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Stunde Null?

Nitzschke, Katrin, Wolff, Johannes 22 April 2015 (has links) (PDF)
Einführung: Mit dem Einmarsch der Roten Armee endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg auch in Dresden. Die nationalsozialistische Dresdner Tageszeitung „Der Freiheitskampf“ agitierte an diesem letzten Tag des alten Regimes noch einmal seine Leser: „Vergeßt niemals daß, solange wir die Waffen nicht aus der Hand legen, uns kein Feind schlagen und wir unser Schicksal selbst gestalten können!“. Diese Ausgabe der Zeitung vom 8. Mai wurde jedoch nicht mehr ausgeliefert, das nationalsozialistische Deutschland war am Ende. Nur zwei Wochen später, am 22. Mai 1945, erschien eine neue Dresdner Zeitung, die „Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung“, jetzt herausgegeben von der sowjetischen Verwaltung. Als einziges Nachrichtenmedium der Nachkriegsmonate ist die Zeitung eines der wichtigsten Zeitzeugnisse und zugleich eine Chronik des ideologischen Wandels unter der kommunistischen Besatzung. Die Ausstellung zeigt die seltenen, auf schlechtem Papier gedruckten und kaum mehr benutzbaren originalen Zeitungen. Auf Vergrößerungstafeln können die Seiten gut lesbar präsentiert, ausgewählte Artikel näher vorgestellt und durch zeitgenössische Fotografien anschaulich ergänzt werden. Die frühesten Beiträge rechnen mit der alten Elite und den Verbrechen des Nationalsozialismus ab und nehmen eine neue Führungsformation und ihr Wertesystem in den Blick, während die Bevölkerung versucht, sich im Alltag der weitgehend zerstörten Stadt zurechtzufinden. Zeitungen sind erstrangige Quellen, „Sekundenzeiger der Geschichte“ (Schopenhauer), in denen über Weltgeschichtliches und Alltägliches fortlaufend berichtet wird. Eine Stunde Null hat es nicht gegeben. Auch die Dresdner „Tageszeitung“ offenbart neben dem Wandel des Neubeginns Kontinuitäten des Denkens und der Sprache, verdeutlicht Verdrängung durch neue ideologische Überlagerung. Eine Karikatur vom 31. Juli 1945 fängt die Stimmung inmitten des ideologischen Umbruchs ein: „Als Pimpf (Mitglied des nationalsozialistischen Jungvolks) warst du doch immer krank, wenn Dienst war?“ „Klar, Mensch, das war doch das Gesündeste!“ Die SLUB bewahrt historische Tageszeitungen als wertvolle Geschichtsquellen. Durch ihre Digitalisierung können sie für die Öffentlichkeit, für Kultur und Wissenschaft frei zugänglich gemacht werden.
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Die Böhme Fettchemie GmbH von ihrer Gründung bis in die frühe Nachkriegszeit: Für Eure Wäsche ausgezeichnet – Wasch- und Textilhilfsmittel aus Chemnitz –

