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Schule als "triadischer Raum" / psychoanalytische Reflexionen zur pädagogischen Arbeit mit „schwierigen“ KindernSchantl, Helmut 17 November 2011 (has links)
Ausgehend von der These, dass das Verhalten „schwieriger“ Kinder eine Folge kulturell-gesellschaftlicher Entwicklungen ist, die sich nachteilig auf den innerpsychischen Prozess der Triangulierung auswirken und auf die eine von zweckrationalen Organisationsstrukturen, von institutionsspezifischen Kommunikations- und Handlungsformen und von einem veränderten professionellen Selbstverständnis einzelner Lehrer dominierte Schule bislang keine befriedigenden Antworten gegeben hat, wird nach dem Potenzial der Psychoanalyse hinsichtlich der Möglichkeit gefragt, Pädagogen und Pädagoginnen bei der Konstituierung von Schule als ‚triadischer Raum’ im Sinne eines dyadisch geprägten und triadisch strukturierten, die kindliche Entwicklung fördernden psychosozialen Erfahrungsraums zu unterstützen. Am psychoanalytischen Theorem der Triangularität orientiert wendet sich die Erörterung zunächst drei von der Psychoanalyse beeinflussten sozialisationstheoretischen Konzepten unterschiedlicher Provenienz zu. Dieses methodische Vorgehen erweist sich jedoch im Kontext der zentralen Zielsetzung, ein umfassendes pädagogisches Konzept zur Stärkung kindlicher triangulärer psychischer Strukturen zu skizzieren, nur bedingt als hilfreich. Die anschließende Diskussion der Problem- und Fragestellung auf der Folie einer ‚kulturtheoretisch orientierten’ Psychoanalyse, die einem eigenständigen wissenschaftstheoretischen Selbstverständnis und Erkenntnisprozess folgend unbewusste individuelle und überindividuelle, kulturspezifische Subjektivitätsmomente wie auch biologische Determinanten seelischen Erlebens und Verhaltens berücksichtigt, führt zur Formulierung dreier Dimensionen des dialektischen Prinzips der Psychoanalyse, die sich im Bemühen um die Gestaltung triangulär organisierter Verständigungsprozesse als hilfreich erweisen können. / Based on the theory that the behavior of „difficult“ children is a result of a socio-cultural evolution that has adversely affected the inner-psychological process of triangulation and, based on the school of thought of purposive-rational organizational structures and that of institution-specific forms of communication and action, along with the altered professional self-understanding of individual teachers – noneof which have yet to offer any satisfactory answers – the question arises in accordance with the potential of psychoanalysis concerning the possibilities for educators in the constitution of a school as a ‚triadic space’, dyadically characterized and triadically structured to support the constructive psycho-social realm of experience in childhood development. Oriented on the psychoanalytical theorem of triangularity, the analysis initially adresses the varied provenience of three concepts influencing the socializationtheoretically and psychoanalytically. In the context of a central target, this methodic approach proves to be only slightly helpful when outlining a comprehensive pedagogical concept to reinforce childhood triangular psychological structures. The subsequent discussion of the problems addressed on the slides of ‚cultural-theorist-oriented’ psychoanalysis, following an independent epistemological self-understanding and cognitive process, taking unconscious individual and supraindividualculture-specific moments of subjectivity as well as biological determinants of emotional experience and behavior into consideration, leads to the formulation of tree dimensions of the dialectic principle of psychoanalysis that might prove to be helpful when attempting to configure triangularly organized processes of understanding.
