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WTZ Russland - Fluenzberechnungen für Voreilproben beim WWER-440Konheiser, Jörg, Grahn, Alexander 29 October 2014 (has links) (PDF)
Der Reaktordruckbehälter (RDB) zählt zu den nicht auswechselbaren Komponenten eines Kernkraftwerkes (KKW). Durch die hohen Neutronen- und Gammaflüsse ist er beschleunigten Alterungsprozessen unterworfen, welche die Lebensdauer eines KKW bestimmen könnten. So haben neben der chemischen Zusammensetzung des RDB-Stahls vor allem die Strahlungsparameter (Neutronen- und Gammafluenzen und deren Spektren) Auswirkungen auf die Versprödungseigenschaften des RDB.
Für einen sicheren Betrieb eines KKW ist es daher sehr wichtig, die mögliche Änderung des Materialzustandes vom RDB im Voraus bewerten zu können. Die sogenannten Voreilprobenprogramme gehören deshalb zu den wichtigsten Überwachungsmaßnahmen im KKW. Mit ihnen kann die Restlebensdauer des RDB realistisch und zuverlässig beurteilt werden.
In dieser Arbeit werden, neben der Bestimmung der Fluenzen an sich, auch Auswirkungen auf den Teilchenfluss in den Voreilproben, wie zum Beispiel die verschiedenen geometrischen Positionen, untersucht. Damit können mögliche Unsicherheiten bei der Bestimmung der realen Fluenzwerte abgeschätzt werden. Die Berechnungen wurden sowohl mit dem Code TRAMO als auch mit dem Code DORT durchgeführt.
Die berechneten Ergebnisse wurden an Aktivierungsmonitoren, die an der RDBAußenoberfläche des KKW Kola, Unit 3 (WWER-440/213), bestrahlt wurden, überprüft. Hauptsächlich kamen Aktivierungsmonitore mit den Reaktionen 54Fe(n,p)54Mn und 58Ni(n,p)58Co zum Einsatz. Die Aktivitätsmessungen wurden vom russischen Partner, dem „Scientific and Engineering Centre for Nuclear and Radiation Safety“ (SEC NRS) durchgeführt. Es konnte gute Übereinstimmung sowohl zwischen den deterministischen und den stochastischen Berechnungsergebnissen als auch zwischen den berechneten und gemessenen Ergebnissen erzielt werden. Die durchschnittliche Differenz zwischen gemessenen und berechneten Werten betrug nur 5%. Ein Einfluss der Bestrahlungskanäle
und der Versteifungsrippen der Kernumfassung auf die Monitoraktivität konnte festgestellt werden. Für die Voreilproben im Bereich des Flussmaximums wurden für den Neutronenfluss E> 0.5 MeV ein Mittelwert von rund 2.45*1012 Neutronen/cm2 berechnet. Dabei können die Unterschiede in Abhängigkeit von der Ausrichtung der Proben zum Reaktorkern bis zu 20% betragen. Abweichungen bis zu 10% können durch die Änderung der Position der Bestrahlungskapseln im Kanal entstehen. Auf Basis dieser Rechnungen wurden die Voreilfaktoren der Bestrahlungsproben bestimmt. Bei mittleren Zykluslängen würde die „End of Life“-Fluenz in den Bestrahlungsproben bereits nach 2 Jahren erreicht werden.
Der berechnete maximale Gammafluss beträgt rund 3.4*1012 g/cm2s für E > 1.0 MeV und rund 8.4*1012 g/cm2s für E > 0.5 MeV, wobei der größte Anteil des Flusses (rund 97%) aus Neutronenreaktionen stammt. Damit sind die Gammaflüsse in den Proben zwei bis drei Mal so groß wie die der Neutronen. Trotzdem spielt die Materialschädigung durch die Gammastrahlung eine untergeordnete Rolle, da die DPAQuerschnitte (displacement per atom) von Gammas um etwa zwei bis drei Größenordnungen kleiner sind.
Des Weiteren wurde untersucht, ob mögliche Ausheilprozesse durch zu hohe Temperaturen in den Bestrahlungsproben stattfinden könnten. Zu diesem Zweck wurde der Energieeintrag in den Bestrahlungsproben basierend auf den berechneten Teilchenflüssen bestimmt und mit einfachen thermohydraulischen Modellen die mögliche Aufheizung ermittelt. Eine Temperaturerhöhung von rund 20 K wurde mit einem konservativen Ansatz berechnet. Unter vergleichsweise realistischen Bedingungen reduzierte sich die Aufheizung auf unter 5 K. / Reactor pressure vessels (RPV) are non-restorable equipment and their lifetime may restrict the nuclear power plant-life as a whole. Surveillance specimen programs for RPV materials are among the most important measures of in-service inspection pro-grams that are necessary for realistic and reliable assessment of the RPV residual lifetime. In addition to the chemical composition of the RPV steel, the radiation pa-rameters (neutron and gamma fluences and spectra) have the most important impact on the RPV embrittlement characteristics.
In this work, different geometric positions which have influence on the radiation conditions of the samples are investigated. Thus, the uncertainties can be determined in the fluence values of surveillance specimens. The fluence calculations were carried out by the codes TRAMO and DORT. This study was accompanied by ex-vessel neutron dosimetry experiments at Kola NPP, Unit 3 (VVER-440/213), which provide the basis for validation of calculated neutron fluences. The main neutron-activation monitoring reactions were 54Fe(n,p)54Mn and 58Ni(n,p)58Co. The activity measurements were carried out by “Scientific and Engineering Centre for Nuclear and Radiation Safety (SEC NRS).
Good agreement between the deterministic and stochastic calculation results as well as between the calculations and the ex-vessel measurements was found. The aver-age difference between measured and calculated values is 5%. The influence of the channels for surveillance specimens and the shielding effect of a baffle rib on the monitors and on the Monte-Carlo calculated results was studied.
For the surveillance specimens in the maximum of the flux, an average flux of around 2.45 * 1012 neutrons/cm2 was calculated for the neutron flux E> 0.5 MeV. The differences in the surveillance specimens could be up to 20% depending on the direction to the core. Discrepancies up to 10% can be caused by the change of the position of the capsules in the irradiation channel. Based on these calculations the lead factor of specimens was determined. The maximum fluence of RPV may be achieved after two cycles.
The calculated maximum gamma flux is around 3.4 * 1012 g/cm2s for E> 1.0 MeV and around 8.4 * 1012 g/cm2s for E> 0.5 MeV, with the largest part of the flux (around 97%) from the neutron reactions. The gamma fluxes in the surveillance specimens are two to three times bigger than the neutron fluxes. Nevertheless, the material damage by the gamma radiation is very small, because the dpa (displacement per atom) cross sections of gamma rays are about two to three orders of magnitude smaller.
In order to exclude the possibility of healing effects of the samples due to excessive temperatures, the heat release in the surveillance specimens was determined based on the calculated gamma fluences. The analytic treatment of the heat conduction equation and simplified SS geometries were adopted to calculate the range of tem-peratures to be expected. The temperature increase of 20 K above the inlet coolant temperature was estimated using a conservative approach. Under comparatively re-alistic conditions, the heating was reduced to less than 5 K.
