121 |
Die Polyphonie der Personae: Vokalarrangement bei Kate Bush und Annie LennoxReutter, Hans Peter 26 October 2023 (has links)
Analyse populärer Musik dringt eher selten in Bereiche vor, die als genuin musiktheoretisch betrachtet werden können. Was als Defizit jener Analysen gelten könnte, ist jedoch, positiv betrachtet, durch die gründliche Betrachtung etwa popgeschichtlicher, soziokultureller oder technischer Aspekte zu erklären, die für musiktheoretische Ansätze kaum noch Raum lässt. Umgekehrt ist es wohl ein Defizit der Musiktheorie, dass eine Musik, die nicht primär in musikalischen Notaten vorliegt oder sich sogar genauer Notation entzieht, weiterhin stiefmütterlich behandelt wird. Hier soll nun versucht werden, einen sehr eingegrenzten Aspekt populärer Musik musiktheoretisch zu behandeln, um dann in einem weiteren Schritt sich Fragen von Gender und Persona zu nähern. Gegenstand soll Musik aus den frühen 80er Jahren sein, dargestellt am Beispiel von Ausschnitten aus den Transkriptionen der Songs »There Goes a Tenner« (Kate Bush, 1982) und »No Fear, No Hate, No Pain« (Annie Lennox/Eurythmics, 1983). Beide Sängerinnen galten zu dieser Zeit als extravagant, stimmlich vielseitig bis kapriziös, als Erscheinungen wandlungsfähig, Bush mit Hang zur theatralischen Inszenierung, Lennox als androgyn. Diese Vielgestaltigkeit der Charaktere soll hier anhand der Vokalarrangements analytisch beleuchtet werden: So erhält quasi jede Persona eine eigene Stimmfärbung, im Mix unterstützt durch Effekte und Verräumlichung. Theoretisch ergiebig ist auch die Analyse kontrapunktischer Aspekte, die einen Vergleich mit polyphoner Schreibweise für die Oper (etwa in Ensembles) herausfordern. Mehrstimmigkeit wird weniger in Gleichzeitigkeit erzeugt, als durch das Schneiden, Verzahnen und Schichten von semantisch geladenen Einzelelementen zu einem komplexen Narrativ. Abgerundet wird die Betrachtung durch analytische Aspekte des Arrangements, die sich zeittypisch in einem Spannungsfeld zwischen elektronischer Grundlage (Sequencer) und akustischer Schichtung (auch Geräusch und Weltmusikeinflüsse) bewegen. / The study of popular music rarely reaches a point that can be genuinely regarded as the result of applying analytical methods of music theory. However, what could be regarded as a deficiency of these studies can be positively explained, on the one hand: the thorough reading of pop history, socio-cultural and technical aspects hardly leave room for musical analyses. On the other hand, it is a shortcoming of music theory that it neglects music which does not exist in notated form or even eludes exact notation. Here, we will try to treat a limited aspect of popular music in terms of music theory and then approach questions of gender and persona in a further step. The subject is music of the early 1980s; excerpts from transcriptions of the songs »There Goes a Tenner« (Kate Bush, 1982) and »No Fear, No Hate, No Pain« (Annie Lennox/Eurythmics, 1983) will serve as examples. At that time, both singers were regarded as extravagant and from versatile to capricious vocally. Their appearances were many-sided: Bush showed a penchant for theatrical staging, and Lennox was seen as androgynous. This variety of the characters will be analyzed here based on the vocal arrangements: almost every persona is represented by its own vocal timbre, supported in the mix by effects and spatialization. The highlighting of contrapuntal aspects is especially productive for analysis and provokes a comparison with polyphonic writing for opera (e.g., in ensembles). Polyphony is produced less in simultaneity than by juxtaposition, interweaving, and the layering of semantically charged elements into a complex narrative. The study is rounded off by analytical aspects of the instrumental arrangements which, typical for the time, move in an area between electronic basis (sequencer) and acoustic stratification (incorporating concrete sound and influences of world music).
