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Der Lebensbegriff in Kants kritischer PhilosophieYeum, Sung Jun 24 February 2011 (has links)
In meiner Dissertation habe ich versucht, einen Beitrag zum Verständnis der Begriffe des Lebens, der Handlung und der Kultur in der Kritik der reinen Vernunft zu leisten. Meines Erachtens spielen diese Begriffe in einem systematisch organisierten Zusammenhang beim Problem der subjektiven Deduktion der Verstandesbegriffe, deren Erörterung in Ansehung Kants Hauptzwecks „von großer Wichtigkeit“ ist, sowie beim Problem der objektiven Deduktion der Verstandesbegriffe, die ein „wesentlich[er]“ „Hauptzweck“ ist, eine Schlüsselrolle. / In my thesis, I intended to make a contribution to the understanding of the concepts of life, action and culture in the Critique of Pure Reason. As my research results show, these concepts, closely connected to each other in an organized system, play a crucial role in regard to the problems of the subjective deduction and objective deduction of the concepts of the understanding - the discussion of the former being "of great importance" regarding Kant''s primary purpose, while the latter constitutes a "substantial" "primary purpose".
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Zwischen Modernität und Konservatismus / eine Untersuchung zum Begriff der Antipolitik bei F. W. J. Schelling (1775 - 1854)Schmiljun, Andre 06 January 2015 (has links)
War Schelling ein politischer Denker? Und wenn ja, wie lässt sich seine politische Denkweise einordnen? Die Antworten auf beide Fragen gehen in der Forschung weit auseinander. Die vorliegende Dissertation schlägt daher eine neue Lesart vor, in dem sie Schelling als Antipolitiker deutet. Hierdurch gelingt es, der Ambivalenz und Breite Schellings Politikauffassung Rechnung zu tragen und die bisherige Forschung aus der Perspektive herauszuführen, die den Autor entweder als „unpolitischen Denker“ oder „politisch-reaktionären Denker“ verstanden wissen will. Die Arbeit begreift Antipolitik dabei als ein Unternehmen, welche das „Überinklusive“ und „Unausweichliche“ am Politik-Begriff zurückweist und im Gegenzug den Raum des Privatbürgerlichen, ja der Gesellschaft verteidigt. Die Praktikabilität des Begriffs wird in der Arbeit sowohl in Bezug auf Schelling als auch in Bezug auf spätere Fallbeispiele wie Heinrich von Treitschke, Constantin Franz oder Friedrich Nietzsche demonstriert. Außerdem plädiert die Untersuchung dafür, Antipolitik auch als ein aktuelles Phänomen zu begreifen, das sich in Gesellschaft immer dann formiert, wenn die Privatsphäre, der nichtpolitische Bereich, durch „staatliche Übergriffe“ oder „politisches Fehlversagen“ tangiert wird. / Was Schelling a political thinker? And if he was, what kind of political idea did Schelling prefer? These questions have been differently discussed in literature during the last decades. The following thesis argues for a new interpretation of Schelling as an antipolitician. The term antipolitics copes with Schelling’s ambivalent political thinking and avoids the recent perspective in research classifying him as a nonpolitical philosopher or reactionist. Antipolitics is described as an ambition that rejects the „unavoidable“ and „Überinklusive“ of politics in order to strengthen the area of privacy and society. The paper demonstrates the practicability of the term using the example of Schelling and also later authors like Heinrich von Treitschke, Constantin Franz or Friedrich Nietzsche. Moreover, the thesis argues that antipolitics can also be seen as a modern phenomenon, which usually takes place when privacy or the non-political space is restricted by political power.
