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Die Bedeutung regionaler Arbeitsmärkte für die Entstehung von InnovationenBöttcher, Matthias 06 September 2018 (has links)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Intensität zwischenbetrieblicher Mobilität von Hochqualifizierten für Deutschland auf regionaler Ebene und überprüft, welcher Wirkungszusammenhang mit regionaler Innovationsfähigkeit besteht. Zentral für die Entstehung von Innovationen werden Wissensspillover angesehen. Hochqualifizierten Arbeitskräften wird eine besondere Rolle zugeschrieben, Wissensspillover auszulösen. In der wissenschaftlichen Literatur wird für Regionen in den USA und den skandinavischen Raum auf den positiven Einfluss zwischenbetrieblicher Mobilität von Hochqualifizierten und der Innovationsentstehung verwiesen. Im Fokus dieser Arbeiten stehen zumeist Beschäftigte im IT-Bereich. Für Deutschland liegen bisher nur wenige Befunde vor. Dementsprechend wird in dieser Arbeit der Frage nachgegangen, wie sich die zwischenbetriebliche Mobilität von Hochqualifizierten räumlich darstellt und welche Auswirkungen regionale Unterschiede im Mobilitätsverhalten auf den Wissenstransfer und damit auf die Innovationsfähigkeit haben.
Zur Klärung der Forschungsfrage wird ein Methodenmix angewandt. Auf Grundlage einer quantitativen Auswertung von Berufsbiographien und der Analyse des räumlichen Innovationsgeschehens wird deutlich, dass zwischenbetriebliche Mobilität in einem positiven Zusammenhang mit regionaler Innovationsaktivität steht. Die Befunde für deutsche Regionen bestätigen die Forschungsliteratur zur Wirkungsweise von zwischenbetrieblicher Mobilität auf die Innovationsentstehung. Die qualitative Auswertung von Interviews mit Experten aus Maschinenbaufirmen und regionalen Institutionen in vier deutschen Fallregionen zeigt jedoch, dass in diesem Bereich des produzierenden Sektors spezifische Barrieren existieren, die Einfluss darauf haben, dass Arbeitskräftemobilität nur bedingt zu Wissensspillovern führt. Weiterhin zeigt sich, dass räumliche Unterschiede bei der Wahrnehmung von Arbeitskräftemobilität bestehen, die auf betriebsstrukturelle Merkmale zurückzuführen sind. / This work examines the intensity of inter-firm mobility of highly qualified employees at a local level in Germany and analyses the consequences of labour mobility for the creation of innovation. Knowledge spillovers are considered as a key element in the development of innovative products and processes. A special role in the knowledge transfer mechanism has been attributed to highly qualified employees. Scientific research has shown a positive influence of inter-firm mobility of highly qualified employees and innovation processes for various regions in the USA and Scandinavia. This applies in particular to employees in the IT sector. Concerning Germany one has gained only little insight in in this range of topics so far. Hence, this work addresses the question how the intensity of inter-firm mobility of highly qualified employees looks like at a local level in Germany and which consequences regional disparities of labour mobility have for knowledge spillover effects and thus for the creation of innovation.
To tackle the research question, a method mix is applied in this paper. On the basis of quantitative research of nationwide professional biographies and the analysis of spatial innovation activities, it grows apparent that there exists a positive correlation between inter-firm mobility and regional innovation performance. The findings of this analysis of German regions confirm the mechanism between labour mobility and innovation activities in international research. Qualitative research in the form of interviews with experts from mechanical engineering companies and local institutions in four German regions has shown that there are special barriers in this field of the manufacturing sector, which limit the knowledge spillover of labour mobility. Moreover, one has shown spatial differences with regard to the perception of labour mobility, which, however, can be traced back to the structural characteristics of firms in the respective region.
