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Jeunes de Langue: Eine Literaturanalyse zur Geschichte der DolmetscherausbildungFret, Magdalena 23 April 2024 (has links)
In der Dolmetschgeschichte als relativ junger Teilbereich der Translationswissenschaft sind bis heute noch viele Fragen unbeantwortet. Dies ist wohl vor allem darin begründet, dass aufgrund des zwingend mündlichen Charakters des Dolmetschens nur sehr schwer verlässliche Quellen zu finden sind. Die vorliegende Arbeit setzt in dieser Forschungslücke an und soll einen Einblick in die Ausbildung von Dolmetschern vergangener Zeiten gewähren.
Die gängigste Methode, um Dolmetscher mit entsprechenden Sprach- und Kulturkenntnissen heranzuziehen, war wohl die Entsendung von Kindern und Jugendlichen ins Ausland – den sogenannten Jeunes de Langues. Das Ziel der Arbeit ist die Sammlung von Daten über diese Kinder und Jugendlichen sowie deren systematische Aufbereitung in Form eines Kataloges. Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, es kann jedoch nachgewiesen werden, dass die Praxis der Jeunes de Langues vom Altertum, über Mittelalter und Kolonialzeitalter bis in die Frühe Neuzeit in verschiedensten Epochen und Kulturkreisen praktiziert wurde.
Es wurden zeitgenössische Reiseberichte, Tagebücher und Korrespondenzen sowie Sekundärliteratur verschiedenster Fachbereiche auf Erwähnungen der Jeunes des Langues untersucht. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit einzelnen Schicksalen kann in diesem Rahmen aufgrund der schwierigen Quellenlagen und des begrenzten Umfangs nicht dargelegt werden. Vom allgemeinen Standpunkt aus werden jedoch Vorteile und Nachteile sowie die komplexen Themen der Loyalität und Freiwilligkeit der Jeunes de Langues anhand der gesammelten Daten analysiert.
Somit wird deutlich, dass die Jeunes de Langues nicht nur für die Dolmetschwissenschaft interessant sind – als Sprach- und Kulturmittler kommt ihnen auch im historischen Kontext eine große Bedeutung zu, die es in Zukunft noch weiter zu erforschen gilt.:1. Einleitung
2. Überblick über wichtige Epochen der Dolmetschgeschichte
2.1 Altertum
2.1.1 Altes Ägypten
2.1.2 Antikes Griechenland
2.1.3 Antikes Rom
2.2 Mittelalter
2.3 Frühe Neuzeit
2.4 Neuere Geschichte
3. Zur Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Quellen
3.1 Anleitung zur Benutzung des Katalogs der Jeunes de Langue
4. Die Jeunes de Langue – Elitephänomen oder Ausbeuterei?
4.1 Begriffsdefinition
4.2 Vorteile und Beweggründe
4.3 Hindernisse und Rückschläge
4.4 Der Loyalitätskonflikt
4.5 Die Frage der Freiwilligkeit
5. Fazit
6. Forschungsausblick
7. Literaturverzeichnis
Anhang – Katalog der Jeunes de Langue
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Schwa im Französischen und im marokkanischen Arabisch: Untersuchungen zur phonologischen und phonetischen Variabilität eines instabilen VokalsGrüter, Majana 07 August 2012 (has links)
Im Zentrum dieser Dissertation steht der instabile Vokal Schwa, der im Hinblick auf sein Verhalten im gesprochenen Französisch, im marokkanischen Arabisch und im Französischen marokkanischer Lernerinnen untersucht wird. Behandelt werden Aspekte wie die Verortung dieses Vokals in der mentalen Repräsentation der Sprecher, seine phonologische Funktion, seine phonetische Gestalt, sein Stellenwert im Lernersystem sowie die theoretische Modellierung seiner Variabilität.
Eine kontrastive Betrachtung des Französischen und des Marokkanischen führt zunächst zu einer Diskussion der Silbe. Vor dem Hintergrund dieser prosodischen Kategorie gelingt eine einheitliche Erklärung von Schwa als potentiellem Silbenkern, der gewissen strukturellen Beschränkungen unterliegt. Für das Französische wird in der Zusammenführung verschiedener Ansätze die Theorie eines dreifachen phonologischen Status von Schwa entwickelt, nach der die Typen zugrundeliegend, floating und epenthetisch zu differenzieren sind.
Diese theoretischen Betrachtungen bilden die Basis für eine empirische Untersuchung zum Schwa in der Mutter- und Lernersprache Französisch. Die Grundlage der Analyse ist ein Korpus von Sprachdaten, das in einer Erhebung mit illiteraten marokkanischen Frauen erstellt wurde. Die Kontrollgruppe bilden französische Muttersprachlerinnen. In einer statistischen Analyse mithilfe der mixed-effect models werden die Prä- bzw. Absenz von Schwa sowie seine akustische Qualität systematisch verglichen. Die Ergebnisse widerlegen die aufgrund des marokkanischen Systems erwartete Instabilität: Mit Ausnahme der wortfinalen Position ist das Lernerschwa relativ stabil. Deutliche Unterschiede zeigen sich jedoch in akustischer Hinsicht. So zeichnet sich das Lernerschwa durch eine größere Varianz in der Vokalqualität und eine signifkant höhere Dauer aus.
Im Anschluss an die Analyse erfolgt eine Modellierung im Rahmen der Optimalitätstheorie. Um die Variabilität von Schwa vollständig abzubilden, werden zwei neuere Ansätze der Stochastischen OT vereint. So kann durch sog. overlapping constraints seine potentielle Absenz modelliert werden; die akustische Variation lässt sich unter Rückgriff auf das BiPhon-Modell darstellen. Das Resultat sind zwei automatisch generierte Grammatiken, die einen Vergleich des Muttersprachler- und des Lernersystems ermöglichen und zugleich präzise Vorhersagen über den output auf der phonologischen und der phonetischen Ebene treffen. Auf diese Weise gelingt es, Schwa in seiner ganzen Variabilität zu erfassen.
