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Patientenorientierung in der Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen

Haarig, Frederik 08 December 2016 (has links)
Hintergrund: Die Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen stellt seit Jahrzehnten ein sowohl bedeutsames Versorgungssegment als auch Forschungsgebiet dar. Die im Gesundheitswesen in den letzten 20 Jahren aufkommende Haltung hin zu einer stärkeren Patientenorientierung rückt Patienten als Nutzer von Leistungen der Gesundheitsversorgung und „Experten in eigener Sache“ in den Mittelpunkt des Geschehens (Coulter & Magee, 2003). Damit wird den expertenbasierten Therapieleitlinien ein wichtiger Akteur, der Betroffene selbst, gegenübergestellt. Die Entwicklung bisheriger Leitlinien fußt auf der Beurteilung der methodischen Studienqualität sowie relevanter Therapieoutcomes, die ausschließlich von Experten vorgenommen wird. Patienteneinschätzungen werden dabei bisweilen nicht integriert, obwohl gerade durch der Einbezug von Präferenzen, Vorstellungen und Wünschen der Patienten eine wesentliche Grundlage für optimale klinische Therapieentscheidungen darstellt (Haynes, Devereaux & Guyatt, 2002). Eine verstärkt patientenorientierte Haltung hätte damit Auswirkungen auf a) die klinische Versorgungspraxis und b) die Forschung. Der Weg einer gleichberechtigten Kommunikation und gemeinsamen Entscheidungsfindung von Behandler und Patient über Behandlungsstrategien und die Auswahl von Therapieoptionen verbessert potentiell Compliance, Selbstmanagement und Zufriedenheit der Patienten. Fragestellungen: Die vorliegende kumulative Promotionsarbeit (drei peer-reviewed Publikationen) setzt den Kerngedanken der Patientenorientierung um, indem Methoden zur patientenorientierten Forschung erprobt, durchgeführt und hinsichtlich ihrer Nützlichkeit diskutiert sowie empirische Erkenntnisse zur Bedeutung von Patientenpräferenzen in der Gesundheitsversorgung beigesteuert werden. Drei Fragestellungen stehen dabei im Fokus: 1) Wie gut lassen sich Conjoint-Analysen zur patientenorientierten Forschung im Rahmen der Versorgung von psychischen Störungen einsetzen (Beitrag I)? 2) Welche Therapieziele sind bipolar Betroffenen in der Behandlung bipolarer Störungen besonders wichtig (Beitrag II)? 3) Kann mithilfe eines komprimierten achtsamkeitsorientierten Verfahrens ein Beitrag zur Verbesserung der Versorgung der Allgemeinbevölkerung sowie zur Überbrückung langer Wartezeiten auf eine ambulante Psychotherapie geleistet werden (Beitrag III)? Methode: Die methodische Umsetzung einer patientenorientierten Forschung wird anhand des Beispiels der Conjoint-Analyse zur Messung von Patientenpräferenzen für spezifische Therapieziele dargestellt. Die inhaltlichen Beiträge setzen sich aus zwei Studien zur Behandlung einer schweren chronischen psychischen Erkrankung (bipolare Störung) und einer Untersuchung zur Förderung der psychischen Gesundheit (Stressbewältigung, Depressivität, Lebensqualität) im Beratungssetting zusammen. Ergebnisse: Die vorliegende Arbeit stellt zum einen mit der Conjoint-Analyse einen innovativen Ansatz zur Messung von Patientenpräferenzen zu Therapiezielen im Rahmen der Versorgung psychischer Störungen dar (patientenorientierte Forschung). Dazu werden bisherige conjoint-analytische Untersuchungen mittels formaler, methodischer und inhaltlicher Merkmale systematisiert und hinsichtlich Nützlichkeit sowie möglichen Grenzen diskutiert. Zum zweiten liefert die Arbeit Erkenntnisse hinsichtlich der von Patienten eingeschätzten Relevanz und Präferenz von Therapiezielen in der Behandlung bipolarer Störungen. Dabei wird ausgewiesen, worin Unterschiede in den Einschätzungen bestehen und diskutiert, welche Relevanz sich für die Versorgung von Menschen mit bipolaren Störungen ergibt. Zum dritten werden Effekte (Verbesserung der Stressbewältigung, Verringerung der Depressivität, Steigerung der Lebensqualität) eines im Rahmen der psychosozialen Beratungsstelle der TU Chemnitz angewandten achtsamkeitsorientierten Stresstrainings (AST) dargestellt. Die mit einer achtsameren Haltung von Trainingsteilnehmern einhergehenden verbesserten Werte bezüglich Stressverarbeitung, Depressivität und Lebensqualität (patientennaher Endpunkt) deuten auf das Potential von AST hin, als niedrigschwelliges Angebot der psychosozialen Beratung bestehende Versorgungsangebote (Überbrückung von Therapiewartezeit) zu ergänzen. AST stellt einen Ansatz zur patientenorientierteren Ausrichtung von Wartezeitüberbrückung dar, da objektiv sehr lange Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz bestehen und Patienten selbst darin Versorgungsbarrieren sehen. Eine Überbrückung würde Patienten entlasten und psychische Gesundheit bereits vor dem Beginn der Psychotherapie stabilisieren. Diskussion: Patientenorientierte Forschung liefert Beiträge zur Ergänzung bisheriger Erkenntnisse in der Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen. Die Befunde zeigen, dass Vorstellungen und Wünsche von Betroffenen nicht immer deckungsgleich mit Expertensichtweisen sind und im Rahmen von Prozessen des Shared Decision Makings Beachtung finden sollten, um eine individuell ausgerichtete Behandlung zu erzielen. Die Conjoint-Analyse als methodischer Ansatz zur Messung von Patientenpräferenzen weist sowohl Nutzen (hohe interne Validität der Messungen) als auch Grenzen auf (geringe externe Validität). Um eine möglichst hohe Generalisierbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, ist notwendig, die untersuchten Zieldimensionen a priori nach klinischer Praxistauglichkeit auszuwählen. Patientenorientierte Forschung ermöglicht eine gemeinschaftlichere Basis sowohl auf Mikro- (Arzt-Patient-Kommunikation) als auch auf Mesoebene (patientennähere Leitlinien).
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Continued Needs for Epidemiological Studies of Mental Disorders in the Community