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Analyzing spatial patterns and dynamics of landscapes and ecosystem services – Exploring fine-scale data and indicatorsWolff, Saskia 18 January 2023 (has links)
In den vergangenen Jahrzehnten hat der Einfluss des Menschen auf Ökosysteme stark zugenommen. Tendenzen der Landnutzungsänderung, darunter die Ausdehnung von Städten und die Intensivierung der Landwirtschaft als Folge des Bevölkerungsanstiegs und damit des Nahrungsmittel- und Energiebedarfs, führen zu Umweltproblemen wie dem Verlust von Lebensraum und biologischer Vielfalt. Die zunehmende Verfügbarkeit von Daten mit feiner räumlicher Auflösung kann die Analyse von Merkmalen und Prozessen in Landschaften mit Hilfe von räumlichen Metriken unterstützen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, feinskalige Daten und räumliche Metriken zu integrieren, um Indikatoren zur Messung und Bewertung von Landnutzung, Ökosystemdienstleistungen und deren räumlichen Mustern zu entwickeln und folgende Fragen zu beantworten: Wie können Landnutzungsänderungen und Ökosystemleistungen einer Landschaft beschrieben und analysiert werden? Und, wie kann die Landschaftsperspektive zu unserem Verständnis von Landsystemen beitragen? In zwei verschiedenen Weltregionen werden Landschaften mit Hilfe von Hexagonen als räumliche Einheiten untersucht. Diese dienen zur Analyse von räumlichen Mustern und Beziehungen zwischen verschiedenen Indikatoren (z. B. Ökosystemdienstleistungen) und die Konzeptualisierung von Prozessen auf Landschaftsebene. Obwohl sich einige Phänomene auf feinen räumlichen Skalen manifestieren, ist es für die Operationalisierung und Überwachung dieser Prozesse notwendig, ‚herauszuzoomen‘. Der Landschaftsansatz im Zusammenhang mit Ökosystemleistungen bietet wichtige Perspektiven im Hinblick auf Umweltauswirkungen, die durch Landnutzungsänderungen verursacht werden. Dabei können Indikatoren, die die ökologische, ökonomische und soziale Dimension verknüpfen, dazu beitragen, regionalspezifisches Wissen über Landschaftsdynamiken zu erlangen und dieses Wissen an Entscheidungsträger weiterzugeben, um gezielte Maßnahmen für ein nachhaltiges Landmanagement zu entwickeln. / Over the last decades, anthropogenic pressures on ecosystems have been increasing. Trends of land use change including urban expansion and agricultural intensification driven by population increase, and hence food and energy demand, cause environmental challenges including habitat and biodiversity loss. Analyzing major trends of land use change requires additional metrics to capture local processes on a landscape spatial scale. Increasing fine-scale data availability can support analyses of characteristics and processes of landscapes with the help of spatial metrics, e.g. distance or density measures. The aims of this thesis are to incorporate fine-scale data and spatial metrics to develop indicators to measure and assess land-use, ecosystem services (ESS) and their spatial patterns to answer the following questions: How can land use change and ecosystem services of landscapes be described and analyzed? And how can the landscape perspective contribute to our understanding of land systems? The thesis includes three case studies in two different world regions: 1) characteristics of land use within a peri-urban gradient in Dar es Salaam, Tanzania, 2) characteristics of agricultural landscapes in Brandenburg, Germany, and 3) ecosystem service relationships at different spatial units and scales. In both regions, landscapes are investigated with hexagons as spatial units for the analysis of spatial patterns and relationships among different indicators (i.e., ESS) and conceptualize processes on a landscape level. The landscape approach in context with ecosystem services offers important perspectives regarding environmental impacts caused by land use change. Thereby, metrics integrating the ecological, economic, and social dimensions can support obtaining region-specific knowledge on landscape dynamics and transferring this knowledge to decision-makers to design targeted measures towards sustainable land management.
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Transiträume als Orte des Konsums / eine Analyse des Standorttyps unter besonderer Berücksichtigung der BahnhöfeKorn, Juliane 26 July 2006 (has links)
Insbesondere seit den 1990er Jahren ist international eine wachsende Bedeutung der Transiträume Tankstelle, Flughafen und Bahnhof als Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorte zu beobachten. Vielfältige Gründe sowohl auf standortendogener als auch auf standortexogener Seite sind dafür verantwortlich. Nach einer vergleichenden Analyse der drei Transiträume auf allgemeiner Ebene wendet sich die Betrachtung der praktischen Umsetzung der Einzelhandelsansiedlung an den Standorten zu. Für die Flughäfen und Tankstellen geschieht dies mittels einer Literaturauswertung. Der Einzelhandelsstandort Bahnhof wird dagegen im Rahmen einer eigenen empirischen Studie im Großraum Berlin einer speziellen Prüfung unterzogen. Den Ausgangspunkt stellt ein deduktives Modell zum Versorgungsstandort Bahnhof dar, das die wichtigsten Einflussgrößen nennt und zueinander in Beziehung setzt. Ziel des Modells ist es, die Entwicklung eines Bahnhofs zu einem erfolgreichen Versorgungsstandort zu erleichtern. Außerdem hilft es, die Effekte der Bahnhofskommerzialisierung auf Standortcharakter und städtischen Raum abzuschätzen. Der Modellentwurf wird mit Hilfe einer Bestandsaufnahme auf Bahnhofs- und Angebotsseite und einer Besucherbefragung überprüft und inhaltlich konkretisiert, so dass schließlich ein verifiziertes Modell zum Versorgungsstandort Bahnhof vorliegt, das mit empirischen Daten und Planungshilfen untermauert ist und zur Anwendung bereitsteht. / Since the 1990s there has been a growing significance of transit areas like gas stations, airports and railway stations as retail locations. This development is caused by various reasons. Having compared the three types of transit areas in general the thesis illustrates how the setting-up of retail in transit areas is put into practice. The shopping areas of airports and gas stations are presented on the basis of a literature review. The retail in railway stations is analysed by own research. Starting point of the study is a deductive model describing the railway station in its function as retail location. It shows the key elements of the retail system and their relations to each other. The model aims at facilitating the development of profitable shopping areas within railway stations and it helps assess the effects of the commercial using on the location''s character and its surroundings. To check and fill up the model with empirical data own surveys (inventory, interviews) have been carried out in the metropolitan area of Berlin. Eventually a verified model describing the railway station in its function as retail location exists. It is supported by empirical data and planning aids and ready for application.
