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"Höre knarren schon die Tür" – Technische, typologische und kulturhistorische Untersuchungen zu griechischen Türen / “I can hear the door creaking” – technical, typological and cultural-historical studies on Greek doorsLinsner, Thorsten January 2023 (has links) (PDF)
Das Ziel der Arbeit ist die Erfassung und Analyse sakraler sowie profaner Gebäudetüren des griechischen Mutterlandes von der archaischen bis in die hellenistische Zeit. Im Vordergrund stehen hierbei vor allem Bau- und Gestaltungsfragen der zwar nicht mehr erhaltenen Türflügel, hinsichtlich derer sich jedoch anhand in situ befindlicher Schwellen sowie gefundener Beschläge Rückschlüsse ziehen lassen. Können somit unter anderem Aussagen bezüglich Ausmaß, Flügelanzahl sowie Befestigungstechnik der Türverschlüsse getroffen werden, sind Material- und Gestaltungsfragen oftmals nur mit Hilfe der erhaltenen Darstellungen auf Bildträgern sowie Schriftquellen zu beantworten. Da das Gros der auf Bildträgern in Erscheinung tretenden Türen des untersuchten zeitlichen Rahmens hauptsächlich auf der bemalten Keramik zu finden ist, wird unter dem Aspekt der Darstellungsweisen und bildlichen Semantik auf diese Abbildungen ein weiteres Hauptaugenmerk gelegt. / The aim of the work is to record and analyze sacred and profane building doors in the Greek motherland from the Archaic to the Hellenistic period. The focus here is primarily on construction and design questions regarding the door wings, which are no longer preserved, but conclusions can be drawn about them based on thresholds in situ and fittings found. If statements can be made regarding, among other things, the size, number of leaves and fastening technology of the door locks, questions about materials and design can often only be answered with the help of the surviving representations on image carriers and written sources. Since the majority of the doors appearing on image carriers in the period examined can be found primarily on painted ceramics, further focus is placed on these images from the aspect of representation and pictorial semantics.
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Inneraristokratische asymmetrische Nahbeziehungen im antiken GriechenlandSicklinger, Frank 24 March 2022 (has links)
Asymmetrische Beziehungen im antiken Griechenland werden in der Literatur mit „Klientel“ oder „Patronage“ beschrieben. Dabei wird eine schichtübergreifende Asymmetrie vorausgesetzt, und diese Beziehungen werden vor allem als (instrumentelle) Austauschverhältnisse verstanden. Die Studie argumentiert, dass schichtübergreifende Bindungen auszuschließen sind, und untersucht stattdessen inneraristokratische asymmetrische Beziehungen im Hinblick auf performative, symbolische und instrumentelle Gehalte im Kontext einer stratifizierten Gesellschaftsordnung.
In performativer Hinsicht orientiert sich die Zulassung zur Oberschichteninteraktion an der gesellschaftlichen Differenzierung und reproduziert diese damit. Wer aus ökonomischen Gründen seinen Status verliert, wird aus den Verkehrskreisen der Oberschicht ausgeschlossen, umgekehrt finden Aufsteiger leicht Aufnahme in die Aristokratie. Dem entspricht in symbolischer Hinsicht, dass Nahbeziehungen wesentlich zur Statusmanifestation der Aristokraten beitragen und aus diesem Grunde angestrebt werden. Aufrichtigkeit, Offenheit und wechselseitige Unterstützung werden zwar erwartet, diese Erwartungen werden aber häufig enttäuscht. In instrumenteller Hinsicht wird die Unterstützung durch asymmetrische Beziehungen als wichtiger, aber nicht zwingend entscheidender Einflussfaktor gesehen. In archaischer Zeit konnten die Beziehungspartner die Tyrannisaspiranten im Kampf mit den Konkurrenten unterstützen und durch Agitation Einfluss auf den Demos nehmen. In der Klassik verlegte sich die agitatorische Unterstützung in Friedensphasen in die rechtlichen und politischen Institutionen, während im Kontext der Stasis auch gewaltsame Aktionen gegen die konkurrierenden Aristokraten zu den typischen Einsatzmöglichkeiten gehörten. Inneraristokratische asymmetrische Nahbeziehungen erscheinen damit als wesentliches Strukturmerkmal der stratifizierten Gesellschaft und der politischen Ordnung. / Asymmetrical relationships in ancient Greece are described in the literature as “clientage” or “patronage”. Thereby, a cross-class asymmetry is assumed, and these relations are understood primarily as (instrumental) exchange relations. This study argues that cross-class ties are to be excluded, and instead examines intra-aristocratic asymmetrical relations in terms of their performative, symbolic, and instrumental contents in the context of a stratified social order. In performative terms, admission to upper-class interaction is oriented toward and thus reproduces social differentiation. Those who lose their status for economic reasons are excluded from the intercourse circles of the upper class; conversely, upwardly mobile people easily find admission to the aristocracy. In symbolic terms, this corresponds to the fact that personal relationships contribute significantly to the aristocrats’ manifestation of status and are sought for this reason. Sincerity, openness, and mutual support are expected, but these expectations are often disappointed. In instrumental terms, support through asymmetrical relationships is seen as an important, but not necessarily decisive, influencing factor. In archaic times, relational partners could support the aspirants to tyranny in their struggle with rivals and influence the demos through agitation. In the classical period, agitational support shifted to legal and political institutions during periods of peace, while in the context of stasis, violent action against competing aristocrats was also among the typical uses. Intra-aristocratic asymmetrical relations thus appear as an essential structural feature of stratified society and the political order.
