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Materialistische SprachtheorieFastner, Daniel 16 July 2013 (has links)
Die vorliegende Arbeit skizziert eine materialistische Antwort auf die Frage, welche gesellschaftliche Bedeutung Sprache hat, in welchem Sinne sie Bedingung für und inwiefern sie in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Strukturen ist. Den Rahmen bildet die materialistische Geschichtsauffassung und Gesellschaftstheorie. Sie wird zunächst in ihrer Ausarbeitung durch Marx und Engels ohne Verbindung mit einer entwickelten materialistischen Sprachtheorie eingeführt. Es folgt ein Gang durch sprachtheoretische Fragestellungen, die unterhalb der gesellschaftstheoretischen Ebene angesiedelt sind: Wittgensteins Auffassung der Sprache als Regelfolgepraxis wird als Idealismuskritik des Abbildungsparadigmas in der Sprachphilosophie gedeutet, anhand der Kulturhistorischen Schule der russischen Psychologie wird Sprache als Orientierungsmittel und materielle Basis komplexerer Zwecksetzungen bestimmt und schließlich an Brandoms pragmatistischer Rekonstruktion der logischen Gliederung der Sprache die Stellung innersprachlicher Regelstrukturen diskutiert. Die gesellschaftliche Ebene wird im letzten Kapitel anhand von materialistischen Gesellschaftstheorien der Sprache (Gramsci), der Ideologie (Projekt Ideologietheorie) und des Diskurses (Fairclough) wieder aufgenommen und mit den Resultaten der vorangegangenen Kapitel vermittelt. Dabei wird die zuvor entwickelte Bestimmung der Sprache als Mittel der Orientierung und Zwecksetzung im Verhältnis zu nichtsprachlichen gesellschaftlichen Strukturen und ihrer historischen Besonderung entfaltet. / The text provides an outline of a materialist answer to what significance language has in relation to society, in which sense it is a condition for and in how far it is dependent on social structures. The materialist notion of history and materialist social theory serve as theoretical framework. They are first introduced as developed by Marx and Engels without any relation to a full-fledged materialist language theory. In a second step problems of language theory below the level of social theory are tackled: Wittgenstein‘s concept of language as a praxis of rule-following is interpreted as a critique of the idealism that informs the representation paradigm in language philosophy; following the cultural-historical psychology language is defined as means of orientation and material basis for complex goal setting; Brandom‘s pragmatist reconstruction of the logical structure of language serves as background for discussing the status of immanent rule structures of language. The social level is then taken up again and mediated with the results of the discussion of sub-social language theories by drawing on materialist social theories of language (Gramsci), of ideology (Projekt Ideologietheorie), and of discourse (Fairclough). The definition of language as a means of orientiation and goal setting is developed in its relation to non-language social structures and their historical specificity.
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Interaktive Stadtkarten als Instrumente der ErkenntnisBedö, Viktor 14 November 2011 (has links)
Dieser Dissertation liegt die Problematik des impliziten verkörperten Wissens im Erkennen und Entdecken mittels visueller Instrumente zu Grunde. Mit Entdeckung ist der Akt des allerersten Erkennens von etwas gemeint, über dessen Existenz oder Beschaffenheit dem Entdecker zuvor keine expliziten Kenntnisse zur Verfügung standen. Eine zentrale These dieser Arbeit besagt, dass dies durch den transmodalen Charakter der empirischen Begriffsbildung gesichert wird. Dieses erkenntnistheoretische Problem wird anhand des Entdeckens von emergenten Mustern urbaner Organisation ausgearbeitet, die aus der Vogelperspektive auf urbanen Echtzeitkarten erscheinen. In der Arbeit werden Trends interaktiver Kartierung aufgezeigt, bei denen unter anderem urbane Sensordaten, Daten aus der Verortung von Personen, Objekten und Information und anwendergenerierte Informationen visualisiert werden. Die Konklusion beinhaltet Ausblicke, an welchen Punkten die anhand der interaktiven Karten gewonnenen Erkenntnisse in Stadtentwicklungsprojekte und in die Entwicklung von ortssensitiven Technologien einfließen können. / This dissertation elaborates on the role of implicit embodied knowledge in recognition and discovery through the use of visual instruments. Discovery refers to the very first act of recognition of something, that''s existence or features were not explicitly known by the discovering person beforehand. According to a central thesis of this work discovery is enabled by the transmodal character of empirical concept formation. This epistemological question is elaborated based on the case of emergent patterns of urban organization that appear on urban real-time maps from the bird''s eye view. Trends of interactive mapping are shown where urban sensor-data, location data of persons, objects, and information, as well as user generated information is visualized. The conclusion contains outlooks how knowledge gained from interactive urban maps can be utilized in urban development projects and in the development of location sensitive technologies.