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Understanding grassland dynamics in the steppe zone of Kazakhstan – a remote sensing analysisDara, Andrey 22 January 2020 (has links)
Die Steppen Kasachstans haben seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Insbesondere die Veränderung der Landnutzung, welche traditionell von der Acker- und Weidenutzung geprägt ist, sowie die daraus resultierenden Effekte auf das Feuerregime sind aktuell noch nicht ausreichend verstanden. Das Hauptziel dieser Dissertation besteht daher in der Kartierung und Analyse der Veränderungen im Mensch-Umweltsystem des nördlichen Kasachstans seit den 1980er Jahren. Ein auf jährlichen Landsat-Zeitreihen basierender Ansatz wurde entwickelt, um den Zeitpunkt der Aufgabe und Rekultivierung von landwirtschaftlichen Flächen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung zu dokumentieren. Dieser Datensatz ermöglichte z.B. die Schätzung des Anteils organischer Kohlenstoffbindungen im Boden auf Basis der Nutzungsgeschichte der letzten Jahrzehnte. Eine Kartierung der Änderungen im Feuerregime zeigte eine siebenfache Zunahme an verbrannter Fläche und eine Verachtfachung von Bränden innerhalb des Untersuchungszeitraumes. Sowohl landwirtschaftliche Feuer als auch die Landaufgabe waren mit einem erhöhten Brandrisiko assoziiert. Darüber hinaus wurde mithilfe von Spektralindizes und einem Random Forest Modell quantifiziert, wie sich der Beweidungsdruck nach dem Zerfall der Sowjetunion verändert hat. Die Analyse ergab einen Rückgang des Beweidungsdrucks in der kasachischen Steppe nach 1992, meist in der Nähe von aufgegebenen Nutzviehhaltestationen. In dieser Dissertation konnte gezeigt werden, wie Landsat-Zeitreihen genutzt werden können, um den Einfluss von Landnutzungsänderungen auf die Ökologie von Steppen besser zu verstehen. Die entwickelten Datensätze ermöglichen es, die Prozesse, die zur Landaufgabe und den damit zusammenhängenden Auswirkungen auf die kasachische Steppe führten, zu entwirren und können zur Entscheidungsfindung in der Landnutzungs- und Naturschutzplanung verwendet werden. / The steppes of Kazakhstan are one of the world regions that experienced massive changes in land-use intensity and widespread land-use change after the breakdown of the Soviet Union. Cropping and grazing regime changes across the steppes of Kazakhstan are understudied, and related spatio-temporal changes, e.g. in fire regimes, are still poorly understood. The main research goal of this thesis was to develop a methodology to map related change at appropriate scales and to provide novel datasets to enhance our understanding of how the coupled human-environment in Northern Kazakhstan has changed since the 1980s. An approach was developed to identify the timing of post-Soviet cropland abandonment and recultivation in northern Kazakhstan. Knowing the timing of abandonment allowed for deeper insights into what drives these dynamics: for example, recultivation after 2007 happened mainly on land that had been abandoned latest. Knowing the timing of abandonment allowed for substantially more precise estimates of soil organic carbon sequestration. Mapping changes in fire regimes highlighted a sevenfold increase in burnt area and an eightfold increase in number of fires after the breakdown of the Soviet Union. Agricultural burning and abandonment were associated with increased fire risk. Grazing probabilities, derived from Landsat using a random forest, were found to provide the best metrics to capture grazing pressure. The analysis revealed a general decline in grazing pressure in the Kazakh steppe after 1992, especially near abandoned livestock stations. Collectively, the dissertation highlights how dense records of Landsat images can be utilized to better understand land use changes and the ecology of steppes across large areas. The datasets developed within this thesis allow to disentangle the processes leading to and the impacts of agricultural abandonment in the temperate Kazakh steppes, and may be used to support decision-making in land-use and conservation planning.