|
122 |
‚DatenlaubeJam‘ – Hackathon ist immer (dienstags)Bemme, Jens, Flade, Juliane, Förster, Caroline 31 May 2023 (has links)
‘Die Datenlaube’ ist ein Citizen Science-Projekt für offene Kulturdaten (Bemme, & Erlinger, 2021). Das Projekt erschließt Transkriptionen und Illustrationen der ersten erfolgreichen deutschen Illustrierten ‘Die Gartenlaube’, die in Wikisource und in Wikimedia Commons bearbeitet werden, mit Wikidata. ‘DatenlaubeJam’ ist das digitale Projekttreffen seit 2020 (Bemme, 2000a). Inzwischen wurde der Termin zum Arbeitsort und Austausch insb. für Dresdner Kulturdaten – eine neue Anwender:innengemeinschaft ist im Entstehen (Die Datenlaube, 2022). Bibliotheksmitarbeiter:innen, Mitarbeiterinnen und Mitglieder des Dresdner Geschichtsvereins, ein Wikisource-Administrator, andere Heimatforschende und Gäste klinken sich am Dienstagmorgen ein, um eine halbe Stunde informell über offene Kulturdaten zu sprechen. Hier ist der Ort, wo Projekte gemeinsam entstehen. Das geht inzwischen über ‘Die Gartenlaube’ hinaus und betrifft Saxonica, Quellen über Sachsen. Die Teilgeber:innen sind zwischen 30 und 70 Jahre alt: datenorientierte Nerds, Wikimedians, Historikerinnen, Informatiker, Mütter und Väter, sprichwörtlich mittelalte und ‘alte weiße Männer’ sowie Kulturwissenschaftler:innen – allesamt Citizen Scientists, also Bürger:innenwissenschaftler:innen in wechselnden Rollen mit diversen Perspektiven. [Aus: Die Datenlaube]
|
123 |
›Klang‹: Wundertüte oder Stiefkind der Musiktheorie: 16. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie, Hannover 2015Giesecke von Bergh, Britta, Helbing, Volker, Knappe, Sebastian, Sönksen, Sören 17 September 2023 (has links)
No description available.
|
124 |
Kan gitarren ge någonting här? : Fem arrangemang för sopran och gitarrSarsila, Hanna-Kerttu January 2024 (has links)
I detta arbete fördjupade jag mig i arrangering genom att arrangera fem stycken till besättningen sopran och gitarr. Styckena var ”Melodi”, ”Stjärnöga” och ”Till en ros” av Wilhelm Stenhammar, ”O magnum mysterium” av Tomás Luis de Victoria och en finsk julsång ”Kun joulu on” komponerad av Otto Kotilainen. För att få bättre förståelse av vad arrangering innebär dokumenterade jag arrangeringsprocesserna genom att skriva loggbok. Jag intervjuade också två experter inom området, Christofer Elgh och Mats Bergström, för att få mer information om arrangering. Som svar på min första forskningsfråga kom jag fram till flera olika tekniker, verktyg och principer som går att använda när man arrangerar för gitarr. Dessa var till exempel byte av tonart, oktavförflyttningar och reducering av stämmor. Som svar på min andra forskningsfråga konstaterade jag att val av stycke påverkar arrangeringsprocessen mycket: stycken som redan från början är idiomatiska för gitarr är lättare att arrangera för gitarr, speciellt om man väljer att göra ett arrangemang med mindre konstnärligt inflytande. Om man däremot väljer att arrangera friare spelar stycket inte så stor roll, åtminstone inte på samma sätt. I ett friare arrangemang är det kanske viktigare att man som arrangör blir inspirerad av stycket. / <p>Arrangemangen och den klingande delen är arkiverade.</p>
|
125 |
Wie können Untertöne in der Geschichte der Musiktheorie hörbar gemacht werden?Rehding, Alexander 28 October 2024 (has links)
No description available.
