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Modulation neuronaler Oszillationen durch transkranielle Wechselstromstimulation und deren Einfluss auf die SomatosensorikGundlach, Christopher 04 August 2017 (has links)
Können Funktionen des somatosensorischen Systems durch transkranielle Wechselstromstimulation (engl. „transcranial alternating current stimulation“, tACS) im alpha-Band moduliert werden und welche Aussagen lassen sich daraus über die Rolle neuronaler mu-alpha-Oszillationen für die Informationsverarbeitung im somatosensorischen System treffen? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde in einer Reihe von Experimenten der Einfluss eines identischen tACS-Protokolls auf unterschiedlich operationalisierte Ebenen somatosensorischer Funktionen untersucht. In einem ersten Schritt wurde getestet, inwiefern tACS, appliziert über somatosensorischen Arealen Einfluss auf die Amplitude mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) gemessener somatosensorischer mu-alpha-Oszillationen haben kann. TACS appliziert mit der individuellen mu-alpha Frequenz (mu-tACS) modulierte die Amplitude dieser Oszillationen über das Ende der Stimulation hinaus, wobei die Richtung vom Kontext der spezifischen Stimulation abhängt. In einem nächsten Schritt wurde untersucht, ob modulierte mu-alpha Wellen, entsprechend der mechanistischen inhibitorischen Sicht der alpha-Oszillationen, die somatosensorische Wahrnehmung modulieren können. In einer kontinuierlichen Detektionsaufgabe zeigte sich, dass mu-tACS zu keiner tonischen jedoch einer phasischen Modulation der Wahrnehmungsschwelle führte. Durch tACS synchronisierte mu-alpha Oszillationen scheinen damit Phasen der verbesserten und der reduzierten Wahrnehmung zu erzeugen. Mithilfe von Ruhe-Messungen im funktionellen Magnetresonanztomographen wurde anschließend untersucht, ob der Informationsfluss auf Netzwerkebene durch mu-tACS moduliert werden kann. Es fand sich eine Reduktion der funktionellen Konnektivität des stimulierten linken primären somatosensorischen Kortex während der tACS-Applikation. Die Ergebnisse belegen den möglichen Nutzen von tACS zur aktiven Modulation somatosensorischer Funktionen z.B. als methodischer Zugang in der Grundlagenforschung oder auch potentiell für therapeutische und rehabilitative Zwecke oder. Weiter fanden sich Belege für die inhibitorische Funktion neuronaler mu-alpha-Oszillationen für die somatosensorische Informationsverarbeitung.
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Wirkungen von Hintergrundmusik: eine MetaanalyseKämpfe, Juliane, Sedlmeier, Peter, Renkewitz, Frank 16 July 2008 (has links)
Der Einfluss von Hintergrundmusik auf Tätigkeiten und kognitive Prozesse ist nach wie vor umstritten.
Mit dieser Arbeit sollte die generelle Wirkung von Hintergrundmusik geklärt werden.
Zu diesem Zweck wurde eine Metaanalyse mit Studien zur Auswirkung von Hintergrundmusik durchgeführt.
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Erfassung von Dimensionen der Selbstregulation. Der Locomotion-Assessment-Fragebogen (L-A-F).Sellin, Ina, Schütz, Astrid, Kruglanski, Arie W., Higgins, E. Tory 05 March 2003 (has links)
A German version of the Locomotion - Assessment Scale (Kruglanski et al., 2000) is presented. The scale measures locomotion, which is considered the executive function of self-regulation (just do it), and assessment, which is considered the evaluative function of self-regulation (do the right thing). The scales were tested on several samples and proved to be orthogonal and homogeneous. Locomotion is related to positive self-evaluation, action-orientation, achievement-orientation and extraversion. Assessment is related to self-discipline and neuroticism. It is expected that both dimensions are needed for optimal self-regulation. / Vorgestellt wird die deutsche Fassung eines Fragebogens zur Selbstregulation nach Kruglanski et al. (2000). Unterschieden werden die unabhängig voneinander operierenden Dimensionen der Selbstregulation, die exekutive Dimension Locomotion (es einfach zu tun) und die evaluative Dimension Assessment (das richtige zu tun). Der Fragebogen wird an mehreren Stichproben erprobt und validiert. Die Skalen erweisen sich als homogen und voneinander unabhängig. Locomotion korreliert u.a. positiv mit Handlungsorientierung, positiver Selbstbewertung, Leistungsorientierung und Extraversion. Assessment steht in Zusammenhang mit Selbstdisziplin und Neurotizismus. Optimale Selbstregulation wird bei einem Zusammenwirken beider Dimensionen erwartet.