Reichmann, Ivonne 19 January 2021 (has links)
Die Böhme Fettchemie ging aus der 1881 von Hermann Theodor Böhme errichteten „Drogen-, Farben- und chemische Produktehandlung“ hervor. Am Ende des 19. Jahrhunderts als kleine Verkaufshandlung gegründet, etablierte es sich innerhalb von 50 Jahren zu einem weltbekannten Unternehmen zunächst im Bereich der Textilhilfsmittel. Doch auch im Bereich der Haushaltswaschmittel erreichte es in den 1930er Jahren ebenfalls einen großen Bekanntheitsgrad. Mit der Werbefigur Johanna, die das weltweit erste synthetische Waschmittel „Fewa“ anpries, war es der Firma gelungen, ein breites Publikum auf sich aufmerksam zu machen. Neben der Unternehmensgeschichte – von der Gründung bis in die Mitte der 1940er Jahre – gibt die Autorin Ivonne Reichmann mit dem vorliegenden Werk Auskunft über soziale und wirtschaftliche Aspekte der Böhme Fettchemie. Die einzelnen, chronologisch gegliederten Kapitel erschließen die bauliche Erweiterung, die Mitarbeiterstruktur, den Ausbau der Produktpalette sowie die weltweite Ausdehnung des Unternehmens. Deren Werbemaßnahmen spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Übernahme durch den Henkel-Konzern in den 1930er Jahren. Mit dieser Studie wird eine Forschungslücke zum bisher wenig betrachteten Bereich der chemischen Industrie im südwestsächsischen Raum geschlossen.:1. Fragestellung und Methode 2. Voraussetzungen und Anfänge der Unternehmensgründung 3. Unternehmensentwicklung bis zum Ende der 1920er Jahre 4. Die turbulenten 1930er Jahre 5. Das Unternehmen während des Zweiten Weltkriegs 6. Nachkriegsjahre / Böhme Fettchemie emerged from a 'drugs, dyes and chemical products shop' established by Hermann Theodor Böhme in 1881. Founded at the end of the 19th century as a small sales business, it established itself within 50 years as a world-famous company, initially in the field of textile auxiliaries. But also in the field of household laundry detergents it achieved a high degree of recognition in the 1930s. With the advertising figure Johanna, who praised the world's first synthetic detergent 'Fewa', the company succeeded in attracting the attention of a wide audience. In addition to the company's history – from its foundation to the mid-1940s – the author Ivonne Reichmann provides information about the social and economic aspects of Böhme Fettchemie with this work. The individual, chronologically structured chapters reveal the structural expansion, the employee structure, the expansion of the product range as well as the worldwide expansion of the company. Their advertising measures play just as much a role as the takeover by the Henkel Group in the 1930s. This study closes a research gap to the hitherto little considered area of the chemical industry in southwest Saxony.:1. Fragestellung und Methode 2. Voraussetzungen und Anfänge der Unternehmensgründung 3. Unternehmensentwicklung bis zum Ende der 1920er Jahre 4. Die turbulenten 1930er Jahre 5. Das Unternehmen während des Zweiten Weltkriegs 6. Nachkriegsjahre
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Stunde Null?: Dresdner Tageszeitungen über Zusammenbruch und Neuanfang April bis August 1945: Offizieller Ausstellungskatalog: Ausstellung im Buchmuseum der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), 23. April bis 28. August 2015

Nitzschke, Katrin, Wolff, Johannes 22 April 2015 (has links)
Einführung: Mit dem Einmarsch der Roten Armee endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg auch in Dresden. Die nationalsozialistische Dresdner Tageszeitung „Der Freiheitskampf“ agitierte an diesem letzten Tag des alten Regimes noch einmal seine Leser: „Vergeßt niemals daß, solange wir die Waffen nicht aus der Hand legen, uns kein Feind schlagen und wir unser Schicksal selbst gestalten können!“. Diese Ausgabe der Zeitung vom 8. Mai wurde jedoch nicht mehr ausgeliefert, das nationalsozialistische Deutschland war am Ende. Nur zwei Wochen später, am 22. Mai 1945, erschien eine neue Dresdner Zeitung, die „Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung“, jetzt herausgegeben von der sowjetischen Verwaltung. Als einziges Nachrichtenmedium der Nachkriegsmonate ist die Zeitung eines der wichtigsten Zeitzeugnisse und zugleich eine Chronik des ideologischen Wandels unter der kommunistischen Besatzung. Die Ausstellung zeigt die seltenen, auf schlechtem Papier gedruckten und kaum mehr benutzbaren originalen Zeitungen. Auf Vergrößerungstafeln können die Seiten gut lesbar präsentiert, ausgewählte Artikel näher vorgestellt und durch zeitgenössische Fotografien anschaulich ergänzt werden. Die frühesten Beiträge rechnen mit der alten Elite und den Verbrechen des Nationalsozialismus ab und nehmen eine neue Führungsformation und ihr Wertesystem in den Blick, während die Bevölkerung versucht, sich im Alltag der weitgehend zerstörten Stadt zurechtzufinden. Zeitungen sind erstrangige Quellen, „Sekundenzeiger der Geschichte“ (Schopenhauer), in denen über Weltgeschichtliches und Alltägliches fortlaufend berichtet wird. Eine Stunde Null hat es nicht gegeben. Auch die Dresdner „Tageszeitung“ offenbart neben dem Wandel des Neubeginns Kontinuitäten des Denkens und der Sprache, verdeutlicht Verdrängung durch neue ideologische Überlagerung. Eine Karikatur vom 31. Juli 1945 fängt die Stimmung inmitten des ideologischen Umbruchs ein: „Als Pimpf (Mitglied des nationalsozialistischen Jungvolks) warst du doch immer krank, wenn Dienst war?“ „Klar, Mensch, das war doch das Gesündeste!“ Die SLUB bewahrt historische Tageszeitungen als wertvolle Geschichtsquellen. Durch ihre Digitalisierung können sie für die Öffentlichkeit, für Kultur und Wissenschaft frei zugänglich gemacht werden.
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Zwischen Burgfrieden und Klassenkampf: Sozialpolitik und Kriegsgesellschaft in Dresden 1914-1918