|
126 |
Huntington's diseaseBernard, Branka 21 January 2009 (has links)
Die Huntington''sche Krankheit (Huntington''s disease, HD) ist eine tödliche neurodegenerative Erkrankung mit einem extensiven Verlust von Neuronen im Striatum. Die Ursache für HD ist eine genetische Mutation, bei der eine CAG-Wiederholungssequenz verlängert wird. Im resultierenden Protein, das Huntingtin (htt) genannt wurde, diese Mutation führt zur Missfaltung und Aggregation von htt. Ich habe untersucht ob die Bildung von htt-Aggregaten die Transkription von Genen dass sie von HD-assoziierten Transkriptionsfaktoren kontrolliert werden, verändert. Zur Untersuchung der Transkription wurden die zu untersuchenden Gene auf cDNA-Mikroarrays aufgebracht und mit RNA, welche aus den Zellen nach der Induktion der Expression des mutierten htt gewonnen wurde, hybridisiert. Es wurden keine systematischen Veränderungen innerhalb der durch spezifische Transkriptionsfaktoren regulierten Gengruppen gefunden. Ich habe auch mehrere mathematische Modelle erstellt, welche die htt-Aggregation und den Zelltod beschreiben. Die Ergebnisse zeigten, dass eine transiente Dynamik im System und die nicht-monotone Reaktion auf Parameteränderungen zu den nicht-intuitiven Ergebnissen bei Behandlungsansätzen, welche die htt-Aggregation beeinflussen, führen könnten. Für den Fall, dass Aggregate die toxische Form von htt sind, zeigten die numerischen Simulationen dass das Einsetzen der Aggregation, welches durch ein Überschießen der Aggregatkonzentration gekennzeichnet ist, am ehesten zum Zelltod führt. Dieses Phänomen wurde "one-shot"-Modell genannt. Es gibt, auch bei HD-Patienten mit gleicher Länge der CAG-Wiederholungssequenz, eine große Varianz des Alters bei Krankheitsausbruch (age of onset, AO). Ich habe ein stochastisches Modell für den neuronalen Zelltod im Striatum entwickelt. Das Modell zeigte, dass ein signifikanter Anteil der nicht erklärbaren Varianz des AO der intrinsischen Dynamik der Neurodegeneration zugeschrieben werden kann. / Huntington''s disease (HD) is a fatal neurodegenerative disorder characterized by a progressive neuronal loss in the striatum of HD patients. HD is caused by a CAG repeat expansion which translates into a polyglutamine stretch at the N-terminus of the huntingtin protein (htt). The polyQ stretch induces misfolding, cleavage and aggregation of htt. To test the hypothesis that the sequestration of transcription factors into the htt aggregates causes transcriptional changes observed in HD models, I compiled lists of genes controlled by the transcription factors associated with HD. These genes were spotted on cDNA microarrays that were later hybridized with RNA extracted from cells expressing a mutant htt fragment. In this study, no systematic changes related to a specific transcription factors were observed. Formation and the accumulation of htt aggregates causes neurotoxicity in different HD model systems. To investigate the consequences of therapeutic strategies targeting aggregation, I derived several mathematical models describing htt aggregation and cell death. The results showed that transient dynamics and the non-monotonic response of cell survival to a change of parameter might lead to the non-intuitive outcome of a treatment that targets htt aggregation. Also, the numerical simulations show that if aggregates are toxic, the onset of aggregation, marked by the overshoot in the concentration of aggregates, is the event most likely to kill the cell. This phenomenon was termed a one-shot model. The principal cause of the variability of the age at onset (AO) is the length of the CAG repeat. Still, there is a great variance in the AO even for the same CAG repeat length. To study the variability of the AO, I developed a stochastic model for clustered neuronal death in the HD striatum. The model showed that a significant part of the unexplained variance can be attributed to the intrinsic stochastic dynamics of neurodegeneration.