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Varianten der Selbstwertschätzung und HilfesucheSellin, Ina 13 August 2003 (has links)
The goal of this thesis was to investigate the relationship between variants of self-esteem and help seeking. Two studies using questionnaire or experimental methods showed, that level of self-esteem alone failed to predict the amount of help seeking. However, if other variables to describe different variants of self-esteem were included, hypotheses about the relationship between variants of self-esteem and help seeking were derived. Groups of subjects with different values of level of self-esteem, self-esteem instability and narcissism were formed with the help of cluster analysis.
Differences in help seeking were found between different variants of self-esteem. Subjects with high and temporal stable self-esteem chose help that enabled them to solve similar problems independently and autonomous in future. Subjects with narcissistic self-esteem avoided help even if using this help was appropriate. Another group of subjects with high and temporal unstable self-esteem used more help than any other group. Altogether, subjects with high and temporal stable self-esteem seeked help appropriately and adaptively, while subjects with other variants of self-esteem called on too much or too little help. / Ziel der Dissertation war es, die Beziehung zwischen Varianten der Selbstwertschätzung und Hilfesuche zu untersuchen. In einer Fragebogenstudie und in einem Quasiexperiment wurde gezeigt, dass das Ausmaß der Hilfesuche allein durch die Verwendung der Höhe der Selbstwertschätzung nicht vorhersagt werden konnte. Wurden jedoch weitere Variablen zur Beschreibung der Selbstwertschätzung herangezogen, konnten Aussagen zur Beziehung zwischen Selbstwertschätzung und Hilfesuche abgeleitet werden. Es wurden Teilgruppen von Personen mit Hilfe von Clusteranalysen gebildet, die sich durch ihre Ausprägungen auf den Variablen Selbstwertniveau, Selbstwertinstabilität und Narzissmus charakterisieren ließen.
Diese Varianten der Selbstwertschätzung unterschieden sich in ihrer Hilfesuche. So wählten Personen mit einer hohen und zeitlich stabilen Selbstwertschätzung insbesondere Hilfeangebote, die sie befähigten, ähnliche Probleme im weiteren selbstständig und autonom zu bewältigen. Personen mit einer Selbstwertschätzung mit narzisstischen Tendenzen vermieden es häufig, Hilfen in Anspruch zu nehmen, auch wenn das Nutzen der angebotenen Hilfen in der Situation angemessen gewesen wäre. Eine weitere Teilgruppe bildeten Personen mit hoher aber zeitlich instabiler Selbstwertschätzung. Diese nutzten meist mehr angebotene Hilfen als die anderen Gruppen. Es wird geschlussfolgert, dass sich Personen mit hoher und zeitlich stabiler Selbstwertschätzung bei der Hilfesuche meist angemessen und adaptiv verhalten, während Personen anderer Varianten der Selbstwertschätzung zum Teil zu viel oder zum Teil zu wenig Hilfe in Anspruch nehmen.
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Ursachen von Unterrichtsstörungen in der BerufsschuleSteyer, Heike 17 April 2005 (has links)
"Ob gerechtfertigt oder nicht, ob überzogen oder unbegründet, ob es uns zusagt oder missfällt - wenn Heranwachsende stören, intervenieren, demolieren, aussteigen, dann möchten sie damit etwas zum Ausdruck bringen." Mit dieser Aussage wird die Arbeit eingeleitet. Sie stellt die Problematik und damit den Ausgangspunkt der Untersuchungen dar. Ohne Entschlüsselungsversuche können wir die zahllosen denkbaren Motive und Intentionen auffälliger Handlungsweisen im Schulleben aber nicht deuten und bewältigen. Dies benennt den entscheidenden ersten Schritt auf dem Weg zum effektiven Umgang mit Unterrichtsstörungen in der Berufsschule - die Analyse von Unterrichtssituationen auf mögliche Einflussfaktoren hin. Dieser Schritt wird in Form einer theoretischen Untersuchung und einer darauf aufbauenden empirischen Studie getätigt. Im Rahmen dieser werden als erstes die verschiedenen Unterrichtsbedingungen auf ihren störenden Einfluss hin analysiert. Dabei erfolgt, ähnlich wie in der darauf aufbauenden empirischen Untersuchung, eine Gliederung in schul- und unterrichts-, berufsschul- sowie gesellschaftsbedingte Einflussgrößen. Die empirische Studie setzt sich anschließend zum Ziel, die Hypothesen der theoretischen Untersuchung empirisch zu bestärken oder aber zu entkräften.