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Pathways of adaptive capacity for climate impact researchAndrijevic, Marina 07 September 2021 (has links)
Bei den Schätzungen der künftigen Auswirkungen bleiben die globalen Ungleichheiten der sozioökonomischen Bedingungen meist unberücksichtigt, die für die tatsächliche Fähigkeit der Systeme, viele der Anpassungsmaßnahmen umzusetzen, entscheidend sein werden. Um das zu erwartende Ausmaß der Anpassung auf der Grundlage wirtschaftlicher, finanzieller, menschlicher, technologischer und anderer Kapazitäten besser bestimmen zu können, sollten Projektionen der Klimaauswirkungen und der daraus resultierenden Verluste und Schäden die Koevolution zwischen Klimagefahren und sozioökonomischer Entwicklung berücksichtigen. In dieser Arbeit werden verschiedene Bereiche der Klimawissenschaft miteinander verknüpft, um ein Instrumentarium zur besseren Darstellung der Anpassung in quantitativen Modellierungsinstrumenten anzubieten. Der Ansatz bettet die sozioökonomischen Barrieren in den Szenariorahmen der Shared Socioeconomic Pathways (SSPs) ein, um quantitative Pfade der Anpassungsfähigkeit zu erstellen. Die Integration der Anpassungsfähigkeit in den Szenarioraum ermöglicht eine differenziertere Operationalisierung der Anpassung in der quantitativen Modellierung. Im ersten Teil der Arbeit werden zwei Erweiterungen des Szenariorahmens vorgestellt, die sich auf Indikatoren für die Regierungsführung und die Gleichstellung der Geschlechter als zwei der wichtigsten Hindernisse für die Anpassung konzentrieren. Im zweiten Teil werden zwei Anwendungen der Anpassungsfähigkeit für die Sektoren Gesundheit und Landwirtschaft vorgestellt, die den Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Bedingungen und der unterschiedlichen Anfälligkeit für mögliche Klimastressoren aufzeigen. Das hier vorgestellte Toolkit eignet sich in erster Linie für den Einsatz in quantitativen Bewertungen von Auswirkungen und alternativen politischen Optionen, um anpassungsrelevante Informationen einzubeziehen, damit der Klimawandel unter verschiedenen sozioökonomischen Szenarien robuster dargestellt werden kann. / Adaptation to climate change can substantially reduce the negative impacts of climate change, but quantitative estimates of future impacts tend to disregard global inequalities in socio-economic conditions, which will be decisive for the systems’ actual ability to deploy many of the adaptation measures. To better ascertain the degree of adaptation that can be expected based on economic, financial, human, technological and other capacities, projections of climate impacts and the ensuing loss and damage should account for the co-evolution between climate hazards and socio-economic development. To this end, this thesis connects several areas of climate change science to offer a toolkit for improving the representation of adaptation in quantitative modeling tools. The approach shown here embeds the socio-economic barriers to into the scenario framework of Shared Socioeconomic Pathways (SSPs) to establish quantitative pathways of adaptive capacity. Integrating adaptive capacity in the scenario space opens opportunities for a more nuanced operationalization of adaptation in quantitative modeling. In the first half of the thesis, two extensions of the scenario framework are presented, focusing on indicators of governance and gender equality as two of the key barriers to adaptation that have not yet been part of the set of indicators in the SSPs. The second half of the thesis showcases two sectoral applications of adaptive capacity for the health and agriculture sectors, demonstrating the relationship between socioeconomic conditions and differential vulnerability to possible climate stressors. The toolkit presented in this thesis is primarily suited for use in quantitative assessments of impacts and alternative policy options to incorporate adaptation-relevant information, with the ultimate goal of a more robust representation of climate change under different socio-economic development scenarios.