Schmidt, Carsten 20 April 2007 (has links)
Die Studie untersucht am Beispiel der sächsischen Residenz- und Garnisonsstadt Dresden die mit Beginn des Ersten Weltkrieges einsetzende Einbindung der freien Fürsorge in die sich zunehmend professionalisierende und bürokratisierende öffentliche Wohlfahrtspflege und stellt damit gleichsam die Bedeutung der "Sozialstadt" als Vorläuferin des späteren "Sozialstaates" heraus. Die sozialpolitische Katalysatorwirkung des Krieges wird anhand der einzelnen Fürsorgemaßnahmen ausführlich analysiert. Im Vordergrund steht dabei die Rolle der Sozialdemokratie als tragende Kraft des fürsorgepolitischen Konsenses in Dresden.
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Vier Jahre Mord, und dann ein schön Geläute! Vier Jahre Mord, und ein paar Kränze heute! Verdammt, wenn ihr das je vergesst!

Schönfuß-Krause, Renate 01 July 2021 (has links)
Erich Kästner und Lotzdorf? Ein Beitrag gegen Krieg und immer wieder auftretende Verdummung der Massen, an Hand der provokanten Dichtung Erich Kästners, verbunden mit Recherchen der Opfer des Ersten Weltkrieges aus dem kleinen Dorf Lotzdorf. Grundlage dafür wurden die Urkunden des ehemaligen Standesamtes Lotzdorf mit den Todesnachrichten des „Königl. Sächs. Kriegsarchivs“ mit seinen Kriegsstammrollen“, die erschütternde Einblicke in das Schicksal Lotzdorfer Einwohner gewährten.
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Weihnachten und das Westpaket - diesen Duft konnte keine Grenze aufhalten ...

Schönfuß-Krause, Renate 21 June 2021 (has links)
Die Erinnerung an „Westpakete“, die jahrzehntelang für viele Menschen die fast einzige Kommunikation über Grenzen hinweg zwischen West- und Ostdeutschland ermöglichten, haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingeprägt. Mit diesen, besonders in der Weihnachtszeit erhaltenen Liebesgaben, verbinden sich bei vielen heute noch angenehmste Erinnerungen. Dabei hat sich etwas besonders tief eingeprägt und lebt in den Erzählungen weiter: Der einst so unvergleichliche Duft der Westpakete…
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Das Brjansker Gebiet unter der Besatzungsherrschaft der Wehrmacht 1941 bis 1943

Stopper, Sebastian 06 June 2013 (has links)
Während des deutsch-sowjetischen Krieges war ab Herbst 1941 das Gebiet um die russische Stadt Brjansk von der Wehrmacht besetzt. Die 2. Panzerarmee verwaltete dieses Territorium über den Kommandanten des rückwärtigen Armeegebietes 532. Wie überall im besetzten Gebiet verübten die Einsatzgruppen des SD zahlreiche Morde und es kam zum Massensterben der Kriegsgefangenen in den Durchgangslagern. Starke, in den ausgedehnten Waldmassiven versteckte sowjetische Partisanenverbände erschwerten die Beherrschung des ausgedehnten Raumes. Aufgrund des Mangels an deutschen Soldaten wurden zahlreiche Bewachungseinheiten aus Einheimischen und Kriegsgefangenen gebildet. Der Kommandeur der Armee Generaloberst Rudolf Schmidt ging sogar so weit, einen von der russischen Bevölkerung vollständig selbst verwalteten Bezirk zuzulassen. Kollaboration mit den deutschen Besatzern war ein weit verbreitetes Phänomen, während gleichzeitig in den Wäldern die Partisanen herrschten. Die Sicherungsverbände führten zahlreiche Antipartisanenunternehmen durch, die meist ohne anhaltende Erfolge blieben, aber in deren Verlauf zahlreiche Zivilisten als vermeintliche Partisanen getötet wurden. Obwohl die Besatzungsherrschaft der Wehrmacht in diesem Gebiet von der in Berlin beschlossenen Generallinie der Ausbeutung, Unterdrückung und Vernichtung in vielem abwich, wurde nicht für eine ausreichende Ernährung der Bevölkerung gesorgt. Dem Hunger und dem Partisanenkrieg fielen bis zum Rückzug der Wehrmacht im Herbst 1943 tausende Zivilisten zum Opfer. / During the German-Soviet war by autumn 1941 the area around the Russian city Bryansk was occupied by the Wehrmacht. The Second Tank Army administrated this territory through the commander of the backward area of the army 532. Like everywhere in the occupied territories the Einsatzgruppen of the SD committed numerous murders and it came to the widespread deaths of the prisoners of war in the transit camps. Strong Soviet partisan groups hidden in the vast forest massifs complicated the control of the vast area. On account of the lack of German soldiers numerous guarding units from locals and prisoners of war were formed. The commander of the army senior general Rudolf Schmidt went even so far of admitting a district completely administered by Russians themselves. Collaboration with the occupying forces was a widespread phenomenon, while at the same time in the woods the partisans ruled. The guarding troops carried out numerous anti-partisan operations which mostly remained without during success but killed numerous civilians as putative partisans in the course. Although the occupation of the Wehrmacht in this area in many aspects deviated from the in Berlin concluded general line of exploitation, suppression and destruction, it was not provided for a sufficient supply of food for the population. Until the retreat of the Wehrmacht in autumn 1943 thousand of civilians fell victim to hunger and partisan warfare.
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"Jetzt kann ich diesem nur sagen, daβ ich schweige": Über die dramatische Gestaltung des Schweigens in Karl Kraus' Drama Die letzten Tage der Menschheit