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Aspekte der Validierung eines Tests zur Kompetenz in Biologie / eine Studie zur Kompetenz in Biologie und ihren Teildimensionen Konzept- und ProzesswissenKampa, Nele 20 December 2012 (has links)
Durch die zunehmende Durchführung von Kompetenztestungen haben Dimensionalitäts- und Zusammenhangsanalysen an Wichtigkeit zugenommen. In der vorliegenden Studie wurde Kompetenz in Biologie mit den Dimensionen Konzept- und Prozesswissen einer Dimensionalitätsprüfung unterzogen und mit externen Kriterien in Verbindung gebracht. Die hierfür angewandten Strukturgleichungsmodelle wurden auf der Grundlage von 3 156 Zehntklässlern in Deutschland modelliert. Konkurrierende Modelle zeigten die dimensionale Struktur von Kompetenz in Biologie. Das Modell mit dem besten Modellfit wurde systematisch mit den externen Maßen in Zusammenhang gebracht. Die Ergebnisse zeigen, dass Kompetenz in Biologie aus den zwei hoch miteinander korrelierenden Dimensionen Konzept- und Prozesswissen zusammengesetzt ist. Neben den erwarteten hohen Zusammenhängen mit sprachlichen Kompetenzen und kognitiver Grundfähigkeit, lagen differentielle Effekte nur für Konzeptwissen vor. Dieses hängt höher mit sprachlichen Kompetenzen als mit kognitiver Grundfähigkeit zusammen. Die Zusammenhänge mit den Fachnoten und dem Selbstkonzept sind hingegen inkonsistent. Das vermutete Zusammehangsmuster zeigte sich für die Fachnoten nicht. Das Selbstkonzept in Biologie leistet gleichermaßen einen Erklärungsbeitrag zu den beiden Dimensionen von Kompetenz in Biologie, die Selbstkonzepte in Chemie und Physik nicht. Die Studie zeigt, dass Mehrdimensionalität von Kompetenz in Biologie und andren Disziplinen untersucht werden muss, bevor sie in Testungen, in der Lehrerbildung und in Curricula implementiert wird. / With the growing popularity of competence testing, there is a need for more research on newly developed test instruments. Therefore, I investigated competence in biology for dimensionality with regard to concept and process knowledge and its relations to linguistic competencies, cognitive ability, grades and self-concept in biology, chemistry and physics. The structural equation analyses are based on 3 165 German tenth-graders. First, concurring models reveal the dimensional structure. Second, covariates are applied systematically to the dimensional model with the best fit. The results show that competence in biology consists of two highly correlated dimensions: concept and process knowledge. Besides the high relations with linguistic competencies and general cognitive ability with both biology dimensions, differential effects could be detected for concept knowledge which is stronger associated to linguistic competencies than to general cognitive ability. The relation to the covariates grades and academic self-concept is inconsistent. Concerning grades, none of the expected patterns were found. One’s self-concept in biology helps explain concept and process knowledge in biology whereas self-concept in chemistry and physics does not. This study shows that multidimensionality of competence in biology and other disciplines will need to be tested before implementation in assessment, teacher education and curricula.
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Entwurf einer Theorie des körper- und leibbezogenen Lernens am Beispiel von Therapieansätzen aus der Ergotherapie und PhysiotherapieBecker, Heidrun 23 September 2010 (has links)
Hintergrund: Lernprozesse in der Therapie von Bewegungs- und Handlungsstörungen werden am und mit dem Körper vollzogen. Bisher fehlt eine zusammenhängende Theorie, die das gesamte Spektrum des körper- und leibbezogenen Lernens erfasst, beschreibt und erklärt. Fragestellung: Wie kann das körper- und leibbezogene Lernen definiert, beschrieben und erklärt werden? Methodisches Vorgehen: Sechs Therapieansätze aus den Bereichen der Ergotherapie und Physiotherapie werden analysiert anhand von Literatur, Gesprächen und Seminar- und Tagungsteilnahme. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Lernprozessen der verschiedenen Therapieansätze werden anhand phänomenologischer, anthropologischer, soziologischer und kognitionswissenschaftlicher Theorien reflektiert, eine Theorie des körper- und leibbezogenen Lernens entworfen. Ergebnisse: In den Therapieansätzen werden unterschiedliche Strategien eingesetzt. Der Lernende nimmt entweder eine distanzierte und reflektierende Stellung zu seinem eigenen Körper ein oder lernt unmittelbar-erlebend mit dem Leib. „Leib“ steht für das unmittelbare Erleben, „Körper“ für das distanzierte Betrachten des Körpers. Lernen im Leibbezug geschieht durch Empfinden, Wahrnehmen und Erleben als Prägung, Inkorporierung und durch Nachahmung, als Versuch-Irrtum-Lernen, situatives Lernen und prozedurales Lernen. Lernprozesse im Körperbezug umfassen Verbalisieren, Reflektieren und Imaginieren beim motorischen und problemlösenden Lernen. Körper- und leibbezogenes Lernen geschieht im sinn- und bedeutungsvoll erlebten Handeln eingebettet in die Umwelt. Schlussfolgerungen: Lernen muss Körper und Leib einbeziehen, wenn es erfolgreich und nachhaltig sein soll. Die Theorie des körper- und leibbezogenen Lernens kann die Planung, Durchführung und Reflexion therapeutischer Praxis unterstützen. / Background: During therapy of movement and acting disorders, learning processes are executed both with and (all) over the body. To date, there is no coherent theory which covers all aspects of body-related learning. Question: How can body-related learning be defined, described and explained? Method: Six therapeutic approaches for occupational and physical therapy are analyzed based on literature, discussions and the participation in seminars and congresses. Differences in the learning processes of the various approaches are reflected on theories of phenomenology, anthropology, sociology and cognitive science and a theory of “Körper and Leib”-related learning conceptualized. Results: In the various therapeutic approaches, different strategies are used. The learner either adopts a distanced und reflecting attitude towards his body or he learns through immediate experience. “Körper” (the physical body) represents a distanced view of the body; “Leib” (the lived body) represents the immediate experience. But even the most distanced view does not take a person out of his/her “Leib”. “Leib”-related learning is based on imprinting through feeling, perception and experience, and on incorporation and imitation, trial-and-error learning, situative learning, and procedural learning. “Körper”related learning processes contain verbalization, reflection and imagination which are used with motor and problem-solving learning. “Körper and Leib”-related learning occurs through actions which are experienced as meaningful and relevant and are embedded into the environment. Conclusions: For successful and sustainable learning both “Körper” and “Leib” must be considered. The theory of “Körper and Leib”-related learning can support planning, implementation and reflection of the therapeutic practice.