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Verzeitlichung des UnsäglichenCarlé, Martin 07 February 2019 (has links)
Die Dissertation liefert eine Neuinterpretation des theoretischen
Hauptziels der Harmonischen Elemente des Aristoxenos, sofern in der
späten Herausbildung seines Dynamis-Begriffs unstrittig die zentrale
Konzeption eines Wissens von der Musik liegt.
Im Unterschied zur vorherrschenden Lehrmeinung und den bisherigen,
vornehmlich musikhistorisch und philosophiegeschichtlich
argumentierenden Ansätzen, welche die Innovationen des Aristoxenos auf
die Befolgung der Methodik seines Lehrers Aristoteles und einer
wissenschaftlichen Ferne von den Pythagoreern zurückführen, kommt die
vorliegende, hauptsächlich medientheoretisch vorgehende Untersuchung zu
dem gegenteiligen Ergebnis, dass (i) die Dynamis des Aristoxenos der
Metaphysik des Aristoteles eklatant widerspricht und (ii) allein aus
einer weiter gefassten Ontohistorie der griechischen Mousa-Kultur und
deren philosophischen Verarbeitung durch den späten, pythagoreisierenden
Platon in ihrer musiktheoretischen Relevanz hinreichend erkannt und in
ihrer epistemologischen Signifikanz ausreichend gewürdigt werden kann.
Für den Ansatz gilt zum einen, ernst zu nehmen, wie die in ihrer
Vehemenz und Absolutheit bislang unverstandene Kritik an der
Musiknotation aus der erstmaligen Einbeziehung der Melodie in die
Wissenschaft von der Harmonie resultiert und entsprechend die radikalen
Konsequenzen zu verfolgen, wie durch diese Verzeitlichung die Theorie
der Musik insgesamt zu einer logisch-technischen Betrachtung eines
harmonischen Prozesses wird, der unweigerlich mit virtuellen Entitäten
operieren muss.
Zum anderen sieht sich die Arbeit gezwungen, weit auszuholen, um
kulturtechnisch auf die epistemogenen Momente der Erfindung des
Alphabets und der Entdeckung des Inkommensurablen einzugehen, sowie
philologisch das Pythagoreerbild des Aristoteles zu korrigieren.
Beides zusammen führt ferner auf die Notwendigkeit, einen ‚zeiteigenen
Sinn der Geschichte‘ zu postulieren und methodisch eine ‚doppelt
negative Medienarchäologie‘ zu entwickeln. / This dissertation provides a reinterpretation of the major goal of
Aristoxenus’ Harmonic Elements, inasmuch as it is beyond dispute that
his late notion of dynamis constitutes the pivotal conception for a
scientific understanding of music.
Up to now the prevailing doctrine and a primarily music-historical
arguing underpinned by a common approach to the history of philosophy
holds that the innovations of Aristoxenus were to be explained by
reference to the methodology obtained from his teacher Aristotle and the
scientific distance taken from the Pythagoreans. By contrast, the
present, mainly media-theoretical investigation arrives at the converse
conclusion that (i) Aristoxenus’ notion strikingly contradicts the
metaphysics of Aristotle and that (ii) it is alone by attaining a deeper
onto-historical insight into the Greek Mousa-Culture and its
philosophical incorporation by the late Pythagorising Plato that the
music-theoretical relevance of the dynamis of Aristoxenus becomes
sufficiently identifiable and that its epistemological significance can
adequately be assessed.
On the one hand, regarding the approach, one has to seriously account
for the fierceness and absoluteness of the hitherto not understood
critique of musical notation resulting from the first-time inclusion of
melody into harmonic science. Accordingly, the radical consequences are
to be traced, namely how by this temporalisation the theory of music as
a whole is turned into a logico-technical consideration of a harmonic
process that inevitably has to operate with virtual entities.
On the other hand, the study is forced to go far afield in order to
elucidate the epistomogenic momentum accompanying the invention of the
alphabet and the discovery of incommensurability, as well as to correct
the image of the Pythagoreans drawn by Aristotle.
Taken together, this led to the need of postulating a ‘time’s own sense
of history’ and to methodologically develop a ‘double negative media
archaeology’.
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