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The use of focus markers in second language word processingSennema-Skowronek, Anke January 2009 (has links)
There are many factors which make speaking and understanding a second language (L2) a highly complex challenge. Skills and competencies in in both linguistic and metalinguistic areas emerge as parts of a multi-faceted, flexible concept underlying bilingual/multilingual communication. On the linguistic level, a combination of an extended knowledge of idiomatic expressions, a broad lexical familiarity, a large vocabulary size, and the ability to deal with phonetic distinctions and fine phonetic detail has been argued necessary for effective nonnative comprehension of spoken language. The scientific interest in these factors has also led to more interest in the L2’s information structure, the way in which information is organised and packaged into informational units, both within and between clauses. On a practical level, the information structure of a language can offer the means to assign focus to a certain element considered important. Speakers can draw from a rich pool of linguistic means to express this focus, and listeners can in turn interpret these to guide them to the highlighted information which in turn facilitates comprehension, resulting in an appropriate understanding of what has been said. If a speaker doesn’t follow the principles of information structure, and the main accent in a sentence is placed on an unimportant word, then there may be inappropriate information transfer within the discourse, and misunderstandings. The concept of focus as part of the information structure of a language, the linguistic means used to express it, and the differential use of focus in native and nonnative language processing are central to this dissertation.
Languages exhibit a wide range of ways of directing focus, including by prosodic means, by syntactic constructions, and by lexical means. The general principles underlying information structure seem to contrast structurally across different languages, and they can also differ in the way they express focus.
In the context of L2 acquisition, characteristics of the L1 linguistic system are argued to influence the acquisition of the L2. Similarly, the conceptual patterns of information structure of the L1 may influence the organization of information in the L2. However, strategies and patterns used to exploit information structure for succesful language comprehension in the native L1, may not apply at all, or work in different ways or todifferent degrees in the L2. This means that L2 learners ideally have to understand the way that information structure is expressed in the L2 to fully use the information structural benefit in the L2. The knowledge of information structural requirements in the L2 could also imply that the learner would have to make adjustments regarding the use of information structural devices in the L2.
The general question is whether the various means to mark focus in the learners’ native language are also accessible in the nonnative language, and whether a L1-L2 transfer of their usage should be considered desirable. The current work explores how information structure helps the listener to discover and structure the forms and meanings of the L2. The central hypothesis is that the ability to access information structure has an impact on the level of the learners’ appropriateness and linguistic competence in the L2. Ultimately, the ability to make use of information structure in the L2 is believed to underpin the L2 learners’ ability to effectively communicate in the L2.
The present study investigated how use of focus markers affects processing speed and word recall recall in a native-nonnative language comparison. The predominant research question was whether the type of focus marking leads to more efficient and accurate word processing in marked structures than in unmarked structures, and whether differences in processing patterns can be observed between the two language conditions.
Three perception studies were conducted, each concentrating on one of the following linguistic parameters:
1. Prosodic prominence: Does prosodic focus conveyed by sentence accent and by word position facilitate word recognition?
2. Syntactical means: Do cleft constructions result in faster and more accurate word processing?
3. Lexical means: Does focus conveyed by the particles even/only (German: sogar/nur) facilitate word processing and word recall?
Experiments 2 and 3 additionally investigated the contribution of context in the form of preceding questions. Furthermore, they considered accent and its facilitative effect on the processing of words which are in the scope of syntactic or lexical focus marking.
All three experiments tested German learners of English in a native German language condition and in English as their L2. Native English speakers were included as a control for the English language condition. Test materials consisted of single sentences, all dealing with bird life.
Experiment 1 tested word recognition in three focus conditions (broad focus, narrow focus on the target, and narrow focus on a constituent than the target) in one condition using natural unmanipulated sentences, and in the other two conditions using spliced sentences. Experiment 2 (effect of syntactic focus marking) and Experiment 3 (effect of lexical focus marking) used phoneme monitoring as a measure for the speed of word processing. Additionally, a word recall test (4AFC) was conducted to assess the effective entry of target-bearing words in the listeners’ memory.
Experiment 1: Focus marking by prosodic means
Prosodic focus marking by pitch accent was found to highlight important information (Bolinger, 1972), making the accented word perceptually more prominent (Klatt, 1976; van Santen & Olive, 1990; Eefting, 1991; Koopmans-van Beinum & van Bergem, 1989).
However, accent structure seems to be processed faster in native than in nonnative listening (Akker& Cutler, 2003, Expt. 3). Therefore, it is expected that prosodically marked words are better recognised than unmarked words, and that listeners can exploit accent structure better for accurate word recognition in their L1 than they do in the L2 (L1 > L2). Altogether, a difference in word recognition performance in L1 listening is expected between different focus conditions (narrow focus > broad focus).
Results of Experiments 1 show that words were better recognized in native listening than in nonnative listening. Focal accent, however, doesn’t seem to help the German subjects recognize accented words more accurately, in both the L1 and the L2. This could be due to the focus conditions not being acoustically distinctive enough.
Results of experiments with spliced materials suggest that the surrounding prosodic sentence contour made listeners remember a target word and not the local, prosodic realization of the word. Prosody seems to indeed direct listeners’ attention to the focus of the sentence (see Cutler, 1976).