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Applying cross-cultural values research to "the Chinese" / a critical integration of etic and emic approachesKulich, Steve J. 19 December 2011 (has links)
Diese Dissertation sucht eine Lücke in der Forschung zur interkulturellen Kommunikation (IKK) zu schließen, bietet damit eine umfassende interdisziplinäre Darstellung und Evaluation westlicher und chinesischer Werteforschung und beschreibt die Ergebnisse von in China durchgeführten Wertestudien, die die Wertetheorie von Schwartz erproben und erweitern. Band 1 enthält (1.) einen historischen Überblick über die Werteforschung und grundlegende Kulturkonzepte in verwandten Disziplinen; (2.) eine Kriterien basierte Analyse der Werteforschung; (3.) eine Abgrenzung des Wertekonzepts und Unterscheidung von anderen verwandten psychologischen Domänen; (4.) eine Neubetrachtung des Spannungsverhältnisses zwischen Moderne und Tradition hin zu einer cluster-basierten Wertematrix; (5.) einen Beitrag zur Bedeutung von Werten vor dem Hintergrund eines beschleunigten sozialen Wandels; (6.) einen historischen Überblick über die Beschreibung von chinesischen Werten aus verschiedenen Perspektiven und ihren Bezügen zur internationalen Forschung, sowie (7.) einen Überblick der aktuellen Werteforschung aus China. Band 2 beinhaltet eine multi-methodisch angelegte Stichprobenuntersuchung, die qualitativ und explorativ Sprache und Kultur anhand von chinesischen Begrifflichkeiten, Ausdrucksweisen und Sprichwörtern untersucht. Mittels einer statistischen Analyse von indigenen Daten wird eine quasi quantitative Untersuchungsmethode konstruiert, die eine Verbindung indigenen emischen Daten mit dem allgemeinen Untersuchungsrahmen für die Abbildung von Wertrelationen nach Schwartz herzustellen vermag. Als wichtigste Ergebnisse der Untersuchung sind: (1) Das universelle Model nach Schwartz wurde mit kleineren kontextbezogenen Modifikationen anhand der chinesischen Daten bestätigt, ebenso (2.) das stetige Auftreten von zehn „dichten kulturellen Clustern“ sowohl auf der Ebene der Kultur als auch des Individuums, womit eine Erweiterung der sieben Bereiche von Schwartz. (3.) Auf der theoretischen Ebene müssen neue Cluster/ Dimensionen beachtet werden, wobei empirisch belegbar eine Teilung von „Embeddedness“ und Egalitarianismus vorgeschlagen wird und es Hinweise darauf gibt, dass es Überschneidungen von Mastery und Hierarchiewerten gibt. / This dissertation addresses a gap in intercultural communication research, providing a comprehensive interdisciplinary overview and evaluation of western and Chinese values studies, as well as devising multi-method studies among Chinese to test and expand Schwartz’s values theory. Volume 1 provides a(n) (1) extensive historical review of values and core culture concepts in related disciplines, (2) an integrated check-list of value studies critiques; (3) an attempted detangling of the values concept from other related psychological domains; (4) a rethinking of tradition-modernity assessments, proposing a matrix of co-existing value clusters; (5) the particular relevance of values in rapid social change; (6) a historical summary of Chinese values descriptions with links to international research; and (7) an extensive English review of recent Chinese mainland values research. Volume 2 reports multi-method probes including qualitative language and culture explorations at the term, expression and proverb unit of analysis as well as statistical analysis of indigenous data. It presents exploratory quasi-quantitative procedures for associating indigenous emic data with the Schwartz etic framework for values relation mapping. Consistent cultural clusters, emerging matrix dimensions, and fit statistics are analyzed to propose and analyze value set sub-scales. Main findings include (1) confirmation of the universal Schwartz model in these Chinese samples with some contextual modifications; (2) consistent appearance (at both cultural and individual levels) of ten “thick cultural clusters” that enhance and expand Schwartz’s seven domains; (3) theoretical expansion that in such contexts, new clusters/dimensions need to be considered, with robust evidence to split Embeddedness and Egalitariansm and evidence of some blended Mastery and Hiearchy value sets which deserve reconsideration for how they might reflect interdependent or collective culture reinterpretations. Keys are provided for future research, varied theoretical frameworks are reconsidered, and proposals put forward for a more historically-, contextually-, theoretically- and meaning-based values study research process.