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Heideggers UmweltethosKreß, Carl Friedrich 06 May 2013 (has links)
Im ersten Teil unternimmt der Autor den Versuch, Martin Heideggers Philosophie als eine Ontologie der Kontingenz zu lesen. Eine solche Ontologie macht keine abschließenden Aussagen mehr über das, was ist, sondern darüber, wie das, was ist, durch Kontingenz geprägt ist. Hierfür identifiziert sie die unterschiedlichen Ereignisweisen von Welt, Erde, Gott und Sprache als diejenigen Strukturen und Konfigurationen, aus denen sich das Kontingente ereignet. Durch den Rekurs auf das Ereignis wird der Begriff des Nichts zu einem ihrer Schlüsselwörter. Er spiegelt sich in Heideggers Versuch wieder, Natur als Physis zu verstehen. Eine als Physis aufgefasste Natur offenbart ihre Ambivalenz gegenüber den technischen Deutungsversuchen der Neuzeit. Auf diese Weise konfrontiert sie den Menschen mit dessen eigener Kontingenz. Heidegger entwickelt hieraus eine spezifische Form des Umweltethos: Es geht nicht mehr darum, in der Natur unveränderliche Werte zu erblicken, vielmehr liegt das Normative in einer Haltung gegenüber der Kontingenz. Der zweite Teil wirft einen Blick auf das Denken in Japan. Dazu erfolgt ein detaillierter Vergleich des heideggerschen Nichts-Begriffs mit dem japanischen. Er zeigt, dass der japanische Nichts-Begriff es weder erlaubt, zu einer Ontologie der Kontingenz zu gelangen noch zu einem Umweltethos nach Heidegger. / The first part of this work approaches Heideggers philosophy as an Ontology of Contingency. An Ontology of Contingency doesn''t try to find final answeres to that what is. It rather tries to understand in what way that what is is in the light of contingency. To understand how contingency influences being, it identifies different Ways of Enowning (Ereignisweisen) such as world, earth, god and language as structural configurations that enable emergence. When trying to understand the Ontology of Contingency and its Ways of Enowning nothingness becomes one of its keywords. Nothingness is best understood whithin Heideggers notion of nature as physis. The ambivalence of physis preserves nature of technical interpretations of the modern age and thus konfronts man with his own contingency. From this Heidegger develops a specific notion of Environmental Ethos as opposed to environmental ethics. Heideggers Ethos does not rely on values but sees normative actions as a kind of mindset towards contingency. The second part of this work follows the idea that western philosophy and Japanese thinking can be connected by a common notion of nothingness and thus also yield a common notion of environmental ethics. However, the comparision of Heideggers notion of nothingness with Japanese concepts shows that the latter will not allow for a Ontology of Contingency nor an Environmental Ethos.