|
127 |
Phagentyp-RNA-Polymerasen in Tabak und ArabidopsisSobanski, Johanna 24 February 2014 (has links)
Die Transkription in Plastiden höherer Pflanzen erfolgt durch die plastidärkodierte, bakterienähnliche RNA-Polymerase PEP und die kernkodierten Phagentyp-RNA-Polymerasen RpoTp und RpoTmp (NEP). Da für NEP bislang keine Transkriptionsfaktoren identifiziert wurden, wurden die entsprechenden Enzyme aus A. thaliana und N. tabacum mit verschiedenen, N-terminalen Epitopen in E. coli exprimiert und für pulldown assays zur Identifikation interagierender Proteine eingesetzt. Des Weiteren wurden Epitop-markierte Tabak RpoTp und Arabidopsis RpoTp und -Tmp in vivo exprimiert und zur Co-IP verwendet. In diesen Studien wurden als potentielle Interaktionspartner von RpoTp Ycf1 und Ycf2 gefunden. Des Weiteren konnte mit 3xFLAG-RpoT-exprimierenden Arabidopsis-Mutanten gezeigt werden, dass RpoTp und -Tmp teilweise membranassoziiert sind. Außerdem wurde die duale Lokalisation der Arabidopsis RpoTmp in den Chloroplasten und Mitochondrien nachgewiesen. Mittels RIP-Chip wurden mit RpoTp assoziierte RNAs analysiert und mögliche, bisher unbekannte NEP-Transkripte gefunden. Plastidäre Haushaltsgene besitzen meist sowohl PEP- als auch NEP-Promotoren. Anhand transplastomischer Tabakpflanzen, in denen NEP-Promotoren von accD , rpoB und rrn16 gegen einen PEP-Promotor ausgetauscht bzw. durch Mutagenese ausgeschaltet wurden, sollte die Arbeitsteilung von NEP und PEP in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium beleuchtet werden. Dabei wurde gezeigt, dass die Transkription durch PEP für accD zu einer leichten Überexpression, für rpoB hingegen zu einer verzögerten Entwicklung und verringerten Transkriptmengen führte. Zudem wurden durch RNA-Seq die Aktivierung zusätzlicher TSSs in den Mutanten gezeigt, welche die Effekte auf RNA- und Proteinebene erklärte, und der alternative Promotor PaccD-158 identifiziert, welcher auch im Wildtyp genutzt wird. Es wird diskutiert, inwiefern die Rolle von NEP und PEP individuell für einzelne Gene in Abhängigkeit ihrer jeweiligen Funktion betrachtet werden muss. / The transcription in plastids of higher plants is accomplished by the plastid encoded, bacterial-type RNA polymerase PEP and by the nuclear encoded, phagetype RNA polymerases RpoTp and RpoTmp (NEP). As the identification of transcription factors for NEP failed so far, in this work the corresponding enzymes from A. thaliana and N. tabacum containing different, N-terminally fused epitope tags were expressed in E. coli and used for pulldown assays to identify interacting proteins. Furthermore epitope-tagged tobacco RpoTp and Arabidopsis RpoTp and -Tmp were expressed in vivo and applied for co-immunoprecipitation. In these studies Ycf1 and Ycf2 were found as potential interaction partners of RpoTp. In addition, the 3xFLAG-RpoT-expressing Arabidopsis mutants were used to show, that RpoTp and -Tmp are partly associated with the thylakoid membrane. Further, immunoblot assays confirmed the dual localization of the Arabidopsis RpoTmp in chloroplasts as well as in mitochondria. Moreover, via RIP-Chip analyses RNAs associated with RpoTp were analysed and potential new NEP transcripts were found. Most plastidial housekeeping genes possess PEP as well as NEP promoters. The division of labor between NEP and PEP according to the developmental stage was studied on the basis of transplastomic tobacco plants, in which NEP promoters of accD, rpoB and rrn16 have been exchanged with a PEP promoter or knocked out by mutagenesis. It was shown, that transcription of accD by PEP lead to a slight overexpression, but PEP-dependent transcription of rpoB led to a delayed development and decreased transcript levels. Via RNA-seq an activation of additional TSSs could be shown in the mutants, which explains the effects on RNA and protein level, and the alternative promoter PaccD-158 was identified, that is also used in the wildtype. It is discussed, how the roles and the division of labor of NEP and PEP should be considered individually for each gene according to its function.
