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Zwei Theorien über KonditionalsätzeGuhe, Stefan 31 January 2005 (has links)
Die Dissertation behandelt die Zusammenhänge zwischen den beiden einflußreichsten neueren Theorien über die Logik von Konditionalsätzen: der auf die Mögliche-Welten-Semantik zurückgreifenden, primär für konjunktivische Konditionalsätze entwickelten Theorie von David Lewis und derjenigen von Ernest Adams, die primär für indikativische konzipiert wurde und in der Tradition des Bayesianismus steht. Bei dem Versuch, beide Theorien auf den indikativischen Bereich anzuwenden, erwiesen sich die Lewisschen Trivialitätstheoreme als schwerwiegendes Problem. Die wichtigsten der in der Literatur vorgeschlagenen Lösungsansätze (z.B. diejenigen von V. McGee, B. v. Fraassen und F. Jackson) werden in der Dissertation ausführlich erörtert und als unbefriedigend zurückgewiesen. In diesem Kontext findet auch eine Diskussion von McGees Kritik an der generellen Gültigkeit des Modus-ponens-Prinzips statt. Anschließend wird dargelegt, warum Adams´ Versuch, seine Analyse auf konjunktivische Konditionalsätze anzuwenden, scheitert und daß aus sehr ähnlichen Gründen die kausale Entscheidungstheorie von A. Gibbard und W. L. Harper in ihrer gegenwärtigen Form zu Widersprüchen führt. Der Schlußteil der Arbeit zeigt, daß sich die Zuständigkeiten der beiden Theorien nur auf der Grundlage einer neuen Klassifikation angemessen bestimmen lassen. Die übliche Indikativ/Konjunktiv-Dichotomie muß durch eine auf kontextuelle Kriterien rekurrierende Unterscheidung im Bereich der indikativischen Konditionalsätze in eine Trichotomie überführt werden. Es wird nachgewiesen, daß unter weithin akzeptierten Voraussetzungen zu einer der drei Teilklassen nur solche Sätze gehören, die nicht im selben Sinne wie andere Aussagesätze wahr oder falsch sein können.
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Sensuous framing / Grundzüge einer Strategie zur Konzeption und Verwirklichung von Rahmenbedingungen des WahrnehmensFernandez, Alejandro Arteaga 30 August 2011 (has links)
In dieser Dissertation wird eine ästhetische Praxis – das „sensuous framing“ – charakterisiert. Im Zuge dessen bilden einerseits das enaktivistische Wahrnehmungskonzept und andererseits der Begriff der „Fadheit“, so er wie von François Jullien dargelegt wird, die kognitionswissenschaftliche und die ästhetisch-philosophische Grundlage für diese Charakterisierung. Die „SozialePlastik“, insbesondere die Arbeit von Shelley Sacks, wird dabei als Beispiel einer ästhetischen Praxis analysiert, die ebenso erkenntnistheoretisch begründet ist. / This dissertation outlines an aesthetic practice of “sensuous framing“. The enactivist concept of perception and the concept of “blandness,” described by François Jullien, underpin its theoretical framework, and link it to the fields of cognitive science and philosophy of aesthetics. “Social sculpture,” specifically focusing on the work of Shelley Sacks, is analyzed as an example of this practice and presents an aesthetic approach to theories of epistemology.
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Wertelite und Macht / Max Schelers Beitrag zum ElitediskursSchneider, Gabriele 03 July 2002 (has links)
Die Dissertation ist dem politischen Denken Max Schelers gewidmet. Die Darstellung und Analyse von Schelers politischem Denken zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik ist um die zentralen Begriffe Wert und Elite strukturiert. Schelers Bemühen um eine Stabilisierung der politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse mit metapolitischen Mitteln ist das Resultat seiner Zeitdiagnostik. Er warnt angesichts der Entwicklung zu einer individualistischen Gesellschaft vor den damit einhergehenden Dissoziierungstendenzen. Seine Überlegungen zur Elite ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Werk und prägen sein Politikverständnis. Durch die synchrone und diachrone Darstellungsweise wird der Umkreis jener elitetheoretischer Erörterungen einbezogen, die bis heute der Ausgangspunkt mancher Diskurse bilden. Entgegen der Tendenz den komplexen Elitebegriff der stratifizierten Gesellschaft, in der Macht-, Funktions- und Wertelite koinzidierten, auf seine funktionale Komponente zu reduzieren, in der Funktion und Leistung von Werten und Orientierung entkoppelt werden, hält Scheler an dem komplexen Elitebegriff fest und erklärt insbesondere die Bedeutung von Wertvermittlung und Sinnstiftung zum Nukleus seines Elitebegriffs. / This dissertation is dedicated to Max Scheler's political thinking. The representation and analysis of Scheler's political thinking between German Empire and Weimar Republic is structured around the central concepts of value and elite. Scheler's endeavour to stabilize the political and social conditions by meta-political means comes as the result of his time-diagnosis warning of dissociation tendencies that come along with the development towards an individualistic society. Reflections on elite is the central theme of his work and mark his concept of politics. The synchronic and diachronic reprensentation involves the vicinity of those theoretical elite discussions that even today form the basis of some discourses. Contrary to the tendency to reduce the complex elite concept of stratified society, in which elite of power, function and value coincided, to its functional component, in which function and performance are being uncoupled from value and orientation, Scheler sticks to the complex concept of elite and particularly emphasizes the meaning of imparting value and sense as the nucleus of his elite term.
