischem Wissen und einem friedlichen Wissensaustausch an seinem Hof einerseits und der Unterdrückung religiöser Minderheiten unter seiner Herrschaft andererseits. Doch wie und wo beeinflussten das im Werk Alfons’ dargestellte Weltbild seine politischen Handlungen gegenüber Nicht-Christen (insbesondere gegenüber den Mauren)? Welche Vorstellung und Ausübung von Toleranz war in der Regierungszeit Alfons’ vorherrschend und inwiefern vertrat Alfons den Geist seiner Zeit? Diese Fragen sind geeignet, Zweifel an dem behaupteten Widerspruch zu wecken. Nach seinen Weltanschauungen konzipierte Alfons sein Königreich als Ganzes, wobei die drei religiösen Gruppen in einer klar hierarchisierten Gesellschaftsordnung ihren jeweiligen Platz mit einer jeweils unterschiedlichen Bedeutung zugewiesen bekamen. Sowohl in seiner idealisierten als auch in der realen Gesellschaft war Toleranz für Alfons X. von Kastilien überwiegend eine pragmatische Haltung. Im gesellschaftlichen Bereich verteidigten Mudejaren, Sepharden und Christen des mittelalterlichen Spaniens ihre Identitäten, die sie bedroht sahen, weil die kulturellen Verflechtungen im Laufe der Jahrhunderte sehr stark geworden waren. Und im Ringen um die Bildung und den Erhalt eigener Identität stellen Pragmatismus und Toleranz keinen Widerspruch dar, sondern sind vielmehr Bedingung und Folge des „Zusammenlebens“. / The life and the works of famous patron King Alfonso X of Castile have often been praised and critized. In the last decades, research has particular referred to the contradiction between Alfons’great interest in oriental knowledge und a peaceful exchange of knowledge at his court on the one hand and the oppression of religious minorities under his rule on the other hand. But how and where did the conception of the world as presented in Alfons’ work affect his political actions against non-Christians (especially against the Muslims)? Which conception and practice of tolerance were predominant in his reign and to what extent did Alfons represent the spirit of his time? These questions are suitable to cast doubts on the maintained contradiction. According to his view of the word, Alfonso considered his kingdom as a whole, in which the three religious groups were assigned to their respective place with a different meaning to each in a clearly hierarchical social order. In his idealized as well as in the real society, tolerance was predominantly a pragmatic attitude for Alfonso X of Castile. Within the social field, the Islamic Moors (Mudéjares), Sephardics Jews and Christians of medieval Spain defended their identities which they considered to be threatened, because cultural interconnections had become very strong in the course of centuries. And in the struggle for the formation and preservation of one’s own identity, tolerance and pragmatism do not mean contradiction, but rather a condition and consequence of "living together".
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"Die Heimat reicht der Front die Hand" Kulturelle Truppenbetreuung im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. Ein deutsch-englischer Vergleich. / "Home gives the hand to the front" German and British troop entertainment in the Second World War 1939-1945Hirt, Alexander 11 October 2006 (has links)
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Ideologische Voraussetzungen, Inhalte und Ziele außenpolitischer Programmatik und Propaganda in der deutschvölkischen Bewegung der Anfangsjahre der Weimarer Republik - Das Beispiel Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund / Ideological prerequisites, contents and goals of the programmatic policies and propaganda regarding foreign affairs in the German 'völkisch' movement during the initial years of the Weimar Republic - example 'Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund'Jung, Walter 30 January 2001 (has links)
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Labor in the collapse of the GDR and reunification / a crucial, yet overlooked actorDenis, Mathieu 15 November 2011 (has links)
Waren die Arbeitnehmer bei den Ereignissen 1989/90 in Deutschland involviert? Die meisten Untersuchungen über die Revolution und die darauffolgende Vereinigung Deutschlands verneinen dies; die vorliegende Untersuchung behauptet aber das Gegenteil. Durch die Kontextualisierung der Dynamiken in der ost- und westdeutschen Arbeitnehmerschaft schafft sie ein neues Bild von vermeintlich bekannten Ereignissen. Die Studie untersucht die unterschiedlichen Wege auf denen die ost- und westdeutsche Arbeitnehmerschaft zu entscheidenden Akteuren 1989-1990 wurden. Zunächst stellt sie die Beteiligung der ostdeutschen Arbeitnehmer an der Revolution heraus, durch das Aufdecken von vielfältigen Überschneidungen der Entwicklungen in den Betrieben und auf der Strasse. Dynamiken innerhalb der Arbeitnehmerschaft, so zeigt die Studie, waren ein Kernbestandteil der politischen Prozesse, welche das Ende der DDR markierte. Darauffolgenden konzentriert sich die Analyse auf die Politik von vier Westdeutschen Gewerkschaften (Metall, Chemie, Medien und Öffentlicher Dienst) und ihres Dachverband (DGB) und deckt die Einrichtung eines Krisenmanagement der ostdeutschen Wirtschaftreformen, zwischen der Westdeutschen Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften auf. Bereits im Februar 1990 gegründet, führte dieses formelle und informelle Abkommen zur Erhaltung der existierenden Westdeutschen Institutionen, Normen und Akteure der sozialen Systeme und industriellen Beziehungen im vereinten Deutschland. Die Kehrseite dieser institutionellen Erweiterung war die schnelle Etablierung der Gewerkschaftsstrukturen in Ostdeutschland, der letzte Aspekt, welcher in der Arbeit