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The principle of solidarity: A restatement of John Rawls' law of peoplesTrifunovic, Milica 25 April 2013 (has links)
In der Dissertation habe ich versucht eine Theorie der globalen Gerechtigkeit darzustellen. Diese Theorie hat als ihre Basis das Denken von John Rawls. Rawls hat sich in seinem letzten Buch „Das Recht der Völker“ zu dem Thema geäußert. Ich erläutere seine Gedanken und zugleich kritisiere ich sie. Meine Kritikpunkte an Rawls: 1. Keine detaillierte Erläuterung der Aufteilung in ideale und nichtideale Theorie 2. Unvollkommenheit der Prinzipien für die ideale Theorie der globalen Gerechtigkeit Ich verweise auf die mögliche Verbesserung des Rawlschen Standpunktes über globale Gerechtigkeit durch: 1. eine Unterscheidung der normativen und deskriptiven idealen bzw. nichtidealen Theorie (damit wird die Struktur von Rawls‘s Arguments klarer) 2. Durch die Darstellung von drei Prinzipien die Rawlssche Prinzipien hätten sein könnten (damit bekommt seine Theorie inhaltlich mehr Wert) 3. Durch die Erläuterung des Prinzips der Solidarität als das, was an Rawls‘s Theorie besonders gewesen sein könnte. / In my disertation I have tried to present a theory of global justice. This theory has for its basis the thought of John Rawls. Rawls expressed his thaughts about the topic in his last book „The Law of Peoples.“ On the one hand I explain his theory while on the other I criticize it. My critique on Rawls goes accoring the following lines: 1. No elaborated disitiniction betwen the ideal and nonideal theory 2. Unfinished principles for the ideal theory of global justice I point to the possible amelioration of Rawls´ theory of global justice through: 1. Differentiation of the normative and descriptive ideal and nonideal theory (through this disticition is the stucture of Rawls´ argument clearer) 2. Introduction of three prinicples that should have been Rawls´s (through these three principles the content of his theory becomes more valuable) 3. Eplaning the principle of solidarity as the principle that could have been the specific for Rawls´ theory
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The content and nature of thoughtWezenberg, Han 03 December 2015 (has links)
Die Dissertation prüft das Potential von Fines Semantischem Relationismus für einen kognivistischen Ansatz der Sprache und des Geistes. Hauptziel ist es, den Semantischen Relationismus als einzig angemessene Inhalstheorie für die Gedankensprache zu verteidigen, indem die Vorzüge gegenüber den wichtigsten Alternativen, dem Referentialismus und dem Fregeanismus, aufgezeigt werden. Die Arbeit soll zeigen, dass nur der Semantische Relatinismus alle Varianten des Frege Puzzles für die Gedankensprache lösen kann, und zwar in einerWeise, die die erheblichen Schwierigkeiten der alternativen Theorien umgeht. Das Ergebnis ist sowohl eine Verteidigung des Sematischen Relationismus als auch eine Bestätigung der Tragbarkeit der Hypothese einer Gedankensprache. Auf Basis der Gedankensprache und einer relationistischen Semantik stellt die Arbeit zudem eine neue Theorie der Propositionen vor, die sich erheblich von allen bestehenden Alternativen, inbegriffen der von Fine, unterscheidet. Das Endergebnis ist eine Auffassung von Propositionen als syntaktisch strukturierten mentalen Repräsentationen, die Sätze in der Gedankensprache darstellen, sowie Träger von Inhalten, die durch ihren semantischen Inhalt typindividuiert sind. Ein Kernziel der Arbeit ist es, die Vorteile dieser Auffassung gegenüber klassischen und modernen Alternativen aufzuzeigen. Die Arbeit entwickelt ihr Gesamtergebnis durch die Aufarbeitung von drei aktuellen, eng miteinander verbundenen Debatten. Erstens, das Problem, dass Freges Puzzle für Gedanken und überzegungen darstellt, insbesondere in Form von Kripkes Puzzle. Zweitens, das Problem der Typindividuierung von Symbolen in der Gedankensprache. Drittens, die Debatte um die Ontologie von Begriffen und Propositionen. Indem eine vielversprechende relationistische Lösung in diesen Problembereichen entwickelt wird, bietet die Arbeit zusätzliche Bestätigung für Fines semantische Theorie durch eine erhebliche Erweiterung ihres Anwendungsbereichs. / The thesis evaluates the potential of Fine’s Semantic Relationism for a cognitivist approach to language and the mind. The main aim is to champion Semantic Relationism as the only adequate theory of content for the Language of Thought by bringing out the benefits of the theory over its main rivals, Referentialism and Fregeanism. It seeks to show that only Semantic Relationism can address all the variants of Frege’s Puzzle for the Language of Thought, and that it can do so in a way that avoids the substantial difficulties that beset other semantic theories. The main outcome is at the same time a vindication of the adopted semantic theory and a confirmation of the viability of the Language of Thought hypothesis. The