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Gleichheit - Freiheit - Gerechtigkeit / Versuch einer Ortsbestimmung in praktischer AbsichtSchlüter, Christian 12 July 2000 (has links)
Thema dieser Arbeit ist der Begriff der Gerechtigkeit in verschiedenen philosophischen Theorien. Dabei geht es mir nicht um allein eine Erörterung abstrakter Prinzipien, sondern um die um die Suche nach der sehr viel grundlegenderen Bedeutung eines pragmatischen jemanden mit oder durch etwas gerecht werden . Nach einem kurzen Aufriss des Problems in der Einleitung (1.) widme ich mich den historischen und gegenwärtigen Verwendungsweisen von Gerechtigkeit und gerecht (2. u. 3). Deutlich wird hier, bis hin zu den modernen Positionen, dass zur Gerechtigkeit immer auch ein Jenseits gehört, etwas, das sich nicht in Prinzipien einfangen lässt. Um diese These zu belegen, beschäftige ich mich im 4. Kapitel mit dem Prinzip der Gleichheit, vor allem mit der Reziprozität bei Habermas und Luhmann, und mit der Unparteilichkeit bei Frankfurt u.a. Dabei zeigt sich, dass ohne ein Konzept von Freiheit Gerechtigkeit nur ein abstraktes Wort bleibt, ohne jeden praktischen Sinn. Im 5. Kapitel versuche ich deswegen ein Konzept von sozialer (nicht transzendentaler oder bewusstseinsphilosophischer) Freiheit und Verantwortung zu entfalten: vor allem in Hinblick auf Merleau-Ponty, Heidegger und dem späten Wittgenstein. Deutlich wird, dass Freiheit in grundlegender Weise ein Konzept der Verpflichtung ist (und nicht etwa der Ungebundenheit). Im 6. Kapitel schließlich führe ich die Ergebnisse aus den beiden vorangegangenen Kapiteln zusammen. Dabei steht vor allem die Soziaphilosophie von Emmanuel Lévinas im Vordergrund. Ergänzt wird sie, im Anschluss an Foucault, um eine modifizierte Theorie der Macht. Abschließend (7.) fasse ich die Resultate dieser Arbeit zusammen und gebe einen Ausblick auf weiter führende Konzepte (Gnade, Billigkeit und Widerstand). / In this essay, I try to examine the concept of justice in several philosophical theories. For this I do not want to discuss abstract principles (of justice) alone, but to search for the fundamental meaning of the pragmatic to do justice to someone by doing something . After a short elevation of the problem in the introduction (1.) I examine the use of the notion justice or just in historical and present contexts (2. & 3.). This will make clear that to every concept of justice there belongs something that lies beyond: a peculiar meaning of justice that does not fit to abstract principles. To proof this thesis I discuss in Chapter 4. the principle of equality, especially the principle of reciprocity in Habermas and Luhmann, and the principle of impartiality in Frankfurt et al. The conclusion is, that without a concept of liberty justice only remains an abstract word, without any pragmatic meaning (and importance). For this reason I try to enfold in chapter 5. a concept of social (not transcendental or idealistic) freedom and responsibility: especially with regard to Merleau-Ponty, Heidegger and the late Wittgenstein. This will make clear, that basically liberty (freedom) is a concept of deep commitment. In chapter 6. I connect the results from chapter 4. and 5. Here the social philosophy of Emmanuel Levinas becomes important. She will be, following Foucault, supplemented by a modified theory of power. Finally I conclude the results of this paper and give an outlook to further concepts like mercy/grace, equitableness and resistance.