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Financial Market Effects of Macroeconomic Policies / Finanzmarkteffekte makroökonomischer PolitikmaßnahmenSimon, Camilla January 2021 (has links) (PDF)
Within three self-contained studies, this dissertation studies the impact and interactions between different macroeconomic policy measures in the context of financial markets empirically and quantitatively. The first study of this dissertation sheds light on the financial market effects of unconventional central bank asset purchase programs in the Eurozone, in particular sovereign bond asset purchase programs. The second study quantifies the direct implications of unconventional monetary policy on decisions by German public debt management regarding the maturity structure of gross issuance. The third study provides novel evidence on the role of private credit markets in the propagation of public spending toward private consumption in the U.S. economy. Across these three studies a set of different time-series econometric methods is applied including error correction models and event study frameworks to analyze contemporaneous interactions in financial and macroeconomic data in the context of unconventional monetary policy, as well as vector auto regressions (VARs) and local projections to trace the dynamic consequences of macroeconomic policies over time. / Die vorliegende Dissertation untersucht in drei in sich geschlossenen Studien die Effekte und Wechselwirkungen verschiedener makroökonomischer Politikmaßnahmen an den Finanzmärkten empirisch und quantitativ. Die erste Studie dieser Dissertation beleuchtet dabei die Finanzmarkteffekte unkonventioneller geldpolitischer Programme - insbesondere Staatsanleihekäufe - der Europäischen Zentralbank. Die zweite Studie untersucht und quantifiziert die direkten Auswirkungen unkonventioneller Geldpolitik auf Entscheidungen des deutschen öffentlichen Schuldenmanagements hinsichtlich der Laufzeitenstruktur neuemittierter Wertpapiere. Die dritte Studie liefert neue Erkenntnisse über die Rolle der privaten Kreditmärkte bei der Transmission öffentlicher Ausgaben für den privaten Konsum in der US-Wirtschaft. Im Rahmen der enthaltenen Studien wird eine Reihe verschiedener zeitreihenökonometrischer Methoden angewandt, darunter Fehlerkorrekturmodelle und Ereignisstudien zur Analyse simultaner Wechselwirkungen von Finanz- und makroökonomischen Daten im Kontext unkonventioneller Geldpolitik sowie Vektor-Autoregressionen (VARs) und lokale Projektionen, um die dynamischen Folgen makroökonomischer Politiken im Zeitablauf zu verfolgen.
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Regional economic integration and development: A theoretical and empirical conceptualization with particular focus on the East African CommunityBruecher, Jonne 07 June 2016 (has links)
Regionaler Wirtschaftlicher Integration (RWI) liegt ein doppelter Zielkonflikt (“trade-off“) zugrunde. Zum einen besteht dieser trade-off auf räumlicher Ebene da es sich um eine politische und ökonomische Organisationseinheit zwischen dem Lokalen und Globalen handelt. Zum anderen besteht ein trade-off da sowohl Liberalisierungsansätze innerhalb der Region als auch das Aufrechterhalten (oder gar Erweitern) von Protektionismus gegen die Außenwelt Teil von regionalen Ansätzen sind. Darüber hinaus ist RWI ein facettenreiches, polymorphes und idiosynkratisches Phänomen, das (potentiell) eine Vielzahl unterschiedlicher Politkfelder und Politikschlagrichtungen enthält. Traditionell wird RWI nach der Klassifizierung von Balassa (1961) in Präferenzabkommen (PTAs), Freihandelsabkommen (FTAs), Zollunionen (CUs) Gemeinsame Märkte (CMs), Währungsunionen (MUs) und ggf. Politische Unionen (PUs) eingeteilt und meist auch eine zeitliche Abfolge in dieser Reihenfolge unterstellt. In Wahrheit finden solche Prozesse teilweise parallel und in vielen Fällen unvollständig statt. Daher erscheint es sinnvoller, in vier verschiedene Kategorien an Politikfeld0ptionen zu unterschieden, nämlich
• Präferentielle Liberalisierung von Güterhandel;
• Präferentielle Liberalisierung anderer Produktionsfaktoren;
• Koordinierung & Harmonisierung von Regularien und Institutionen;
• Koordinierung und gemeinsame Verausgabung von öffentlichen Mitteln.
Ein solch vielgestaltiges und janusköpfiges Phänomen bezieht seine Rechtfertigung aus einer großen Anzahl an unterschiedlichen theoretischen Schulen. Wir diskutieren diese Schulen in dieser Arbeit in drei separaten Kapiteln zum Neo-Klassischen Ansatz, zu Ansätzen der Politischen Ökonomie sowie zu Heterodoxen Ansätzen. Dabei lassen sich fünf Gruppen von Effekten unterscheiden. Diese sind
• Allokationseffekte;
• Akkumulationseffekte;
• Lokationseffekte;
• Levellingeffekte;
• Und Gouvernanz-Effekte.
Bei der Analyse von RWI sind darüber hinaus Imperfektionen zu beachten, die insbesondere in Afrika eine entscheidende Rolle spielen. Dies bezieht sich insbesondere auf die teilweise sehr schwache Implementation von beschlossenen RWI Maβnahmen, die sich z.B. im „Spaghetti Bowl“ Phänomen, politischen Widerständen auf nationaler Ebene, administrativen Schwächen und massiven Deckungslücken in den Budgets der regionalen Behörden niederschlagen. Auch die Dominanz der Informalität in der Wirtschaft wirft Fragen zur potentiellen Wirkungsmächtigkeit von RWI auf. Während solche „Papiertiger“-Phänomene grundsätzliche Fragen an der Ernsthaftigkeit der jeweiligen Regionalvorhaben aufwerfen, kann die Präsenz solcher Hürden auch Grund für Optimismus sein da die empirisch bislang beobachteten, relativ geringen Wohlfahrtseffekte zu einem substantiellen Anteil auf die geringe Implementierungstiefe zurückgeführt werden können und nicht zwangsläufig ein Beleg für die Ineffektivität von RWI per se gesehen werden muss. Mit anderen Worten, eine wirkliche empirische Überprüfung des Erfolgs oder Versagens von RWI in Entwicklungsländern könnte erst stattfinden, wenn es tatsächlich ordnungsgemäß umgesetzt würde.
