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Educação inclusiva : um estudo a partir de uma proposta inclusiva alemãMaciel, Rosânsela Von Mühlen January 2007 (has links)
Diese Forschung hat das Ziel die Praxis der Inklusion im Alltag des Unterrichts und der Schule zu erkennen, begründet mit den deutschen pädagogischen Prinzipien der Inklusion, und die Unterrichtspraxis der Lehrer, die mit Schülern besonderen Lernbedüfnisse im Unterricht eines regelmässigen Lernprozesses umgehen, zu analysieren. Der theoretische Bezugspunkt beruht auf den “Pädagogischen Prinzipien der Inklusion” von Hans Wocken (2003), Andréas Hinz und Inês Boban (2005), die einen geschichtlichen Rückblick auf die Bewegung der schulischen Integration und Einschluss und einige individuelle Experimente in der Schulpraxis in Europa gestalten, und auch eine Analyse der Praxis der Inklusion im schulischen Alltag und im Unterricht, ausgegangen von dem individuellen Lehr- Lernprozess und im Bi- Dozenten-System. Die empirische Untersuchung wendet sich an neun Lehrer der fünften bis zur achten Klasse einer regelmässigen Schule. Durch Interwiews, pädagogische Sitzungen und Erfahrungsaustausch versucht sie eine Inhaltsanalyse zu gestalten in einer Perspektive drei gestellte Ziele: (1) Schüler mit besonderen Lernbedürfnissen: man erfährt wie umfangreich dieser Ausdruck ist; (2) Das Entgegenkommen der Schüler im Unterricht: man untersucht die konkrete Auswirkung in der Didaktik, in der Evaluation, im Bi-Dozenten- System und in der Reduzierung der Schülerzahl im Klassenraum. Davon ausgehend, adaptiert man den Lehrplan, gestaltet den Unterricht verschieden und setzt einen zweiten Dozenten als Hilfskraft ein; (3) Die Überlegung über die tägliche Alltagspraxis: die Arbeitsverhältnisse, Vorteile, Schwierigkeiten und Bildungserwartungen, indem man die Erlebnisse und die Gefühle der Lehrer in ihrer Arbeitserwartungen gegenüber der Schüler und der Schule schildert. Unser Vorschlag ist, die Praxis der Inklusion sollte ein Prinzip jeder Schule und nicht nur Initiative einiger Menschen sein; damit man allen Schülern entgegenkommt und nicht nur ein Teil, ist die Gruppenarbeit sehr wichtig; die räumliche und die materielle Anpassung und Ausstattung der Schule, sowie einen geeigneten Lehrplan sind nötig, damit die Entwicklung aller Schüler in den verschiedenen Bereichen der Kenntnis geboten und ermöglicht wird. / A pesquisa tem como objetivos reconhecer práticas inclusivas no dia-a-dia da sala de aula e da escola, baseadas nos princípios pedagógicos inclusivos alemães, e analisar as práticas educativas dos professores que atuam junto a alunos com necessidades educacionais especiais na sala de aula do ensino regular. O referencial teórico assenta-se nos princípios pedagógicos inclusivos dos educadores alemães Hans Wocken (2003), Andréas Hinz e Inês Boban (2005), incluindo uma retrospectiva histórica do movimento de integração/inclusão escolar e algumas práticas individualizadas de ensino no cenário europeu, além de uma análise de práticas inclusivas no cotidiano da sala de aula e da escola a partir da individualização do ensino e do sistema de bidocência. A investigação empírica volta-se para o trabalho desenvolvido por nove professores do Ensino Fundamental, nas séries de 5ª a 8ª, de uma escola regular. Através de entrevistas, reuniões de estudo, observações de aula, entrevistas semi-estruturadas e testemunhos, procura fazer uma análise de conteúdo, na perspectiva de três eixos norteadores: (1) alunos com necessidades educacionais especiais, em que se analisa a dimensão da nomenclatura, ou seja, o que é para o professor um aluno com necessidade educacional especial e qual a importância do diagnóstico no seu trabalho em sala de aula; (2) atendimento aos alunos em sala de aula, em que se examinam as dimensões de individualização dos alvos, da didática, da avaliação, o sistema de bidocência e a redução numérica, evidenciando um currículo com possibilidade de adaptações, práticas diferenciadas em sala de aula e trabalho do professor de apoio; e (3) reflexão sobre a prática cotidiana, relativamente a condições de trabalho, benefícios, dificuldades e expectativas educacionais, em que se buscam retratar as vivências e os sentimentos dos professores no trabalho e suas expectativas em relação aos alunos e à escola. Conclui-se propondo algumas considerações, como, por exemplo, a práxis da inclusão como um princípio de toda escola e não somente de algumas pessoas; a importância do trabalho em equipe, a fim de que se possam atender todos os alunos e não somente uma parcela; a adaptação da escola tanto em recursos físicos e materiais, como em atendimento curricular, oferecendo um conjunto de situações que favoreçam o desenvolvimento