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Von Thomasius zu Tetens / eine Untersuchung der philosophiegeschichtlichen Voraussetzungen der theoretischen Philosophie Kants in repräsentativen Texten der Deutschen AufklärungPsilojannopoulos, Anastassios 05 March 2013 (has links)
In der vorliegenden Arbeit wird aufgrund der kommentierten Quellen die Tatsache erhellt, dass der Kantsche Anspruch auf Legitimität des Erkenntnisverfahrens, wie er in seiner Transzendentalphilosophie zum Ausdruck gebracht wurde, von drei Momenten des Gedankenprozesses in der Philosophie der Deutschen Aufklärung vorangekündigt wird: a) der Verschiebung der Problematik der deutschen Philosophie vom „Harmonie“-Gedanken der so genannten Leibniz-Wolff-Schule und ihrer Gegner hin zur Fragestellung nach der „Realisierung der Begriffe“ bei Tetens, in der sich der Mensch als sinnstiftendes Wesen dartut, b) dem bereits bei Thomasius in Sprachparallelen zu Kant auftretenden „empiriorationalistischen“ Moment, das die gesamte Periode des Kampfes um die Wolffsche Lehre begleitet und bei Lambert eine neue Form (a priori durch Erfahrung) bekommt, c) dem Verständnis der Denkbarkeit bzw. Begreifbarkeit als Mitteilbarkeit, das schon in der Frühaufklärung (von Thomasius implizit, von Tschirnhaus explizit) anzutreffen ist und von den Zeitgenossen Kants rehabilitiert und von Tetens als Frage nach der Intersubjektivität (das „Objectivische“ als das „unveränderlich Subjectivische“) betont wird. Mit den Werken von Lambert und Tetens, in denen Gott fast keine Rolle mehr spielt, emanzipiert sich das philosophische Denken endgültig von der religiösen Furcht und dem „metaphysischen Schauder“, die während der Barockzeit durch den Triumph der wissenschaftlichen Revolution hervorgebracht worden waren. In der Philosophie der beiden Zeitgenossen Kants versteht sich der Mensch nicht mehr als „intellectus ectypus“, sondern zum ersten Mal als potentieller Gesetzgeber der Natur. Folglich macht diese Tatsache klar, dass Kant auf bereits gestellte Fragen zu antworten hatte. / The current dissertation, which is based on documented sources, elucidates the fact that the Kantian claim of the legitimacy of the cognitive process, as this claim is expressed in the Kantian “Transcendental Philosophy”, had its precursor in three major elements of the philosophical evolution in the German Enlightenment: a)The shifting of the philosophical problematic in the German Enlightenmentfrom the “harmony”-thinking of the Wolffians and their detractors, to Tetens’ posit of the “realization” of concepts, according to which a human being is proven as a meaning-establishing entity; b) The “empiriorationalistic” element in Thomasius, which finds parallels in Kantian formulations, remains active during the whole controversy surrounding the Wolffian teaching, and then acquires a new form in Lambert (a priori through experience); c) The understanding of “conceivability” as “communicability”, which is already present in the early German Enlightenment, implicitly in Thomasius and explicitly in Tschirnhaus, does not come under discussion in the era of Wolff. However, this element comes under the spotlight by Kant’s contemporaries, especially highlighted in Tetens’ question of intersubjectivity (the objective as the “unchangeably subjective”). The representatives of German Enlightenment Philosophy after 1760 freed from the metaphysical shudder caused by the “scientific revolution”, are the very first to comprehend the human intellect, not as “intellectus ectypus”, but as the legislator of nature. In this way, German philosophical thought is to abandon once and for all the baroque world-view. The systems of Lambert and Tetens show clearly that Kant elaborated on questions that they had already posed in an elementary form.