Der bekannteste und am umfangreichsten entwickelte Ansatz zur Analyse der Effekte von RWI ist fraglos der Neo-klassische Ansatz, der sich grundlegend und ausschlieβlich mit der auf Viner zurückgehenden Gegenüberstellung von Handelsschaffung und Handelsumlenkung. Wir zeigen, dass die neoklassischen empirischen Methoden und Resultate trotz Tausender Studien wenig robust sind und zu einem Gutteil arbiträr gewählt sind. Kleinste Änderungen in Modell-Parametern, der empirischen Strategie oder den Datenquellen führen zu stark abweichenden Resultaten. Grundsätzlich scheint Handelsumlenkung weniger stark ausgeprägt zu sein als Handelsschaffung, der Netto-Effekt für die Regionen scheint also aus dieser Perspektive in den allermeisten Fällen positiv zu sein (dies zeigen sowohl Sekundärstudien als auch eigene Berechnungen). Es gibt sowohl Gewinner als auch Verlierer innerhalb der Regionen. Allerdings scheinen diese nicht wie vom Neoklassischen Ansatz vorhergesagt, durch die anfängliche ökonomische Machtverteilung vorherbestimmt zu sein. Dennoch bleibt die axiomatische Inferiorität von RWI zwischen Entwicklungsländern gegenüber multilateraler Liberalisierung (sowie Nord-Süd Integration und unilateraler Liberalisierung) intakt, solange die Analyse auf diese Perspektive beschränkt bleibt. Dies wirft die Frage auf, warum es dann sein kann, dass Regionalintegration so weit verbreitet ist – sowohl die Analysen aus Politökonomischer Sicht als auch jene aus Heterodoxer Sicht versuchen jeweils Antwort auf dieses scheinbare Rätsel zu geben. Darüber hinaus mündet eine unvoreingenommen und holistische Analyse von Regionalintegration innerhalb des Neoklassischen Ansatzes in einer fundamentale Erkenntnis, die überraschenderweise nur selten in der Literatur diskutiert wird. Ein näherer Blick auf die jeweiligen Schätzungen offenbart, dass selbst die optimistischsten Berechnungen in Größenordnungen enden, die absolut vernachlässigbar sind im Verhältnis zu generellen Wachstumsdynamiken, da es sich bei den Effizienzgewinnen aus Allokationseffekten um Einmal-Effekte in Höhe von unter einem Prozent des BIP handelt. Dies trifft interessanterweise nicht nur auf RWI zu, sondern auch für eine mögliche allumfassende multilaterale Liberalisierung. Diese eklatante Bedeutungslosigkeit der allokationsbedingten Handelsschaffung von sowohl RWI als auch multilateraler Liberalisierung wirft in unseren Augen mehr Fragen bezüglich der Zweckdienlichkeit des Neoklassischen Ansatzes auf, als bezüglich des Entwicklungs- und Wachstumspotentials von Regionalintegration. Allerdings stellt sich die Frage, warum dieser Analyse dann ein solch großer Raum beigemessen wird. Der Hauptgrund scheint, wie in vielen anderen Bereichen der Volkswirtschaft auch, weniger der Umstand zu sein, dass die Einsicht fehlt, dass diese Analysen die Realität nur unzureichend ab- und nachbilden, sondern vielmehr, dass von vielen Autoren mehr Wert auf eine elegante, mathematisch raffinierte und zumindest scheinbar klar quantifizierte und eindeutige Ergebnisse liefernde Methode setzen wollen als auf eine, bei der die Disziplin methodisch bestenfalls in den Anfangsschuhen steckt, Datengrundlagen in substantiellem Umfang fehlen und Ungewissheiten aufgrund der Komplexität kaum abschließend überwunden werden können.
An zweiter Stelle folgt in Bezug auf Popularität und Anzahl an Studien ein spieltheoretischer Ansatz der Politischen Ökonomie. Hierbei wird der Frage nachgegangen, warum Regionalintegration betrieben wird, obwohl der Neoklassische Ansatz (scheinbar) nachweist, das seine multilaterale Lösung zu präferieren wäre. Als Grund wird hierbei der Einfluss von Lobbyisten und anderen Interessengruppen angenommen. Die Diskussion widmet sich im weiteren Verlauf fast ausschließlich der Frage, ob eine solcherart zustande gekommene Regionalintegration weitere, multilaterale Liberalisierungsschritte beflügelt und behindert. Allerdings ist der Erkenntnisgewinn aus den unzähligen Studien und Modellen äußerst überschaubar.
Andere wichtige Ansätze für die Analyse von RWI erhalten deutlich weniger Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Diskussion, obwohl diese heterodoxen Ansätze, die den Fokus auf dynamische Effekte und Strukturwandel legen, in der öffentlichen Debatte eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Diesen Ansätzen ist gemein, dass sie einen Fokus auf Marktversagen und Externalitäten legen. Das Triumvirat der Neuen Handelstheorie, der Neuen der Diskussionen, wobei zusätzlich einige Keynesianische Einflüsse, der Neue Institutionalismus (sowie praxisorientierte Aspekte der Öffentlichen Finanzen) und einige radikalere Ansätze mit Ökonomischen Geografie und der Neuen Endogenen Wachstumstheorie bildet hierbei den Kern Fokus auf Arbeitsmärkte und Entwicklungsfallen eine Rolle spielen. Heterodoxe, dynamische Effekte sind sehr komplex und divers und die theoretische und empirische Anwendung auf Regionalismus ist nur sehr schwach entwickelt. Einige heterodoxe Argument ändern die Resultate der Neoklassischen Theorie nur in beschränktem Umfang und zeigen sowohl Vorteile und Nachteile von regionalen und multilateralen Liberalisierungsschritten. Einige andere heterodoxe / dynamische Effekte treten entweder ausschließlich bei RWI auf oder zu einem deutlichen geringeren Maβe auch im Gefolge von Multilateralismus und Nord-Süd Integration. Einige davon haben unserer Einschätzung nach tatsächlich das Potential, die Neoklassischen Argumente zur Dominanz von multilateralen Lösungen komplett ins Gegenteil zu verkehren. Leider ist die empirische Analyse von dynamischen Effekten jedoch sehr schlecht entwickelt. Dennoch erscheinen Schätzungen aufgrund von dynamischen Modellen “sufficiently specified to suggest that the benefits behind the dynamics of integration are potentially large” (Develin & French-Davis, 1998:20). Die Komplexität der heterodoxen Effekte impliziert, dass komplizierte Entscheidungen zur Auswahl von spezifischen Maβnahmen getroffen werden müssen. Auch wenn Regionalismus dynamische Effekte auslösen kann, ist dies keineswegs ein Automatismus, der aus jeglichen regionalen Anstrengungen entspringt. Rodrik’s Kommentar zu Industriepolitik paraphrasierend, sollte daher in Zukunft weniger der Frage nachgegangen werden, ob Regionalismus unter Entwicklungsländern eine gute Politikwahl ist, sondern eher, wie Regionalismus ausgebildet werden muss, um erfolgreich Entwicklungsimpulse geben zu können.:1. Introduction