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Neue Medien: neues Lernen - neues Handeln / eine explorative Studie zur Veränderung unterrichtlicher Handlungsmuster von Lehrpersonen zum Lehren und Lernen mit neuen MedienBuchholtz, Christiane 27 October 2010 (has links)
Informations- und Kommunikationstechnologien bieten heute neuartige Möglichkeiten für den Unterricht. Die didaktisch ertragreiche Nutzung dieser neuen Medien verlangt allerdings die Veränderung sowohl der Organisation wie auch der Methoden und Rollen des Lehrens und Lernens, die, wie empirische Studien zeigen, bei großen Teilen der Lehrerinnen und Lehrer noch aussteht. Zielstellung dieser explorativen Studie ist die Entwicklung und empirische Überprüfung eines Lehrerfortbildungskonzeptes, das eine nachhaltige Veränderung des unterrichtlichen Handelns bewirken kann. Im theoretischen Teil der Arbeit werden zunächst mediendidaktische Erkenntnisse diskutiert und daraus der inhaltliche Ansatz der Fortbildung, die Umsetzung einer problemorientierten Lernumgebung mit neuen Medien im Fach Englisch entwickelt. Die Ursachenanalyse der bestehenden didaktischen Defizite im Unterricht mit neuen Medien aus Sicht der professionswissenschaftlichen Forschung zum Lehrerwissen und -handeln zeigt die Veränderungsresistenz unterrichtlicher Routinen, aufgefasst als Unterrichtskripts, auf. Hier setzt die Fortbildung methodisch mit einem dreischrittigen Verfahren an, das den Erwerb neuen Wissens mit dessen praktischer Erprobung und Reflexion verbindet. Dem empirischen Teil der Arbeit liegt ein Prä-Post-Untersuchungsdesign zugrunde, zu denen die unterrichtlichen Handlungsmuster der Lehrpersonen als Niederschlag ihrer Unterrichtsskripts im Fremdbeurteilungsverfahren erfasst werden. Die Analyse der Veränderung auf Gruppenebene mit quantitativen Verfahren und die Auswertungen auf Ebene der einzelnen Lehrpersonen mittels typisierender Verfahren zeigen eine Hinwendung zu einem problemorientierten Lehren und Lernen sowohl im Hinblick auf die gewählte Aufgabenstellung als auch in ihren Ablauf- und Interaktionsmustern. Insgesamt weist die Studie das Fortbildungskonzept als einen fruchtbaren Ansatz dafür aus, eine Neuorientierung beim Unterricht mit neuen Medien anzustoßen. / In today’s modern information society and knowledge economy new media offer novel possibilities for teaching and learning processes in school. Nevertheless, an effective use of new media in instruction requires changes in its organisation as well as in teaching methods and the role of the teacher. Empirical studies show that many teachers still have to implement this kind of reorientation. This explorative study aims to develop and test a concept for the professional development of teachers, which leads to a sustained change of their teaching. Based on prior research on media in instruction, a theoretical framework is developed that applies problem-based learning to the professional development of teachers of English. Also, didactical deficits in the use of new media in instruction are analyzed with a focus on teachers’ cognition. It shows that the existing teaching routines, represented in the form of lesson scripts, constrain a reorientation of teacher performance. Hence, the professional development focuses on changing these routines by devising a procedure consisting of three steps, which combines the acquisition of new knowledge with practicing it and reflecting the practice. The empirical part of this thesis is based on a pre-postdesign. For all participants of the professional training the patterns of action in class were observed and tested in a third-party assessment. The data was transformed into lesson scripts. Both the analysis at group level, which used quantitative methods, and the analysis on the individual level of the teacher using classifying methods showed that after the training the participants made more use of problem-based teaching and learning. This reorganisation happened on the level of the chosen tasks as well as with regard to the interaction models. All in all, the study showed that the concept of professional training developed for this study is a promising approach to initiate the required reorientation in education with new media.