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Verstehen durch Vergleichen / eine transkulturelle Studie des Freiheitsbegriffs bei Zhuang Zhou und bei Ernst CassirerLi, Lin-Po 05 August 2011 (has links)
Diese Studie möchte am Beispiel der Freiheit bei Zhuang Zhou und Ernst Cassirer zur Verständigung zwischen der chinesischen und der abendländischen Kultur beitragen. Ihre Vorstellungen vom Subjekt bezeichne ich jeweils als „das unbestimmte Ich“ und „das zu bestimmende Ich“. Während Zhuang Zhou die Entfaltung jener Unbestimmtheit angesichts ihrer Kehrseite als Eingrenzung offen lässt, erkennt Cassirer das Sich-selbst-Entfalten als Sich-selbst-Bestimmen und definiert die Natur des Menschen als Wirken, besonders kraft des symbolischen Denkens. So entwickelt der Letztere aus dem Bestimmen im positiven Sinne die Freiheit als Selbstbefreiung, während der Erstere aus demselben im negativen Sinne die Freiheit als Befreiung von Selbst gestaltet. Lassen sich die beiden Ansichten miteinander vereinbaren, so kann das Ich sich bei der Selbstbefreiung zugleich von seinem entfremdeten Selbst befreien. Auf dieser Kompatibilität der beiden kulturellen Perspektiven beschreibe ich die Freiheit als „die Möglichkeit zur Verwirklichung der Möglichkeiten“. Mit dieser Studie setze ich mir ein Ziel, ein Verfahren zum interkulturellen Dialog anhand des Schrifttums zu gestalten, und zwar derart, die Äußerungen in den ausgewählten Schriften verschiedener Kulturen miteinander so zu verflechten, als ob die Autoren ihre Thesen zu dem gleichen Thema ausgetauscht hätten. Für einen offenen und vorurteilsfreieren Vergleich gehe ich von keiner bestimmten Definition der Freiheit aus und konzipiere dabei eine Methode zur rekonstruierenden Interpretation, die ich als „Hauptthemen Nachspüren“ nenne. Für mich ist das Verstehen ein Prozess, sich für das Andere, das Unbekannte zu öffnen. Im Sinne dieser Offenheit bitte ich die Leser darum, meine Beschreibung der Freiheit als „die Möglichkeit zur Verwirklichung der Möglichkeiten“ nicht als eine strenge Definition zu verstehen, sondern als eine Anregung zur Erweiterung dieses Begriffs. / This study describes the freedom written by Zhuang Zhou and by Ernst Cassirer in order to contribute to understanding between the Chinese and Western culture. Their conceptions of the subject I characterize respectively as “the undefined Ego” and “the Ego to be defined”. Zhuang Zhou leaves the development of this indefiniteness open because the definiteness of ego connotes his limitation. Cassirer on the other side recognizes the self-development as self-defining and defines the nature of man as work, especially by means of the symbolic thought. Therefore, the latter views the defining in the positive sense and develops the freedom as self-liberation, while the former views the same in the negative sense and forms the freedom as liberation from self. If the two views could be reconciled, the ego will can liberate himself from his estranged self during his self-liberation. On the basis of compatibility of the both cultural perspectives, I describe the freedom as “the possibility to realize the possibilities”. With this study I set myself a goal to develop a procedure for the intercultural dialogue based on the literature, i.e. the utterances in the selected writings of different cultures should be interwoven with each other as if the authors have exchanged their theses on the same theme. To draw a comparison open-mindedly and free of prejudice I do not take a certain definition of freedom as the starting point, conceive a method of reconstructing interpretation, which is called by me “tracing the main-themes”. For me is the understanding a process of opening into the others, the unknown. In the sense of this openness I ask to read my description of freedom as “the possibility to realize the possibilities” not as a strict definition, but as an inspiration to broaden this concept.
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The principle of solidarity: A restatement of John Rawls' law of peoplesTrifunovic, Milica 25 April 2013 (has links)
In der Dissertation habe ich versucht eine Theorie der globalen Gerechtigkeit darzustellen. Diese Theorie hat als ihre Basis das Denken von John Rawls. Rawls hat sich in seinem letzten Buch „Das Recht der Völker“ zu dem Thema geäußert. Ich erläutere seine Gedanken und zugleich kritisiere ich sie. Meine Kritikpunkte an Rawls: 1. Keine detaillierte Erläuterung der Aufteilung in ideale und nichtideale Theorie 2. Unvollkommenheit der Prinzipien für die ideale Theorie der globalen Gerechtigkeit Ich verweise auf die mögliche Verbesserung des Rawlschen Standpunktes über globale Gerechtigkeit durch: 1. eine Unterscheidung der normativen und deskriptiven idealen bzw. nichtidealen Theorie (damit wird die Struktur von Rawls‘s Arguments klarer) 2. Durch die Darstellung von drei Prinzipien die Rawlssche Prinzipien hätten sein könnten (damit bekommt seine Theorie inhaltlich mehr Wert) 3. Durch die Erläuterung des Prinzips der Solidarität als das, was an Rawls‘s Theorie besonders gewesen sein könnte. / In my disertation I have tried to present a theory of global justice. This theory has for its basis the thought of John Rawls. Rawls expressed his thaughts about the topic in his last book „The Law of Peoples.