Wittchen, Hans-Ulrich 29 November 2012 (has links) (PDF)
Introduction: Faravelli et al. [1, 2] present findings on the lifetime, point and 1-year prevalence of mental disorders from their recent Sesto Fiorentino community survey in Italy. The publication of these study findings occurs at a time where some researchers and journal editors seem to have come to the conclusion that there is currently no further need for such cross-sectional studies on the prevalence of mental disorders. In fact, there have been pleas for a pause of such studies [3]. Highlighting several noteworthy features and findings from the survey of Faravelli et al. [1, 2], this editorial will challenge this attitude. The status, past and recent progress in the field of epidemiology of mental disorders will be critically discussed, in an attempt to underline the continued core role of descriptive epidemiological studies for our field and to identify future research needs.
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A new meta-structure of mental disorders: a helpful step into the future or a harmful step back to the past?

Wittchen, Hans-Ulrich, Beesdo, Katja, Gloster, Andrew T. 29 January 2013 (has links) (PDF)
Aus der Einleitung: "The authors of the seven meta-structure papers in this issue have to be applauded for their inspiring attempt to suggest and elaborate a new meta-structure of mental disorders consisting of five ‘ clusters ’. At first sight this proposal seems to be considerably simpler than the current diagnostic classifications structure used by DSM-IV-TR (17 categories ; APA, 2000) and, in some parts, more convergent with the ICD-10 (10 categories ; WHO, 1993). Against the background of dissatisfaction expressed with the current diagnostic classification structure for mental disorders and its principles, the authors provide a selective critical review of relevant research. In particular, evidence is examined to address the question of whether current individual mental disorders differ sufficiently from each other and whether the current more fine-graded distinction of specific mental disorders and their grouping in 10 major classes according to ICD-10 and 17 in DSM-IV-TR is justified. To help answer this question, a prioricriteria were chosen in the form of a wide range of ‘validators ’ grouped into so-called ‘causal’ risk factors (i.e. shared genetic risk factors, familiality, shared environmental risks, shared neural substrates, shared biomarkers, shared temperamental antecedents) and factors thought to be more likely to reflect the clinical picture itself (shared abnormalities of cognitive and emotional processing, symptom similarity, rates of co-morbidity, course, treatment response). The results of this impressive exploration are interpreted to suggest a substantial reduction of the current major classes to five clusters and a fairly large residual category of disorders not yet assigned. Particularly noteworthy examples for classificatory changes associated with the proposed meta-structure involve: the suggestion to group anxiety, somatoform and depressive disorders together under the term ‘emotional disorders ’ ; the allocation of bipolar disorders to the ‘psychotic cluster ’ ; and the formation of a broad externalizing cluster that comprises substance use disorders, some of the personality disorders and impulse control disorders. [...]"
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Towards a better understanding of the size and burden and cost of brain disorders in Europe

Wittchen, Hans-Ulrich, Jönsson, Bengt, Olesen, Jes 10 April 2013 (has links) (PDF)
This special issue was prepared within the framework of the European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) Task Force on “Size and Burden of Mental Disorders in Europe”. The core aim of the Task Force was to describe the prevalence and the burden of treated and untreated mental disorders in all European member states and to highlight needs for further research. Ten state-of-theart epidemiological papers summarize the outcome of this project, making an attempt to provide for the first time ever prevalence estimates for a wide range of mental disorders, as well as for dementia and Parkinson’s disease in 28 European countries. These data also provide input for the European Brain Council (EBC, http://www.ebc-eurobrain. net) Initiative “Cost of Disorders of the Brain in Europe” aiming at estimating the cost of major classes of mental, neurological and neurosurgical disorders and conditions in Europe.
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Physical activity and prevalence and incidence of mental disorders in adolescents and young adults

Ströhle, Andreas, Höfler, Michael, Pfister, Hildegard, Müller, Anne-Grit, Hoyer, Jürgen, Wittchen, Hans-Ulrich, Lieb, Roselind 29 January 2013 (has links) (PDF)
Background: Although positive effects of physical activity on mental health indicators have been reported, the relationship between physical activity and the development of specific mental disorders is unclear. Method: A cross-sectional (12-month) and prospective-longitudinal epidemiological study over 4 years in a community cohort of 2548 individuals, aged 14–24 years at outset of the study. Physical activity and mental disorders were assessed by the DSM-IV Composite International Diagnostic Interview (CIDI) with an embedded physical activity module. Multiple logistic regression analyses controlling for age, gender and educational status were used to determine the cross-sectional and prospective associations of mental disorders and physical activity. Results: Cross-sectionally, regular physical activity was associated with a decreased prevalence of any and co-morbid mental disorder, due to lower rates of substance use disorders, anxiety disorders and dysthymia. Prospectively, subjects with regular physical activity had a substantially lower overall incidence of any and co-morbid mental disorder, and also a lower incidence of anxiety, somatoform and dysthymic disorder. By contrast, the incidence of bipolar disorder was increased among those with regular physical activity at baseline. In terms of the population attributable fraction (PAF), the potential for preventive effects of physical activity was considerably higher for men than for women. Conclusions: Regular physical activity is associated with a substantially reduced risk for some, but not all, mental disorders and also seems to reduce the degree of co-morbidity. Further examination of the evidently complex mechanisms and pathways underlying these associations might reveal promising new research targets and procedures for targeted prevention.
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Erfassung der Prävalenz psychischer Auffälligkeiten in einer pädiatrischen Inanspruchnahmepopulation und Beurteilung des Bedarfs kinder- und jugendpsychiatrischer Interventionen in Hinblick auf die Bildung von Kompetenzzentren für körperliche und seelische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen

Störmer, Fränzi 24 October 2012 (has links) (PDF)
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden von Juli bis Oktober 2008 alle auf allgemeinpädiatrischen Stationen der Krankenhäuser Wurzen, Borna und Torgau behandelten Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 16 Jahren mittels Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ, Goodman 1997) untersucht. Anhand der Elternfrage-bögen (n=414) wurden insgesamt 11,8% (95%KI: 8,7-14,9) der beurteilten Patientinnen und Patienten als psychisch auffällig und weitere 10,4% (95%KI: 7,5-13,3) als grenz-wertig eingestuft. Somit lag der Gesamtanteil psychischer Auffälligkeiten in der pädiatrischen Inanspruchnahmepopulation signifikant über dem der Allgemein-bevölkerung (gemessen im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey, Robert- Koch-Institut, KiGGS-Studie 2003-2006). Durch den zusätzlichen Einsatz eines fallbezogenen standardisierten Personalfragebogens konnte erfasst werden, dass das Pflegepersonal bei 31,6%, die behandelnden Ärztinnen und Ärzte bei 15,6% aller Patientinnen und Patienten psychische Symptome wahrnahmen. Der konkrete Bedarf an kinder- und jugendpsychiatrischen Konsilen lag bei 12,4%. Die Expertenangaben aus den ergänzend durchgeführten strukturierten Interviews verdeutlichten die Notwendigkeit einer Intensivierung der Kooperation zwischen Pädiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie und belegten gemeinsam mit den Fragebogenergebnissen den Bedarf frühzeitiger kinder- und jugendpsychiatrischer Interventionen.
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Bewertung und Vergleich der psychischen Belastung von Müttern Frühgeborener und Müttern von Neugeborenen mit angeborenen Fehlbildungen innerhalb der ersten vier Lebenswochen