Resultate der Erhebung verweisen auf die Häufigkeit auftretender Unterrichtsstörungen, aber auch darauf, dass zahlreiche Lehrer die Grenze im Kopf überwunden und sich zu "ihren" Störungen zumindest innerlich (da anonym) bekannt haben.
Der Vergleich der theoretischen mit den empirischen Untersuchungsergebnissen ermöglicht zudem eine Auflistung besonders relevanter Einflussgrößen auf das Störpotential von Unterricht. Einige dieser sind nicht zu beeinflussen. Sie müssen anerkannt und toleriert werden. Andere dagegen stehen im Einflussbereich des Lehrers. Als solche müssen sie erkannt werden, um einer Reflektion und Modifikation den Weg zu ebnen.
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Selbstdarstellungs-Medium Webcam? Persönlichkeitsmerkmale und Ziele von Webcam-Nutzern.Fox, Michael 08 June 2005 (has links)
Untersucht wurde, ob und wie Webcams auf privaten Homepages im Internet als
Selbstdarstellungs-Medium genutzt werden und welchen Einfluss dabei
Persönlichkeitsmerkmale und Ziele von Webcam-Nutzern ausüben. An einer internetbasierten
Befragung nahmen 62 Personen teil, die über eine zufallsgesteuerte Stichprobe ermittelt
wurden. In der Befragung wurden die Persönlichkeitsvariablen der Big Five und Authentizität
erhoben, sowie interessierende Facetten des Narzissmus, der Selbstwertschätzung, der
Selbstüberwachung sowie neun Stile der Selbstdarstellung. Darüber hinaus machten die
Teilnehmer Angaben zu Webcam-Motiven, Gründe für die Installation der Webcam,
Zielgruppen und Nutzungsweisen von Webcams sowie zu weiteren interessierenden webcam- und
homepage-spezifischen Merkmalen. Erste Ergebnisse zeigen, das
Webcams auf privaten Homepages zur authentischen Selbstdarstellung verwendet werden.
Weiterhin unterscheiden sich Webcam-Besitzer nur marginal hinsichtlich der erhobenen
Persönlichkeitsvariablen von Vergleichsstichproben und von Homepage-Besitzern. Dabei
richten sich Webcam-Besitzer vorrangig an ein persönlich bekanntes oder nichtbekanntes
Publikum und verwenden auch im realen Leben bevorzugte Selbstdarstellungsstile.
Abschließend wird die Darstellung der Webcam-Nutzung in öffentlichen Medien kritisch
disskutiert und Anregungen für die weitere Forschung in diesem Bereich gegeben.
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Selbstdarstellung und Persönlichkeit auf privaten HomepagesMachilek, Franz 09 January 2008 (has links)
In dieser Arbeit geht es um private Homepages, und dabei insbesondere aus einer persönlichkeitspsychologischen und differentiell-psychologischen Perspektive um die Besitzer und Besitzerinnen solcher Webangebote.
Im Kapitel 1 ("Einführung: Selbstdarstellung und Persönlichkeit auf privaten Homepages") geht es um Aspekte der Selbstdarstellung im Allgemeinen, und im Speziellen auf privaten Homepages. Dieses Kapitel ist eine Einleitung für die vorliegende Arbeit.
Im Kapitel 2 ("Explikation des Begriffs "private Homepage"") wird zunächst ein Überblick über das bisherige Verständnis und die bisherigen Definitionen bzw. Definitionsversuche hinsichtlich des Forschungsgegenstandes 'Private Homepage' gegeben – was also wird eigentlich unter dem Begriff einer privaten Homepage verstanden? Am Ende dieses Abschnitts werden die in dieser Arbeit verwendeten definitorischen Aspekte vorgestellt.
Einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Forschung zum Gegenstand 'Private Homepage' finden Sie im Kapitel 3 ("Stand der Forschung zum Gegenstand "Private Homepage""). Zentral in diesem Kapitel ist eine Tabelle, in der alle dem Verfasser bekannten und für die vorliegende Arbeit relevant erscheinenden empirischen Forschungsarbeiten zu privaten Homepages aus sozialwissenschaftlichen und verwandten Disziplinen gelistet sind.