Regarding the salience of word position, VanPatten (2002; 2004) postulated a sentence location principle for L2 processing, stating a ranking of initial > final > medial word position. Other evidence mentions a processing adantage of items occurring late in the sentence (Akker & Cutler, 2003), and Rast (2003) observed in an English L2 production study a trend of an advantage of items occurring at the outer ends of the sentence. The current Experiment 1 aimed to keep the length of the sentences to an acceptable length, mainly to keep the task in the nonnative lnaguage condition feasable. Word length showed an effect only in combination with word position (Rast, 2003; Rast & Dommergues, 2003). Therefore, word length was included in the current experiment as a secondary factor and without hypotheses.
Results of Experiment 1 revealed that the length of a word doesn’t seem to be important for its accurate recognition. Word position, specifically the final position, clearly seems to facilitate accurate word recognition in German. A similar trend emerges in condition English L2, confirming Klein (1984) and Slobin (1985).
Results don’t support the sentence location principle of VanPatten (2002; 2004). The salience of the final position is interpreted as recency effect (Murdock, 1962). In addition, the advantage of the final position may benefit from the discourse convention that relevant background information is referred to first, and then what is novel later (Haviland & Clark, 1974). This structure is assumed to cue the listener as to what the speaker considers to be important information, and listeners might have reacted according to this convention.
Experiment 2: Focus marking by syntactic means
Atypical syntactic structures often draw listeners’ attention to certain information in an utterance, and the cleft structure as a focus marking device appears to be a common surface feature in many languages (Lambrecht, 2001). Surface structure influences sentence processing (Foss & Lynch, 1969; Langford & Holmes, 1979), which leads to competing hypotheses in Experiment 2: on the one hand, the focusing effect of the cleft construction might reduce processing times. On the other, cleft constructions in German were found to be used less to mark fo than in English (Ahlemeyer & Kohlhof, 1999; Doherty, 1999; E. Klein, 1988). The complexity of the constructions, and the experience from the native language might work against an advantage of the focus effect in the L2.
Results of Experiment 2 show that the cleft structure is an effective device to mark focus in German L1. The processing advantage is explained by the low degree of structural markedness of cleft structures: listeners use the focus function of sentence types headed by the dummy subject es (English: it) due to reliance on 'safe' subject-prominent SVO-structures.
The benefit of cleft is enhanced when the sentences are presented with context, suggesting a substantial benefit when focus effects of syntactic surface structure and coherence relation between sentences are integrated.
Clefts facilitate word processing for English native speakers. Contrary to German L1, the marked cleft construction doesn’t reduce processing times in English L2. The L1-L2 difference was interpreted as a learner problem of applying specific linguistic structures according to the principles of information structure in the target language. Focus marking by cleft did not help German learners in native or in nonnative word recall. This could be attributed to the phonological similarity of the multiple choice options (Conrad & Hull, 1964), and to a long time span between listening and recall (Birch & Garnsey, 1995; McKoon et al., 1993).
Experiment 3: Focus marking by lexical means
Focus particles are elements of structure that can indicate focus (König, 1991), and their function is to emphasize a certain part of the sentence (Paterson et al., 1999).
I argue that the focus particles even/only (German: sogar/nur) evoke contrast sets of alternatives resp. complements to the element in focus (Ni et al., 1996), which causes interpretations of context. Therefore, lexical focus marking isn’t expected to lead to faster word processing. However, since different mechanisms of encoding seem to underlie word memory, a benefit of the focusing function of particles is expected to show in the recall task: due to focus particles being a preferred and well-used feature for native speakers of German, a transfer of this habitualness is expected, resulting in a better recall of focused words.
Results indicated that focus particles seem to be the weakest option to mark focus: Focus marking by lexical particle don’t seem to reduce word processing times in either German L1, English L2, or in English L1. The presence of focus particles is likely to instantiate a complex discourse model which lets the listener await further modifying information (Liversedge et al., 2002). This semantic complexity might slow down processing.
There are no indications that focus particles facilitate native language word recall in German L1 and English L1. This could be because focus particles open sets of conditions and contexts that enlarge the set of representations in listeners rather than narrowing it down to the element in the scope of the focus particle.
In word recall, the facilitative effect of focus particles emerges only in the nonnative language condition. It is suggested that L2 learners, when faced with more demanding tasks in an L2, use a broad variety of means that identify focus for a better representation of novel words in the memory.
In Experiments 2 and 3, evidence suggests that accent is an important factor for efficient word processing and accurate recall in German L1 and English L1, but less so in English L2. This underlines the function of accent as core speech parameter and consistent cue to the perception of prominence native language use (see Cutler & Fodor, 1979; Pitt & Samuel, 1990a; Eriksson et al., 2002; Akker & Cutler, 2003); the L1-L2 difference is attributed to patterns of expectation that are employed in the L1 but not (yet?) in the L2. There seems to exist a fine-tuned sensitivity to how accents are distributed in the native language, listeners expect an appropriate distribution and interpret it accordingly (Eefting, 1991). This pleads for accent placement as extremely important to L2 proficiency; the current results also suggest that accent and its relationship with other speech parameters has to be newly established in the L2 to fully reveal its benefits for efficient processing of speech.
There is evidence that additional context facilitates processing of complex syntactic structures but that a surplus of information has no effect if the sentence construction is less challenging for the listener. The increased amount of information to be processed seems to impede better word recall, particularly in the L2. Altogether, it seems that focus marking devices and context can combine to form an advantageous alliance: a substantial benefit in processing efficiency is found when parameters of focus marking and sentence coherence are integrated. L2 research advocates the beneficial aspects of providing context for efficient L2 word learning (Lawson & Hogben, 1996). The current thesis promotes the view that a context which offers more semantic, prosodic, or lexical connections might compensate for the additional processing load that context constitutes for the listeners.