Wildner, Nina 28 February 2011 (has links) (PDF)
Das neugeborene Kind auf der Intensivstation liegen zu sehen, stellt für die Mütter immer eine enorme psychische Belastung dar. Vor allem in der heutigen Medizin, in der der Fortschritt sehr groß ist und immer neue Behandlungsmethoden im Vordergrund stehen, sollte die psychische Komponente nicht in den Hintergrund gestellt werden. Nicht nur für die Mütter selbst bedeutet diese neue, ungewohnte Situation eine große Belastung, sondern auch für das neugeborene Kind. Die Auswirkung auf die emotionale Befindlichkeit der Mütter wirkt sich letztendlich auch auf die Mutter- Kind- Interaktion und somit auf den Zustand des Kindes selbst aus. Um eine schnelle und optimale Genesung des Kindes zu gewährleisten, sollte nach Möglichkeit auch die Mutter optimal betreut werden und ihr psychischer Zustand zu jedem Zeitpunkt erkannt werden. Mit diesem Hintergrund und um eine optimale Betreuung der Mütter anzubieten, haben wir die vorliegende Studie durchgeführt. Dabei haben wir zunächst untersucht, inwiefern sich die emotionale Befindlichkeit von Müttern Frühgeborener und von Müttern Neugeborener mit kongenitalen Fehlbildungen über einen Zeitraum von 4 Wochen postnatal verändert. Die zweite Fragestellung, die wir in unserer Studie untersucht haben, befasste sich mit dem Vergleich der emotionalen Befindlichkeit von den Müttern der Gruppe I (Mütter von Frühgeborenen) mit den Müttern der Gruppe II (Mütter von Neugeborenen mit kongenitalen Fehlbildungen) bei Schwangerschaft und Geburt. Die dritte Fragestellung knüpft direkt an die zweite an. Hier wurde verglichen, wie sich die emotionale Befindlichkeit der Mütter beider Gruppen an den vier Befragungszeitpunkten verhält bzw. inwiefern sich die Aussagen der Mütter der beiden Gruppen unterscheiden. Um diese Fragen zu untersuchen, haben wir zuerst einen zweiteiligen Fragebogen in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der psychologischen Abteilung der Kinderklinik erstellt. Der erste Teil beschäftigt sich inhaltlich mit den biosozialen Daten der Mütter, dem Verlauf der Schwangerschaft und der Geburt des Kindes. In dem zweiten Teil steht die emotionale Befindlichkeit der Mütter zum jeweiligen Befragungszeitpunkt sowie deren Einschätzung über ihr persönliches Umfeld, das Krankenhauspersonal und der Zukunft im Mittelpunkt. Die Datenerfassung wurde von Oktober 2006 bis Januar 2008 durchgeführt. Insgesamt nahmen 40 Frauen an der Studie teil, wobei 20 Mütter eines frühgeborenen Kindes waren und 20 Mütter eines Neugeborenen mit kongenitalen Fehlbildungen. Voraussetzung für die Teilnahme für die Mütter war die freiwillige Zustimmung der Probandinnen und gute Deutschkenntnisse. Die Neugeborenen sollten unter der 35. Schwangerschaftswoche geboren sein oder eine kongenitale Fehlbildung aufweisen, bei der ersten Befragung nicht älter als drei Tage sein und auf der neonatologischen Intensivstation liegen. Die Erfassung der Daten wurde mittels Interview durchgeführt und fand in einem Zeitraum von 4 Wochen statt. Bei der Auswertung der Ergebnisse zeigte sich eine deutliche Tendenz. Über den gesamten Studienzeitraum nahmen negative Emotionen bei allen Müttern ab, während die positiven Emotionen genau wie zu Beginn der Interviews häufig als zutreffend angegeben wurden. Im zweiten Teil der Studie, also dem Vergleich der Aussagen der Mütter von Gruppe I (Frühgeborene) zu den Aussagen der Mütter der Gruppe II (Neugeborene mit kongenitalen Fehlbildungen), schätzten die Mütter der Frühgeborenen (Gruppe I) ihre Situation als signifikant negativer ein als die Mütter von Neugeborenen mit Fehlbildungen (Gruppe II). Auch der Schwangerschaftsverlauf und die Geburt wurde von ihnen ungünstiger bewertet als von den Müttern der anderen Gruppe. Dem gegenüber standen die Aussagen der Mütter der kranken Neugeborenen, die sich weniger von ihren Schwiegereltern verstanden und unterstützt fühlten als die Mütter der Frühgeborenen. Als wichtigste Aussagen der Studie können wir zusammenfassen, dass die psychische Belastung der Probandinnen vor allem direkt nach der Geburt groß ist und im folgenden Zeitraum von vier Wochen signifikant abnimmt. Die gesamte Situation wurde von den Müttern Frühgeborener als belastender und negativer eingeschätzt als den von Müttern Neugeborener mit kongenitalen Fehlbildungen. Ein frühgeborenes Kind oder ein Neugeborenes mit angeborenen Fehlbildungen ist immer eine außergewöhnliche Belastungssituation für die Mütter und die ganze Familie. Diese Studie weist noch einmal auf die Bedeutung dieser Problematik hin, auf den Stellenwert von professioneller Hilfe und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mütter zum jeweiligen Zeitpunkt.
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Die Prävention psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen - Evaluation schulbasierter Interventionen