Der empirische Teil dieser Arbeit umfasst zwei Studien.
Kapitel 4 ("Selbstdarsteller oder Menschen wie Du und ich?") hat die erste empirische Studie zum Inhalt. Auf Basis einer mit der Zielsetzung der Repräsentativität gezogenen Stichprobe privater deutschsprachiger Homepages und einer webbasierten Befragung von N = 266 Homepagebesitzern werden vor dem Hintergrund psychologischer Theorien der Selbstdarstellung Ergebnisse zur Soziodemographie, Persönlichkeitsmerkmalen, Zielen, Zielgruppen, sowie intendierte Wirkungen von Homepagebesitzern berichtet. Dieses Kapitel endet mit einem Exkurs, in dem in explorativer Weise Aspekte der Selbstdarstellung – insbesondere Aspekte einer authentischen Selbstdarstellung auf der Homepage – vertieft werden; die Ergebnisse dieses Abschnitts beruhen auf Interviews, die mit ausgewählten Homepagebesitzern geführt wurden.
Kapitel 5 ("Selbst- und Fremdwahrnehmung von Besitzern privater Homepages") hat die zweite empirische Studie zum Gegenstand. Auf Basis einer selektiven Stichprobe von als 'besonders, vom Durchschnitt abweichend' eingeschätzter Homepages werden die Selbst- und Fremdwahrnehmung von Homepagebesitzern hinsichtlich verschiedener ausgewählter Persönlichkeitsmerkmale verglichen. Dabei wird zunächst untersucht, ob zwischen Ratern, die die Persönlichkeit der Homepagebesitzer auf Basis des Betrachtens derer Homepages einschätzen, Konsens besteht, und ob die Persönlichkeitseinschätzungen der Rater mit den Selbsturteilen der Homepagebesitzer übereinstimmend sind, wenn das Kriterium die Selbstbeschreibungsdaten der Homepagebesitzer sind. Untersucht wird weiter, ob spezifische Merkmale der Homepage Moderatoren für die Persönlichkeitseinschätzung der Homepagebesitzer sind.
Im Kapitel 6 finden Sie eine generelle Diskussion zu der vorliegenden Arbeit.
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Beeinflussen Informationen über Geschlecht und Attraktivität von Interpreten musikalische Präferenzurteile?Sedlmeier, Peter, Roscher, Katrin 11 July 2008 (has links)
In zwei Studien wurde untersucht, wie sich das Geschlecht der Interpreten, die Passung von Interpreten- und „Instrumentengeschlecht“ (beispielsweise ist eine Harfe ein „weibliches“ Instrument) und die Attraktivität der Interpreten auf musikalische Präferenzurteile auswirkt.
Die Ergebnisse legen nahe, dass Präferenzurteile („Wie gut hat mir dieses Musikstück gefallen?“) systematisch durch Informationen über die Attraktivität der Interpretinnen und Interpreten und auch durch ihr Geschlecht, insbesondere in Kombination mit dem Instrumentengeschlecht beeinflusst werden können.
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The Processing of Frequency and DurationWinkler, Isabell 13 May 2009 (has links)
Die Häufigkeit und die Dauer, mit der Ereignisse auftreten, sind zwei grundlegende Merkmale des Geschehens in unserer Umwelt. Sie beeinflussen unser Erleben und Verhalten und wirken sich auf Lernprozesse aus. In vielen Situationen müssen wir in der Lage sein, Unterschiede in Auftretenshäufigkeit und –dauer wahrzunehmen, um angemessen zu reagieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
In der vorliegenden Arbeit wird die menschliche Verarbeitung von Häufigkeit und Dauer anhand von Häufigkeits- und Zeitschätzungen untersucht. In bisherigen Untersuchungen wurde bereits festgestellt, dass sich die Wahrnehmungen von Häufigkeit und Dauer unter bestimmten Umständen gegenseitig beeinflussen: So werden Häufigkeiten umso größer geschätzt, je länger die entsprechenden Stimuli dargeboten werden; außerdem wird die Stimulusdauer als umso länger beurteilt, je öfter die Stimuli präsentiert werden. Auf der Basis dieser Befunde wurde vermutet, dass der Verarbeitung von Häufigkeit und Zeit ein gemeinsamer Verarbeitungsmechanismus zugrunde liegt. Tatsächlich wurde dies schon im Rahmen tierexperimenteller Studien bestätigt. Weiterhin gibt es neuropsychologische Befunde, die darauf hindeuten, dass Häufigkeit und Zeit in identischen Hirnstrukturen verarbeitet werden.