A methodological consideration concerns the order in which language conditions are presented to listeners, i.e., L1-L2 or L2-L1. Findings suggest that presentation order could enforce a learning bias, with the performance in the second experiment being influenced by knowledge acquired in the first (see Akker & Cutler, 2003).
To conclude this work: The results of the present study suggest that information structure is more accessible in the native language than it is in the nonnative language. There is, however, some evidence that L2 learners have an understanding of the significance of some information-structural parameters of focus marking. This has a beneficial effect on processing efficiency and recall accuracy; on the cognitive side it illustrates the benefits and also the need of a dynamic exchange of information-structural organization between L1 and L2. The findings of the current thesis encourage the view that an understanding of information structure can help the learner to discover and categorise forms and meanings of the L2. Information structure thus emerges as a valuable resource to advance proficiency in a second language. / Das Sprechen und Verstehen einer Fremdsprache (L2) stellt eine komplexe Leistung für einen Nicht-Muttersprachler dar. Kenntnisse und Fertigkeiten auf verschiedenen sprachlichen und außersprachlichen Ebenen wirken dabei zusammen, wie z.B. eine andere Grammatik, neue Lautbildungen in der Aussprache, der Aufbau von Wortschatz, und auch die Sensibilisierung für mögliche kulturell unterschiedliche Kommunikationsformen oder das Training kommunikativer Kompetenz. Eine wichtige Hilfe bei der muttersprachlichen wie der fremdsprachlichen Sprachverarbeitung bieten Mittel, mit denen sprachliche Information gegliedert wird, um sie verständlich zu machen. Die Informationsstruktur ermöglicht es, zum Beispiel den Fokus einer Äußerung zu markieren und damit Intentionen sprachlich zu vermitteln.
In gesprochener Sprache sind es vor allem prosodische Mittel wie Satzakzent, die es dem Hörer ermöglichen, die wichtigen Informationen in der Äußerung herauszufinden. Aber auch durch die Verwendung unterschiedlicher grammatischer Strukturen oder durch besondere Wortwahl können Sprecher Satzteile markieren, die sie für besonders wichtig halten, und sie damit hervorheben. Wird die Informationsstruktur eines Satzes verletzt, indem zum Beispiel der Satzakzent auf ein eher unwichtiges Wort gelegt wird, kann der Gesprächspartner/die Gesprächspartnerin einen anderen Teil des Satzes als im Fokus stehend interpretieren als den vom Sprecher eigentlich intendierten Teil. Dies kann - in Kombination mit anderen Faktoren wie ungeschickter Wortwahl - zu Missverständnissen führen.
Nun kann eine Sprache prosodische, syntaktische oder lexikalische Möglichkeiten der Markierung besitzen, die entweder in einer anderen Sprache nicht vorkommen, oder die andere Funktionen in Bezug auf die Interpretation von Äußerungen erfüllen, die in dieser Form in der jeweils anderen Sprache nicht existieren. Dies betrifft zum Beispiel Unterschiede zwischen Intonations- und Tonsprachen oder zwischen silbenzählenden und akzentzählenden Sprachen. Ruft der Fremdsprachenlerner die Strukturen sprachlicher Information in der Muttersprache (L1) ab und überträgt sie auf die Fremdsprache, kann dies bei gleicher informationsstruktureller Organisation der Sprache zu einer erfolgreichen Strategie des fremdsprachlichen Verstehens führen. Wird aber Informationsstruktur in der Fremdsprache mit anderen Mitteln als in der Muttersprache ausgedrückt, entsteht ein Spannungsfeld zwischen Verarbeitungsstrategien der Muttersprache und denen der Fremdsprache.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle informationsstruktureller Parameter in der muttersprachlichen und fremdsprachlichen Sprachverarbeitung. Es wird untersucht, wie Fremdsprachenlerner Fokusmarkierung in der Muttersprache (hier: Deutsch) und in der Fremdsprache (hier: Englisch) zu effizienter Sprachverarbeitung nutzen. Das Ziel ist eine tiefere Einsicht, wie sich Informationsstruktur in der Fremdsprache erschließt; die grundlegende Annahme ist dabei, dass ein Verständnis und eine Sensibilisierung für Informationsstruktur dem Fremdsprachenlerner hilft, Form und Bedeutung von Sprache zu erkennen. Eine solche Einsicht in Informationsstruktur unterstützt die Erweiterung und Festigung fremdsprachlicher Kompetenz.
Die Frage nach dem Gebrauch von Informationsstruktur in einer Fremdsprache wird in drei experimentellen Studien untersucht, die sich auf jeweils eines der folgenden sprachlichen Mittel zur Fokusmarkierung konzentrieren:
1. Prosodische Mittel der Fokusmarkierung: Unterstützen Satzakzent und Wortposition im Satz eine bessere Worterkennung?
2. Syntaktische Mittel der Fokusmarkierung: Ermöglicht die Konstruktion eines Spaltsatzes (Englisch: cleft) eine schnellere Verarbeitung des fokussierten Elements im Satz als eine kanonische Wortstellung, und kann sich der Hörer auch zu einem späteren Zeitpunkt noch besser an ein syntaktisch markiertes als an ein unmarkiertes Element erinnern?
3. Lexikalische Mittel der Fokusmarkierung: Bewirken Fokuspartikel (hier: nur/sogar) eine schnellere Verarbeitung des fokussierten Elements, und kann sich der Hörer auch zu einem späteren Zeitpunkt noch besser an das fokussierte als an das nicht-fokussierte Element erinnern?