Corrieri, Sandro 14 September 2015 (has links) (PDF)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Prävention psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Sie verbindet fünf Publikationen. Wird zunächst die besondere Eignung von Schule als Setting zur Förderung psychischer Gesundheit erörtert, verdeutlicht eine systematische Übersichtsarbeit den Bedarf in diesem Bereich, und stellt die Bedeutung einer Kombination von Informationsvermittlung und direktem Kontakt mit Betroffenen heraus. Im zweiten Teil der Arbeit werden sowohl qualitative wie auch quantitative Evaluationen von Interventionen des Leipziger Vereins \"Irrsinnig Menschlich e.V.\" vorgestellt. Zum einen wurden Schüler, Lehrer und Eltern der Projektschulen des \"Schulcoach\"-Projekts in Fokusgruppen und mittels Fragebögen befragt, welche Entwicklungen diese spezielle Form der systemischen Betreuung angestoßen hat und welchen Einfluss die Schulcoaches auf die Rolle der psychischen Gesundheit im Schulalltag nahmen. Des Weiteren werden Schüler mittels einer qualitativen Fokusgruppen-Erhebung gezielt nach der äußeren Gestaltung, der thematischen Ausrichtung und dem Nutzungsverhalten von eigens gestalteten Informationsmaterialien, den \"Info-Pocket-Guides\", befragt. Die Ergebnisse dieser Evaluationen werden schließlich vor dem Hintergrund des Eingangs dargestellten Bedarfs diskutiert.
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The role of self-compassion in buffering symptoms of depression in the general population

Körner, Annett, Coroiu, Adina, Copeland, Laura, Gomez-Garibello, Carlos, Albani, Cornelia, Zenger, Markus, Brähler, Elmar 27 October 2015 (has links) (PDF)
Self-compassion, typically operationalized as the total score of the Self-Compassion Scale (SCS; Neff, 2003b), has been shown to be related to increased psychological well-being and lower depression in students of the social sciences, users of psychology websites and psychotherapy patients. The current study builds on the existing literature by examining the link between self-compassion and depressive symptomatology in a sample representative of the German general population (n = 2,404). The SCS subscales of self-judgment, isolation, and over-identification, and the “self-coldness”, composite score, which encompass these three negative subscales, consistently differed between subsamples of individuals without any depressive symptoms, with any depressive syndromes, and with major depressive disorder. The contribution of the positive SCS subscales of self-kindness, common humanity, and mindfulness to the variance in depressive symptomatology was almost negligible. However, when combined to a “self-compassion composite”, the positive SCS subscales significantly moderated the relationship between “self-coldness” and depressive symptoms in the general population. This speaks for self-compassion having the potential to buffer self-coldness related to depression—providing an argument for interventions that foster self-caring, kind, and forgiving attitudes towards oneself.
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Berufstätigkeit und psychische Komorbidität nach Organtransplantation

Winkler geb. Herrmann, Teresa Johanna 23 October 2014 (has links) (PDF)
Die Wiederaufnahme einer produktiven Beschäftigung ist ein wesentliches Ziel der Rehabilitation nach Organtransplantation. In Deutschland ist jedoch die Mehrheit der organtransplantierten Patienten im erwerbsfähigen Alter frühberentet. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, die Beschäftigungssituation Organtransplantierter und mögliche Einflussfaktoren am Universitätsklinikum Leipzig zu untersuchen. Dabei interessiert insbesondere der Einfluss der psychischen Komorbidität auf die berufliche Reintegration. Im Rahmen einer katamnestischen Querschnittsstudie wurden insgesamt 82 Patienten ein bis acht Jahre nach Leber-, Nieren- oder Pankreastransplantation befragt. Neben der Beschäftigungssituation und der psychischen Komorbidität (SKID-I, HADS), wurden soziodemografische, medizinische und arbeitsbezogene Merkmale sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität (EORTC QLQ-C30) als potenzielle Einflussfaktoren auf die Arbeitswiederaufnahme und die psychische Komorbidität erhoben. Die Auswertung der Daten zeigt, dass berufstätige Organtransplantierte eine signifikant bessere gesundheitsbezogene Lebensqualität haben und signifikant seltener unter psychischer Komorbidität leiden als frühberentete Organtransplantierte. Dieser Zusammenhang sollte Beachtung finden bei der Rehabilitation und Nachsorge transplantierter Patienten. Ziel muss es sein, die berufliche Reintegration zu fördern und gleichzeitig psychische Komorbidität auch im Langzeitverlauf nach Transplantation frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln, um das Risiko für Frühberentung zu senken und eine verbesserte Lebensqualität und damit auch den Gesamterfolg der Transplantation langfristig zu sichern.

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