1.1 Regional economic integration: a multi-faceted phenomenon and double trade-off
1.2 Economic theories with application to economic regionalism
1.2.1 Stock-taking of theoretical frameworks
1.2.2 Attempt at a categorisation of potential effects
1.2.3 Structure and approach
1.2.4 Justification and limitations
2. Historical sketch and typical phenomena of African regionalism
2.1 Historical sketch: regionalism in Africa and beyond
2.2 Paper tigers, spaghetti bowl and informality
2.2.1 Illusionary regionalism: the political economy of signing, but not implementing regionalism
2.2.1.1 Concealed political resistance
2.2.1.2 Institutional weaknesses
2.2.1.3 The spaghetti bowl
2.2.1.4 Is regionalism virtual or real?
2.2.2 Regionalism and the informal sector
3. Neo-classic perspectives: is regionalism doomed to failure?
3.1 Neo-classical economics: trade diversion and absolute losses
3.1.1 The destructive effects of trade diversion
3.1.2 Some criticisms on the trade creation / trade diversion calculus
3.2 Winners and losers
3.3 Economic regionalism as a futile undertaking: no way out of the poverty trap?
3.3.1 Size
3.3.2 Homogeneity
3.3.3 Preference erosion
3.4 Empirics I: do RECs promote trade?
3.4.1 Regional trade volumes, shares, intensities and their development
3.4.2 The gravity model
3.4.2.1 Results of the gravity model
3.4.2.2 Factors for the variety and unreliability of the gravity model
3.4.3 Alternative methodological approaches
3.4.3.1 Panel approach
3.4.3.2 Matching estimator
3.4.3.3 REC depth differentiation
3.4.3.4 Bayesian Model Averaging
3.4.3.5 CGE: pseudo empirics or ‘could’ African RECs promote trade?
3.5 Empirics II: do RECs hurt their members?
3.5.1 Gravity and trade diversion
3.5.2 CGE and welfare effects
3.5.3 Finger-Kreinin index of similarity
3.5.4 ROI and RCA
3.6 Empirics III: winners and losers
3.7 Empirics IV: are African RECs ill-suited for regionalism?
3.7.1 Size
3.7.2 Homogeneity
3.7.2.1 Homogenous Africa?
3.7.2.2 A short digression: Linder or H-O?
3.7.3 Preference erosion
3.8 Empirics V: A closer look at NC aspects for the EAC
3.8.1 Computable General Equilibrium (CGE)
3.8.2 Descriptive statistics on absolute and relative trade growth
3.8.3 Finger-Kreinin index
3.8.4 Revealed comparative advantage approach
3.8.5 Disaggregated effects
3.8.6 Effects of disaggregated changes in preferential margins on relative trade growth
3.8.7 EAC: regional gains or losses?
3.8.8 EAC: winners and losers
3.9 Synopsis: The limits of regionalism or the limitations of NC approaches?
3.9.1 Empirical results
3.9.2 Insufficiency and arbitrariness of empirical instruments
3.9.3 Gains from regionalism in perspective (I): contribution to GDP
3.9.4 Gains from regionalism in perspective (II): extra-regional alternatives
3.9.4.1 North-South integration as alternative?
3.9.4.2 Unilateralism and multilateralism as better alternatives?
3.9.5 The need for looking beyond the Neoclassical Framework
4. Political economy: non-welfare oriented reasons for regionalism and implementation issues
4.1 Framing the ‘stepping stone vs. stumbling block’ debate: Larry Summers vs. Jagdish Bhagwati
4.1.1 Endogenous bloc formation
4.1.2 Endogenous protection
4.1.3 Institutional and negotiation aspects
4.1.4 Forgone gains vs. political feasibility – a case for ‘open regionalism’
4.2 Empirics and synopsis: Regionalism and multilateralism – friends or foes?
5. Heterodox perspectives: what role for regionalism in development and
structural change?
5.1 Regionalism as anti-globalism vs. regionalism as tool for structural change
5.2 Relaxed assumptions
5.2.1 Economies of scale
5.2.2 Imperfect competition and product differentiation
5.2.3 Trade costs, factor (im)mobility, diminishing returns and congestion
5.2.4 Technology, skills and (tacit) knowledge
5.2.5 Sector / goods heterogeneity and firm heterogeneity
5.2.6 Dynamism and endogeneity of factors
5.2.7 Non-clearing labour markets
5.2.8 Transaction costs
5.2.9 The importance of the short-run
5.3 Heterodox models and regionalism: catching-up and structural change?
5.3.1 Non-NC allocation effects
5.3.1.1 Love for variety
5.3.1.2 Competition-induced producer rent reductions and rent transfers
5.3.2 Levelling effects and adjustment costs in the short run
5.3.2.1 Is there a case for regionalism as a levelling force?
5.3.2.2 Is regionalism alleviating adjustment costs?
5.3.3 Location and accumulation effects
5.3.3.1 Competition and challenge-response increases in efficiency
5.3.3.2 Trade and investment: is there a case for tariff-jumping FDI?
5.3.3.3 Liberalisation and learning by doing: is there a case for infant industry protection?
5.3.3.4 Protection and competition: is there a case for regional industrial policy?
5.3.3.5 Winners and losers: is there a case for regional compensation?
5.3.3.6 Missing liberalization from the West in a dishonest debate: a case for tit-for-tat?
5.3.3.7 Limits of liberalization and creating a flat world
5.3.3.8 Trade costs vs. agglomeration: a case for regionalisation in the long run?
5.3.4 Governance effects: regionalism and governance/public spending
5.3.4.1 Regionalism as window of opportunity: does regionalism improve governance?
5.3.4.2 Signalling
5.3.4.3 Bargaining position
5.3.4.4 Regionalism and harmonisation: transaction costs and levelling the playing field
5.3.4.5 Regional public spending: regional public goods and economies of scale
5.4 Some attempts at empirical strategies for heterodox approaches
5.4.1 Literature review: heterodox empirical results and their discontents
5.4.1.1 Allocation effects: love for variety and producer rents
5.4.1.2 Levelling effects and adjustment costs
5.4.1.3 Accumulation and location effects
5.4.1.4 Governance effects
5.4.2 Heterodox effect approximations for the EAC
5.4.2.1 Regional export growth and export share growth
5.4.2.2 Directions of trade in the EAC
5.4.2.3 Sectoral disaggregation (I): CIP rankings
5.4.2.4 Sectoral disaggregation (II): Manufacturing exports and technology content
5.4.2.5 Sectoral disaggregation (III): Manufacturing exports and intra-regional trade
5.4.2.6 Sectoral disaggregation (IV): ‘complexity’ and diversification
5.4.2.7 Sectoral disaggregation (V): diversification and new trade
5.4.2.8 Foreign Direct Investment
5.4.2.9 Governance effects in the EAC: protocols vs. functional cooperation
5.5 Synopsis: are heterodox dynamic effects the saviours of regionalism?
6. Conclusion
6.1 Insights from and debunking of the NC framework
6.2 Insights from and debunking of the political economy framework
6.3 Insights from and current limitations of the heterodox framework
Annex
Bibliography
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S-factor measurement of the 2H(α,γ)6Li reaction at energies relevant for Big-Bang nucleosynthesisAnders, Michael January 2013 (has links)
For about 20 years now, observations of 6Li in several old metal-poor stars inside the halo of our galaxy have been reported, which are largely independent of the stars’ metallicity, and which point to a possible primordial origin. The observations exceed the predictions of the Standard Big-Bang Nucleosynthesis model by a factor of 500. In the relevant energy range, no directly measured S-factors were available yet for the main production reaction 2H(α,γ)6Li, while different theoretical estimations have an uncertainty of up to two orders of magnitude. The very small cross section in the picobarn range has been measured with a deuterium gas target at the LUNA acceler- ator (Laboratory for Underground Nuclear Astrophysics), located deep underground inside Laboratori Nazionali del Gran Sasso in Italy. A beam-induced, neutron-caused background in the γ-detector occurred which had to be analyzed carefully and sub- tracted in an appropriate way, to finally infer the weak signal of the reaction. For this purpose, a method to parameterize the Compton background has been developed. The results are a contribution to the discussion about the accuracy of the recent 6Li observations, and to the question if it is necessary to include new physics into the Standard Big-Bang Nucleosynthesis model.
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Scanning near-field infrared microspectroscopy on semiconductor structuresJacob, Rainer 14 March 2012 (has links) (PDF)
Near-field optical microscopy has attracted remarkable attention, as it is the only technique that allows the investigation of local optical properties with a resolution far below the diffraction limit. Especially, the scattering-type near-field optical microscopy allows the nondestructive examination of surfaces without restrictions to the applicable wavelengths. However, its usability is limited by the availability of appropriate light sources. In the context of this work, this limit was overcome by the development of a scattering-type near-field microscope that uses a widely tunable free-electron laser as primary light source.