de todos os alunos nas diferentes áreas do conhecimento. / This study aims at spotting daily inclusive practices in the school and in the classroom, based on German inclusive pedagogical principles, as well as analyzing educative practices of teachers who work with students with special educational needs in the classroom of regular schools. Concerning its theoretical reference, it is based on the inclusive pedagogical principles of the German educators Hans Wocken (2003), Andréas Hinz and Inês Boban (2005), including a historical review of the school integration/inclusion movement and some individualized teaching practices in the European setting, as well as an analysis of inclusive practices in the classroom and school routines from the perspective of teaching individualization and bi-instruction system. The empiric investigation approached the work developed by nine teachers of Primary School, from 5th to 8th grade in a regular school. Through interviews, study meetings, classroom observation, semi-structured interviews and testimonials, it attempts to analyze content from the perspective of three guiding axes: (1) students with special educational needs, in which it is analyzed the dimension of nomenclature, i.e., what it means for a teacher a student with special educational needs and how important is the diagnosis in his/her classroom work; (2) assistance to students in the classroom, in which it is examined the dimensions of individualization of targets, didactic, assessment, bi-instruction system and numeric reduction, focusing on a syllabus with possibilities for adaptations, differentiated practices in classroom and supporting teacher’s work; and (3) reflections on daily practice, concerning educational working conditions, benefits, difficulties and expectations, in which it was attempted to portrait the experiences and the feelings of teachers in their work and their expectations regarding students and school. As a conclusion, some considerations are proposed, such as the inclusion praxis as a principle of every school, and not only of some people; the importance of team work, in order to assist all students, and not only a part of them; adaptation of the school both in material and physical resources and syllabus assistance, offering a setting that favors the development of all students in the various areas of knowledge.
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Kinder psychisch erkrankter Eltern in der SchuleBrockmann, Eva 30 January 2015 (has links) (PDF)
In Deutschland erleben im Laufe eine Jahres ca. 2 Millionen Schüler, dass ihr Elternteil von einer psychischen Störung betroffen ist. Zu den täglichen, subjektiv wahrgenommenen Belastungen, wie die Tabuisierung der elterlichen Erkrankung, Parentifizierungsprozesse und eine Ent-Normalisierung des familiären Alltages, kommen alltägliche Stressoren insbesondere aus dem Schulkontext hinzu. Die Bewältigung dieser schulischen Stressoren ist für die Kinder psychisch erkrankter Eltern erschwert, da sie vermehrt Defizite in der Aufmerksamkeits- und Informationsverarbeitung sowie kognitive Störungen zeigen und unter einem erhöhten Risiko aufwachsen, selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Eine positive Beziehung zu den Lehrpersonen stellt für die Kinder psychisch erkrankter Eltern einen wichtigen Schutzfaktor dar. Gelingt es den Lehrern, eine positive Beziehung zu den betroffenen Kindern herzustellen, können sie wichtige Vertrauens- und Bezugspersonen darstellen, an die sich die Kinder bei Belastungen und Hilfebedarfen wenden.
Unter der Verknüpfung der Themenfelder „Kinder psychisch kranker Eltern“ und „Schule“ geht die vorliegende Studie den Fragen nach, was Eltern zur Enttabuisierung ihrer psychischen Erkrankung gegenüber den Lehrern ihrer Kinder bewegt, welche Aspekte den offenen Umgang fördern oder hindern und welche Erwartungen mit der Enttabuisierung verknüpft werden. Die Auswirkungen dieses offenen Umgangs auf die Beziehung zwischen Schülern, Eltern und Lehrern sollen ebenso erfasst werden wie die Einbindung weiterer Ansprechpartner und ein Aufgreifen der Thematik im Klassensetting. Neben einer möglichen gedanklichen Beschäftigung der Kinder während des Unterrichts gilt es zu klären, wie Lehrer in dem Umgang mit Kindern und ihren psychisch kranken Eltern unterstützt werden können. Durch leitfadengestützte, nach der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewerteten Interviews mit psychisch erkrankten Eltern, ihren Kindern und den Lehrern der Kinder, die von der elterlichen Erkrankung erfahren haben, sollen Antworten auf diese Fragen gefunden werden. Den Abschluss der Arbeit bilden die Diskussion der Ergebnisse sowie das Fazit mit den Empfehlungen für die Praxis.
