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The Transfer of Dual Vocational Education Policy to Syria in the Year 2000 / An Empirical Case StudyKonyna, Khawla 05 December 2024 (has links)
Bisher waren alle Versuche, eine Berufsbildungspolitik nach deutschem Vorbild in der MENA-Region einzuführen, erfolglos. Diese Dissertation betreibt Fallstudienforschung als Strategie, um den Politiktransfer des dualen Systems nach Syrien im Jahr 2000 zu untersuchen. Auf der Grundlage mündlicher Erzählungen, die die Auswahl der zu relevanten Dokumente leiten, werden eine narrative Untersuchung und eine Dokumentenanalyse durchgeführt, um die empirische Grundlage für weitere Konzeptualisierungen und Theoriebildung zu schaffen. Diese Analysen führen zu mehreren Ergebnissen. Das erste Hauptergebnis ist eine detaillierte Zeitleiste (Abfolge von Aktionen und Ereignissen), die auf der Grundlage der gesammelten Daten zusammengestellt wurde. Der politische Prozess in Syrien wird rückblickend konstruiert und die inländischen Reformen werden historisch in den globalen Kontext gestellt. Zweitens wird die „Action-Arena“ identifiziert, in dem die syrischen Entscheidungsträger gegen die vorgeschlagene Politik gestimmt haben. Basierend auf der empirischen Evidenz werden Verhaltensannahmen für die Teilnehmer in der Politik-Arena abgeleitet. Drittens werden mithilfe des Institutional Development and Analysis Framework die Struktur der Action-Arena analysiert und die kollektive Entscheidung der politischen Entscheidungsträger beschrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Nichtübernahme sehr wahrscheinlich ist, wenn die zuständigen Beamten als begrenzt rationale (d. h. eigen-interessierte) Entscheidungsträger modelliert werden. Dieses Forschungsprojekt bestätigt das Argument, dass jeder Politiktransfer in der Realität eine Herausforderung für einen ohnehin schon komplexen politischen Entscheidungsprozess darstellt. Während ein Politiktransfer oft als kürzerer Weg zur Formulierung einer effektiven Politik und sogar zu Innovationen propagiert wird, zeigt die empirische Evidenz im Fall Syriens, dass sie risikoreich ist und ein Politik-Lernprozess nicht unbedingt erfolgt. / In the early 1990s, several governments in the Middle East and North Africa introduced apprenticeships to their vocational education systems. Until today, all attempts to enact a new apprenticeship training policy similar to the role model in Germany have been unsuccessful. This dissertation uses case study research as a strategy to explore the dual system policy transfer to Syria in 2000. Using oral testimonies to guide the archive search, a narrative inquiry and documentary analysis are carried out to provide the empirical foundation for further conceptualization and theorizing. There are multiple outputs. The first significant output is a dense timeline (sequences of actions and events) assembled based on the collected data. The policy process in Syria is constructed retrospectively, and reforms are historically contextualized in global events. Second, the action arena where Syrian decision-makers voted against the proposed policy is identified. Founded on empirical evidence, the behavioral assumptions about the participants in the policy arena are specified. Third, using the institutional development and analysis framework, the structure of the action arena is analyzed, and the policymakers' collective decision is described. Results indicate that non-adoption is highly likely when the appointed state officials are modeled as boundedly rational (i.e., self-interested) decision-makers. This research project attests to the argument that, in reality, policy transfer poses challenges to an already complex policymaking process. While policy transfer is often publicized as a shorter path to formulate an effective policy and even innovate, empirical reality in the case of Syria shows it is risky, and policy learning needs to be assured.
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Händler und Helden / Wahlen und politische Konfliktkultur in Deutschland und Großbritannien, 1918–35Schröder, Benjamin 22 August 2019 (has links)
Die Dissertation untersucht mittels Lokalstudien die Massendemokratie der Zwischenkriegszeit im Medium der Praxis von Wahlkämpfen. Sie argumentiert, dass die britische Demokratie bereits in den 1920er Jahren in deutlich stärkerem Maße als die deutsche nach den Prinzipien eines politischen Marktes funktionierte. Während in der hiesigen politischen Kultur Wähler als Individuen von den Parteien umworben wurden, standen sie sich in Deutschland als Großgruppen und feste Anhängerschaften der Parteien als Gegner - und Feinde - entgegen. Das gab der demokratischen Auseinandersetzung in der Weimarer Republik ein kriegerisches Gepräge, im Kontrast zum pragmatisch-spielerischen Umgang mit Konflikt in Großbritannien. Erklären lässt sich dieser Unterschied aus den Traditionen der Eingewöhnung politischer Partizipation in beiden Ländern im Verlauf des 19. Jahrhunderts, die der „Politik“ in Deutschland ein deutlich höheres Gewicht im sozialen Miteinander mitgab als in Großbritannien. Das letztendliche Scheitern der Weimarer Republik an dieser Attributierung des Politischen mit Bedeutung und des Konflikts mit Ernsthaftigkeit, wirft die Frage auf, ob die moderne Demokratie für ihr Bestehen ein gewisses Maß an Gleichgültigkeit benötigt. / The thesis uses local contexts to study mass democracy in the inter-war period in the medium of electioneering practice. It argues that British democracy already followed the logic of a political market in the 1920s, to a much higher degree than was the case in Germany. Whereas parties wooed voters as individuals here, they were rather seen as part of big social groupings in German political culture, standing off against each other as opponents - and as enemies. This gave democratic contests in the Weimar Republic a war-like character, which stood in contrast to the pragmatic and playful way of dealing with conflict in Britain. The difference is explained by the traditions of how political participation had been learned throughout the 19th century in both countries, where the German path had resulted in 'politics' weighing much more heavily on social relations than was the case in Britain. The eventual failure of the Weimar Republic due to the attribution of meaning to everything political, and due to the seriousness of conflict, begs the question of whether modern democracy, to persist, requires a certain amount of disinterest among the electorate.