In the theoretical part, it is shown that an optical near-field contrast can be expected when materials with different dielectric functions are combined. It is derived that these differences yield different scattering cross-sections for the coupled system of the probe and the sample. Those cross-sections define the strength of the near-field signal that can be measured for different materials. Hence, an optical contrast can be expected, when different scattering cross-sections are probed. This principle also applies to vertically stacked or even buried materials, as shown in this thesis experimentally for two sample systems.
In the first example, the different dielectric functions were obtained by locally changing the carrier concentration in silicon by the implantation of boron. It is shown that the concentration of free charge-carriers can be deduced from the near-field contrast between implanted and pure silicon. For this purpose, two different experimental approaches were used, a non-interferometric one by using variable wavelengths and an interferometric one with a fixed wavelength. As those techniques yield complementary information, they can be used to quantitatively determine the effective carrier concentration. Both approaches yield consistent results for the carrier concentration, which excellently agrees with predictions from literature. While the structures of the first system were in the micrometer regime, the capability to probe buried nanostructures is demonstrated at a sample of indium arsenide quantum dots. Those dots are covered by a thick layer of gallium arsenide. For the first time ever, it is shown experimentally that transitions between electron states in single quantum dots can be investigated by near-field microscopy. By monitoring the near-field response of these quantum dots while scanning the wavelength of the incident light beam, it was possible to obtain characteristic near-field signatures of single dots. Near-field contrasts up to 30 % could be measured for resonant excitation of electrons in the conduction band of the indium arsenide dots.
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Elastische Rückstoßatomspektrometrie leichter Elemente mit Subnanometer-TiefenauflösungKosmata, M. 14 March 2012 (has links) (PDF)
In der vorliegenden Arbeit wird erstmals das QQDS-Magnetspektrometer für die höchstauflösende Ionenstrahlanalytik leichter Elemente am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf umfassend vorgestellt. Zusätzlich werden sowohl alle auf die Analytik Einfluss nehmenden Parameter untersucht als auch Methoden und Modelle vorgestellt, wie deren Einfluss vermieden oder rechnerisch kompensiert werden kann.
Die Schwerpunkte dieser Arbeit gliedern sich in fünf Bereiche.
Der Erste ist der Aufbau und die Inbetriebnahme des QQDS-Magnetspektrometers, der zugehörige Streukammer mit allen Peripheriegeräten und des eigens für die höchstauflösende elastische Rückstoßanalyse entwickelten Detektors. Sowohl das umgebaute Spektrometer als auch der im Rahmen dieser Arbeit gebaute Detektor wurden speziell an experimentelle Bedingungen für die höchstauflösende Ionenstrahlanalytik leichter Elemente angepasst und erstmalig auf einen routinemäßigen Einsatz hin getestet. Der Detektor besteht aus zwei Komponenten. Zum einen befindet sich am hinteren Ende des Detektors eine Bragg-Ionisationskammer, die zur Teilchenidentifikation genutzt wird. Zum anderen dient ein Proportionalzähler, der eine Hochwiderstandsanode besitzt und direkt hinter dem Eintrittsfenster montiert ist, zur Teilchenpositionsbestimmung im Detektor.
Die folgenden zwei Schwerpunkte beinhalten grundlegende Untersuchungen zur Ionen-Festkörper-Wechselwirkung. Durch die Verwendung eines Magnetspektrometers ist die Messung der Ladungszustandsverteilung der herausgestreuten Teilchen direkt nach einem binären Stoß sowohl möglich als auch für die Analyse notwendig. Aus diesem Grund werden zum einen die Ladungszustände gemessen und zum anderen mit existierenden Modellen verglichen. Außerdem wird ein eigens entwickeltes Modell vorgestellt und erstmals im Rahmen dieser Arbeit angewendet, welches den ladungszustandsabhängigen Energieverlust bei der Tiefenprofilierung berücksichtigt. Es wird gezeigt, dass ohne die Anwendung dieses Modells die Tiefenprofile nicht mit den quantitativen Messungen mittels konventioneller Ionenstrahlanalytikmethoden und mit der Dickenmessung mittels Transmissionselektronenmikroskopie übereinstimmen, und damit falsche Werte liefern würden. Der zweite für die Thematik wesentliche Aspekt der Ionen-Festkörper-Wechselwirkung, sind die Probenschäden und -modifikationen, die während einer Schwerionenbestrahlung auftreten. Dabei wird gezeigt, dass bei den hier verwendeten Energien sowohl elektronisches Sputtern als auch elektronisch verursachtes Grenzflächendurchmischen eintreten. Das elektronische Sputtern kann durch geeignete Strahlparameter für die meisten Proben ausreichend minimiert werden. Dagegen ist der Einfluss der Grenzflächendurchmischung meist signifikant, so dass dieser analysiert und in der Auswertung berücksichtigt werden muss. Schlussfolgernd aus diesen Untersuchungen ergibt sich für die höchstauflösende Ionenstrahlanalytik leichter Elemente am Rossendorfer 5-MV Tandembeschleuniger, dass die geeignetsten Primärionen Chlor mit einer Energie von 20 MeV sind. In Einzelfällen, wie zum Beispiel der Analyse von Bor, muss die Energie jedoch auf 6,5 MeV reduziert werden, um das elektronische Sputtern bei der notwendigen Fluenz unterhalb der Nachweisgrenze zu halten.
Der vierte Schwerpunkt ist die Untersuchung von sowohl qualitativen als auch quantitativen Einflüssen bestimmter Probeneigenschaften, wie beispielsweise Oberflächenrauheit, auf die Form des gemessenen Energiespektrums beziehungsweise auf das analysierte Tiefenprofil. Die Kenntnis der Rauheit einer Probe an der Oberfläche und an den Grenzflächen ist für die Analytik unabdingbar. Als Resultat der genannten Betrachtungen werden die Einflüsse von Probeneigenschaften und Ionen-Festkörper-Wechselwirkungen auf die Energie- beziehungsweise Tiefenauflösung des Gesamtsystems beschrieben, berechnet und mit der konventionellen Ionenstrahlanalytik verglichen. Die Möglichkeiten der höchstauflösenden Ionenstrahlanalytik werden zudem mit den von anderen Gruppen veröffentlichten Komplementärmethoden gegenübergestellt.
Der fünfte und letzte Schwerpunkt ist die Analytik leichter Elemente in ultradünnen Schichten unter Berücksichtigung aller in dieser Arbeit vorgestellten Modelle, wie die Reduzierung des Einflusses von Strahlschäden oder die Quantifizierung der Elemente im dynamischen Ladungszustandsnichtgleichgewicht. Es wird die Tiefenprofilierung von Mehrschichtsystemen, bestehend aus SiO2-Si3N4Ox-SiO2 auf Silizium, von Ultra-Shallow-Junction Bor-Implantationsprofilen und von ultradünnen Oxidschichten, wie zum Beispiel High-k-Materialien, demonstriert.