Zusätzlich wird in Experiment 2 und in Experiment 3 untersucht, welchen Einfluss einleitende Fragen haben, die zur Fokusmarkierung eines Elements im Folgesatz dienen. Außerdem wird nachgegangen, welche Rolle es spielt, wenn ein syntaktisch oder lexikalisch fokussiertes Element einen Tonhöheakzent bekommt oder wenn dieser auf dem vorangegangenen Adjektiv realisiert wird.
Die Probanden sind deutsche Muttersprachler, die Englisch als Fremdsprache gelernt haben. In den Experimenten werden den Testpersonen jeweils Sprachaufnahmen von deutschen Sätzen und Aufnahmen von parallel dazu konstruierten englischen Sätzen dargeboten. Als Kontrollgruppe für den englischen Teil der Experimente werden englische Muttersprachler getestet, um Referenzdaten für die Ergebnisse der Fremdsprachenlerner zu erhalten.
Die Experimente sind als Perzeptionsexperimente konzipiert. Experiment 1 (prosodische Fokusmarkierung) untersucht Worterkennung in drei Bedingungen mitunterschiedlichem Fokus (weiter und enger Fokus, enger Fokus auf anderem Satzelement als dem Zielwort), und zwei Bedingungen mit künstlich durch splicing verändertem Sprachmaterial. In Experiment 2 (syntaktische Fokusmarkierung) und Experiment 3 (lexikalische Fokusmarkierung) wird im Hörexperiment als Methode phoneme monitoring angewandt, wobei die Reaktionszeiten zum Erkennen des fokussierten Worts (welches ein vorher spezifiziertes Phonem enthält) gemessen werden. Im Anschluss an den Hörteil wird in diesen zwei Experimenten außerdem ein Erinnerungstest durchgeführt, bei dem die fokussierten Elemente mit einem Multiple-Choice-Verfahren (4AFC) noch einmal abgefragt werden und die Anzahl der richtigen Antworten gewertet wird.
Zu 1.: Prosodische Mittel der Fokusmarkierung
Akzentuierung ist ein Mittel, um im Satz wichtige Information hervorzuheben (Bolinger, 1972), was zu einer besseren Wahrnehmung solch akzentuierter Information führt (siehe z.B. van Santen & Olive, 1990; Eefting, 1991). Akzentstruktur scheint jedoch schneller in der L1 als in der L2 verarbeitet zu werden (Akker & Cutler, 2003). Es wird daher angenommen, dass in der L1 eine Fokusmarkierung durch Tonhöheakzent zu besserer Worterkennung eines solchermaßen markierten Wortes führt. Akzentstruktur sollte sich auch in der L2 erschließen, wenn auch in geringerem Maß (L1 > L2). Insgesamt wird ein unterschiedlich starker Fokuseffekt je nach Fokusbedingung erwartet (enger Fokus > weiter Fokus).
Die Ergebnisse von Experiment 1 bestätigen, dass Worte in der Muttersprache besser erkannt werden als in der Fremdsprache. Ein unterschiedlicher, als Satzakzent realisierter Fokus hilft allerdings den Probanden weder in der Muttersprache noch in der Fremdssprache, fokussierte Worte schneller zu erkennen. Dies könnte auf ungenügende akustische Unterschiede in der Realisierung der unterschiedlichen Fokuskonditionen in den Sprachaufnahmen zurückzuführen sein. Die Experimente mit synthetisch, durch splicing manipuliertem Sprachmaterial ergeben, dass die umgebende Satzprosodie eher zur Worterkennung beiträgt als die einzelne Akzentmarkierung des Wortes (Cutler, 1976).
Für die Salienz der Wortposition im Satz postulierte VanPatten (2004) für fremdsprachliche Wahrnehmung die Reihenfolge von initialer > finaler > medialer Position. Akker und Cutler (2003) erwähnen für L1 und L2 einen Verarbeitungsvorteil von später im Satz auftretenden Worten gegenüber früher Auftretenden. Des weiteren fand Rast (2003) in einer L2-Produktionsstudie einen Vorteil der äußeren Satzpositionen gegenüber der medialen Position. Im vorliegenden Experiment werden die Sätze vor allem wegen der fremdsprachlichen Testbedingung in akzeptabler Länge gehalten, was Aussagen über die Position an den äußeren Satzenden ermöglicht, aber weniger deutliche Effekte für die medial Position erwarten lässt. Wortlänge wurde als Nebenfaktor mit in das Experiment aufgenommen ohne eigenständige Hypothesen dafür zu formulieren. In einer früheren L2 Studie zeigte Wortlänge nur in Abhängigkeit zur Position des Wortes im Satz einen Effekt (Rast, 2003; Rast & Dommergues, 2003).
Die Ergebnisse von Experiment 1 zeigen, dass die Länge der Zielworte keine entscheidende Rolle für deren korrekte Erkennung spielt. Die Wortposition im Satz, und hier besonders die finale Position, trägt jedoch entscheidend zur korrekten Worterkennung im Deutschen bei. Ein ähnlicher Trend zeigt sich für die Worterkennung in der Fremdsprache Englisch (siehe Klein, 1984; Slobin, 1985). Das Lokalitätsprinzip von VanPatten (2004) mit dem Verarbeitungsvorteil von initial > final > medial kann nicht bestätigt werden, und die besondere Salienz der finalen Position wird mit Murdock (1962) als recency effect erklärt. Außerdem könnte die finale Position von der Konvention für die Integration neuer Information profitieren: bekannte Information wird vor neuer Information genannt (Haviland & Clark, 1974). Hörer handeln nach dieser üblichen Diskursstruktur und richten ihre Aufmerksamkeit auf Information, die in finaler Position genannt wird.