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Das Ökotourismusprogramm der Organización de Pueblos Indígenas de Pastaza (OPIP) im Amazonastiefland Ecuadors / Ansätze selbstbestimmter Entwicklung einer indigenen BasisorganisationSchmall, Susanne 23 April 1999 (has links)
Die Organización de Pueblos Indígenas de Pastaza (OPIP) wurde 1979 zur Verteidigung der Landrechte der indigenen Völker der Quichuas, Shiwiars und Záparos der Provinz Pastaza im Amazonastiefland von Ecuador gegründet. Anhand der Einzelfallstudie über die OPIP und des Ökotourismusprogramms der OPIP (ÖTP) wird untersucht, ob es einer indigenen Basisorganisation gelingt, selbstbestimmte Entwicklung bei Wahrung der natürlichen Ressourcen in ihrem Territorium durchzusetzen. Aufbau und Entwicklung des ÖTP in zwei Comunidades und zwei Asociaciones wurden durch seine Anbindung an die OPIP behindert, da sich politische und sachliche Kriterien bei der Planung sowie politische und programmspezifische Aufgaben der Beteiligten vermischten. Da das ÖTP sich noch um regelmäßige Einkommen und wirtschaftliche Rentabilität bemüht, sind Maßnahmen zum Ressourcenschutz sowie die dafür notwendige partizipative Planung mit den Comunidades und Asociaciones vernachlässigt worden. Die vorliegende Arbeit kommt zu dem Schluß, daß einkommenschaffende Projekte nicht erfolgreich von indigenen Basisorganisationen als Träger durchgeführt werden können und sie von ihren eigentlichen politischen und entwicklungsstrategischen Aufgaben ablenken. Es gelingt den Organisationen auf diese Weise weder, sich selbst zu finanzieren, noch den Schutz der natürlichen Ressourcen in ihrem Territorium durchzusetzen. Anstatt als Träger von Projekten aufzutreten, sollten sie direkte Kooperationen zwischen Comunidades und Entwicklungsorganisationen vermitteln und deren Erfahrungen zur Formulierung von ökonomischen und ökologischen Leitlinien nutzen. Entwicklungsorganisationen sollten die indigenen Basis-organisationen dementsprechend mit Institutionenförderung, Organisations- und politischer Beratung unterstützen. / The Organisation of Indigenous People of Pastaza (OPIP) was founded in 1979 to defend the land rights of the indigenous people Quichua, Shiwiar and Záparo in the province of Pastaza in Ecuador?s Amazonian rainforest. The present case study of the OPIP and its Ecotourism Program answers the question, whether an indigenous grass-roots organisation has the capability to implement self-determined development by conserving the natural resources in its territory. The organisational and institutional reliance of the Program on the OPIP hindered the development process of the Program in four communities. The OPIP interfered with political criteria in the Program and gave some project staff additional political tasks to their program-related functions. With the quest for economic resource management and the essential participatory project planning with the communities has been neglected. The author concludes, that income generating projects can not be succesfully implemented by indigenous organisations as the implementation bodies, and that they divert those organisations from their genuine political and strategic development tasks. The organisations neither achieve auto-financing, nor the conservation of natural resources in their territories. Instead of implementing such projects, indigenous organisations should facilitate the direct cooperation between communities and development organisations, and should use their experiences to formulate economic and ecological strategic goals and steps to achieve them. Development organisiations should support indigenous organisations through institutional strengthening as well as organisational and political assistance.
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Seeing Like a Tourist City / Governance-Techniken der (Ent-)Problematisierung stadttouristischer Konflikte – das Fallbeispiel BerlinSommer, Christoph 31 March 2021 (has links)
Die Dissertation zeigt am Fallbeispiel Berlin, wie stadttouristische Konflikte politisch-administrativ (ent-)problematisiert werden. Die Forschung zur Governance konflikthafter touristischer Phänomene (z. B. Gewerbe-Monostrukturierung) betreibt bislang v. a. good governance-Kritik, oder sie thematisiert die Konflikt-Governance zeitdiagnostisch als Ausdruck unternehmerischer/postpolitischer Stadtpolitiken. Demgegenüber greift die Dissertation das konzeptuell etablierte Postulat auf, bereits die Deutung zu bearbeitender Probleme als zentralen Aspekt von Governance zu verstehen. In der empirisch-analytischen Anwendung wird der Governance-Begriff als „Sehhilfe“ zur differenzierten Beschreibung von problembezogenen Governance-Arrangements herangezogen. Mittels einer Dokumentenanalyse und einer Ethnografie der Tourismusmanagement-Praxis werden sechs einschlägige Techniken der (Ent-)Problematisierung tourismusbedingter Konflikte herausgearbeitet: 1. die geschichtliche Naturalisierung von