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Macroeconomic Policy under Uncertainty and InequalityFritsche, Jan Philipp 01 March 2022 (has links)
Diese Arbeit umfasst drei Kapitel zur Debatte über makroökonomische Politik unter Unsicherheit und Ungleichheit. Das erste Kapitel zeigt auf, dass ein geringes Maß an Unsicherheit mit einer effektiveren Ausgabenpolitik einhergeht, und dass fiskalpolitische Ausgaben grundsätzlich ein wirksames Instrument zur Stabilisierung von Konjunkturzyklen sind. Das zweite Kapitel liefert Belege dafür, dass der regelbasierte Politikansatz der EZB den geldpolitischen Stress - d.h. identifizierte geldpolitische Unsicherheit - im Euroraum verringert hat. Dies hat dazu beigetragen, dass sich der Euro zu einer globalen Leitwährung entwickelt hat. Ein Verzicht auf den Euro würde für jedes der Euroländer wahrscheinlich zu einer Situation führen, in der die heimische Wirtschaft mit den nachteiligen Auswirkungen anderer weltweit dominierender Währungen konfrontiert wäre. Das dritte Kapitel untersucht, wie sich Geldpolitik auf die Verteilung zwischen Einkommen aus Arbeit und Kapital auswirkt, und wie Heterogenität zwischen Unternehmen die geldpolitische Transmission beeinflussen kann. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse die entscheidende Rolle von Unsicherheit im Transmissionsmechanismus von Fiskalpolitik, sie leisten einen Beitrag zur öffentlichen Debatte zur Euroskepsis und zeigen, dass Ungleichheit zwischen Mitgliedsstaaten eine Folge von Unternehmensheterogenität sein kann. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Arbeit erscheint eine tiefere Integration der Eurozone - d.h. ein europäisches Finanzministerium mit dem Recht eigene Schulden aufzunehmen, eine Vereinheitlichung des europäischen Arbeitsrechts sowie die Vervollständigung der Banken und Kapitalmarktunion – als ratsam. / This thesis includes three chapters that inform the debate about macroeconomic policy under uncertainty and inequality. The first chapter shows how low levels of uncertainty are associated with more effective fiscal policy. The second chapter provides evidence for the rule-based policy approach of the ECB reducing monetary policy stress – i.e., identified monetary policy uncertainty – in the euro area. This has contributed to the euro becoming a globally dominant currency. Giving up the euro would, for any country, likely result in a situation where the domestic economy would face the adverse effects of globally dominating currencies. The third chapter investigates how monetary policy affects the redistribution of income between employees and owners of companies, and how heterogeneity across firms affects monetary policy transmission at country level. Overall, the results highlight the important role of uncertainty in shaping the fiscal policy transmission mechanism, they contribute to the public debate of euro-skepticism, and they show that between-country inequality can be a result of firm-heterogeneity. Based on the findings of this thesis, a deeper integration of the euro area – i.e. a European fiscal union, joint debt issuance, unified labor rights as well as a completed capital markets and banking union - seem advisable.
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Regional economic integration and development / Regionale wirtschaftliche Integration und Entwicklung: Eine theoretische und empirische Konzeptionalisierung mit besonderem Schwerpunkt auf die Ostafrikanische StaatengemeinschaftBruecher, Jonne 11 October 2016 (has links) (PDF)
Regionaler Wirtschaftlicher Integration (RWI) liegt ein doppelter Zielkonflikt (“trade-off“) zugrunde. Zum einen besteht dieser trade-off auf räumlicher Ebene da es sich um eine politische und ökonomische Organisationseinheit zwischen dem Lokalen und Globalen handelt. Zum anderen besteht ein trade-off da sowohl Liberalisierungsansätze innerhalb der Region als auch das Aufrechterhalten (oder gar Erweitern) von Protektionismus gegen die Außenwelt Teil von regionalen Ansätzen sind. Darüber hinaus ist RWI ein facettenreiches, polymorphes und idiosynkratisches Phänomen, das (potentiell) eine Vielzahl unterschiedlicher Politkfelder und Politikschlagrichtungen enthält. Traditionell wird RWI nach der Klassifizierung von Balassa (1961) in Präferenzabkommen (PTAs), Freihandelsabkommen (FTAs), Zollunionen (CUs) Gemeinsame Märkte (CMs), Währungsunionen (MUs) und ggf. Politische Unionen (PUs) eingeteilt und meist auch eine zeitliche Abfolge in dieser Reihenfolge unterstellt. In Wahrheit finden solche Prozesse teilweise parallel und in vielen Fällen unvollständig statt. Daher erscheint es sinnvoller, in vier verschiedene Kategorien an Politikfeld0ptionen zu unterschieden, nämlich
• Präferentielle Liberalisierung von Güterhandel;
• Präferentielle Liberalisierung anderer Produktionsfaktoren;
• Koordinierung & Harmonisierung von Regularien und Institutionen;
• Koordinierung und gemeinsame Verausgabung von öffentlichen Mitteln.
Ein solch vielgestaltiges und janusköpfiges Phänomen bezieht seine Rechtfertigung aus einer großen Anzahl an unterschiedlichen theoretischen Schulen. Wir diskutieren diese Schulen in dieser Arbeit in drei separaten Kapiteln zum Neo-Klassischen Ansatz, zu Ansätzen der Politischen Ökonomie sowie zu Heterodoxen Ansätzen. Dabei lassen sich fünf Gruppen von Effekten unterscheiden. Diese sind
• Allokationseffekte;
• Akkumulationseffekte;
• Lokationseffekte;
• Levellingeffekte;
• Und Gouvernanz-Effekte.
Bei der Analyse von RWI sind darüber hinaus Imperfektionen zu beachten, die insbesondere in Afrika eine entscheidende Rolle spielen. Dies bezieht sich insbesondere auf die teilweise sehr schwache Implementation von beschlossenen RWI Maβnahmen, die sich z.B. im „Spaghetti Bowl“ Phänomen, politischen Widerständen auf nationaler Ebene, administrativen Schwächen und massiven Deckungslücken in den Budgets der regionalen Behörden niederschlagen. Auch die Dominanz der Informalität in der Wirtschaft wirft Fragen zur potentiellen Wirkungsmächtigkeit von RWI auf. Während solche „Papiertiger“-Phänomene grundsätzliche Fragen an der Ernsthaftigkeit der jeweiligen Regionalvorhaben aufwerfen, kann die Präsenz solcher Hürden auch Grund für Optimismus sein da die empirisch bislang beobachteten, relativ geringen Wohlfahrtseffekte zu einem substantiellen Anteil auf die geringe Implementierungstiefe zurückgeführt werden können und nicht zwangsläufig ein Beleg für die Ineffektivität von RWI per se gesehen werden muss. Mit anderen Worten, eine wirkliche empirische Überprüfung des Erfolgs oder Versagens von RWI in Entwicklungsländern könnte erst stattfinden, wenn es tatsächlich ordnungsgemäß umgesetzt würde.