“ On the one hand I explain his theory while on the other I criticize it. My critique on Rawls goes accoring the following lines: 1. No elaborated disitiniction betwen the ideal and nonideal theory 2. Unfinished principles for the ideal theory of global justice I point to the possible amelioration of Rawls´ theory of global justice through: 1. Differentiation of the normative and descriptive ideal and nonideal theory (through this disticition is the stucture of Rawls´ argument clearer) 2. Introduction of three prinicples that should have been Rawls´s (through these three principles the content of his theory becomes more valuable) 3. Eplaning the principle of solidarity as the principle that could have been the specific for Rawls´ theory
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The content and nature of thought / a Semantic Relationist approach to language and the mindWezenberg, Han 03 December 2015 (has links)
Die Dissertation prüft das Potential von Fines Semantischem Relationismus für einen kognivistischen Ansatz der Sprache und des Geistes. Hauptziel ist es, den Semantischen Relationismus als einzig angemessene Inhalstheorie für die Gedankensprache zu verteidigen, indem die Vorzüge gegenüber den wichtigsten Alternativen, dem Referentialismus und dem Fregeanismus, aufgezeigt werden. Die Arbeit soll zeigen, dass nur der Semantische Relatinismus alle Varianten des Frege Puzzles für die Gedankensprache lösen kann, und zwar in einerWeise, die die erheblichen Schwierigkeiten der alternativen Theorien umgeht. Das Ergebnis ist sowohl eine Verteidigung des Sematischen Relationismus als auch eine Bestätigung der Tragbarkeit der Hypothese einer Gedankensprache. Auf Basis der Gedankensprache und einer relationistischen Semantik stellt die Arbeit zudem eine neue Theorie der Propositionen vor, die sich erheblich von allen bestehenden Alternativen, inbegriffen der von Fine, unterscheidet. Das Endergebnis ist eine Auffassung von Propositionen als syntaktisch strukturierten mentalen Repräsentationen, die Sätze in der Gedankensprache darstellen, sowie Träger von Inhalten, die durch ihren semantischen Inhalt typindividuiert sind. Ein Kernziel der Arbeit ist es, die Vorteile dieser Auffassung gegenüber klassischen und modernen Alternativen aufzuzeigen. Die Arbeit entwickelt ihr Gesamtergebnis durch die Aufarbeitung von drei aktuellen, eng miteinander verbundenen Debatten. Erstens, das Problem, dass Freges Puzzle für Gedanken und überzegungen darstellt, insbesondere in Form von Kripkes Puzzle. Zweitens, das Problem der Typindividuierung von Symbolen in der Gedankensprache. Drittens, die Debatte um die Ontologie von Begriffen und Propositionen. Indem eine vielversprechende relationistische Lösung in diesen Problembereichen entwickelt wird, bietet die Arbeit zusätzliche Bestätigung für Fines semantische Theorie durch eine erhebliche Erweiterung ihres Anwendungsbereichs. / The thesis evaluates the potential of Fine’s Semantic Relationism for a cognitivist approach to language and the mind. The main aim is to champion Semantic Relationism as the only adequate theory of content for the Language of Thought by bringing out the benefits of the theory over its main rivals, Referentialism and Fregeanism. It seeks to show that only Semantic Relationism can address all the variants of Frege’s Puzzle for the Language of Thought, and that it can do so in a way that avoids the substantial difficulties that beset other semantic theories. The main outcome is at the same time a vindication of the adopted semantic theory and a confirmation of the viability of the Language of Thought hypothesis. The thesis also offers a new theory of propositions on the basis of the Language of Thought and a Relationist semantics that differs significantly from all such presently available theories, including Fine’s. The final result is a theory of propositions as syntactically structured mental representations, which are sentences in the Language of Thought, that are content bearers individuated by their semantic content as specified by Semantic Relationism. A major objective of the thesis is to highlight the advantages of this view over both classical and current alternatives. The thesis develops its overall view by offering solutions in three closely related ongoing debates. First, the challenge posed by Frege’s Puzzle for thought and belief, Kripke’s Puzzle notably included, secondly, the problem about the proper type-individuation of Language of Thought symbol tokens, and thirdly, the debate about the ontological nature of concepts and propositions. By developing a promising Relationist response to these problems, the thesis also provides additional support to Fine’s semantic theory by considerably expanding its scope of application.