Interessenskonflikten, 2. die moralische Begrenzung von Debattierbarkeit, 3. die statistische Definition von Problemwahrnehmung, 4. die konzeptuelle Regulierung von Rechenschaftspflichten, 5. die partizipatorische Thematisierung von Problemen und 6. die begriffliche Konsensualisierung von Lösungen. Das Zusammenwirken dieser Governance-Techniken wird in Anlehnung an Mariana Valverde als ein Seeing Like a Tourist City betitelt: Probleme eines konflikthaften Tourismus sind nicht gegeben, sie werden politisch-administrativ mit diversen (teils widersprüchlichen) komplexitätsreduzierenden Mitteln geformt (u. a. moralisch, statistisch, geschichtlich), kontextspezifisch artikuliert (u. a. öffentlich-medial, in Partizipationsforen), verfahrensförmig negiert und nicht zuletzt in Abhängigkeit verfügbarer Lösungen hervorgebracht. Anwendungsorientiert gewendet macht die Dissertation das Zusammenwirken der o. g. Techniken als aktives Verwalten tourismusbedingter Konflikte (an-)greifbar. / The thesis explores how conflictive urban tourism phenomena (e. g. commercial gentrification) are (de-)problematized by governmental actors in Berlin. Hitherto, research on “overtourism”-governance has been dominated by good governance criticism; alternatively, governance of conflict-prone urban tourism is discussed as manifestation of an entrepreneurial or post-political urban governance. The thesis, however, seizes on the conceptual claim to understand the way in which tourism conflicts are framed, constructed or contested by governmental bodies as key aspect of governance. Employing the notion of governance as analytical lens to comprehensively describe problem-oriented governance settings, six key techniques used to (de-)problematize tourism-induced conflicts haven been identified (building on document analysis and an ethnography of destination management practice): 1. Mobilising history to naturalise conflicts; 2. Limiting the debate about conflict-prone tourism under moral aspects; 3. Defining the perception of problems statistically; 4. Adjusting accountability conceptually; 5. Addressing problems by means of participatory forums; 6. Achieving consensual solutions by notions (e. g. “sustainability”). Referring to Valverde the combination of the governance techniques is dubbed as Seeing Like a Tourist City: problems of conflictive tourism do not exist a priori, but are constructed in an active political-administrative way. Problems of conflictive tourism are framed by (in part contractionary) ways of knowing (morally, statistically, by legends); conflicts are represented in highly context-specific manners, they are denied by administrative proceedings and intimately linked to the availability of solutions. The combination of the above-mentioned governance techniques represents an “active administration” of tourism conflicts; the „busy“ but noncommittal governance remains in well-established patterns of (discursively) reconciling problems and solutions.
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Wohnungseigentümer in der Quartiersentwicklung Berlins / Eine resilienzanalytische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung kommunaler Wohnungsunternehmen und privater FinanzinvestorenKitzmann, Robert 18 December 2017 (has links)
An der Schnittstelle von Quartiers- und Wohnungsmarktforschung wurde im Rahmen dieser Arbeit der Beitrag von Wohnungseigentümern zu einer resilienten Quartiersentwicklung in Berlin untersucht. Die Verknüpfung des Quartiers als Untersuchungsraum mit dem Konzept der Resilienz stellt aus raumwissenschaftlicher Perspektive eine weitgehende Neuerung im akademischen Diskurs dar. Aufgrund der massiven Transformation des deutschen Mietwohnungsmarktes hinsichtlich dessen Eigentümerstruktur seit Ende der 1990er, standen die beiden zentralen Akteure dieses Prozesses - kommunale Wohnungsunternehmen sowie private Finanzinvestoren - im Fokus der Analyse. Der Beitrag der Wohnungseigentümer zu resilienter Quartiersentwicklung wurde sowohl in Hinblick auf deren Bestandsbewirtschaftung als auch hinsichtlich des Engagements in einem weiteren Quartierskontext untersucht und bewertet.
Die Ergebnisse der Untersuchung belegen, dass Wohnungseigentümern insgesamt eine sehr bedeutende Rolle für die Resilienz von Quartieren zukommt, da sie diese auf vielfältige Weise beeinflussen - sowohl über ihre Bestandsbewirtschaftung als auch darüber hinaus. Das Engagement im weiteren Quartiersumfeld sowie der daraus resultierende Beitrag zur Quartiersresilienz sind dabei sehr divers, wobei Engagement von den Wohnungseigentümern in verschiedenen Quartieren sehr selektiv erbracht wird. Während in (Groß)Wohnsiedlungen das Engagement recht aktiv war, konnten in Altbauquartieren kaum Aktivitäten der Eigentümer identifiziert werden. Dabei war die Erbringung des Quartiersengagements sowie der Beitrag zur Resilienz von einer Reihe verschiedener Faktoren abhängig (quartiers- und unternehmensspezifische sowie institutionelle).