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Was macht die Beratung mit dem Berater? / Über die Folgen von Politikberatung für die Wissenschaft am Beispiel des Max-Planck-Instituts für BildungsforschungWiarda, Jan-Martin 15 February 2016 (has links)
Diese Dissertation nimmt am Beispiel des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) eine systemtheoretische Betrachtung der Folgen von Politikberatung für den Wissenschaftsbetrieb vor. In seiner Arbeit stand das MPIB in einem Dreiecksverhältnis zur Politik einerseits und zur Max-Planck-Gesellschaft andererseits. Alle drei Seiten hatten ihre eigenen Funktionslogiken und Zielvorstellungen, die ihre gegenseitigen Austauschbeziehungen formten und bedingten und in ihren Wechselwirkungen mithilfe einer systemtheoretischen Perspektive analysiert werden. Dabei wurde der Zeitraum zwischen 1962 und etwa 1989 betrachtet. Es wurden zwei unterschiedliche Quellenzugänge gewählt: Erstens wurden etwa 60 Leitfadengespräche mit ehemaligen oder aktuellen Institutsangehörigen sowieso weiteren Zeitzeugen geführt. Zweitens wurden die im Zusammenhang mit dem MPIB vorhandenen Aktenbestände der Max-Planck-Gesellschaft, Publikationen des Instituts und seiner Angehörigen sowie weitere Institutsbestände eingesehen und analysiert. Es ließ sich nachweisen, dass die zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Institut vorherrschenden Wissenschaftsverständnisse sein jeweiliges Engagement in der Politikberatung determiniert und zusätzlich die konkrete Ausprägung der strukturellen Kopplung von Wissenschaft und Politik – sprich: den Grad der Vermischung der Funktionsprinzipien im Prozess der Politikberatung – bestimmt haben. Als besondere Zäsur stellte sich der Direktorenwechsel um 1982 heraus. Der vor der Zäsur beträchtliche gesellschaftliche Statusgewinn der in der Politikberatung engagierten Institutsmitglieder führte zur Verfestigung einer institutsinternen Hierarchie, die der empirischen Grundlagenforschung zeitweise eine Außenseiterrolle zuwies. Das dominierende Wissenschaftsverständnis nach der Zäsur betonte dann die Grundlagenforschung und definierte sich über die Abgrenzung von der Politikberatung einerseits und überdrehtem Theorieanspruch andererseits. / Looking at the Max Planck Institute for Human Development (MPIHD) from a systems theory standpoint, this dissertation seeks to analyze policy adivising provided by researchers. In its work, the MPIHD was positioned in a triangle between the political system on the one side and the Max Planck Society on the other side. All three sides had their own logic of functioning and their own set of values that determined their mutual relationships. This complex triangular exchange of information was analyzed from a systems theory standpoint covering the timeframe between 1962 and 1989. Two different kinds of sources were applied: Firstly, approximately 60 semi-structured in-depth interviews were carried out with both current and former MPIHD members as well as additional stakeholders. Secondly, the archives of the Max Planck Society in Berlin were searched for all documents concerning the MPIHD; major publications of institute members were analyzed as well. It became clear that the researchers'' attitude toward basic versus applied research determined their respective engagement in policy advising and at the same time formed the concrete variation of „structural coupling“ - in other words: of the degree of overlay between the different logics of functioning of the scientific and the political realms in the process of policy advising. The replacement of the founding directors around 1982 proved to be a major turning point in the institute''s history. Before this turning point, being involved in policy advising led to considerable social status gains inside the institute''s hierarchy; a hierarchy that had put fundamental and, at least partly, empirical research at the sidelines. After the turning point, however, fundamental research was paramount in the institute''s set of values, and the mainstream consisted in refraining from policy advising and „overzealous“ theoretical discussions.