Flicker, André 30 August 2018 (has links)
English: In this thesis I examine the concept of satirical silence as the compositional principle of Karl Kraus’s drama Die letzten Tage der Menschheit to demonstrate the ways in which the features of modern satire introduce the recipient to the construction of its critique. In Kraus’s drama, silence manifests itself twofold: as a reaction to the First World War and as the only remaining form of satire in the context of public war-euphoria and the widespread use of the press and war-coverage as propaganda tools. From the interruption of Kraus’s periodical Die Fackel at the beginning of the war to the satirical treatment of the homefront in his drama, Kraus’s silence represents a performance of imposed powerlessness. By approaching Kraus’s drama with Walter Benjamin’s concept of storytelling, I analyze satirical silence as an appropriate aesthetic response to the prevailing social conditions and thus to the changing character of the public sphere in modern society. Benjamin’s concept of storytelling and his description of incommunicability as a characteristic of post-war society are at the center of my analysis of modern satire as a reception-based literary practice. Given that satire is a social conversation practice between satirist and recipient, I argue that Kraus’s use of drama as a medium for reprocessing the First World War is built upon the ability of the dramatic form to show how silence emerges as the result of a break between the conversation partners of satire. German: In dieser Arbeit beschreibe ich das Konzept des satirischen Schweigens als Gestaltungsform von Karl Kraus’ Drama Die letzten Tage der Menschheit, um hierin die Züge der modernen Satire in der Hinwendung zum Rezipienten zur Formulierung der satirischen Kritik zu erweisen. Das Schweigen manifestiert sich in Kraus’ Drama sowohl als Reaktion gegenüber dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wie auch als die einzig verbleibende Gestaltungsform der Satire angesichts des Verlusts ihres Publikums an den Kriegsenthusiasmus und die propagandistisch gestimmte mediale Berichterstattung. Von der Unterbrechung der Publikation seiner Zeitschrift Die Fackel zu Beginn des Krieges hin zur Dokumentation der Heimatfront in seinem Drama bekundet das Schweigen des Satirikers eine Ausdruckskraft in der erzwungenen Ausdruckslosigkeit. Mit Walter Benjamins Konzept des Erzählens analysiere ich das satirische Schweigen als angemessene ästhetische Reaktion auf die gesellschaftlichen Gegebenheiten und somit veränderten Umstände der öffentlichen Rezeption in der modernen Gesellschaft. Benjamins Konzept des Erzählens sowie seine Beschreibung der Unmitteilbarkeit der Nachkriegsgesellschaft bilden die theoretische Fundierung meiner Analyse der modernen Satire als rezeptionsästhetische Kategorie. Ausgehend von dem Verständnis der Satire als ein soziales Gespräch zwischen Satiriker und Rezipient, sehe ich Kraus’ Zuwendung zum Drama als Medium der Aufarbeitung des Ersten Weltkrieges in dem dramatischen Vermögen begründet, das Schweigen als Bruch der Gesprächsteilnehmer, als Bruch der Beziehung von Satire und Öffentlichkeit zu dialogisieren. / Graduate / 2020-09-25
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Der heilsame Umweg