Allerdings gibt es auch Befunde zur menschlichen Häufigkeits- und Zeitverarbeitung, die die Annahme eines gemeinsamen Verarbeitungsmechanismus in Frage stellt. Diese Studien zeigten eine asymmetrische Beziehung zwischen Häufigkeits- und Zeitschätzungen: Häufigkeitsurteile waren dabei sehr präzise und relativ unbeeinflusst von der Darbietungsdauer, während Zeiturteile wesentlich unpräziser waren und stark von der Stimulushäufigkeit beeinflusst wurden.
Die vorliegende Arbeit ist motiviert durch die Annahme, dass es sich bei dem gefundenen asymmetrischen Beziehungsmuster um einen Forschungsartefakt handelt. Die Ursache für das beschriebene Ungleichgewicht zwischen Häufigkeits- und Zeiturteilen ist vermutlich die Tatsache, dass die Verarbeitung von Häufigkeit und Zeit unterschiedlich viel Aufmerksamkeit benötigt. Die Enkodierung von Stimulushäufigkeiten benötigt nur relativ wenig Aufmerksamkeit. Für eine vollständige Enkodierung der Darbietungsdauer ist hingegen wesentlich mehr Aufmerksamkeit nötig, die über die gesamte Präsentationsdauer des jeweiligen Stimulus‘ hinweg aufrecht erhalten werden muss. In den Studien, in denen ein asymmetrischer Zusammenhang gefunden wurde, wurden meist sehr viele Stimuli ohne spezielle Bedeutsamkeit für die Probanden präsentiert (z.B. Wortlisten). Vermutlich wurde deshalb nur wenig Aufmerksamkeit auf die Stimuli gerichtet, so dass zwar die Häufigkeit, nicht jedoch die Darbietungsdauer, vollständig enkodiert wurde. Die gefundene geringe Zeitsensitivität sowie die hohen Sensitivität für Häufigkeiten bestätigen diese Annahme. Ein asymmetrisches Beziehungsmuster ist unter diesen Umständen kaum verwunderlich, da zwar die gut differenzierten Häufigkeitsurteile viel Einfluss auf die kaum hinsichtlich der tatsächlichen Darbietungszeit diskriminierenden Zeiturteile haben können, umgekehrt ist dies jedoch kaum möglich. Diese Annahmen werden im Rahmen von drei Manuskripten überprüft.
Im ersten Manuskript wurden die Auswirkungen kognitiver Beanspruchung auf die Häufigkeits- und Zeitverarbeitung untersucht. Die kognitive Beanspruchung wurde hierbei variiert anhand der Anzahl der zu verarbeitenden Stimuli sowie anhand der Aufgabenkomplexität. Eine hohe kognitive Beanspruchung geht dabei mit einer reduzierten Aufmerksamkeit für die einzelnen Stimuli einher. Bei hoher kognitiver Beanspruchung zeigten sich eine niedrige Zeitsensitivität und ein asymmetrisches Beziehungsmuster zwischen Häufigkeits- und Zeiturteilen. Bei geringer kognitiver Beanspruchung hingegen war die Zeitsensitivität höher und die Urteile beeinflussten sich gegenseitig.
Im zweiten Manuskript lenkten wir die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zum einen durch die Stimulusart (neutrale Worte versus emotionale Bilder) auf die Stimuli, zum anderen durch eine Aufgabe, bei der die Aufmerksamkeit während der gesamten Stimulusdarbietung auf die Stimuli gerichtet werden musste. Dabei zeigte sich die größte Zeitsensitivität, wenn emotionale Bilder gezeigt wurden und zusätzliche Aufmerksamkeit durchgehend auf die Stimuli gerichtet wurde. In dieser Bedingung fand sich zudem die größte gegenseitige Beeinflussung zwischen Häufigkeits- und Zeiturteilen.