Zu 2.: Syntaktische Mittel der Fokusmarkierung
Die Abweichung von kanonischer Satzstruktur lenkt die Aufmerksamkeit auf bestimmte Elemente im Satz, und der Spaltsatz ist in vielen Sprachen eine bekannte Art der Fokussierung (Lambrecht, 2001). Die Oberflächenstruktur eines Satzes beeinflusst seine Verarbeitung (Foss & Lynch, 1969; Langford & Holmes, 1979) und in Experiment 2 stehen zwei Hypothesen gegenüber: Der fokussierende Effekt von Spaltsätzen könnte einen Verarbeitungsvorteil bewirken. Andererseits sind Spaltsätze im Deutschen seltener und weniger gebräuchlich als im Englischen (Ahlemeyer & Kohlhof, 1999; Doherty, 1999; E. Klein, 1988); die syntaktische Komplexität von Spaltsätzen und die Erfahrung der Muttersprache könnten einem Verarbeitungsvorteil in Deutsch L1 und Englisch L2 entgegenwirken.
Die Ergebnisse von Experiment 2 zeigen, dass der Spaltsatz ein effektives Mittel der Fokusmarkierung im Deutschen ist. Dies wird auf die geringe strukturelle Markiertheit des Ersatz-Subjekts ‚es’ zurückgeführt, da es an kanonischer, initialer Stelle steht. Die Prominenz dieses Subjekts setzt das nachfolgende Subjekt-Element in Fokus und verleiht ihm Subjekt-Prominenz. Der verarbeitungsfördernde Effekt von Spaltsätzen wird noch erhöht, wenn Oberflächenstruktur (Spaltsatz) und Satzzusammenhang (Kontext) integriert werden. Der Spaltsatz wird jedoch nicht in der Fremdsprache als ein effektives Mittel der Fokusmarkierung genutzt. Englische Muttersprachler nutzen den Fokuseffekt des Spaltsatzes zur schnellen Worterkennung, aber dieses informationsstrukturelle Mittel der L2 wird nicht von Fremdsprachenlernern erkannt und verwertet. Dies wird als Lernerproblem interpretiert: linguistische Strukturen der Muttersprache werden nicht adäquat nach informationsstrukturellen Prinzipien in der Fremdsprache angewandt. Der Spaltsatz trägt weder im Deutschen noch im Englischen zu einer besseren Erinnerungsleistung bei. Das kann zum einen an der starken phonologischen Ähnlichkeit der im Test angebotenen Antwortoptionen liegen (Conrad & Hull, 1964); zum anderen kann es mit der Zeitspanne zusammenhängen, die zwischen Hörexperiment und Erinnerungstest liegen und die die Erinnerung an ein bestimmtes Wort zu sehr erschwert (Birch & Garnsey, 1995; McCoon et.al., 1993).
Zu 3.: Lexikalische Mittel der Fokusmarkierung
Fokuspartikel sind Exponenten von Fokusstruktur und sie markieren Satzelemente (König, 1991; Paterson et al., 1999). Die untersuchten Fokuspartikel evozieren Kontrast und Alternativmengen zu dem fokussierten Element, was Interpretationen von Kontext bewirkt (Ni et al., 1996; Liversedge et al., 2002). Von daher wird keine schnellere Verarbeitung von fokussierten Worten erwartet. Ihre förderliche Eigenschaft zeigt sich jedoch in der Erinnerungsleistung, da sich dieser Prozess auf andere Erschließungsmechanismen zu stützen scheint: es wird erwartet, dass der bevorzugte Gebrauch von lexikalischen Mitteln zur Fokusmarkierung im Deutschen (König, 1991; Ahlemeyer & Kohlhof, 1999) sich positiv auf die Erinnerung von fokussierten Worten auswirkt.
Die Fokuspartikel nur und sogar in Experiment 3 erweisen sich in der Experimentreihe als schwächste Exponenten von Fokusmarkierung: Weder im Deutschen noch in Englischen als Fremdsprache noch in der englischen Kontrollgruppe bewirken diese Fokuspartikel eine schnellere Verarbeitung des fokussierten Elements. Dies erklärt sich durch die Eigenschaft von Fokuspartikeln, eine Menge an Alternativen zu evozieren und dadurch beim Hörer komplexe Diskursmodelle anzuregen, die sowohl das Element in Fokus als auch Alternativen dazu beinhalten (siehe Ni et al., 1996; Liversedge et al., 2002). Verarbeitung und Interpretation der Fokusstruktur benötigen dann einen erhöhten Zeitaufwand. Im Erinnerungstest kommt der Fokuseffekt nur in der fremdsprachlichen Testbedingung zum Tragen: Werden Lerner hinsichtlich mit hinsichtlich ihrer L2-Fertigkeit anspruchsvollen Situationen konfrontiert, wird Fokusstruktur zu einer besseren Repräsentation in der Erinnerung genutzt.
Übergreifend zeigt sich aus Experiment 2 und Experiment 3, dass ein zusätzlicher Satzakzent in Sätzen mit syntaktischer oder lexikalischer Fokusmarkierung in muttersprachlichem Deutsch und Englisch genutzt wird, aber in der Fremdsprache nicht gleichermaßen effektiv verarbeitet wird. Ein bedeutender Parameter wie Tonhöheakzent wird in der Fremdsprache scheinbar weniger genutzt, wenn gleichzeitig andere Mittel der Markierung auftreten. Vor allem deutet dieser Effekt jedoch auf eine weitaus differenziertere Wahrnehmung und Interpretation von Tonhöheakzent in der Muttersprache hin.