Peters, Friedrich Ernst January 2012 (has links)
„Der heilsame Umweg”, 1939 mit dem Schleswig-Holsteinischen Literaturpreis ausgezeichnet, gehört zu der Gattung der deutsch-französischen Verständigungsromane, die in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts sehr erfolgreich waren. Der Roman beschreibt das Leben französischer Kriegsgefangener in einem holsteinischen Dorf während des Ersten Weltkriegs und ist das fiktionale Pendant zu den Kriegserinnerungen von F.E. Peters, der selbst von 1914 bis 1920 Gefangener in Frankreich war und dort als Dolmetscher eingesetzt wurde. Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Elisabeth Tormählen, die sich von der weltfremden Schülerin eines Mädchenpensionats zu einer tüchtigen Bäuerin und reifen Ehefrau entwickelt. Während ihr Mann an der Front ist, entspinnt sich eine kurze harmlose Romanze zwischen ihr und dem französischen Dolmetscher Gaston Marzais, die schnell beendet ist, als Elisabeth endgültig zu ihrem Mann findet und dieser sich nach Kriegsende von ihrer Treue überzeugen kann. Das vielschichtige Werk beschreibt unter Verzicht auf die gängigen nationalen Stereotypen oder mittels deren Demontage Deutsche und Franzosen als in ihrer Unterschiedlichkeit sehr ähnlich. Durch zahlreiche Symmetrie-Effekte und konsequent durchgeführte Perspektivwechsel, die sowohl die deutsche als auch die französische Sicht zu berücksichtigen suchen, wird das Gleiche im Fremden hervorgehoben. Gleicher Patriotismus und gleiche Opferbereitschaft auf beiden Seiten, aber auch gleiche Friedenssehnsüchte und gleiches Leiden unter den Grausamkeiten des Krieges sowie gleiche fachliche Kompetenz – denn auch die gefangenen Franzosen sind erfahrene Bauern und bewähren sich im täglichen Zusammenleben. Fanatiker wie die verbitterte Soldatenwitwe Greta Harders oder der hasserfüllte Brandstifter Maurice Thaudière werden als lebensuntüchtig dargestellt und begehen Selbstmord. Den ideologischen Grundtenor des Werkes betonen zum Schluss noch einmal die Intellektuellen: Gaston Marzais und sein deutscher Freund, der Jurist Georg Schmitt, beide erfüllt von dem Wissen um und dem Respekt vor der Kultur des anderen. Gemeinsam wollen sie nach der deutschen Niederlage weitere deutsch-französische Kriege verhindern und beschwören die pazifistische Vision eines Europas der Toleranz und der Aufklärung. „Der heilsame Umweg“ ist darüber hinaus eine Hymne an bäuerliche Kultur und familiäre Werte. So bewundert Marzais Interieur und Kleidung der alten Bäuerin Abel Schierholdt. Auch ein traditionelles norddeutsches Begräbnisritual wird detailliert beschrieben. Frankreichs Landleben ist präsent durch nostalgische Evozierungen der Gefangenen und deutliche Anklänge an den am Anfang des letzten Jahrhunderts sehr beliebten Roman von Henry Bordeaux „Les Roquevillard“ (1906), den F.E.Peters während seiner Kriegsgefangenschaft übersetzt hat. Schließlich reflektiert der Roman Macht und Ohnmacht von Sprache sowie die autobiographische Dimension literarischer Produktions- und Rezeptionsprozesse. Seine Heldin - und mit ihr der Leser - erkennt, "dass Dichtung nur echt ist als erlittenes Leben und dass sie nur aus der Erfahrung des Leides verstanden wird."
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Weihnacht 1914 in Issoudun

Peters, Friedrich Ernst January 2012 (has links)
F. E. Peters wurde 1914 als junger Lehrer eingezogen und an der Marne von den Franzosen gefangengenommen. In seinen Kriegserinnerungen ("Kriegsgefangener in Frankreich (1914-1920)")beschreibt er die Zeit seiner Gefangenschaft und auch seine Freundschaft mit dem Schauspieler Willi Lohmann. In dieser Erzählung organisieren Kriegsgefangene ein Weihnachtsfest wider den Willen der Franzosen.

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