Im dritten Manuskript untersuchten wir den Effekt der Aufmerksamkeit auf die Häufigkeits- und Zeiturteile in realitätsnäheren experimentellen Settings. In der ersten Studie lenkten wir die Aufmerksamkeit der Probanden während der gesamten Präsentationsdauer auf die Stimuli (durch die Darbietung von Straßenverkehrssimulationen, in denen während der gesamten Präsentationsdauer Bewegung zu sehen war). Die Zeitsensitivität war hierbei hoch und Häufigkeits- und Zeiturteile beeinflussten sich gegenseitig. In der zweiten Studie wurde mittels einer Zweitaufgabe Aufmerksamkeit von den Stimuli abgezogen. Je mehr Aufmerksamkeit von den Stimuli abgelenkt wurde, desto geringer war die Zeitsensitivität und desto kleiner die gegenseitige Beeinflussung der Häufigkeits- und Zeiturteile.
Die Befunde deuten allesamt auf einen gemeinsamen Verarbeitungsmechanismus von Häufigkeit und Zeit hin. In der vorliegenden Arbeit wird die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse für Entwicklung eines Erklärungsmodells der menschlichen Häufigkeits- und Zeitverarbeitung diskutiert.
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Fahrrelevanz von Elementen des Straßenverkehrs – Beschreibung, Erfassung und AnwendungRösler, Diana 29 January 2010 (has links)
Die Wahrnehmung und Verarbeitung fahrrelevanter Informationen ist eine wesentliche
Voraussetzung dafür, dass Fahrer ihr Fahrzeug sicher und ohne Gefährdung der eigenen
Person wie auch anderer Verkehrsteilnehmer steuern und die Fahraufgabe effizient ausführen
können. Mit den Prozessen der Wahrnehmung und Verarbeitung fahrrelevanter Informationen
beschäftigt sich das vieldiskutierte Konzept des Fahrsituationsbewusstseins (Gelau & Krems,
2009), das die Bedeutung dieser Informationen für eine valide Bewertung und Antizipation des
Verkehrsgeschehens sowie darauf aufbauend für die angemessene Handlungsplanung und
-ausführung betont (Baumann & Krems 2007; Durso, Rawson & Girotto, 2007; Endsley, 1995;
Gugerty, 1997, in press). Somit bildet die Auseinandersetzung mit dem Konzept der Fahrrelevanz
von Verkehrselementen eine Voraussetzung dafür, die kognitiven Prozesse, die in der Ausführung
der Fahraufgabe benötigt werden, untersuchen und verstehen zu können. Auf diesen Überlegungen
aufbauend, hatte diese Arbeit folgende Schwerpunkte, die sich der Beschreibung und Erfassung
des Konzepts der Fahrrelevanz sowie der Anwendung dieses Konzepts widmeten.
Ein Schwerpunkt dieser Arbeit war es, Eigenschaften und Merkmale der Verkehrsumwelt
zu bestimmen, die einen Einfluss darauf haben, wie wichtig ein Verkehrselement für die
sichere Ausführung der Fahraufgabe wahrgenommen wird. Ist es beispielsweise für die Bewältigung
der Fahraufgabe bedeutsam, ob das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer vorhergesagt
werden kann, in welcher Entfernung sie sich zum Fahrer befinden oder wie schnell sie fahren?
Der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit konzentrierte sich darauf zu prüfen, ob das Konzept
der Fahrrelevanz von Verkehrselementen als Bestimmungsgröße in Definitionen der Komplexität
von Verkehrssituationen (siehe z.B. Elvik, 2004; Fastenmeier, 1995a) verwendet werden kann.
Unterscheidet sich der Komplexitätsgrad von Verkehrssituationen in Abhängigkeit davon, wie
viele fahrrelevante Elemente in den Verkehrssituationen gegeben sind?
Mit dem dritten Schwerpunkt widmete sich diese Arbeit der Frage, ob das Konzept der
Fahrrelevanz verwendet werden kann, um Unterschiede zwischen erfahrenen und unerfahrenen
Fahrern im Fahrverhalten zu erklären. Speziell wurde die Annahme geprüft, dass zwar unerfahrene
wie erfahrene Fahrer über relevantes Aufgabenwissen verfügen, unerfahrene Fahrer allerdings
auf dieses Wissen in der konkreten Anwendung der Fahraufgabe schlechter zurückgreifen können
als Fahrer, die auf eine umfangreiche Fahrpraxis zurückblicken (in Anlehnung an Feltovich,
Prietula & Ericsson, 2006; Stokes, Kemper & Kite, 1997).