thesis also offers a new theory of propositions on the basis of the Language of Thought and a Relationist semantics that differs significantly from all such presently available theories, including Fine’s. The final result is a theory of propositions as syntactically structured mental representations, which are sentences in the Language of Thought, that are content bearers individuated by their semantic content as specified by Semantic Relationism. A major objective of the thesis is to highlight the advantages of this view over both classical and current alternatives. The thesis develops its overall view by offering solutions in three closely related ongoing debates. First, the challenge posed by Frege’s Puzzle for thought and belief, Kripke’s Puzzle notably included, secondly, the problem about the proper type-individuation of Language of Thought symbol tokens, and thirdly, the debate about the ontological nature of concepts and propositions. By developing a promising Relationist response to these problems, the thesis also provides additional support to Fine’s semantic theory by considerably expanding its scope of application.
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Diskursanalyse der Konfliktszenarien in der postmodernen PhilosophieBrandt, Marieke 17 January 2005 (has links)
Die Philosophie der Postmoderne sieht sich als eine Bewegung der Befreiung und der kulturellen Emanzipation. Von ihrer anti-totalitären Inspiration her ist die postmoderne Philosophie mit der Hoffnung auf ein Nachkriegs-Zeitalter verbunden, weil sie mit der Zeit der Totalitäten auch die Zeit des Krieges hinter sich bringen zu können glaubt. Hingegen zeigt eine Diskursanalyse der Schriften von drei Philosophen, die für das Gedankengebäude der philosophischen Postmoderne von zentraler Bedeutung sind - Jean-Francois Lyotard, Jean Baudrillard und Paul Virilio - zwei besondere Widersprüche auf, welche die pluralistische Option der postmodernen Philosophie in Frage stellen und damit auch ihren Anspruch, mit dem Zeitalter der Totalisierungen die Versuche zur gewaltsamen Assimilation des Anderen zu beenden und eine Rehabilitation der Anerkennung kultureller Unterschiede herbeizuführen. Zum einen beinhaltet der postmoderne philosophische Diskurs keine Ausbildung einer "positiven Barbarei" (Lyotard), sondern eine negativ konnotierte, anarchische Regellosigkeit. Zum anderen ist auch die Idee von der Differenz als der "ontologischen Dignität" der Postmoderne in sich inkohärent; vielmehr ist in postmodernem Gedankengut ein fundamentaler Entdifferenzierungsprozess angelegt. Aufgrund dieser inhärenten Widersprüche können postmoderne Theoretiker zu einer Ausbreitung eben jenes Gedankenguts und jenes Gewaltpotentials beitragen, dessen Verschwinden sie ursprünglich beabsichtigten. Wo immer heute, im Zeitalter eines entstehenden Welt-Innenraums und der vielfältigen interkulturellen Kontakte, das Konzept von Postmodernität als ein Programm zur besseren Akzeptanz des kulturell Anderen und zur Erziehung der verschiedenen Akteure im Geist der Toleranz ins Gespräch gebracht werden sollte, ist daher Skepsis angebracht. / The philosophy of the postmodern regards itself as a movement of liberation and cultural emancipation. In view of its anti-totalitarian inspiration postmodern philosophy is linked with the hope of a post-war age, because it believes it can put the times of war behind it together with the times of totalities. A discourse analysis of the writings of three philosophers who are of central importance for the body of ideas of the philosophical postmodern - Jean-Francois Lyotard, Jean Baudrillard und Paul Virilio - however reveals two particular contradictions which place a question mark against the pluralistic option of postmodern philosophy and hence against its claim to end the attempts at violent assimilation of the other together with the end of the age of totalization and to bring about a rehabilitation of the recognition of cultural differences. On the one hand the postmodern philosophical discourse does not comprise the evolution of a "positive barbarity" (Lyotard) but an anarchical lack of rules with negative connotations. On the other hand the idea of difference as the "ontological dignity" of the postmodern is in itself incoherent; it is rather the case that postmodern thought involves a fundamental process of de-differentiation. Because of these inherent contradictions in postmodern discourse postmodern theoreticians can contribute to the spread of precisely those ideas and that potential for violence whose disappearance they originally intended. Wherever today, in the age of a developing world inner space and of a multiplicity of intercultural contacts, attempts are made to propose the concept of postmodernity as a programme for the better acceptance of the cultural other and for the education of the various actors in a spirit of tolerance, these must be encountered with scepticism.