|
128 |
Charakterisierung der Funktion und Lokalisation der plastidären Genexpressionsmaschinerie in Nicotiana tabacumFinster, Sabrina 18 June 2015 (has links)
Die Transkription der Chloroplasten ist erstaunlich komplex. Ihr relativ kleines Genom kodiert für Komponenten der Photosynthese und der eigenen Genexpressionsmaschine. Es wird mindestens durch zwei RNA Polymerasen transkribiert. Neben der plastidär kodierten RNA Polymerase (PEP), existiert mindestens eine weitere kernkodierte RNA Polymerase (NEP). Die PEP spielt eine wichtige Rolle bei der Expression der Photosynthesegene und ist essentiell für die Biogenese der Chloroplasten und schließlich für das Überleben der Pflanzen. In der vorliegenden Arbeit wird erstmals die spezifische Interaktion der PEP mit ihren Transkriptionseinheiten unter verschiedenen Lichtbedingungen in vivo auf plastomweiter Ebene gezeigt. Darunter befinden sich hauptsächlich DNA Fragmente, die Photosynthesegene repräsentieren. Außerdem zeigt die PEP eine eindeutige Präferenz zu den rRNA Genen und einigen tRNA Genen. Eine Reduktion dieser Assoziation der PEP in Dunkelperioden lässt einen lichtabhängigen Prozess bei der PEP-DNA Assoziation vermuten. Außerdem wurde die PEP Aktivität an den bestimmten DNA Regionen in vivo ermittelt durch die Analyse naszierender Transkripte. Ein Großteil der plastidären RNA Spezies kopräzipitiert mit der PEP, aber sie scheint präferentiell mit tRNAs zu interagieren. Die Analyse der Verteilung der PEP bewies erstmals, dass sie hauptsächlich mit den Membranen assoziiert. Dort befindet sich auch das transkriptionsaktive Chromosom (TAC). Im TAC wurden vor kurzem neben der PEP auch Mitglieder von RNA Prozessierungsfaktoren identifiziert, was auf eine mögliche Kopplung von Transkription und posttranskriptionellen Prozessen hindeutet. Für einen Einblick in dieses Interaktionsnetzwerk wurden Transkriptanalysen des TACs ausgeführt. Mit wenigen Ausnahmen assoziieren alle plastidären RNA Spezies mit dem TAC. Einige RNAs liegen bereits prozessiert vor, was eine Verbindung zwischen Transkription und posttranskriptionellen Prozessen noch im TAC vermuten lässt. / Chloroplast transcription is astonishingly complex. The relative small genome of plastids, which codes for components of the photosynthetic machinery as well as for components of their own gene expression machinery, is transcribed by at least two different RNA polymerases. Beside the plastid-encoded plastid RNA polymerase (PEP) a nuclear-encoded plastid RNA polymerase (NEP) exists as well. PEP plays a major role in the expression of photosynthesis genes and is essential for chloroplast biogenesis and thus for plant survival. This work shows the specific in vivo interaction between PEP and its transcription units under different light conditions on a plastome-wide scale. Among them are DNA fragments that represent photosynthetic genes. In addition, PEP shows clear preferences to rRNA and tRNA genes. Furthermore, the association of PEP with photosynthesis-related genes was reduced during the dark period, indicating that PEP-DNA association is a light-dependent process. To survey PEP activity in vivo on plastid DNA regions, the association to nascent transcripts was analyzed. The majority of plastid RNA species could be found in PEP precipitates, but PEP seems to interact more strongly with tRNAs. Analysis of the suborganellar distribution of PEP shows that PEP is preferably associated with chloroplastmembranes. The transcriptionally active chromosome (TAC) was also found to be membrane-attached. Beside PEP different RNA processing factors were identified within the TAC and related purifications, indicating a possible coupling of transcription and posttranscriptional processes. To gain more insights into this interaction network, transcripts of TAC were analyzed. It is shown that nearly all plastid RNA species with only a few exceptions are associated to the TAC and that at least selected transcripts are already processed. This indicates that there is a link between transcription and posttranscriptional processes already within the TAC.