Der bekannteste und am umfangreichsten entwickelte Ansatz zur Analyse der Effekte von RWI ist fraglos der Neo-klassische Ansatz, der sich grundlegend und ausschlieβlich mit der auf Viner zurückgehenden Gegenüberstellung von Handelsschaffung und Handelsumlenkung. Wir zeigen, dass die neoklassischen empirischen Methoden und Resultate trotz Tausender Studien wenig robust sind und zu einem Gutteil arbiträr gewählt sind. Kleinste Änderungen in Modell-Parametern, der empirischen Strategie oder den Datenquellen führen zu stark abweichenden Resultaten. Grundsätzlich scheint Handelsumlenkung weniger stark ausgeprägt zu sein als Handelsschaffung, der Netto-Effekt für die Regionen scheint also aus dieser Perspektive in den allermeisten Fällen positiv zu sein (dies zeigen sowohl Sekundärstudien als auch eigene Berechnungen). Es gibt sowohl Gewinner als auch Verlierer innerhalb der Regionen. Allerdings scheinen diese nicht wie vom Neoklassischen Ansatz vorhergesagt, durch die anfängliche ökonomische Machtverteilung vorherbestimmt zu sein. Dennoch bleibt die axiomatische Inferiorität von RWI zwischen Entwicklungsländern gegenüber multilateraler Liberalisierung (sowie Nord-Süd Integration und unilateraler Liberalisierung) intakt, solange die Analyse auf diese Perspektive beschränkt bleibt. Dies wirft die Frage auf, warum es dann sein kann, dass Regionalintegration so weit verbreitet ist – sowohl die Analysen aus Politökonomischer Sicht als auch jene aus Heterodoxer Sicht versuchen jeweils Antwort auf dieses scheinbare Rätsel zu geben. Darüber hinaus mündet eine unvoreingenommen und holistische Analyse von Regionalintegration innerhalb des Neoklassischen Ansatzes in einer fundamentale Erkenntnis, die überraschenderweise nur selten in der Literatur diskutiert wird. Ein näherer Blick auf die jeweiligen Schätzungen offenbart, dass selbst die optimistischsten Berechnungen in Größenordnungen enden, die absolut vernachlässigbar sind im Verhältnis zu generellen Wachstumsdynamiken, da es sich bei den Effizienzgewinnen aus Allokationseffekten um Einmal-Effekte in Höhe von unter einem Prozent des BIP handelt. Dies trifft interessanterweise nicht nur auf RWI zu, sondern auch für eine mögliche allumfassende multilaterale Liberalisierung. Diese eklatante Bedeutungslosigkeit der allokationsbedingten Handelsschaffung von sowohl RWI als auch multilateraler Liberalisierung wirft in unseren Augen mehr Fragen bezüglich der Zweckdienlichkeit des Neoklassischen Ansatzes auf, als bezüglich des Entwicklungs- und Wachstumspotentials von Regionalintegration. Allerdings stellt sich die Frage, warum dieser Analyse dann ein solch großer Raum beigemessen wird. Der Hauptgrund scheint, wie in vielen anderen Bereichen der Volkswirtschaft auch, weniger der Umstand zu sein, dass die Einsicht fehlt, dass diese Analysen die Realität nur unzureichend ab- und nachbilden, sondern vielmehr, dass von vielen Autoren mehr Wert auf eine elegante, mathematisch raffinierte und zumindest scheinbar klar quantifizierte und eindeutige Ergebnisse liefernde Methode setzen wollen als auf eine, bei der die Disziplin methodisch bestenfalls in den Anfangsschuhen steckt, Datengrundlagen in substantiellem Umfang fehlen und Ungewissheiten aufgrund der Komplexität kaum abschließend überwunden werden können.
An zweiter Stelle folgt in Bezug auf Popularität und Anzahl an Studien ein spieltheoretischer Ansatz der Politischen Ökonomie. Hierbei wird der Frage nachgegangen, warum Regionalintegration betrieben wird, obwohl der Neoklassische Ansatz (scheinbar) nachweist, das seine multilaterale Lösung zu präferieren wäre. Als Grund wird hierbei der Einfluss von Lobbyisten und anderen Interessengruppen angenommen. Die Diskussion widmet sich im weiteren Verlauf fast ausschließlich der Frage, ob eine solcherart zustande gekommene Regionalintegration weitere, multilaterale Liberalisierungsschritte beflügelt und behindert. Allerdings ist der Erkenntnisgewinn aus den unzähligen Studien und Modellen äußerst überschaubar.
Andere wichtige Ansätze für die Analyse von RWI erhalten deutlich weniger Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Diskussion, obwohl diese heterodoxen Ansätze, die den Fokus auf dynamische Effekte und Strukturwandel legen, in der öffentlichen Debatte eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Diesen Ansätzen ist gemein, dass sie einen Fokus auf Marktversagen und Externalitäten legen. Das Triumvirat der Neuen Handelstheorie, der Neuen der Diskussionen, wobei zusätzlich einige Keynesianische Einflüsse, der Neue Institutionalismus (sowie praxisorientierte Aspekte der Öffentlichen Finanzen) und einige radikalere Ansätze mit Ökonomischen Geografie und der Neuen Endogenen Wachstumstheorie bildet hierbei den Kern Fokus auf Arbeitsmärkte und Entwicklungsfallen eine Rolle spielen. Heterodoxe, dynamische Effekte sind sehr komplex und divers und die theoretische und empirische Anwendung auf Regionalismus ist nur sehr schwach entwickelt. Einige heterodoxe Argument ändern die Resultate der Neoklassischen Theorie nur in beschränktem Umfang und zeigen sowohl Vorteile und Nachteile von regionalen und multilateralen Liberalisierungsschritten. Einige andere heterodoxe / dynamische Effekte treten entweder ausschließlich bei RWI auf oder zu einem deutlichen geringeren Maβe auch im Gefolge von Multilateralismus und Nord-Süd Integration. Einige davon haben unserer Einschätzung nach tatsächlich das Potential, die Neoklassischen Argumente zur Dominanz von multilateralen Lösungen komplett ins Gegenteil zu verkehren. Leider ist die empirische Analyse von dynamischen Effekten jedoch sehr schlecht entwickelt. Dennoch erscheinen Schätzungen aufgrund von dynamischen Modellen “sufficiently specified to suggest that the benefits behind the dynamics of integration are potentially large” (Develin & French-Davis, 1998:20). Die Komplexität der heterodoxen Effekte impliziert, dass komplizierte Entscheidungen zur Auswahl von spezifischen Maβnahmen getroffen werden müssen. Auch wenn Regionalismus dynamische Effekte auslösen kann, ist dies keineswegs ein Automatismus, der aus jeglichen regionalen Anstrengungen entspringt. Rodrik’s Kommentar zu Industriepolitik paraphrasierend, sollte daher in Zukunft weniger der Frage nachgegangen werden, ob Regionalismus unter Entwicklungsländern eine gute Politikwahl ist, sondern eher, wie Regionalismus ausgebildet werden muss, um erfolgreich Entwicklungsimpulse geben zu können.