Der Beitrag zur Resilienz von Quartieren konnte für die kommunalen Wohnungsunternehmen im Vergleich zu den privaten Finanzinvestoren insgesamt als positiver charakterisiert werden, wobei eine Pauschalisierung nicht erfolgen kann. So konnte zum einen auch für private Investoren vereinzelt ein durchaus positiver Beitrag zur Quartiersresilienz herausgearbeitet werden, zum anderen wurde auch in einer Reihe von Quartieren ein Ausbleiben des Engagements der kommunalen Wohnungsunternehmen beobachtet. / At the interface of neighborhood and housing market research, the presented study examines the contribution of housing owners to a resilient neighborhood development in Berlin. The link between the neighborhood as an area of research and the concept of resilience is a scientific advancement from a spatial science perspective. Due to the massive transformation of the German rental housing market in terms of its ownership structure since the end of the 1990s, the two central actors of this process, municipal housing companies as well as private financial investors, have been in the center of the analysis. The housing owners’ contribution to resilient neighborhood development was analyzed and assessed both with regard to their stock management and particularly their commitment in the neighborhood.
The results of the study reveal that housing owners are of major importance for neighborhood resilience as they influence it in various ways, by their stock management and beyond. The commitment in a broader neighborhood setting as well as the resulting contribution to neighborhood resilience are very diverse. However, housing owners render their activities in various neighborhoods very selectively. While in (large) housing estates the commitment was fairly active, hardly any activities could be identified in old building stock neighborhoods. The performance of neighborhood commitment and the contribution to resilience was dependent on a number of factors (neighborhood and company-specific as well as institutional).
The contribution to neighborhood resilience can be characterized as more positively for the municipal housing companies compared to the private investors. A generalization, however, should not be deduced since a positive contribution to neighborhood resilience could be identified for private investors occasionally. Furthermore, an absence of commitment could also be observed for the municipal housing companies in several neighborhoods.
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Leveraging big satellite image and animal tracking data for characterizing large mammal habitatsOeser, Julian 07 September 2022 (has links)
Die zunehmende Verfügbarkeit von Satellitenfernerkundungs- und Wildtier-Telemetriedaten eröffnet neue Möglichkeiten für eine verbesserte Überwachung von Wildtierhabitaten durch Habitatmodelle, doch fehlt es häufig an geeigneten Ansätzen, um dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit bestand in der Konzipierung und Weiterentwicklung von Ansätzen zur Nutzung des Potenzials großer Satellitenbild- und Telemetriedatensätze in Habitatmodellen. Am Beispiel von drei großen Säugetierarten in Europa (Eurasischer Luchs, Rothirsch und Reh) wurden Ansätze entwickelt, um (1) Habitatmodelle mit dem umfangreichsten global und frei verfügbaren Satellitenbildarchiv der Landsat-Satelliten zu verknüpfen und (2) Wildtier-Telemetriedaten über Wildtierpopulationen hinweg in großflächigen Analysen der Habitateignung und -nutzung zu integrieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit belegen das enorme Potenzial von Landsat-basierten Variablen als Prädiktoren in Habitatmodellen, die es ermöglichen von statischen Habitatbeschreibungen zu einem kontinuierlichen Monitoring von Habitatdynamiken über Raum und Zeit überzugehen. Die Ergebnisse meiner Forschung zeigen darüber hinaus, wie wichtig es ist, die Kontextabhängigkeit der Lebensraumnutzung von Wildtieren in Habitatmodellen zu berücksichtigen, insbesondere auch bei der Integration von Telemetriedatensätzen über Wildtierpopulationen hinweg. Die Ergebnisse dieser Dissertation liefern neue ökologische Erkenntnisse, welche zum Management und Schutz großer Säugetiere beitragen können. Darüber hinaus zeigt meine Forschung, dass eine bessere Integration von Satellitenbild- und Telemetriedaten eine neue Generation von Habitatmodellen möglich macht, welche genauere Analysen und ein besseres Verständnis von Lebensraumdynamiken erlaubt und so Bemühungen zum Schutz von Wildtieren unterstützen kann. / The growing availability of satellite remote sensing and animal tracking data opens new opportunities for an improved monitoring of wildlife habitats based on habitat models, yet suitable approaches for making full use of this potential are commonly lacking. The overarching goal of this thesis was to develop and advance approaches for harnessing the potential of big satellite image and animal tracking data in habitat models. Specifically, using three large mammal species in Europe as an example (Eurasian lynx, red deer, and roe deer), I developed approaches for (1) linking habitat models to the largest global and freely available satellite image record, the Landsat image archive, and (2) for integrating animal tracking datasets across wildlife populations in large-area assessments of habitat suitability and use. The results of this thesis demonstrate the enormous potential of Landsat-based variables as predictors in habitat models, allowing to move from static habitat descriptions to a continuous monitoring of habitat dynamics across space and time. In addition, my research underscores the importance of considering context-dependence in species’ habitat use in habitat models, particularly also when integrating tracking datasets across wildlife populations. The findings of this thesis provide novel ecological insights that help to inform the management and conservation of large mammals and more broadly, demonstrate that a better integration of satellite image and animal tracking data will allow for a new generation of habitat models improving our ability to monitor and understand habitat dynamics, thus supporting efforts to restore and protect wildlife across the globe.