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Erwartungen und Einschätzungen von Lehrkräften zur Leistung von Schüler*innenGentrup, Sarah 02 October 2020 (has links)
Die Dissertation untersucht Leistungserwartungen von Lehrkräften. Teilstudie 1 und 2 gehen der Frage nach, welche Merkmale von Schüler*innen Lehrkräfte in ihre Erwartungen an die Leistungen von Lernenden einbeziehen. Teilstudie 3 untersucht, welche Bedeutung inakkurat hohe oder niedrige Leistungserwartungen von Lehrkräften für ihr unterrichtliches Handeln und für die Leistungsentwicklungen der Lernenden haben. Die Analysen basieren auf Daten der Längsschnittstudie „Kompetenzerwerb und Lernvoraussetzungen“, an der im Schuljahr 2013/2014 insgesamt 1065 Schüler*innen aus 64 ersten Grundschulklassen teilgenommen haben. Teilstudie 1 ergab, dass Erwartungen von Lehrkräften an die sprachlichen und mathematischen Leistungen von Erstklässler*innen in Abhängigkeit vom ethnischen Hintergrund, sozialen Hintergrund und Geschlecht der Lernenden variieren. Diese Unterschiede blieben zum Teil auch nach Kontrolle der Ausgangsfähigkeiten und selbsteingeschätzten Motivation der Schüler*innen bestehen und kennzeichnen daher Verzerrungen. Den Ergebnissen von Teilstudie 2 zufolge gehen solche sozialen und geschlechtsbezogenen Verzerrungen zum Teil auf Lehrkrafteinschätzungen der Motivation und des Arbeitsverhaltens zurück. Ethnische Verzerrungen bestanden hingegen unabhängig von diesen Lehrkrafteinschätzungen. Dass inakkurat hohe oder niedrige Leistungserwartungen die Leistungsentwicklung von Lernenden bereits im ersten Grundschuljahr beeinflussen können, zeigten die Ergebnisse der Teilstudie 3. Die zugehörige Videostudie ergab, dass sich inakkurate Leistungserwartungen von Lehrkräften in ihrem Feedbackverhalten niederschlagen. Eine bedeutsame Mediation der Erwartungseffekte durch das Feedback ließ sich aber nicht nachweisen. Die Befunde der Dissertation sind für die pädagogische Praxis sehr relevant. Sie sprechen einerseits für den Vorteil hoher Erwartungen und sensibilisieren andererseits für das Risiko verzerrender Einflüsse von Hintergrundmerkmalen der Schüler*innen. / The dissertation deals with teacher expectations for student achievement. The first two studies investigate student characteristics teachers rely on when forming their achievement expectations. Study 3 investigates the associations of inaccurately high or low teacher expectations with their teaching behavior and students’ subsequent achievement development. The analyses are based on data from the longitudinal research project “competence acquisition and learning preconditions” in which 1065 students from 64 first grade classes participated in the school year 2013/2014. Study 1 revealed that teachers’ expectations for students’ language and mathematics achievement differed depending on students’ ethnic background, social background and gender. These differences partly persisted even after controlling for students’ actual achievement, general cognitive abilities and motivation, and therefore indicate biased expectations. The results of study 2 showed that social bias and gender bias in teacher expectations were partly due to differences in teachers’ perceptions of students’ motivation and learning behavior. Ethnic bias, however, appeared independent of these teacher perceptions. The results of study 3 support the assumption that inaccurately high or low teacher expectations may result in self-fulfilling prophecies and influence students’ achievement development as early as in the first school grade. The video study of study 3 further revealed that inaccurately high or low teacher expectations may result in different teacher feedback for the students. Teacher feedback, however, did not substantially mediate teacher expectancy effects on student achievement. The results of the present dissertation are of great relevance for educational practice. First, they highlight the advantages of high expectations and, second, they sensitize for biasing influences of student background characteristics.