In fünf Untersuchungen wurde diesen Fragen nachgegangen. In Untersuchung I
betrachteten erfahrene Fahrer Videosequenzen des Straßenverkehrs und bewerteten, wie wichtig
verschiedene Verkehrselemente für das sichere Bewältigen der Fahraufgabe sind. Anhand dieser
Bewertungen wurden Merkmale der Verkehrsumwelt bzw. der Elemente selbst identifiziert, die
die Fahrrelevanzausprägungen dynamischer Elemente erklären können. In Ergänzung wurden in
Untersuchung II die Bewertungen unerfahrener Fahrer der Fahrrelevanz von Verkehrselementen
erhoben und mit den Bewertungen der erfahrenen Fahrer aus Untersuchung I verglichen. In
Untersuchung III bewältigten erfahrene Fahrer einfache und komplexe Situationen in einem
Fahrsimulator. Die Situationskomplexität wurde auf Basis hoher oder geringer Fahrrelevanzausprägungen
der in den Situationen enthaltenen dynamischen Elemente variiert. In der Manipulation
der Elemente wurde dabei auf die in der ersten Untersuchung identifizierten Merkmale
zurückgegriffen. Beispielsweise variierte das Merkmal Entfernung zum Verkehrselement,
d.h. Situationen umfassten fahrrelevante Elemente, die u.a. eine kurze Entfernung zum Fahrer
aufwiesen, oder wenig relevante Elemente, die sich entsprechend in großer Entfernung zum
Fahrer befanden. Erfasst wurden die Wichtigkeit der Elemente für sicheres Fahren, die Beanspruchung,
Fahr- sowie Blickverhalten der Fahrer. Darauf aufbauend wurde Untersuchung IV
konzipiert und durchgeführt. Die Manipulation der Situationskomplexität erfolgte hier gestuft in
insgesamt acht Varianten, was eine genauere Analyse der Verhaltensparameter bezüglich des
Einflusses einzelner Merkmale der Verkehrsumwelt auf die Fahrrelevanz von Elementen ermöglichte.
Abschließend wurden im Fahrsimulator in Untersuchung V das Wissen um fahrrelevante Informationen
und die Anwendung dieses Wissens von erfahrenen und unerfahrenen Fahrern
erfasst und miteinander verglichen.
Im Rahmen dieser Untersuchungen wurde eine Systematik von Merkmalen der
Verkehrsumwelt entwickelt, deren Verwendung es ermöglicht, die Fahrrelevanz dynamischer
Elemente des Straßenverkehrs zu bestimmen. Mit dieser Systematik ist es gelungen, das Konzept
der Fahrrelevanz inhaltlich zu fassen und zu präzisieren.
Weiterhin wurde die Anwendbarkeit des Konzepts der Fahrrelevanz als Bestimmungsgröße
der Komplexität von Verkehrssituationen experimentell überprüft und bestätigt. Demnach
beeinflusst die Fahrrelevanz von Verkehrselementen den Komplexitätsgrad von Verkehrssituationen.
Je mehr fahrrelevante Elemente eine Situation in den Untersuchungen umfasste,
umso stärker passten die Fahrer ihr Verhalten an die steigenden Anforderungen dieser Situation
an. Sie zeigten somit ein Verhalten, das aufgrund früherer Untersuchungen für Verkehrssituationen
mit zunehmender Komplexität erwartet wurde (z.B. Chapman & Underwood, 1998).
Mit der Verwendung des Konzepts der Fahrrelevanz konnte weiterhin bestätigt werden,
dass keine bedeutsamen Unterschiede in der Bewertung der Fahrrelevanz von Verkehrselementen
zwischen erfahrenen und unerfahrenen Fahrern bestehen. Nichtsdestotrotz wird dieses
Wissen auf verschiedene Weise von Fahrern mit hoher oder geringer Fahrerfahrung während der
aktiven Ausführung der Fahraufgabe umgesetzt. Erfahrene Fahrer passten ihr Verhalten in den
Untersuchungen flexibel an die spezifischen Anforderungen einer Verkehrssituation an, wohingegen
unerfahrene Fahrer weniger adaptiv, zum Teil starr und situationsunabhängig reagierten
(siehe auch Underwood, Chapman, Brocklehurst, Underwood & Crundall, 2003).