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Utilitarismus als Methode der EthikDaniels, Malte Cornelius 14 September 2011 (has links)
In diesem Buch schlage ich eine radikal neuartige Sicht auf den Utilitarismus vor. Meine Hauptthese ist, dass der Utilitarismus selbst keine vollständige normative Theorie ist, aus der sich per se Handlungsbewertungen ableiten ließen, sondern normativ untersättigt und neutral ist. Sein normativer Gehalt ist vollständig abhängig von angenommenen Nutzenfunktionen. Jede konsistente Menge von moralischen Regeln (Moralsystem) kann, wie ich im Anhang beweise, als ein Spezialfall des Utilitarismus interpretiert werden. Um dies zu explizieren, stelle ich utilitaristische Interpretationen verschiedener Moralpositionen vor: Zwei alltagsmoralische Regeln (das Gebot, Versprechen zu halten und das Tötungsverbot), egalitäre Positionen zu Verteilungsfragen sowie die Rawls’sche Theorie der Gerechtigkeit. Hierbei gebe ich stets korrespondierende Nutzenfunktionen an, deren Vorliegen Utilitaristen auf die interpretierten moralischen Positionen verpflichtet. Die Frage nach dem normativen Gehalt des Utilitarismus schlechthin ist somit falsch gestellt. Ein Großteil der Kritik des Utilitarismus als moralische Theorie läuft ins Leere, denn sie kritisiert einen solchen nur scheinbar eigenständigen normativen Gehalt des Utilitarismus, den sie selbst durch unterstellte Nutzenfunktionen erst erzeugt. Die Verteidigung des Utilitarismus verfehlt ebenso oft das Ziel, wenn sie zur Rettung des Utilitarismus an sich konkurrierende Nutzenfunktionen ins Feld führt, ohne die normative Neutralität des Utilitarismus generell zu thematisieren. Diese normative Neutralität macht den Utilitarismus gleichsam zur Normalform der Ethik, denn jeder moralische Disput lässt sich in einen Disput über korrespondierende Nutzenfunktionen überführen. Der Utilitarismus ist also nicht moralische Theorie, sondern vielmehr die Methode der Ethik. / In this book I suggest to look at utilitarianism in a radical new way. My key starting point is that utilitarianism in itself is not a complete normative theory from which judgements of actions could be drawn but instead that utilitarianism is normatively undersaturated and neutral. Its normative content is entirely dependent on assumed utility functions. Every consistent set of moral rules (moral system) can, as I prove in the appendix, be interpreted as a special case of utilitarianism. To explicate this, I give utilitarian interpretations of a number of different moral positions: two everyday moral rules (the rule to keep promises and the prohibition of killing), egalitarian positions on distribution, and the Rawlsian theory of justice. In each case I propose corresponding utility functions that commit utilitarians to the interpreted moral position. Thus, asking about the normative content of utilitarianism in itself is meaningless. Much of the critique of utilitarianism as a moral theory misses the point as it criticizes such an assumed normative content of utilitarianism in itself while imputing the existence of certain utility functions. Many defendants of utilitarianism fall for the same mistake, as they propose rival utility functions to rescue their assumed normative content of utilitarianism without addressing the general normative neutrality of utilitarianism. For this normative neutrality, utilitarianism can be viewed as the normal form of ethics, because every moral dispute can be translated into a dispute over corresponding utility functions. Therefore, Utilitarianism is not a moral theory, but rather the method of ethics.