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Diskursanalyse der Konfliktszenarien in der postmodernen PhilosophieBrandt, Marieke 17 January 2005 (has links)
Die Philosophie der Postmoderne sieht sich als eine Bewegung der Befreiung und der kulturellen Emanzipation. Von ihrer anti-totalitären Inspiration her ist die postmoderne Philosophie mit der Hoffnung auf ein Nachkriegs-Zeitalter verbunden, weil sie mit der Zeit der Totalitäten auch die Zeit des Krieges hinter sich bringen zu können glaubt. Hingegen zeigt eine Diskursanalyse der Schriften von drei Philosophen, die für das Gedankengebäude der philosophischen Postmoderne von zentraler Bedeutung sind - Jean-Francois Lyotard, Jean Baudrillard und Paul Virilio - zwei besondere Widersprüche auf, welche die pluralistische Option der postmodernen Philosophie in Frage stellen und damit auch ihren Anspruch, mit dem Zeitalter der Totalisierungen die Versuche zur gewaltsamen Assimilation des Anderen zu beenden und eine Rehabilitation der Anerkennung kultureller Unterschiede herbeizuführen. Zum einen beinhaltet der postmoderne philosophische Diskurs keine Ausbildung einer "positiven Barbarei" (Lyotard), sondern eine negativ konnotierte, anarchische Regellosigkeit. Zum anderen ist auch die Idee von der Differenz als der "ontologischen Dignität" der Postmoderne in sich inkohärent; vielmehr ist in postmodernem Gedankengut ein fundamentaler Entdifferenzierungsprozess angelegt. Aufgrund dieser inhärenten Widersprüche können postmoderne Theoretiker zu einer Ausbreitung eben jenes Gedankenguts und jenes Gewaltpotentials beitragen, dessen Verschwinden sie ursprünglich beabsichtigten. Wo immer heute, im Zeitalter eines entstehenden Welt-Innenraums und der vielfältigen interkulturellen Kontakte, das Konzept von Postmodernität als ein Programm zur besseren Akzeptanz des kulturell Anderen und zur Erziehung der verschiedenen Akteure im Geist der Toleranz ins Gespräch gebracht werden sollte, ist daher Skepsis angebracht. / The philosophy of the postmodern regards itself as a movement of liberation and cultural emancipation. In view of its anti-totalitarian inspiration postmodern philosophy is linked with the hope of a post-war age, because it believes it can put the times of war behind it together with the times of totalities. A discourse analysis of the writings of three philosophers who are of central importance for the body of ideas of the philosophical postmodern - Jean-Francois Lyotard, Jean Baudrillard und Paul Virilio - however reveals two particular contradictions which place a question mark against the pluralistic option of postmodern philosophy and hence against its claim to end the attempts at violent assimilation of the other together with the end of the age of totalization and to bring about a rehabilitation of the recognition of cultural differences. On the one hand the postmodern philosophical discourse does not comprise the evolution of a "positive barbarity" (Lyotard) but an anarchical lack of rules with negative connotations. On the other hand the idea of difference as the "ontological dignity" of the postmodern is in itself incoherent; it is rather the case that postmodern thought involves a fundamental process of de-differentiation. Because of these inherent contradictions in postmodern discourse postmodern theoreticians can contribute to the spread of precisely those ideas and that potential for violence whose disappearance they originally intended. Wherever today, in the age of a developing world inner space and of a multiplicity of intercultural contacts, attempts are made to propose the concept of postmodernity as a programme for the better acceptance of the cultural other and for the education of the various actors in a spirit of tolerance, these must be encountered with scepticism.