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Linking agents, patterns and outcomes of forest disturbances to understand pathways of degradation in the Argentine Dry ChacoDe Marzo, Teresa Rita 17 November 2023 (has links)
Tropische Trockenwälder sind von großer Bedeutung für das Klima, die biologische Vielfalt und den Lebensunterhalt von Millionen von Menschen. Die Walddegradation bedroht die tropischen Trockenwälder, aber es fehlt an Wissen über ihre Muster, ihr Ausmaß und ihre Ursachen. Ziel dieser Arbeit war es, das derzeitige Verständnis der Walddegradation im argentinischen Dry Chaco mit Hilfe der Fernerkundung zu verbessern. Mithilfe des Landsat-Archivs habe ich die Störungsgeschichte des verbleibenden Waldes charakterisiert, die räumlichen und zeitlichen Muster der Störungsfaktoren bewertet und die langfristigen Auswirkungen der verschiedenen Faktoren auf die Waldstruktur untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass über 30 Jahre hinweg große Gebiete des argentinischen Dry Chaco (etwa 8 %) von Störungen betroffen waren. Meine Ergebnisse zeigen einen anthropogenen Zusammenhang mit den meisten Störungsarten, deuten aber auch auf einen komplexen indirekten Einfluss von Niederschlagsmustern hin, wobei Waldstörungen in Dürrejahren besonders verbreitet sind. Die Analyse der zeitlichen Muster der verschiedenen Einwirkungen zeigt Trends in der Landnutzung im Laufe der Zeit, wobei neue Landnutzungsformen wie silvopastorale Systeme entstehen und alte Praktiken wie die Abholzung jedes Jahr einen relativ stabilen Anteil der Flächen betreffen. Die Ergebnisse zu den langfristigen Auswirkungen von Störungen zeigen, dass sich die Waldstruktur bei den am weitesten verbreiteten Störungen über drei Jahrzehnte kaum oder gar nicht erholt, was auf eine großflächige Walddegradation schließen lässt. Diese Arbeit zeigt das Potenzial von Satellitenzeitreihen für eine robuste Charakterisierung der Walddynamik im Zusammenhang mit der Degradation auch in tropischen Trockenwäldern. Die aus dieser Arbeit resultierenden Karten, Ansätze und Erkenntnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Walddegradation im Dry Chaco bei und können zu einem wirksameren Schutz der tropischen Trockenwälder beitragen. / Tropical dry forests are of great importance for climate regulation, harbour biodiversity and sustain the livelihood of millions of people. Deforestation and degradation threaten tropical dry forests but whereas our understanding of tropical deforestation has increased tremendously over the last decades, knowledge of the patterns, extent and drivers of forest degradation is lacking. This thesis aimed to advance the current understanding of forest degradation in the Dry Chaco by means of remote sensing. Using the Landsat archive, I characterized the disturbance history of the remaining Argentine Dry Chaco forest, assessed spatial and temporal patterns of disturbance agents, and investigated the long-term effect of different agents on forest structure. Results show that over 30 years large areas of the Argentine Dry Chaco (about 8%) were affected by disturbances. My findings reveal an anthropogenic link to most types of disturbances, while also suggesting complex indirect influence of precipitation patterns, with forest disturbances being particularly widespread during drought years. The analyses of temporal patterns of different agents reveals trends in land-use practices over time, with new land uses emerging, such as silvopastoral systems, and old practices such as logging, affecting a fairly stable share of areas every year. Findings on the long-term impact of disturbances indicate that for the most widespread disturbances, forest structure shows little or no recovery over three decades, which suggests forest degradation affecting large areas. This thesis demonstrates the potential of satellite time series for robust characterization of forest dynamics related to degradation also in tropical dry forests, despite the complex conditions these systems represent. The maps, approaches and knowledge resulting from this thesis contribute to a better understanding of forest degradation in the Dry Chaco and can inform more effective conservation of tropical dry forests.
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