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Kant's metaphysics of mind and rational psychologyTester, Steven 22 September 2014 (has links)
Die Dissertation diskutiert die kantische Metaphysik des Geistes anhand der in der Kritik der reinen Vernunft und den aus dem Nachlass veröffentlichten Vorlesungen zur Metaphysik geleisteten Auseinandersetzung mit der rationalen Psychologie seiner Vorgänger, insbesondere Baumgarten und Wolff. Es wird dafür argumentiert, dass Kant die Meinungen seiner Vorgänger nicht uneingeschränkt zurückweist, sondern die Vorstellung der Seele als Substanz in seine Diskussion der Personalität, mentaler Kräfte, der Möglichkeit einer Körper-Seele Interaktion sowie der Willensfreiheit teilweise beibehält. Ein Verdienst dieser Interpretation ist es, die Kontinuität zwischen Kants vorkritischer Position und seiner kritischen Philosophie aufzuzeigen. Darüber hinaus soll aber auch auf eine wichtige Funktion der kantischen Metaphysik des Geistes für seine praktische Philosophie hingewiesen werden. / This dissertation considers Kant’s discussions of the metaphysics of mind in his critical encounter with the rational psychology of Baumgarten, Wolff, and others in the Critique of Pure Reason and his lectures on metaphysics. In contrast with prevailing interpretations, I argue that Kant does not offer a straightforward rejection of his predecessors but that he retains some commitments to the substantial view of the self and modifies others within the framework of transcendental idealism to provide accounts of the nature of personhood, mental powers, the possibility of mind-body interaction, and the possibility of freedom of the will. This interpretation of Kant reveals continuity between Kant’s pre-critical and critical positions on the metaphysics of mind and points forward to a role for aspects of Kant’s metaphysics of mind in his practical philosophy.
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Kultur und Staat / Quellen und Kontext des politischen Denkens Ernst CassirersFavuzzi, Pellegrino 26 August 2013 (has links)
Das politische Denken Ernst Cassirers steht im Mittelpunkt der vorliegenden Forschungsarbeit, die von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Rezeptionsgeschichte ausgeht und eine spezifische methodische Perspektive einführt, um dieses Problem in einem neuen Licht erscheinen zu lassen und um zu erklären, wie und inwieweit legitim von einem politischen Denken im Falle der Kulturphilosophie Cassirers gesprochen werden kann. Unter der Annahme einer Kontinuitätshypothese wird auf diejenigen Hauptmomente fokussiert, in denen Cassirer die Grundsätze seiner politisch-philosophischen Auffassung entwickelte, und zwar auf die Werke „Leibniz’ System in seinen wissenschaftlichen Grundlagen“ 1902 und „Freiheit und Form. Studien zur deutschen Geistesgeschichte“ 1916: in diesen Untersuchungen über die ethisch-rechtliche Grundlegung der Geisteswissenschaften und über das Problem der Freiheits- und Staatsidee lassen sich zwei Grundmotive aufzeigen, die alle folgenden Entwicklungen der Cassirerschen politischen Reflexionen zwischen dem Ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus bestimmen: vom Streit um den Begriff der Nation mit dem Philosophen Bruno Bauch über die Verteidigung des republikanischen Konstitutionalismus am Ende der 1920er Jahre und über die ethisch-rechtlichen Beiträge der Exilzeit in den 1930er Jahren bis hin zum posthumen The Myth of the State 1946. Das Leitmotiv dieser politisch-philosophischen Überlegungen Cassirers ist in der Tat die Betrachtung des Problems der idealistischen Verwandlung des Staatsbegriffs in einen normativen Kulturbegriff bzw. in eine Kulturform unter systematischer Berücksichtigung von der Geschichte der politischen Philosophie und Wissenschaft der europäischen Moderne. In Bezug auf diese Hauptmomente der Cassirerschen politischen Produktion werden ihr philosophisch-geschichtlicher und kultureller Kontext sowie ihre Quellen beleuchtet. / The political thought of Ernst Cassirer is the focus of the present research work, which starts from a critical assessment of his reception and introduces a specific methodological approach in order to reconsider this issue and to clarify the sense in which it is legitimate to speak of a political thought in Cassirer’s Philosophy of Culture. Assuming that there is a continuity in his philosophy, this research focuses on the two fundamental moments in which Cassirer develops the principles of his political thought, that is to say the works “Leibniz’ System in seinen wissenschaftlichen Grundlagen” (1902) and “Freiheit und Form. Studien zur deutschen Geistesgeschichte” (1916). In his investigations on the ethical-legal foundation of the Geisteswissenschaften and on the problem of freedom and state can be recognized two crucial issues as the basis of all developments in Cassirer’s political thought between the World War I, the Weimar Republic and the Nazism: from the controversy with the philosopher Bruno Bauch about the concept of nation to the defense of a republican constitutionalism at the end of the 20’s, from the ethical and legal contributions of the 30’s till the inquiries on the political myth in his posthumous work “The Myth of the state” (1946). In this philosophical-political elaboration Cassirer’s main concern is to study the problem of the idealistic transformation of the state into a normative cultural concept and into a form of culture in the light of the history of political philosophy and political science in modern Europe. For each of the main points of Cassirer’s political production are therefore highlighted the historical-philosophical and cultural context, along with the sources and the most important references.