analysiert wird. Die schnelle Verbreitung der DGB Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbänden war eine organisierte „tour de force“. Die Kosten für die Gewerkschaften waren die Unterwerfung der ostdeutschen Gewerkschaftsaktivisten unter die „neuen“ Gewerkschaften und die Abkehr vom Kern der programmatischen Forderungen zu Hause. / Was labour involved in the events of 1989-1990 in Germany? Most studies of the East German revolution and the subsequent unification of Germany say no. This study argues in the opposite direction and by contextualizing the dynamics of East and West German labour offers a new picture of supposedly well-known events. The study explores the different ways in which East and West German labour became crucial actors in 1989-1990. It first enlightens the participation of East German workers to the revolution, by revealing the multifaceted overlapping of developments in the shop floors and the streets. Dynamics within labour, the work shows, were a core constituent of the political processes that marked GDR''s end. The analysis then focuses on the politics of four West German unions (metal, chemistry, media, and public service) and of their federation (DGB) and unearths the setting up of a tripartite crisis management of the East German economic reforms, between the West German government, employers and unions. Set up as early as February 1990, this formal and informal agreement led to the adjunction of the "social" dimension to the Monetary, Economic and Social Union of May 1990, i.e. the preservation of the existing West German institutions, norms and actors of the social systems and industrial relations in unified Germany. The two collective bargaining partners became in charge of keeping social tension to a minimum during the economic reforms, through the tools of collective bargaining. The flipside of this institutional extension was the rapid setting up of trade unions structures in eastern Germany, a last aspect analyzed in this work. The rapid extension of the DGB unions and employers associations was an organizational "tour de force." But it came with a cost for the trade unions: the subjection of East German union activists in the "new" unions, and the renunciation to core programmatic claims at home.
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A global to regional scale assessment of dam-induced agricultural change by means of remote sensingRufin, Philippe 17 July 2019 (has links)
Landwirtschaftliche Produktionssysteme basieren in vielen Weltregionen auf dem Einsatz von Bewässerung. Staudämme stellen einen Großteil der benötigten Wasserressourcen, jedoch wurden Zusammenhänge zwischen Staudämmen und Veränderungen im Landsystem bis heute kaum erforscht. Im Hinblick auf die steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen bedarf es eines besseren Verständnisses des Zusammenhangs zwischen Staudämmen, Bewässerung und landwirtschaftlichen Produktionssystemen. Daten und Methoden der Fernerkundung liefern synoptische und räumlich detaillierte Aufnahmen der Erdoberfläche mit großem Potential für die Untersuchung von landwirtschaftlichen Produktionssystemen. Das Hauptziel dieser Arbeit war es, das gegenwärtige Verständnis des Zusammenhangs von Bewässerungsstaudämmen und Landsystemen mit Mitteln der Fernerkundung zu verbessern. In dieser Arbeit wurden großflächige Beschreibungen globaler und regionaler Agrarsysteme generiert, welche nachdrücklich das Potential von Daten und Methoden aus der Fernerkundung hervorheben. Das hohe thematische, räumliche und zeitliche Detail der Ergebnisse erlaubte einzigartige Einblicke in die raumzeitlichen Dynamiken von Bewässerungsfeldwirtschaft. Die im Zuge dieser Arbeit entstandenen Ergebnisse, Methoden, und Datensätze tragen maßgeblich zum heutigen Wissensstand in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Bewässerungsstaudämmen und Landnutzungsintensität bei und liefern wichtige Einblicke zur Verbesserung zukünftiger Produktionsstrukturen. / A growing world population, and increasing demands for food, feed, fuel and fiber, substantially add pressure on the global land system. The construction of dams is a common strategy for boosting production outputs through irrigation. Reservoirs represent the most important source of irrigation water globally, but their effects on agricultural land systems are only poorly understood. Remote sensing emerges as a key tool for enabling spatially explicit assessments of dam-induced land system change due to its ability to provide spatially detailed, frequent, and synoptic observations of the land surface. The overall goal of this thesis was to assess the effects of irrigation dams on agricultural land systems on a global and regional scale, by making use of state-of-the art remote sensing data products and methods. A synthesis of the current scientific literature offered primary insights into dam-induced changes in agricultural systems, and raised the hypothesis that irrigation dams caused overall increases in agricultural land use intensity. On a global scale, satellite-based measurements of cropping frequency derived from MODIS-based map products attested to this finding, albeit a strong regional variability was apparent. Landsat-based time series methods were used on a national to regional scale, which further revealed strong spatio-temporal dynamics of irrigated agriculture. The results of this thesis add knowledge and spatially explicit insights on the effects of dams on agricultural land systems. The work further emphasizes the important role of remote sensing technologies in exploring future pathways of agricultural intensification.
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