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Gebrochenes Schweigen / Körper, Gewalt und Erinnerung in der zimbabwischen Literatur der 90er JahreNeumann, Stephanie 30 September 2003 (has links)
In der zimbawischen Literatur sind die Themen Nation, Körper, Gewalt, Sprache und Erinnerung aufs engste miteinander verbunden. Durch den Einfluß von Yvonne Vera hat sich in den 90er Jahren das Bild des weiblichen Körpers und insbesondere die Diskussion um koloniale und postkoloniale Gewalt deutlich verändert. Im ersten Teil der Arbeit geht es um die Frage nach Nation. Unterschiedliche Darstellungen von Nehanda und den Kämpferinnen des 2. Chimurenga werden näher beleuchtet. Außerdem geht es um Veras "pastoral novel" in der sie von einer weißen Farmersfrau erzählt. Im zweiten Teil geht es um die Körperkonzepte in der zimbabwischen Literatur. Gewalt in der Familie und vor allem der weibliche Körper als Schlachtfeld steht hier im Mittelpunkt. Die Vergewaltigte und die Prostituierte sind auch weiterhin Symbole für den kolonisierten afrikanischen Kontinent. Vera versucht diese Frauen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Bei ihr geht es um die Erfahrung der Frauen selbst. Der dritte Teil der Arbeit befasst sich schließlich mit der Frage nach der Darstellbarkeit von Gewalt. Wie ist es möglich von Gewalt zu erzählen, ohne die Gewalt zu reproduzieren? Vera beantwortet diese Frage mit der Reflexion über des Erzählen. Bei ihr wirkt Sprache heilend. / In Zimbabwean literature, the themes of nation, body, violence, language, and memory are closely connected. The dissertation analyses, how the treatment of these themes changed significantly during the 1990s. The focus lies on Yvonne Vera's work and its influence on the image of the female body and the debate about colonial as well as postcolonial violence. The first part deals with the question of nation at the example of various narratives about Nehanda and other female freedom fighters in the Second Chimurenga. Further material is drawn from Vera's "pastural novel", in which she tells about a white settler woman. The second part looks at body concepts in Zimbabwean literature. Special attention is paid to domestic violence and the image of the female body as battlefield. The raped woman and the prostitute are still widely used as symbols for the colonized African continent. Vera tries to break with this tradition by looking at such female characters from the perspective of their own experiences. The third part, finally, raises the issue of the representation of violence. How is possible to write about violence without reproducing it? Vera answers this question by reflecting about narration. Language thus works as a healing power in her texts.
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Politik als Naturlehre / zur Organologiemetapher in den politischen Philosophien des Vormärz ; eine historische DiskursanalyseHäußler, Ursula 02 November 2006 (has links)
Diese Arbeit trägt mit ihrem speziellen Interesse für die Organologiemetapher als diskursprägende sprachliche Form eine neue Fragestellung an die Ideenwelt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts heran. Untersucht wird, inwieweit die Gleichsetzung von Staat und Gesellschaft mit einem lebenden Körper als Ausdruck eines kollektiv geteilten Weltmodells zu verstehen ist, das das politische Denken der beginnenden Moderne prägte und kanalisierte. Wie die in dieser Arbeit durchgeführte synchrone Diskursanalyse zentraler Grundlagentexte der sechs maßgeblichen politischen Bewegungen des Vormärz - des Kommunismus, der demokratischen Bewegung, des Liberalismus, der Frauenbewegung, des Konservativismus und des politischen Katholizismus - zeigt, ist dies eindeutig der Fall: Mit Hilfe der demiurgischen Kraft der Organologiemetapher werden Welt, Staat und Gesellschaft in sämtlichen politischen Philosophien so entworfen, dass sie als Organismen erscheinen, die durch weitgehend unbeeinflussbare Natur-Triebe in ihrer Entwicklung vorangetrieben werden. Ebenso wird der Aufbau von Staat und Gesellschaft von allen nach dem Vorbild eines Organismus modelliert, in dem sich Teil und Ganzes wechselseitig bedingen. Auch die Positionierung von Mann und Frau im Kollektivkörper wird auf Erkenntnisse der Naturlehre, speziell auf in den Geschlechtern wirkende Natur-Kräfte, zurückgeführt. In dieser Arbeit werden zuerst diese Diskursgemeinsamkeiten vorgestellt, die auf eine grundlegende Mentalität der beginnenden Moderne schließen lassen. Anschließend werden die einzelnen Diskursvarianten und ihre Implikationen - nach den politischen Bewegungen geordnet - detailliert dargestellt. / With its specific interest in the organology metaphor this study creates a new way of understanding political ideas of the first half of the 19th century. It points out that the comparision of state and society with a living body is not only a stylistic pattern but a collectively shared fundamental mentality that influenced the political philosophy of the beginning modern age. This is shown by a synchronic analysis of essential and fundamental texts of the six important political movements of the first half of the 19th century - Communism, the democratic and the women''s movement, Liberalism, Conservatism and the political Catholicism. All political philosophies use the demiurgic power of the organology metaphor to design world, state and society in a way that they appear as organisms, which are propelled in their development by hardly influencable natural powers. Likewise all philosophies mould the organisation of state and society according to the pattern of a living organism, in which the whole body and its parts mutually depend on each other. By supposing different natural forces working in men and women also the sexes are positioned differently in the collective body. This study first presents these common uses of the organology metaphor through all political movements and the fundamental mentality of the beginning modern age shown by these. After that it focusses on the specific uses of the organology metaphor and their implications in each text.