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Wahrheit, Systemtheorie und SubjektivitätErnst, Oliver 12 August 2015 (has links)
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, zu versuchen, die Systemtheorie um die Möglichkeit der Einbeziehung von Bewusstseinsinhalten und den damit verbundenen teilweise für den Träger sehr irritierenden Emotionen zu komplementarisieren und wenn es möglich ist, zu erweitern. Die Vorteile der Systemtheorie für die Praxis sollen beibehalten und es soll geprüft werden, ob es möglich ist, die Systemtheorie auf ein erweitertes, erkenntnistheoretisches Fundament zu stellen. / Aim of this investigation is to try to alloy system theory to the possibility of including the content of the consciousness and the related partly very irritating emotions and if it is possible to expand the boundaries of system theory. The advantages of the system theory for the practice should be maintained and it should be examined whether it is possible to put the system theory on an advanced epistemological foundation.
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The role of religion and environmental ethics in climate changeSomaratne, Indika 21 April 2017 (has links)
Die meisten Menschen denken, dass Klimawandel und Nachhaltigkeit wichtige Herausforderungen darstellen. Allerdings legen zu wenige Weltbürger mit hohem treibhausgasproduzierenden Verhalten nicht in ausreichendem Maße auch ein treibhausgasverringerndes Verhalten an den Tag, um den Anstieg von Treibhausgasen und anderen Umweltproblemen aufzufangen. Warum ist das so? Strukturelle Barrieren, wie. z. B. eine klimaschädliche Infrastruktur, sind ein Teil der Antwort, aber auch psychologische Barrieren verhindern ein Verhalten, das Mitigation, Anpassung und ein nachhaltiges Umweltmanagement ermöglicht. Aber wer kann die psychologischen und ethischen Barrieren entfernen, um ein umweltfreundliches Verhalten zu etablieren? Die aktuellen Institutionen dieser Welt haben es nicht geschafft, die Bedrohung durch den Klimawandel adäquat zu adressieren. Keiner der Politiker war bisher dazu bereit, das kurzfristige ökonomische Wohl seines Landes zu opfern, auch wenn sie gleichzeitig einsehen, dass Nachhaltigkeit auf lange Sicht unabdingbar ist. Die Umweltkrise ist nicht einfach nur ein technologisches Problem (wie es von einigen Industrieländern definiert wird). Probleme entstehen auch nicht, weil unsere Technologie nicht genügend Nahrungsressourcen zur Verfügung stellen kann und auch nicht, weil wir nicht in der Lage sind, fortschrittlichere Technologien zu erfinden, um den Giftmüll, den wir produzieren, herauszufiltern. Das Wesen der modernen Umweltkrise dreht sich um die moderne Zivilisation und die Werte, die ihr zugrunde liegen. „Unsere ökologische Krise ist das zwangsläufige Ergebnis des Mangels an Sensibilität der modernen Wirtschaft gegenüber der Verletzlichkeit und der Grenzen der Natur, des verrückten Machtkampfes der modernen Politik, des weltweiten Verhaltens der Völker, Glück mit materieller Befriedigung gleichzusetzen, und deren überwältigenden Akzeptanz einer mechanischen und dualistischen Sichtweise der Natur.“ / Most people think Climate Change and sustainability are important problems, but too few global citizens engaged in high-greenhouse-gas-emitting behaviour are engaged in sufficient mitigating behaviour to stem the increasing flow of greenhouse gases and other environmental problems. Why is that? Structural barriers such as a climate-averse infrastructure are part of the answer, but psychological barriers also impede behavioural choices that would facilitate mitigation, adaptation and environmental sustainability. But who can remove the psychological and ethical barriers to pro-environmental actions? The world''s present institutions have failed to address adequately the threat of Climate Change. No politician has been willing to sacrifice the short-term economic welfare of his or her country, even while agreeing that sustainability is essential in the long term. The environmental crisis is not simply an issue of technology (as defined by some developed countries). It is neither because our technology cannot provide enough resources for us to consume, nor because we cannot invent more advanced technology to refine the toxic wastes we produce that environmental problems arise. The essence of the modern environmental crisis is about modern civilization and its underlying values. “Our ecological crisis is the inevitable outcome of the modern economy’s insensitivity to the vulnerability and limits of nature, the mad power struggle of modern politics, modern people’s universally equating happiness with material satisfaction, and their overwhelming acceptance of a mechanical and dualist view of nature.”