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Cliometrische Untersuchungen zur Bildungsökonomie in DeutschlandWiedemann, Hartmut 06 May 2013 (has links)
Das primäre Ziel dieser Dissertation ist es, Belege für die zentrale Hypothese der Humankapi-taltheorie zu finden, dass Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung einen erhöh-ten Output für die Gesellschaft und für das Individuum generieren. Die dafür notwendige Untersuchung wird anhand langer Zeitreihen für Deutschland mit Hilfe cliometrischer und ökonometrischer Methoden durchgeführt und das Ergebnis einer kritischen Würdigung unterzogen. Zur Einstimmung und zum besseren Verständnis des Untersuchungshintergrundes werden die Initiativen der in Deutschland bildungspolitisch Verantwortlichen beschrieben und an der Bildungssituation der früheren Bundesrepublik und des wiedervereinigten Deutschlands ab 1990 gespiegelt. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist es, die Genese der Bildungsökonomie, ihre wichtigsten Aussagen und mathematischen Modelle zu skizzieren. Außerdem werden die in der Literatur schon veröffentlichten wichtigsten statistischen Ergebnisse, z. B. über Kosten und Renditen von Bildungs- und Forschungs-investitionen, wiedergegeben. Im Ergebnisteil dieser Dissertation werden die Interdependenzen der Bildungs-, Forschungs- und Entwicklungsausgaben u. a. mit den Schul- und Studienabschlüssen und dem Bruttoinlandsprodukt mit Hilfe der Zeitreihenanalyse untersucht. Bei kointegrierten Variablen werden die Schätzungen einer Fehlerkorrekturrechnung unterzogen, um eine Scheinregression zu vermeiden. Die Interdependenz der Variablen im Sinne der Humankapitaltheorie wird bestätigt; allerdings zeigen die Schätzgleichungen unterschiedlich große Ergebnisse bzgl. der Bestimmtheitsmaße. / The primary objective of this thesis is to provide proof for the central hypothesis of Human Capital Theory, that investment in education, research and development generates an increase in output for society and for the individual. Analysis will be made on the basis of long time series for Germany by making use of cliometric and econometric methods. The findings will then be thoroughly discussed and critically compared. To begin with, and to give a better understanding of the issue the initiatives of the educational-policy-makers will be described and put into relation to the educational situation in former West Germany and reunited Germany since 1990. The main aspect of this piece of research is to outline the genesis of economics of education, its core statements and underlying mathematical models. Furthermore, important statistical data which has already been published regarding (for example) the costs and return of investments in education, research and development will be presented. In the conclusion of this thesis, the interdependences of spending in education, research and development with inter alia graduation and gross domestic product (GDP) will be analysed by the means of time series analysis. When variables are cointegrated, estimates will be subjected to an estimate correction in order to avoid a spurious regression. The interdependency of the variables in the Human Capital Theory is affirmed, although the estimating equations give different results for the coefficients of determination.
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Bildung relational denken / eine strukturtheoretische Präzisierung des transformatorischen Bildungsbegriffs anhand von Robert Kegans EntwicklungstheorieRichter, Beate 03 April 2014 (has links)
Eingebettet in die Theorie der Weiterbildung nimmt die Dissertation die Forderung der bildungstheoretisch orientierten Biographieforschung auf, den transformatorischen Bildungsbegriff zu präzisieren. Aus der Diagnose einer Stagnation in diesem Bereich wird der Wechsel vom interpretativen zum relationalen Paradigma vorgeschlagen und eine relationale Entwicklungslogik als methodologische Basis relationalen Denkens eingeführt. Mit der Übertragung der Ergebnisse der informellen Axiomatisierung von Robert Kegans strukturaler Entwicklungstheorie auf den Bildungsbegriff wird unter Verwendung weiterer Referenztheorien aus dem Bereich der relationalen Kommunikationstheorien die Präzisierung des Begriffs möglich. Bildung wird als Prozess der Transformation der Regel der Bedeutungsbildung einer Person unter Konfrontation mit der Regel der Bedeutungsbildung nächsthöherer Ordnung definiert und als eine Struktur der Übergänge zwischen Kontext-Regeln beschrieben, die ein Beobachter der Person im Interaktionsprozess zuschreibt. Mit dem hier entwickelten Kontext-Ebenen-Modell der Bedeutungsbildung lassen sich zum einen Zeichen-Arten ZA definieren, die eine empirische Beschreibung des Bildungsprozesses einer Person zulassen, und zum anderen drei Typen von Kontext-Regeln XR bestimmen, die aus der relationalen Entwicklungslogik abgeleitet, die Prinzipien der Bedeutungsbildung als Regeln der Zeichenrelationierung darstellen. Das Kontext-Ebenen-Modell der Bedeutungsbildung steht als Ergebnis einerseits für eine erfolgreiche Präzisierung des transformatorischen Bildungsbegriffs, andererseits für die Leistungsfähigkeit der strukturalistischen Methode im Rahmen des Programms der relationalen Weiterbildungsforschung. / Embedded in the theory of adult education (andragogy) this PhD-thesis takes up the challenge proclaimed by the biography research based on the concept of Bildung and seeks to define the concept of transformational Bildung more precisely. To overcome the identified stagnation in this research field, this thesis proposes a change from qualitative research paradigm to relational paradigm and introduces the relational logic of development as methodology of relational thinking. The application of the results of the informal axiomatization of Robert Kegan’s theory of human development to the concept of transformational Bildung as well as the use of various approaches based on relational communication theories allowed to provide a more precise definition of the concept of transformational Bildung. In this thesis Bildung is defined as a process of transformation of individual’s rules of meaning making caused by a person’s confrontation with the rules of meaning making of a higher order. From the observer’s perspective the structure of the Bildung process can be described as a transition from one context rule to another. The developed model of context levels of meaning making allows defining types of signs (ZA) that enable to measure the levels in the process of Bildung. Furthermore, this model allows determining three types of context rules (XR), which – according to the relational logic of development – represent principles of meaning making seen as rules for relating signs. Thus, on the one hand, the model of context levels of meaning making has succeeded to specify the concept of transformational Bildung and, on the other hand, has proven the effectiveness of the structuralist method for the relational adult education research.