Des weiteren scheint die Reihenfolge, in der die Testsprachen den Probanden angeboten werden (L1-L2,oder L2-L1) von Bedeutung zu sein, da ein Lerneffekt aus der ersten Testsprache die Leistung in der zweiten Testsprache beeinflussen kann. Dies erschwert die Erhebung vergleichbarer Daten für zwei Sprachen von derselben Probandengruppe (siehe Akker & Cutler, 2003).
Im Hinblick auf die Auswirkungen von Kontext auf die Wortverarbeitung weisen die Ergebnisse darauf hin, dass vorangestellte Fragen dem Fremdsprachenlerner nur bedingt Hilfe bei der zügigen Verarbeitung von z.B. schwierigeren Satzkonstruktionen bieten. Zusätzlicher Kontext scheint außerdem die Erinnerungsleistung zu erschweren, vor allem in der Fremdsprache. Sowohl in der Fremdsprachenforschung als auch in der Fremdsprachendidaktik hat die Einbettung in einen Kontext bei dem Erlernen von Worten eine große Bedeutung (Lawson & Hogben, 1996). Es wird dahingehend argumentiert, dass eine Form von Kontext, die mehr semantische, prosodische oder lexikalische Verbindungen schafft, den zusätzlichen Verarbeitungsaufwand kompensieren müsste.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit weisen darauf hin, dass sich Informationsstruktur eher in der Muttersprache als in der Fremdsprache erschließt. Einzelne informationsstrukturelle Parameter werden jedoch sehr wohl von den Fremdsprachenlernern erfolgreich ausgewertet, was sich in einer schnelleren und nachhaltigeren sprachlichen Verarbeitung äußert. Auf der kognitiven Ebene zeigt die vorliegende Arbeit die vorteilhafte Wirkung auf, wenn Informationsstruktur von Mutter- und Fremdsprache in dynamischem Austausch stehen.
Die Ergebnisse bestärken die Annahme, dass ein Verständnis von Informationsstruktur dem Fremdsprachenlerner helfen kann, Form und Bedeutung der Fremdsprache zu erkennen. Informationsstruktur erweist sich als potentiell wertvolle Ressource in der Entwicklung und Stärkung fremdsprachlicher Kompetenz.
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Was bleibt? : Vokabelerwerb im Fremdsprachenunterricht. Fallstudie zu einer Schülergruppe an einem schwedischen Gymnasium.Malvebo, Elisabet January 2006 (has links)
<p>In this research project the question is raised whether it is possible to detect and analyse differences between incidental and intentional vocabulary acquisition within a traditional, systematic teaching setting of German as an L3. The ten par-ticipating Swedish students at the upper secondary level worked with two differ-ent German newspaper articles in two different ways. One set of lessons focused mainly on textual content (incidental learning) while the other involved both dis-cussions about the contents of the text and explicit vocabulary practice (inten-tional learning). The students were later tested on four separate occasions using a self-report-test involving 16 pre-tested words. The two main research questions are: How many of the encountered words will the students recall and what depth of knowledge does this recall represent? Results point to a very limited vocabu-lary acquisition through incidental learning compared to the acquisition through intentional learning which gave a higher score. The overall tendency is for ac-quired vocabulary knowledge to change over time and more so if intentionally acquired. This raises a further question: How much and what kind of work in-volving texts is needed in the classroom for long lasting vocabulary acquisition, incidental or intentional, to take place? Furthermore the results indicate that the self-report test used in the research project shows deficiencies regarding validity as well as reliability issues, which puts further focus on the test methods used in educationally applied vocabulary acquisition research.</p>
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Was bleibt? : Vokabelerwerb im Fremdsprachenunterricht. Fallstudie zu einer Schülergruppe an einem schwedischen Gymnasium.Malvebo, Elisabet January 2006 (has links)
In this research project the question is raised whether it is possible to detect and analyse differences between incidental and intentional vocabulary acquisition within a traditional, systematic teaching setting of German as an L3. The ten par-ticipating Swedish students at the upper secondary level worked with two differ-ent German newspaper articles in two different ways. One set of lessons focused mainly on textual content (incidental learning) while the other involved both dis-cussions about the contents of the text and explicit vocabulary practice (inten-tional learning). The students were later tested on four separate occasions using a self-report-test involving 16 pre-tested words. The two main research questions are: How many of the encountered words will the students recall and what depth of knowledge does this recall represent? Results point to a very limited vocabu-lary acquisition through incidental learning compared to the acquisition through intentional learning which gave a higher score. The overall tendency is for ac-quired vocabulary knowledge to change over time and more so if intentionally acquired. This raises a further question: How much and what kind of work in-volving texts is needed in the classroom for long lasting vocabulary acquisition, incidental or intentional, to take place? Furthermore the results indicate that the self-report test used in the research project shows deficiencies regarding validity as well as reliability issues, which puts further focus on the test methods used in educationally applied vocabulary acquisition research.