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Die Anatomie der Ordnung / zum politischen Denken Bernard MandevillesBretschneider, Sebastian 28 July 2015 (has links)
In einem Bienenkorb voll Antworten für Ordnung zu sorgen, so ließe sich mit Montaigne die Aufgabe der vorliegenden Arbeit beschreiben. Um ein Integral zu schaffen, wird Bernard Mandeville als Ordnungstheoretiker betrachtet. In dieser Form sollen sowohl die funktionellen als auch die normativen Aspekte seines politischen Denkens erfasst werden. In historischer Perspektive soll es so ermöglicht werden, Mandeville in einem weit gefassten, ideengeschichtlichen Kontext zu positionieren. In systematischer Hinsicht wiederum sollen stilistische, methodische und inhaltliche Untersuchungen koordiniert werden, um anthropologische, ökonomische, soziologische, politische und ethische Momente in ihrem Nexus zu erfassen. Sofern man (1) die anthropologischen Fundamente fokussiert, wird die Bedingtheit ökonomischer und rechtsstaatlicher Ordnungsmomente hinsichtlich der Entstehung wie dem Fortbestand der politischen Ordnung aufgezeigt. Dabei wird (2) Mandevilles Konzeption einer spontanen Ordnung den Anforderungen einer zunehmend plural erfahrenen und global verwobenen Welt in funktionaler Hinsicht gerecht. Zugleich stellt (3) sein Modell einer Ordnung der Diversität eine Transformationsleistung dar, welche dem Prinzip der Individualität faktisch eine zentrale Position im politisch-normativen Diskurs sichert. Wird darüber hinaus (4) das Konzept der Öffentlichkeit in Betracht gezogen, so das Argument der vorliegenden Arbeit, kann dem lebendigen Individuum mit Mandeville eine moralische Dimension in der belebten Welt eröffnet werden. / To establish order in a beehive full of answers, could be a reformulation of the task within the research on hand. To achieve an integral, Bernard Mandeville will be perceived as an order theorist. His political thinking will be dimensioned in terms of this integral. This will include functional as well as normative aspects. Historically, the study will seek to site Mandeville in a broad context that the History of Ideas has instituted. Systematically, it will coordinate stylistic, methodical, and topical investigations. Thus the nexus of anthropological, economic, sociological, political, and ethical elements within his philosophical thinking is exerted. If (1) the anthropological fundaments are focussed, the interdependency of economic and constitutional momenta is depicted. This will prove substantial for the evolution as well as the continuance of the political order. Mandevilles concept of (2) spontaneous order meets the functional claims arising in a pluralistic and globally experienced world. His shaping of (3) an order based on diversity achieves a transformation that may bring the principle of individuality to bear. This will hold up in the political as well as in the general normative discourse. Furthermore, (4) the concept of the public sphere is taken in account. The research argues that Mandeville hereby opens up a moral vista for human beings as living creatures in an animated world.