|
129 |
Phagenähnliche RNA-PolymerasenSwiatecka-Hagenbruch, Monika 26 May 2009 (has links)
Chloroplasten höherer Pflanzen haben kleine Genome. Trotzdem ist ihre Transkriptionsmaschinerie sehr komplex. Plastidäre Gene werden von plastidenkodierten (PEP) und kernkodierten RNA-Polymerasen (NEP) transkribiert. In der vorliegenden Arbeit wurden Promotoren plastidärer Gene und Operons von Arabidopsis thaliana charakterisiert. Zur Unterscheidung zwischen NEP- und PEP-Promotoren wurden erstmals spectinomycinbehandelte, chlorophylldefiziente Arabidopsis-Pflanzen mit fehlender PEP-Aktivität verwendet. Obwohl für einige Gene auch einzelne Promotoren lokalisiert wurden, wird die Transkription der meisten plastidären Gene und Operons an multiplen Promotoren initiiert. Der Vergleich plastidärer Promotoren von Tabak und Arabidopsis zeigte eine hohe Vielfältigkeit der Promotornutzung, die möglicherweise auch in anderen höheren Pflanzen vorkommt. Dabei stellt die individuelle Promotornutzung eine speziesspezifische Kontrollmöglichkeit der plastidären Genexpression dar. Das Kerngenom von Arabidopsis beinhaltet zwei Kandidatengene der NEP, RpoTp und RpoTmp, welche Phagentyp-RNA-Polymerasen kodieren. In der vorliegenden Arbeit wurde die Wirkung veränderter RpoTp-Aktivität auf die Nutzung von NEP- und PEP-Promotoren in transgenen Arabidopsis-Pflanzen mit verminderter und fehlender RpoTp-Aktivität untersucht. Im Keimlingsstadium konnten Unterschiede in der Promotornutzung zwischen Wildtyp und Mutanten beobachtet werden. Fast alle NEP-Promotoren wurden in Pflanzen mit verringerter oder fehlender RpoTp-Aktivität genutzt. Dabei zeigten nur einige von ihnen eine geringere Aktivität, andere wiederum waren sogar verstärkt aktiv. Der starke NEP-Promotor des essentiellen ycf1 Gens wurde in jungen Keimlingen ohne funktionelle RpoTp nicht genutzt. Die Ergebnisse zeigen, dass NEP gemeinsam von beiden Phagentyp-RNA-Polymerasen RpoTp und RpoTmp repräsentiert wird und dass beide sowohl eine überlappende, als auch eine spezifische Rolle in der Transkription plastidärer Gene innehaben. / Although chloroplasts of higher plants have small genomes, their transcription machinery is very complex. Plastid genes of higher plants are transcribed by the plastid-encoded plastid RNA polymerase PEP and the nuclear-encoded plastid RNA polymerases NEP. Here, promoters of plastid genes and operons have been characterized in Arabidopsis thaliana. For the first time spectinomycin-treated, chlorophyll-deficient Arabidopsis plants lacking PEP activity have been used to discriminate between NEP and PEP promoters. Although there are plastid genes that are transcribed from a single promoter, the transcription of plastid genes and operons by multiple promoters seems to be a common feature. Comparison of plastid promoters from tobacco and Arabidopsis revealed a high diversity, which my also apply to other plants. The diversity in individual promoter usage in different plants suggests that there are species-specific solutions for attaining control over gene expression in plastids. The nuclear genome of Arabidopsis contains two candidate genes for NEP transcription activity, RpoTp and RpoTmp, both coding for phage-type RNA polymerases. In this study the usage of NEP and PEP promoters has been analysed in transgenic Arabidopsis plants with reduced and lacking RpoTp activity. Differences in promoter usage between wild type and mutant plants were most obvious early in development. Nearly all NEP promoters were active in plants with low or lacking RpoTp activity, though certain promoters showed reduced or even increased usage. The strong NEP promoter of the essential ycf1 gene was not transcribed in young seedlings without functional RpoTp. These results provide evidence for NEP being represented by two phage-type RNA polymerases RpoTp and RpoTmp that have overlapping as well as specific functions in the transcription of plastid genes.