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Semantische Analyse kulturspezifischer Ausdrücke im ChinesischenYu, Yueh-Ping 16 October 2014 (has links)
Kulturspezifische Ausdrücke spielen bei der verbalen Kommunikation eine wichtige Rolle, dies gilt umso mehr für die interkulturelle Kommunikation. Missverständnisse können durch Fehlselektion eines situativ ungeeigneten Ausdrucks ausgelöst werden, effiziente und störungsfrei verläuft eine Kommunikation hingegen erst bei einem tieferen Verständnis dieser kulturtragenden Ausdrücke. Kulturspezifische Ausdrücke werden in der interkulturellen Kommunikation als sogenannte Hotwords bezeichnet. Ihre Bedeutungen lassen sich schwer in eine andere Sprache übertragen und ebenfalls schwer im Unterricht erlernen, da jede Kultur einem eigenen Konzept folgt. Zur Erhöhung der Sprachsicherheit und des tieferen Sprachverständnisses muss daher im Unterricht eine intensive Beschäftigung mit den abstrahierten semantischen Merkmalen dieser Hotwords erfolgen, da im Sprachverarbeitungsprozess die situationsgemäße Identifizierung präferiert über die semantischen Merkmale kulturspezifischer Ausdrücke erfolgt. Erst dann kann im mentalen Lexikon beim Sprachverstehen und bei der Sprachproduktion eine der Situation angemessene Identifizierung dieser Indikatoren erfolgen. In der vorliegenden Arbeit werden die semantischen Merkmale der höflichkeits- und ge-sichtsbezogenen Ausdrücke im Chinesischen im chinesisch-kulturellen Kontext erarbeitet und ihre in den Chinesisch-Deutschen Wörterbüchern vorhandenen Übersetzungen ins Deutsche diskutiert. / Culture-specific expressions play an important role in verbal communication; this applies even more to the intercultural communication. Misunderstandings can be triggered by the faulty selection of a situational appropriate expression; on the other hand, efficient and trouble-free communication can be achieved by a deeper understanding of these cultural expressions. Culture-specific expressions are the so-called Hotwords in intercultural communication. Their meanings are difficult to transfer into another language and also difficult to learn in the classroom, because each culture follows its own concept. Therefore to increase language skills and understanding an intense preoccupation with the abstract semantic features Hotwords must be done in the classroom, because in the speech processing the situation proper identification prefers to be done through the semantic features of culture-specific expressions. Only then these proper indicators of situation can be identified in the mental lexicon during language comprehension and language production successfully. In this paper, the semantic features of politeness and face-related Words in Chinese in the Sino-cultural context are developed and their translations into German in the existing Chinese-German dictionaries are discussed.
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Kommunikationsstrategien in Schülergesprächen : Zur Identifizierung, Einordnung und Bewertung von Kommunikationsstrategien / Communication strategies in student conversations : A study on the identification, classification and evaluation of communication strategiesGalozy, Sophia-Kristin January 2020 (has links)
For a long time, the research of communication strategies has played an important role in the study of second language acquisition. They are a criterion for the evaluation of the oral presentation and interaction in the Swedish curriculum of modern languages. Unfortunately, there are only few examples of communication strategies in the curriculum and teachers may ask themselves how different types of communication strategies can be distinguished and categorized. This study showcases how communication strategies used by 9th graders in group discussions can be identified and categorized based on a taxonomy of strategies and how this may contribute to evaluating the use of communication strategies. The research method used in this study is based on qualitative deductive content analysis. Results show, that communication strategies can be assigned uniquely to two major types of strategies, namely avoidance and resource expansion strategies. However, the assignment of communication strategies to different sub-categories proved to be more problematic. Furthermore, it could be determined that knowledge about the two major types of strategies contributes to the evaluation of communication strategies in oral presentation and interaction.
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Measuring coselectional constraint in learner corpora: A graph-based approachShadrova, Anna Valer'evna 24 July 2020 (has links)
Die korpuslinguistische Arbeit untersucht den Erwerb von Koselektionsbeschränkungen bei Lerner*innen des Deutschen als Fremdsprache in einem quasi-longitudinalen Forschungsdesign anhand des Kobalt-Korpus. Neben einigen statistischen Analysen wird vordergründig eine graphbasierte Analyse entwickelt, die auf der Graphmetrik Louvain-Modularität aufbaut. Diese wird für diverse Subkorpora nach verschiedenen Kriterien berechnet und mit Hilfe verschiedener Samplingtechniken umfassend intern validiert. Im Ergebnis zeigen sich eine Abhängigkeit der gemessenen Modularitätswerte vom Sprachstand der Teilnehmer*innen, eine höhere Modularität bei Muttersprachler*innen, niedrigere Modularitätswerte bei weißrussischen vs. chinesischen Lerner*innen sowie ein U-Kurven-förmiger Erwerbsverlauf bei weißrussischen, nicht aber chinesischen Lerner*innen. Unterschiede zwischen den Gruppen werden aus typologischer, kognitiver, diskursiv-kultureller und Registerperspektive diskutiert. Abschließend werden Vorschläge für den Einsatz von graphbasierten Modellierungen in kernlinguistischen Fragestellungen entwickelt. Zusätzlich werden theoretische Lücken in der gebrauchsbasierten Beschreibung von Koselektionsphänomenen (Phraseologie, Idiomatizität, Kollokation) aufgezeigt und ein multidimensionales funktionales Modell als Alternative vorgeschlagen. / The thesis located in corpus linguistics analyzes the acquisition of coselectional constraint in learners of German as a second language in a quasi-longitudinal design based on the Kobalt corpus. Supplemented by a number of statistical analyses, the thesis primarily develops a graph-based analysis making use of Louvain modularity. The graph metric is computed for a range of subcorpora chosen by various criteria. Extensive internal validation is performed through a number of sampling techniques. Results robustly indicate a dependency of modularity on language acquisition progress, higher modularity in L1 vs. L2, lower modularity in Belarusian vs. Chinese learners, and a u-shaped learning development in Belarusian, but not in Chinese learners. Group differences are discussed from a typological, cognitive, cultural and cultural discourse, and register perspective. Finally, future applications of graph-based modeling in core-linguistic research are outlined. In addition, some gaps in the theoretical discussion of coselection phenomena (phraseology, idiomaticity, collocation) in usage-based linguistics are discussed and a multidimensional and functional model is proposed as an alternative.
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