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Psychoanalytische Grundlagen der Theorie des Gesellschaftscharakters bei Erich FrommSamuschtschik, Tamara 22 February 2007 (has links)
In dieser Studie wird Fromms Begriff des Gesellschaftscharakters nicht nur auf die Theorietraditionen der Psychoanalyse, sondern auch auf die der Sozialpsychologie bezogen. Die Verfasserin findet beim Thema Charakterbildung in der Rekonstruktion der Begriffsgeschichte zunächst Anschluss an philosophische Autoren der Vergangenheit. Der Übergang von statischen Charakterkonzepten zu dynamischen wird in dieser Arbeit als Fortschritt in der Theorieentwicklung ausgewiesen. Bemerkungen zu den anthropologischen Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung bei Fromm werden in der Abhängigkeit dieses Autors von Freud dargelegt. Das Konzept des Gesellschaftscharakters wird vor allem am Beispiel der Theoriemodelle "autoritärer Charakter" und "Marketing-Charakter" entfaltet. Daneben wird Fromms Leistung als Sozialforscher in einem Entwicklungsland und als Stichwortgeber für eine Sozial- und Erziehungsreform in dörflichen Gemeinschaften gewürdigt. Die Fortentwicklung des Charakter-Begriffs bei Fromm mit fortgeschrittenem Alter wird anhand von kommentierten Begriffslisten von psychoanalytischen Termini gegenüber später verwendeten kulturtheoretischen Bezeichnungen belegt. Die besondere Bedeutung der Sozialtheorie von Fromms für die Analyse des Faschismus wird ausführlich gewürdigt. Unterschiede zwischen dem philosophisch orientierten Sozialanalytiker Fromm zu anderen überwiegend therapeutisch argumentierenden Theoretikern der kulturalistischen Schule (Horney, Sullivan) findet in dieser Arbeit ihren Platz. Die wissenschaftsgeschichtliche Rekonstruktion des Begriffs des Sozialcharakters führt abschließend zu Überlegungen, in welchen heutigen Sozialkontexten die analytische Kraft dieses Begriffs sich bewähren könnte.
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Gebrochenes SchweigenNeumann, Stephanie 30 September 2003 (has links)
In der zimbawischen Literatur sind die Themen Nation, Körper, Gewalt, Sprache und Erinnerung aufs engste miteinander verbunden. Durch den Einfluß von Yvonne Vera hat sich in den 90er Jahren das Bild des weiblichen Körpers und insbesondere die Diskussion um koloniale und postkoloniale Gewalt deutlich verändert. Im ersten Teil der Arbeit geht es um die Frage nach Nation. Unterschiedliche Darstellungen von Nehanda und den Kämpferinnen des 2. Chimurenga werden näher beleuchtet. Außerdem geht es um Veras "pastoral novel" in der sie von einer weißen Farmersfrau erzählt. Im zweiten Teil geht es um die Körperkonzepte in der zimbabwischen Literatur. Gewalt in der Familie und vor allem der weibliche Körper als Schlachtfeld steht hier im Mittelpunkt. Die Vergewaltigte und die Prostituierte sind auch weiterhin Symbole für den kolonisierten afrikanischen Kontinent. Vera versucht diese Frauen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Bei ihr geht es um die Erfahrung der Frauen selbst. Der dritte Teil der Arbeit befasst sich schließlich mit der Frage nach der Darstellbarkeit von Gewalt. Wie ist es möglich von Gewalt zu erzählen, ohne die Gewalt zu reproduzieren? Vera beantwortet diese Frage mit der Reflexion über des Erzählen. Bei ihr wirkt Sprache heilend. / In Zimbabwean literature, the themes of nation, body, violence, language, and memory are closely connected. The dissertation analyses, how the treatment of these themes changed significantly during the 1990s. The focus lies on Yvonne Vera's work and its influence on the image of the female body and the debate about colonial as well as postcolonial violence. The first part deals with the question of nation at the example of various narratives about Nehanda and other female freedom fighters in the Second Chimurenga. Further material is drawn from Vera's "pastural novel", in which she tells about a white settler woman. The second part looks at body concepts in Zimbabwean literature. Special attention is paid to domestic violence and the image of the female body as battlefield. The raped woman and the prostitute are still widely used as symbols for the colonized African continent. Vera tries to break with this tradition by looking at such female characters from the perspective of their own experiences. The third part, finally, raises the issue of the representation of violence. How is possible to write about violence without reproducing it? Vera answers this question by reflecting about narration. Language thus works as a healing power in her texts.