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Ökologie, Ökonomie und Soziales im Biologieunterricht / Konzepte von LehrkräftenHellwig, Hauke 14 October 2009 (has links)
Der Umweltunterricht in Biologie befindet sich in der Orientierung zwischen Zwängen zur Reduktion auf naturwissenschaftliches Basiswissen (scientific literacy), den Kompetenzansprüchen der traditionellen Umweltbildung (environmental literacy) und der zuletzt implementierten Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) mit dem Ziel Gestaltungskompetenz (sustainability literacy). Die hier präsentierte Studie diente neben der Bestimmung und Diskussion des Ist-Standes bei der Vermittlung umweltbezogener Gesichtspunkte im Rahmen des Faches Biologie auch der Entwicklung eines entsprechenden Instrumentes zur Erfassung der Unterrichtskonzepte von Lehrpersonen. Die Identifikation der Unterrichtskonzepte ging von Lehrkräften und deren Befragung in einem Ländervergleich zwischen Deutschland und Schweden aus. Methodisch wurde eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Verfahren umgesetzt. Drei latente Erklärungsvariablen für die Antwortmuster der Lehrpersonen wurden faktorenanalytisch identifiziert und in verschiedenen Erhebungswellen validiert. Darauf basierend wurden drei kurze Testskalen gebildet. Ein zweites Auswertungsverfahren bestand in der Clusteranalyse der befragten Lehrkräfte. Indem die Cluster mit den Skalen in Beziehung gesetzt wurden, konnten anhand der Varianz der Gruppenmittelwerte verschiedene Profile identifiziert werden. Dies führte zur Beschreibung von je sechs qualitativ und quantitativ differenzierbaren Unterrichtskonzepten in Deutschland und Schweden als reservierte, minimalistische, traditionelle, neuorientierte, ambivalente und pluralistische Realisierung von Umweltbiologie. Während der reservierte Ansatz in Schweden nicht auftritt, kann dort „theoretische Umweltbiologie“ unterschieden werden. Beim derzeitigen Aus- und Fortbildungsstand der Lehrkräfte ist die Umsetzung von BNE in Deutschland nicht adäquat gewährleistet. Gründe dafür liegen im disziplinären Vermittlungsmodus, mit dem die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen kaum vereinbar ist. / Environmental education has been implemented interdisciplinary at school in Germany. On the contrary, teacher training still remains emphasizing specific scientific subjects. Only recently, different initiatives towards education for sustainable development (ESD) are under way on state level, sub-state level and local level. However, common criteria for designing interdisciplinary teaching processes have not become obvious in Germany. There is a risk, therefore, that teachers will make decisions concerning aims, content and methods based solely on intuition. The study presented here identifies and discusses the existing state of concepts of environmental biology among biology teachers with respect to scientific literacy, environmental literacy and sustainability literacy. A wide range of different aspects of didactics in environmental biology was identified and gathered from biology teachers and scientists in Germany and Sweden. Following classical test theory, the diverse statements were eventually transformed into a closed Likert-scale questionnaire. In two preliminary studies and in the main study that was conducted across the whole of Germany, three dimensions were identified and validated by means of factor analysis. Using cluster analysis, six concepts can be distinguished: pluralistic, ambivalent, realigned, traditional, minimalist and reserved realisation of environmental biology. Biology teachers generally refer to a disciplinary science orientated teaching repertoire when addressing environmental education, which is not adequate to ESD theory. Following the investigation in Sweden, also six concepts can be distinguished. Instead of the reserved concept, a theoretic realisation exists in Sweden suitable for facilitation of sustainability literacy. In five types of realising environmental biology, a high degree of agreement was identified between perceptions of teachers in Germany and Sweden.