Zusammenfassend ermöglichte diese Arbeit, das Konzept der Fahrrelevanz von
Verkehrselementen inhaltlich zu präzisieren sowie eine Grundlage für die Erfassung des Konzepts
zur Verfügung zu stellen. Die Anwendbarkeit des Konzepts der Fahrrelevanz konnte darüber
hinaus im Zusammenhang mit der Komplexität von Verkehrssituationen sowie im Vergleich des
Fahrverhaltens erfahrener und unerfahrener Fahrer untersucht und bestätigt werden. / The perception and correct interpretation of information relevant for driving is
necessary to handle a car efficiently and safely without posing danger to other road users as well
as oneself. The much discussed concept of drivers’ situation awareness (e.g., Gelau & Krems,
2009) is concerned with the processes of perception and interpretation of driving relevant information
(e.g., Baumann & Krems 2007; Durso, Rawson, & Girotto, 2007; Endsley, 1995; Gugerty,
1997, in press). The related theories emphazise the importance of this information for anticipating
traffic situations and, therewith, for selecting an appropriate action. Thus, the examination of
the relevance of selected traffic elements for the driving task is a prerequisite to understand the
cognitive processes required for driving.
Therefore, one goal of the present paper was to identify attributes of the traffic
environment that influence the perception on how relevant a respective element of a traffic situation
is for safe driving. Will it make a difference for drivers whether the behavior of other road
users is predictable, whether other road users are in close range, or whether they move very fast?
The second goal was to investigate whether the relevance concept can be used as a
determinant for definitions of traffic complexity (e.g., Elvik, 2004; Fastenmeier, 1995a). Does the
complexity of a traffic situation depend on how many elements relevant for driving this situation
comprises?
The third goal of this research was to examine the question of whether the relevance
concept can be used to explain differences in the behavior of experienced and inexperienced
drivers. Even though both experienced and inexperienced drivers have similar knowledge about the
relevance of traffic elements for driving the latter are less able to use that knowledge adequately
while actively operating a car, which in turn may lead to differences in perception of and coping with
a certain traffic situation (e.g., Feltovich, Prietula, & Ericsson, 2006; Stokes, Kemper, & Kite, 1997).
Five studies were conducted to reach these goals. In study I experienced drivers
watched video clips of traffic situations. The participants judged how relevant different elements
are for safe driving. The judgements were then used to identify attributes of the traffic environment
or the specific elements themselves that might moderate their relevance. Complementary,
inexperienced drivers performed the same judgement task in study II. Subsequently, their estimations
of the relevance of traffic elements were compared with the estimations of the experienced
drivers. Drivers of study III navigated through simple and complex traffic situations in a driving
simulator. Complexity varied regarding the number of elements relevant for driving in a given
situation, whereas the elements’ relevance was manipulated by using the previously identified
attributes of the traffic environment. For example the attributes distance or predictability of other
road users were manipulated. Thus, situations with elements relevant for driving (e.g., a close car
or an unpredictable person) could be compared to situations with elements less relevant (e.g.,
a distant car or a predictable person). The importance of the elements for driving, workload,
driving behavior as well as gaze behavior were measured. In study IV, the manipulation of complexity
resulted in eight conditions that allowed for a detailed examination of the influence of the various
attributes on the relevance of the elements. Finally in study V, experienced and inexperienced
drivers were compared regarding their knowledge about the relevance of elements for driving as
well as the application of this knowledge while operating driving scenarios in the simulator.
One result of this research was the development of a taxonomy of attributes of the
traffic environment. With the application of the taxonomy the relevance of traffic elements can
be defined and, thus, the relevance concept was further specified.
Furthermore, driving task relevance of traffic elements was confirmed as a predicting
factor of traffic complexity. According to the attained results, the number of elements relevant
for driving influences the complexity of traffic situations. The drivers adapted to an increasing
number of relevant elements in the investigated traffic situations and the associated extended
demands – an expected behavior similar to findings of former studies on traffic complexity (e.g.,
Chapman & Underwood, 1998).
Finally, as predicted, participants of varying driving experience did not differ significantly
in their knowledge about the relevance of traffic elements. However, experienced and
inexperienced drivers used this knowledge in different ways while actively performing the driving
task. Experienced drivers adapted their behavior flexibly to the demands of the traffic situation
differing in the number of elements relevant for driving. In contrast, inexperienced drivers behaved
less adaptive and more rigid, i.e., independently from the demands originating from a traffic
situation (cp., Underwood, Chapman, Brocklehurst, Underwood & Crundall, 2003).
Summarizing, the reported research specifies the concept of the relevance of traffic
elements for driving with regard to content and provides a basis for the capture of the concept.
Furthermore, the applicability of the relevance concept was tested and validated regarding traffic
situation complexity as well as in driving behavior comparisons of experienced and inexperienced
drivers.
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