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Politik als NaturlehreHäußler, Ursula 02 November 2006 (has links)
Diese Arbeit trägt mit ihrem speziellen Interesse für die Organologiemetapher als diskursprägende sprachliche Form eine neue Fragestellung an die Ideenwelt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts heran. Untersucht wird, inwieweit die Gleichsetzung von Staat und Gesellschaft mit einem lebenden Körper als Ausdruck eines kollektiv geteilten Weltmodells zu verstehen ist, das das politische Denken der beginnenden Moderne prägte und kanalisierte. Wie die in dieser Arbeit durchgeführte synchrone Diskursanalyse zentraler Grundlagentexte der sechs maßgeblichen politischen Bewegungen des Vormärz - des Kommunismus, der demokratischen Bewegung, des Liberalismus, der Frauenbewegung, des Konservativismus und des politischen Katholizismus - zeigt, ist dies eindeutig der Fall: Mit Hilfe der demiurgischen Kraft der Organologiemetapher werden Welt, Staat und Gesellschaft in sämtlichen politischen Philosophien so entworfen, dass sie als Organismen erscheinen, die durch weitgehend unbeeinflussbare Natur-Triebe in ihrer Entwicklung vorangetrieben werden. Ebenso wird der Aufbau von Staat und Gesellschaft von allen nach dem Vorbild eines Organismus modelliert, in dem sich Teil und Ganzes wechselseitig bedingen. Auch die Positionierung von Mann und Frau im Kollektivkörper wird auf Erkenntnisse der Naturlehre, speziell auf in den Geschlechtern wirkende Natur-Kräfte, zurückgeführt. In dieser Arbeit werden zuerst diese Diskursgemeinsamkeiten vorgestellt, die auf eine grundlegende Mentalität der beginnenden Moderne schließen lassen. Anschließend werden die einzelnen Diskursvarianten und ihre Implikationen - nach den politischen Bewegungen geordnet - detailliert dargestellt. / With its specific interest in the organology metaphor this study creates a new way of understanding political ideas of the first half of the 19th century. It points out that the comparision of state and society with a living body is not only a stylistic pattern but a collectively shared fundamental mentality that influenced the political philosophy of the beginning modern age. This is shown by a synchronic analysis of essential and fundamental texts of the six important political movements of the first half of the 19th century - Communism, the democratic and the women''s movement, Liberalism, Conservatism and the political Catholicism. All political philosophies use the demiurgic power of the organology metaphor to design world, state and society in a way that they appear as organisms, which are propelled in their development by hardly influencable natural powers. Likewise all philosophies mould the organisation of state and society according to the pattern of a living organism, in which the whole body and its parts mutually depend on each other. By supposing different natural forces working in men and women also the sexes are positioned differently in the collective body. This study first presents these common uses of the organology metaphor through all political movements and the fundamental mentality of the beginning modern age shown by these. After that it focusses on the specific uses of the organology metaphor and their implications in each text.
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