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Essays on Credit Markets and Business CyclesZivanovic, Jelena 24 August 2018 (has links)
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Unternehmenskreditfinanzierung für die Realwirtschaft. Im ersten Teil untersuche ich die Entwicklung der externen Finanzierungsprämien in den USA in Folge von ökonomischen Schocks und finde, dass die Prämie antizyklisch auf Angebots- und monetäre Schocks reagiert. Im zweiten Teil analysiere ich mit Hilfe eines DSGE-Modells, wie die Zusammenfassung aus Bankkreditfinanzierung und Anleihefinanzierung die Transmission von ökonomischen Schocks beeinflusst. Angenommen, dass große Unternehmen größtenteils Anleihenmärkte verwenden und kleine Unternehmen auf Bankkredite angewiesen sind, zeigt das Modell, dass die Zusammensetzung des Unternehmenskreditfinanzierung relevant für die Verbreitung von Schocks ist. Negative monetäre Schocks und Finanzschocks beeinträchtigen die Kreditvergabe von fragilen Banken, die in Folge die Bankkredite an kleine Unternehmen kürzen. Unternehmen, die auf Anleihenfinanzierung zurückgreifen können, können sich in Zeiten steigender Prämien über Unternehmensanleihen refinanzieren. Daher reduzieren diese Unternehmen nicht in so starken Ausmaß ihre Investitionen wie kleine Firmen. Als Folge davon, ist eine Volkswirtschaft, die nur auf Bankkredite angewiesen ist, stärker von Schocks betroffen als eine Volkswirtschaft mit sowohl Bank- als auch Anleihenfinanzierung. Abschließend wird das Modell verwendet, um eine Kombination konventioneller und unkoventioneller Geldpolitik sowie makroprudentieller Politik in einer Ökonomie mit segmentierten Kreditmärkten zu evaluieren. Es wird gezeigt, dass der optimale Politikmix die höchsten Wohlfahrtsgewinne in Folge von Finanzschocks erreicht. / This thesis examines the role of corporate debt financing for the real economy. First, I study the conditional dynamics of the external finance premium using US data and find that the premium is countercyclical following supply and monetary policy shocks. Second, I analyze to which extent bank and bond financing affect the transmission of economic shocks in the context of a DSGE model. To the extent that large firms predominantly use capital market finance, whereas small firms rely on bank loans, the model predicts that the composition of corporate debt is relevant for the propagation of shocks. Contractionary monetary policy and financial shocks impair the ability of leveraged banks to provide loans, which adversely affects small firms. Bond financing dependent firms can nevertheless issue bonds in times of rising bond finance premia. These firms do not reduce their investments as strongly as bank financing dependent firms. As a consequence, the economy that relies only on bank credit is affected more by shocks than the economy with bank and bond finance. Finally, the model is used to evaluate the optimal mix of conventional, unconventional and macroprudential policies for segmented credit markets. I find that the optimal policy mix attains the highest welfare gains following financial shocks.
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Three Essays on Taxation and Macroeconomic DynamicsVoigts, Simon 19 July 2017 (has links)
Diese Dissertation untersucht, wie sich die Ausgestaltung eines Steuersystems – bzw. dessen Änderungen – auf die Dynamik von makroökonomischen Variablen auswirken kann. Die Analyse wird mit Hilfe von allgemeinen Gleichgewichtsmodellen durchgeführt, die Keynesianische Eigenschaften haben und durch die Berücksichtigung von stochastischen Elementen dynamisch sind. Die Arbeit umfasst drei Essays, deren Hauptfokus auf der Eurozone liegt und die politikrelevanten Fragestellungen gewidmet sind. Die Arbeit deckt klassische Themen wie fiskalische Multiplikatoren und „Liability-Side Equivalence“ ab, aber sie beschäftigt sich auch mit dem aktuellen Thema der fiskalischen Abwertung.
Das erste Essay untersucht die Auswirkungen von Änderungen in der Mehrwertsteuer auf die gesamt– wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft. Die Neuerung gegenüber bisherigen modellbasierten Publikationen über diese Fragestellung besteht in einer realistischen Modellierung des „tax pass-through“, also der Weitergabe von Steueränderung an Konsumenten durch Preisanpassungen. Die Untersuchung zeigt, dass eine empirisch plausible pass-through-Dynamik die kurzfristigen Mehrwertsteuer Multiplikatoren drastisch reduziert gegenüber denen in herkömmlichen Modellen. Die gewonnene Einsicht, dass Standard-Modelle der institutionellen und akademischen Forschung die kurzfristigen Multiplikatoren dramatisch überschätzen, kann potentiell zu einer Verbesserung von modellbasierten Politikempfehlungen beitragen.
Das zweite Essay befasst sich mit fiskalischen Abwertungen. Diese Politik zielt auf eine Abwertung des realen Wechselkurses – und damit auf eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit – ab, ohne dabei die Anpassung eines nominalen Wechselkurses zu erfordern. Sie sieht eine Senkung der Sozialabgaben vor, die durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer finanziert wird. Ein höherer Mehrwertsteuersatz macht importierte Güter teuer, während geminderte Sozialabgaben (und damit geminderte marginale Produktionskosten und Preise) inländische Güter im Ausland billiger machen. In dem Papier betrachten wir eine gemeinsame fiskalische Abwertung aller Peripherieländer der Eurozone. Die Neuerung gegenüber anderen Studien besteht darin, dass Lohnrigiditäten berücksichtigt werden – welche sich für die Effektivität der Reform als zentral erweisen –, und dass wir zwischen zwei Sorten von Abwertungen unterscheiden: Eine, in der Sozialabgaben der Arbeitgeber gesenkt werden, und eine, in der Sozialabgaben der Arbeitnehmer verringert werden. In unserem Modell ist die erstgenannte Form der Abwertung deutlich effektiver.
Das dritte Essay untersucht „Liability-Side Equivalence“ im Zusammenhang von Sozialabgaben. Dieses Prinzip besagt, dass die gesetzlich festgelegte Aufteilung der Abgaben zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern langfristig keinerlei Konsequenzen für die reale Allokation hat. Ich zeige hingegen, dass die Aufteilung der Abgaben Auswirkungen auf makroökonomische Fluktuationen, auf die Effizienz der Allokation, und damit auf die langfristige Produktivität hat. Die einzige nicht in der Literatur übliche Annahme, die für dieses Ergebnis benötigt wird, ist, dass das Sozialsystem ein ausgeglichenes Budget hat. / This thesis analyzes how the configuration of a country’s tax system – or a change to that system – can affect dynamics of macroeconomic aggregates in New-Keynesian Dynamic Stochastic General Equilibrium models. It contains three essays, each having a primary focus on the Euro Area and each addressing a policy-relevant question. The thesis covers classic topics like fiscal multipliers and Liability-Side Equivalence as well as the more recent subject of Fiscal Devaluations.
The first essay analyzes the impact of changes in the value-added tax (VAT) on output. The innovation relative to previous theoretical contributions on this subject is that my model accounts for empirically observed tax pass-through dynamics. I find that the introduction of empirically plausible VAT pass-through dramatically lowers short-run multipliers relative to those obtained if tax pass-through is not rigorously modeled. By showing that workhorse models used in academic and institutional research overestimate the short-run impact of VAT changes, the work might help to improve model-based guidance on the design of discretionary fiscal policy packages.
The second essay addresses Fiscal Devaluations, a policy that is aimed at deteriorating the real exchange rate – and thereby improving a country’s competitiveness – absent an adjustable nominal exchange rate. It prescribes a reduction in social security contributions financed by an increase in the VAT. The higher VAT increases the price for imported goods, while the reduction in social security contributions (which lowers marginal production costs and with it producer prices) makes domestic goods cheaper in the importing countries. In the co-authored paper, we analyze the impact of a Fiscal Devaluation jointly undertaken by Europe’s periphery countries. The novelty is that our model features nominal wage rigidity – which is shown to be crucial for the policy’s effectiveness – and that we compare two types of Fiscal Devaluations, one that reduces firms' social security contributions and one that lowers workers' contributions. We find that the former type is considerably more effective than the latter type.
The third essay investigates Liability-Side Equivalence in the context of social security contributions. This principle implies that the statutory split of contributions between firms and workers does not matter for the real allocation in the long run. I contradict this notion by showing that it matters for macroeconomic fluctuations, for the efficiency of the allocation, and thereby for long-run productivity in my model. The only non-standard assumption required to generate this result is that the social security system runs a balanced budget.
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