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Heterogenität – Belastung oder pädagogische Herausforderung? / Eine Untersuchung von Lehrertypen an staatlichen Berliner Berufsschulen im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung in Bezug auf den Umgang mit SchülervarianzenWittig, Marietta-Titine Ve 27 March 2015 (has links)
PDF-Datei beinhaltet Anhänge zur Dissertation / Die Schwerpunktsetzung der Dissertation fokussiert die lehrkraftorientierte und berufsschulbezogene Auseinandersetzung mit Heterogenität; dabei werden bereits existente Lösungsansätze berücksichtigt. Ein Ziel der Arbeit ist, den Lehrkräften theoretisch fundierte adäquate Umgangsformen mit Heterogenität von Jugendlichen in den Klassen und Lerngruppen zu offerieren. Als theoretische Grundlage dient die Beschreibung von Heterogenitätsmerkmalen von Schülern, die in der einschlägigen Literatur für das erfolgreiche Lernen als signifikant relevant eingeschätzt werden. Des Weiteren rückt die Arbeit die Lehrkräfte mit ihren subjektiven Theorien, Kompetenzbündeln, Belastungsempfindungen und die lernförderlichen Umgangsformen der Lehrkräfte mit Heterogenitäten ins Zentrum sowie die kritische Betrachtung von Konzepten der inneren Differenzierung als mögliches Lösungskonzept. Die empirischen Untersuchungen erfolgen in ausgewählten staatlichen Berliner beruflichen Schulen im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung mittels Leitfadeninterviews und deren Analyse in Anlehnung an die dokumentarische Methode in vertikaler und horizontaler Richtung. Ergänzt wird der qualitative Forschungsansatz durch eine statistische Dokumentenanalyse. Ein Ergebnis der Arbeit ist, dass Lehrkräfte Heterogenität nicht eindeutig als entweder Belastung oder als pädagogische Herausforderung empfinden, sondern dass der jeweils wahrgenommene Belastungsgrad stark durch die Intensität der jeweils vorliegenden Schülervarianzen in der Klasse/Lerngruppe geprägt ist. Es geht deshalb in den unterrichtsnah formulierten Hilfestellungen, die mittels einer Checkliste ermittelt werden können, um individuell zugeschnittene Handlungsempfehlungen, die sich entweder auf den Kern der Heterogenitätsvorstellung, auf die Reflexion der eigenen Handlungskompetenz, auf spezielle Heterogenitätsdimensionen, auf konkrete Hilfen für die Umsetzung der inneren Differenzierung oder auf die Belastungsreduktion im Berufsalltag beziehen. / The present thesis focuses on the ways in which vocational school teachers address student heterogeneity, giving due consideration to existing approaches. One of the goals is to provide teachers with theoretically well-founded, adequate forms of accommodating adolescent heterogeneity in various class and learning groups. The theoretical basis of this study is provided by a description of student heterogeneity features deemed to be significantly relevant to successful learning in the literature. Another primary concern is with teachers’ professional activity, including their subjective theories, their individual sets of competences, their feelings of stress and learning-conducive ways of addressing heterogeneity. Critical attention is given to differentiation by activity or outcome as a potential approach to dealing with heterogeneity. Empirical studies were conducted in a selection of Berlin-based vocational schools specializing in business and administration, using guided interviews and analyzing these by means of a methodology borrowing from the documentary method and availing itself of both vertical and horizontal perspectives. This qualitative approach is complemented by a statistical document analysis. One finding is that teachers do not view heterogeneity unambiguously as either a stress factor or a pedagogical challenge; rather, the degree of stress felt by teachers is heavily dependent on the extent of student variance inside the class or learning group. Instead, this study offers a checklist that teachers can use to obtain support and recommendations tailored to their individual needs and readily applicable to classroom settings. These recommendations concern the core of teachers’ perceptions of heterogeneity, their ability to reflect on their own ‘action competence’, specific dimensions of heterogeneity, concrete support for implementing differentiation inside the classroom, and stress reduction in day-to-day professional practice.
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