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Christliche, muslimische und konfessionslose Auszubildende im evangelischen Berufsschulreligionsunterricht in Sachsen und NRW – eine Gratwanderung zwischen Beliebigkeit und konfessioneller Engführung?: Christliche, muslimische und konfessionslose Auszubildende im evangelischen Berufsschulreligionsunterricht in Sachsen und NRW – eine Gratwanderung zwischen Beliebigkeit und konfessioneller Engführung?: Dokumentation eines gemeinsamen Forschungsprojekts zum BRU in der PluralitätObermann, Andreas, Biewald, Roland January 2014 (has links)
Im Blick auf die Lerngruppen im Berufsschulreligionsunterricht steht dieser vor einer dreifachen Herausforderung: (1.) die ökumenische Kooperation, (2.) die didaktische Integration von Schüler(inne)n mit einer nichtchristlichen Religionszugehörigkeit sowie (3.) die Teilnahme von Schüler(innen) ohne Konfession und Religionszugehörigkeit. Während es zur ökumenischen Kooperation schon vielversprechende Versuche und zum interreligiösen Lernen im letzten Jahrzehnt viele Publikationen und Unterrichtsprojekte gibt, ist die Frage nach konfessions- bzw. religionslosen Jugendlichen im Religionsunterricht eine bislang vernachlässigte Forschungsaufgabe. Dies ist umso überraschender angesichts der Tatsache, dass die nichtreligiösen Schüler(innen) nach den christlichen Schüler(inne)n die zweitgrößte Gruppe darstellen. Das Institut für Evangelische Theologie der TU Dresden und das bibor der Universität Bonn haben sich dieser dritten Herausforderung gestellt und versucht, durch Gruppendiskussionen erste Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie am BRU beteiligte Gruppen diesen Religionsunterricht in seinem pluralen Kontext empfinden und bewerten. Die besonders im Blick auf konfessionslose Schüler(innen) unterschiedliche Lage in den alten und den neuen Bundesländern ebnete sinnvoll die Kooperation zwischen der TU Dresden und dem bibor in Bonn.
Die vorliegenden Analysen und Dokumentationen des Projektes „Der Berufsschulreligions-unterricht in der Pluralität“ präsentieren nun die Ergebnisse dieses Projektes, dessen zentraler Inhalt Gruppeninterviews zum BRU bei Jugendlichen und ihren Lehrern ist. Von daher sind nicht nur die Analysen von Interesse, sondern vor allem die Möglichkeit für die Leser(innen), sich selbst ein eigenes Bild von der Meinung der Jugendlichen in Ost und West zum BRU zu machen.:I Teil: Der Berufsschulreligionsunterricht in der Pluralität – Einleitung
1 Gesellschaftliche Voraussetzungen des BRUs heute
2 Die Projektskizze und die Datenaufarbeitung
2.1 Beschreibung der Befragung in Sachsen
2.2 Beschreibung der Befragung in NRW
II Teil: Der BRU aus der Sicht der Auszubildenden in Sachsen und NRW
3 BRU in der Pluralität – Sachsen (Biewald)
3.1 Ergebnisse aus dem Lehrerinterview
3.2 Ergebnisse aus den Gruppengesprächen
3.2.1 Schüleräußerungen zu ausgewählten Fragestellungen
3.2.2 Besondere Gewichtung der Schüleräußerungen aus dem „eigentlichen“ BRU (Berufsschule, Berufsfachschule, Fachschule)
3.2.3 Didaktische und religionspädagogische Folgerungen – Ausblick
4 Der BRU ist anders gut – signifikante Ergebnisse der Gruppendiskussionen in NRW
4.1 Ergebnisse im Blick auf die Gesamtlerngruppen
4.1.1 Der „überraschende“ BRU
4.1.2 Der „bekannte“ BRU
4.1.3 Der ´andere´ Religionsunterricht – der BRU als Rede vom Menschen
4.1.4 Der BRU und der ökonomische Legitimationsdruck – Überlegungen auch zum Berufsbezug
4.1.5 Die Chance des BRUs als offen-neutraler Religionsunterricht
4.1.6 Der BRU und die Pluralität
4.1.7 Der BRU als Religionsunterricht mit ´Selbstbeteiligung´ – das Bekenntnis zur eigenen Religiosität
4.2 Signifikante Ergebnisse im Blick auf christliche, muslimische und
nichtreligiöse (atheistisch-konfessionslose) Auszubildende
4.2.1 Signifikante Äußerungen christlicher Auszubildender
4.2.2 Signifikante Äußerungen muslimischer Auszubildender
4.2.3 Signifikante Äußerungen atheistischer (religionsloser) Auszubildender
4.3 Die Gruppe der Lehrenden im evangelischen BRU
4.4 Gott ist Geschichte, wir sind die Gegenwart – Thesen