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Bezugnahme statt Nonsens / eine semantische Untersuchung zu Goodmans Symboltheorie und zu literarischen Dada-ArtefaktenJo, Il 10 August 2005 (has links)
Beim ersten Teil der Studie handelt es sich um eine Exposition der Symboltheorie Nelson Goodmans, deren Rezeption in der kognitivistischen Analyse der modernen Kunst an Bedeutung gewinnt. Goodmans ÄsthetikKonzeption geht von der philosophischen Problemstellung und vom Beschreiben und Lösen der Ästhetik als Erkenntnistheorie aus, deren kognitive Potentiale auf dem nominalistisch ausgerichteten Standpunkt vor dem Hintergrund seiner Symboltheorie dargestellt werden. Hauptthemen seiner philosophischen Untersuchungen sind die Revision der induktiven Logik und die Theorie der Welterzeugung an vorherrschenden Weltordnungen und pluralistischen Weltauffassungen. Insbesondere wird Goodmans Versuch „Kunstauffassung als ein Symbolsystem“ auf der Basis unserer erkenntnistheoretischen Aktivitäten seinem ästhetischen Anspruch „Erzeugung der Welten durch Kunstwerke“ gerecht, wobei Symbolsysteme ohne Weltbezüge, keineswegs aber Weltbezüge ohne Symbolsysteme behauptet werden. Ziel im zweiten Teil soll der Versuch sein, den abweichenden Sprachgebrauch der Dadaisten zu erläutern und als einen Kunstfaktor hinsichtlich seiner dargebotenen Metapher und ihrer ironischen Züge zu legitimieren. Die Dada-Nonsensprodukte kreieren sich aus skandalösen Vorstellungen von der (literarischen) Kunst, vor allem mit ihrem propagierten Unsinn zu einem signifikanten Bestandteil der Kunst. Der ambivalente Ausdruck „Unsinn“ muss nicht buchstäblich als „unsinnig“ aufgefasst werden; bewusst pocht der Unsinn auf den dadaistischen Status und will sich damit von anderer Kunst absetzen. Für dadaistische Kunstauffassungen gibt es zwei Grundannahmen: Entweder soll Kunst nur anhand des bloß Dargebotenen begriffen werden, unabhängig von allen Begleitumständen, oder, ganz im Gegenteil, Kunst könne nur aus den jeweiligen kontextuellen Gegebenheiten heraus verstanden werden, deren kognitives Potential sie dann wäre. Bei DadaProdukten wird deutlich, dass sie außerhalb ihrer textuell, bildlich oder aktionistisch dargestellten kognitiven Faktoren Bezug nehmen. Unter Bezugnahme auf die Autorität des Dadaismus gerät diese Gestaltung zum Ausbruchsversuch aus herrschenden Denk- und Rezeptionsmustern. So ist der Dada-Nonsens auch als eine Überwindung konventioneller Normierungen zu verstehen, die einen festen Bestandteil jeder Exemplifikation bildet. / The first part of the study is an exposition of the Nelson Goodman’s symbol theory, whose reception in the cognitivistic analysis of the modern art has gained importance. Goodman’s aesthetics conception proceeds with the philosophical problem presentation and from description and release of the aesthetics as an epistemology, whose cognitive potentials on the nominalistic aligned point of view in the context of its symbol theory are represented. Main topics of its philosophical researches are the revision of the inductive logic and the theory of the worldmaking at prevailing world orders and plural views of world. In particular Goodman’s attempt "view of art as a symbol-system" on the basis of our epistemological activities its aesthetic requirement "construction of the worlds by works of art" becomes fairly, whereby symbol-systems without world relations are not maintained by any means, however world relations without symbol-systems. A goal in the second part should be the attempt of describing and of legitimizing as an art factor, regarding its act metaphor and its ironical courses, the deviating linguistic usage of the Dadaists. The products of Dada create themselves from scandalous conceptions of the art, particularly with its publicised nonsense to a significant component of the (literary) art. The ambivalent expression "nonsense" does not have to be understood literally as "nonsensical"; consciously nonsense pounds on the dadaistic status and wants to set off thereby from other art. For dadaistic views of art there are two basic assumptions: Either art is to be understood only on the basis, only the act, independently of all attendant circumstances, or, completely the opposite, art can be understood only from the respective contextual conditions, whose cognitive potential would be it then. With products of Dada, it becomes clear that they can’t be taken out of their textually, pictorially or actionisticly represented cognitive factors. Referring to the authority of the Dadaism this arrangement turns out to the attempt to break through from dominant thinking- and reception-samples. So the Dada-nonsense is to be understood also as an overcoming of conventional standardisations that makes a firm component of each exemplification.
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