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Volksgeist und Judenemanzipation / Hegels Haltung zur jüdischen Emanzipation und zum Frühantisemitismus seiner ZeitMeyfeld, Dirk 05 December 2014 (has links)
Philosophie und Frühantisemitismus bilden den Themenbereich der Arbeit. Der Frühantisemitismus reicht von 1780 bis 1850. Speziell verweigert er die Bürgerrechte für Juden. In diesem Sinn wenden Deutsche Liberale sich während der Entstehungsphase der bürgerlichen Gesellschaften im frühen 19. Jahrhundert gegen die jüdische Emanzipation: F. L. Jahn, E. M. Arndt, K. Follen, C. F. Rühs und J. F. Fries. Im Gegensatz zu ihnen votiert Hegel mit seinen Grundlinien der Philosophie des Rechts entschieden für sie. Er schließt damit an die Erklärung der Menschenrechte in den USA und Frankreich an und führt deren Normativität fort. Es ist das Ergebnis konsequenten Denkens und Hegel überwindet einige seiner früheren antijüdischen Ansichten. Er betont die klare Verbindung zwischen Menschenrechten und Judenemanzipation, geht aber auch darüber hinaus: Sein Konzept fordert eine Integration, die zudem wirtschaftliche und kulturelle Teilhabe verlangt. Hegel opponiert unter historischen Bedingungen gegen die liberalen Frühantisemiten, was ebenso zu berücksichtigen ist, wie die systematischen Argumente der Rechtslehre. Nichtsdestotrotz gelingt ihm kein konsistentes Konzept. Der Grund dafür liegt jedoch in der Realität, die dargestellt werden soll, und nicht bei ihm. Hinsichtlich der internationalen Beziehungen zwischen den modernen Staaten gibt es keine universellen Institutionen mit Macht. Hegel opfert letztlich sein Vorhaben, die universelle Ethik weiterzuentwickeln, weil er dies reflektiert und sich ihm beugt. Unter Berücksichtigung dieses Kontextes müssen seine Konzepte zum Volksgeist betrachtet werden. Die Partikularität des Volksgeistkonzepts gefährdet seinen Entwurf zur Emanzipation, der universal fundiert ist; doch der Grund der Probleme liegt in den internationalen Beziehungen. / In this thesis early anti-semitism is discussed in the context of G.W.F. Hegel’s philosophy. Early anti-semitism spanning from 1780-1850 is particularly concerned with declining Jews any equal civic status. Against the backdrop of civil societies arising in the early 19th century, a group of German authors, including F.L. Jahn, E.M. Arndt, K. Follen, C.F. Rühs, and J.F. Fries, in spite of their liberalism opposed Jewish emancipation in this specific sense. In contrast, Hegel in his Philosophy of Right clearly argues in favour of Jewish emancipation, following modern normative ideals as established by Human Rights Declarations in the U.S. and in France. Overcoming some of his earlier anti-Jewish views Hegel arrives at this result by way of consistent thinking. He not only stresses the obvious relationship between Human Rights and Jewish emancipation, but also further develops this idea: His concept calls for equal integration that involves economic and cultural participation as well. Hegel opposed liberal anti-semites under specific historical conditions that have to be taken into account alongside his philosophical arguments put forward in the Philosophy of Right. If he finally didn‘t achieve to develop an overall consistent concept it‘s not to be attributed to a lack of efforts on his part but rather to the reality his theory reflects. International relations between modern states don‘t involve universal institutions with actual power. Hegel, reflecting on and giving in to that reality, finally dismisses his earlier attempts to advance universal ethics. His concept of a nation‘s particular volksgeist and especially the Germanic spirit have to be assessed with this context in mind. Hegel‘s idea of emancipation which rests on universal claims is at odds with his preference for the particular that‘s being expressed in his concept of a volksgeist. The source for this problem however has to be sought in the international relations themselves.
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