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Einzelpersuasion als Kernstück der DDR-Auswanderungspolitik / Vom Recht auf Auswanderung zum ‘ungesetzlichen Übersiedlungsersuchen’Klabunde, Fabian Heinz-Dieter 04 May 2020 (has links)
Die Arbeit erforscht das Politikfeld der Auswanderungspolitik in der DDR zwischen 1949 und 1989 in Form einer Policy-Analyse. Sie untergliedert sich in drei Fragstellungen: Lässt sich eine charakteristisch auswanderungspolitische Kombination von Steuerungsinstrumenten nachweisen? Welche Funktion erfüllten spezifische Policy-Akteure? In welchem Verhältnis standen sie zu den Policy-Phasen?
Quellengrundlage ist die Aktenhinterlassenschaft der Ministerien des Inneren und für Staatssicherheit einerseits sowie die Protokolle von Politbüro und Ministerrat andererseits. Untersucht wird die Darstellung des Auswanderungsproblems, der eigenen Handlungsmotive, der Wirksamkeit der Steuerungsinstrumente und anderer Akteure. Die theoretischen Folien für die Politikfeldanalyse sind die Totalitarismustheorie von Carl Friedrich, die Theorie der Coercive Persuasion (Zwangspersuasion) von Edgar Schein, sowie der Begriff des Eigen-Sinn von Alf Lüdtke.
Die Arbeit legt ihren innovativen Schwerpunkt auf das Steuerungsinstrument der „Einzelpersuasion“. Damit ist der hier als totalitär qualifizierte Aufwand gemeint, mit dem das Regime versuchte, die Abwanderung durch individuelles Zureden in den Griff zu bekommen. Die Arbeit zeigt, dass während der gesamten SED-Herrschaft ein spezifisches Set weiterer Steuerungsinstrumente – im Sinne der Theorie der Zwangspersuasion – zur Unterstützung der Einzelpersuasion eingesetzt wurden. Dazu gehörten die berühmt gewordenen auswanderungspolitischen Instrumente des Zwangs wie Berliner Mauer, Schießbefehl und Republikflucht-Paragraph einerseits und der negativen Anreize durch die Diskriminierung von Auswanderungswilligen andererseits.
Policy-Zyklen werden mit den Zäsuren in den Jahren 1952, 1953, 1958, 1961, 1975 und 1989 identifiziert. Mit Blick auf die Einflussnahme diverser auswärtiger Akteure auf die Policyphase des Agendasetting für die Auswanderungspolitik wird eine auswanderungspolitische DDR-Außenpolitik identifiziert. / The dissertation explores the emigration policy in the GDR between 1949 and 1989 by means of a policy analysis. It breaks down into three questions: Is it possible to detect a characteristic set of emigration policy instruments? Which policy actors can be identified and what was their relevance in specific policy phases during the policy process?
The policy history is examined through an archival analysis based on the huge body of files left over from the ministries of internal affairs and state security as well as minutes from Politbureau and Council of Ministers. The study examines the presentation and perception of the emigration problem, the subjective motives, the effectiveness of policy instruments and the perception of other players. This policy analysis is based on several theories – Carl Friedrich’s Totalitarianism, Edgar Schein’s Coercive Persuasion and Alf Lüdtke’s Eigen-Sinn.
The study’s innovative emphasis lies on the policy instrument of „Einzelpersuasion“ (individual persuasion). This refers to the totalitarian effort with which the regime tried to prevent emigration attempts by personal cajolery. The study will show that during the entire SED rule a specific set of additional policy instruments were used to support the individual persuasion according to the theory of Coercive Persuasion. These included on the one hand the infamous coercive emigration policy instruments such as the Berlin Wall, the shoot-on-sight order and the criminal provisions for Republikflucht (escaping GDR). On the other hand, there were always negative incentive instruments discriminating against people intending to emigrate.
Policy cycles with remarkable policy reformulation are identified in 1952, 1953, 1958, 1961 with the Berlin Wall, 1975 and 1989. Referring to the influence of various foreign actors on the policy phase of agenda setting for emigration policy the study identifies an “emigration-driven foreign policy”.
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