|
130 |
Analyse von Komponenten der organellären Transkriptionsmaschinerien aus Arabidopsis thaliana und Nicotiana tabacumBohne, Alexandra-Viola 21 August 2009 (has links)
Die Gesamtheit mitochondrialer Gene sowie ein Teil der plastidären Gene photosynthetischer Eukaryoten wird durch kernkodierte Phagentyp-RNA-Polymerasen transkribiert. In der vorliegenden Arbeit wurden unter Verwendung eines homologen in vitro-Transkriptionssystems, die spezifischen Funktionen der Phagentyp-RNA-Polymerasen RpoTm, RpoTp und RpoTmp aus Arabidopsis untersucht. Während RpoTmp keine Präferenz für die angebotenen Promotoren zeigte, transkribierten RpoTm und RpoTp eine überlappende Gruppe mitochondrialer und plastidärer Promotoren vielfältiger Architektur. RpoTm und RpoTp präsentierten eine Kofaktor-unabhängige Fähigkeit zur Promotorerkennung bei Angebot superhelikaler DNA-Matrizen. Eine selektive Promotornutzung sowie die Unfähigkeit zur spezifischen Transkription linearer Promotormatrizen in vitro implizieren die Assoziation zusätzlicher, in die Promotorerkennung und/oder DNA-Aufschmelzung involvierter Kofaktoren in vivo. Die in vitro-Erkennung mitochondrialer Promotoren durch eine plastidäre Phagentyp-RNA-Polymerase (und umgekehrt) sowie weitere Ähnlichkeiten der Transkriptionsapparate der Mitochondrien und Plastiden, wie die strukturelle Organisation ihrer Promotoren und die phylogenetische Herkunft ihrer kernkodierten Transkriptasen inspirierte in planta Studien zur spezifischen Transkription eines mitochondrialen Promotors in den Plastiden. Hierzu wurde die Expression des nptII-Reportergens unter Kontrolle des mitochondrialen PatpA-Promotors aus Oenothera in transplastomischen Tabakpflanzen analysiert. Die durchgeführten Studien belegen eine korrekte Transkription des mitochondrialen PatpA-Promotors durch eine plastidäre Phagentyp-RNA-Polymerase in in vitro-Transkriptionsassays sowie in transplastomischen Tabakpflanzen. Diese Resultate enthüllen weitere unerwartete Ähnlichkeiten der organellären Genexpression, die aufschlussreiche evolutionäre Einblicke erlauben und verbesserte Anwendungen zur Manipulation plastidärer Genome ermöglichen könnten. / All mitochondrial and a subset of plastidial genes of photosynthetically active eukaryotes are transcribed by nuclear-encoded, phage-type RNA polymerases. In this study, a homologous in vitro transcription system was used to define the specific functions of Arabidopsis phage-type RNA polymerases RpoTm, RpoTp and RpoTmp in organellar transcription. RpoTmp displayed no significant promoter specificity, whereas RpoTm and RpoTp were able to accurately initiate transcription from overlapping subsets of mitochondrial and plastidial promoters of diverse architecture. RpoTm and RpoTp thereby demonstrated an intrinsic capability to recognize promoters on supercoiled DNA templates without the aid of protein cofactors. A selective promoter recognition by the phage-type RNAPs in vitro and the inability to recognize promoters on linear templates imply that auxiliary factors are required for efficient initiation of transcription and/or DNA melting in vivo. Crosswise recognition of organellar promoters by the phage-type RNA polymerases in vitro as well as other similarities of the mitochondrial and plastidial transcription machineries such as promoter structures and the phylogenetic origin inspired in planta studies to investigate specific transcription of a mitochondrial promoter in plastids. Therefore, the expression of an nptII reporter gene under control of the mitochondrial PatpA promoter from Oenothera was analyzed in transplastomic tobacco plants. The data presented here demonstrate the faithful recognition of the mitochondrial PatpA promoter by a plastid RNA polymerase both in in vitro transcription assays and in transplastomic tobacco plants. These findings disclose further unexpected similarities of the organellar gene expression systems which deliver interesting evolutionary insights and might facilitate improved applications for chloroplast genome engineering.
|
Page generated in 0.1177 seconds