5 Die religionspädagogische Relevanz der Konfessionalität des BRUs – didaktische Perspektiven (Obermann/ Biewald)
III Teil: Dokumentation der Gruppendiskussionen
6 Die Gruppendiskussionen aus Sachsen im Wortlaut
6.1. Interview anlässlich einer Lehrerfortbildung
6.2. Gruppengespräche
6.3. Von Lehrern selbst erhobene Sachverhalte
7 Die Gruppendiskussionen aus NRW im Wortlaut
7.1 Gruppendiskussion 1
7.2 Gruppendiskussion 2
7.3 Gruppendiskussion 3
7.4 Gruppendiskussion 4
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Kinder psychisch erkrankter Eltern in der Schule: Bedingungen und Konsequenzen der Enttabuisierung der elterlichen psychischen Erkrankung im schulischen Kontext auf die Beziehung zwischen Eltern, Schülern und Lehrern - eine qualitative StudieBrockmann, Eva 19 December 2014 (has links)
In Deutschland erleben im Laufe eine Jahres ca. 2 Millionen Schüler, dass ihr Elternteil von einer psychischen Störung betroffen ist. Zu den täglichen, subjektiv wahrgenommenen Belastungen, wie die Tabuisierung der elterlichen Erkrankung, Parentifizierungsprozesse und eine Ent-Normalisierung des familiären Alltages, kommen alltägliche Stressoren insbesondere aus dem Schulkontext hinzu. Die Bewältigung dieser schulischen Stressoren ist für die Kinder psychisch erkrankter Eltern erschwert, da sie vermehrt Defizite in der Aufmerksamkeits- und Informationsverarbeitung sowie kognitive Störungen zeigen und unter einem erhöhten Risiko aufwachsen, selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Eine positive Beziehung zu den Lehrpersonen stellt für die Kinder psychisch erkrankter Eltern einen wichtigen Schutzfaktor dar. Gelingt es den Lehrern, eine positive Beziehung zu den betroffenen Kindern herzustellen, können sie wichtige Vertrauens- und Bezugspersonen darstellen, an die sich die Kinder bei Belastungen und Hilfebedarfen wenden.
Unter der Verknüpfung der Themenfelder „Kinder psychisch kranker Eltern“ und „Schule“ geht die vorliegende Studie den Fragen nach, was Eltern zur Enttabuisierung ihrer psychischen Erkrankung gegenüber den Lehrern ihrer Kinder bewegt, welche Aspekte den offenen Umgang fördern oder hindern und welche Erwartungen mit der Enttabuisierung verknüpft werden. Die Auswirkungen dieses offenen Umgangs auf die Beziehung zwischen Schülern, Eltern und Lehrern sollen ebenso erfasst werden wie die Einbindung weiterer Ansprechpartner und ein Aufgreifen der Thematik im Klassensetting. Neben einer möglichen gedanklichen Beschäftigung der Kinder während des Unterrichts gilt es zu klären, wie Lehrer in dem Umgang mit Kindern und ihren psychisch kranken Eltern unterstützt werden können. Durch leitfadengestützte, nach der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewerteten Interviews mit psychisch erkrankten Eltern, ihren Kindern und den Lehrern der Kinder, die von der elterlichen Erkrankung erfahren haben, sollen Antworten auf diese Fragen gefunden werden. Den Abschluss der Arbeit bilden die Diskussion der Ergebnisse sowie das Fazit mit den Empfehlungen für die Praxis.:Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Anzahl der Kinder psychisch kranker Eltern 4
2.1 Elternschaftsrate bei psychisch erkrankten Menschen 4
2.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Elternschaftsrate 7
2.3 Diagnosespezifische Unterschiede in der Elternschaftsrate 8
2.4 Zusammenleben der erkrankten Elternteile mit den Kindern 9
2.5 Kinderanzahl psychisch erkrankter Eltern 10
2.6 Anzahl der Kinder psychisch erkrankter Eltern 11
3 Risiko der Kinder, selbst zu erkranken 12
3.1 Diagnosespezifische und generelle Erkrankungsrisiken 12
3.2 Vererbung psychischer Erkrankungen 17
4 Belastungen der Kinder psychisch kranker Eltern 20
4.1 Objektive Belastungsfaktoren 21
4.1.1 Psychosoziale Belastungsfaktoren 21
4.1.2 Mangelnde Inanspruchnahme professioneller Unterstützungen 22
4.1.3 Exkurs: Kindeswohlgefährdendes Elternverhalten bei psychisch erkrankten Eltern 24
4.2 Subjektive Belastungsfaktoren 26
4.2.1 Tabuisierung der elterlichen Erkrankung 26
4.2.2 Soziale Isolation 33
4.2.3 Parentifizierung 35
4.2.4 Emotionale Nicht-Verfügbarkeit des Elternteils 38
4.2.5 Ent-Normalisierung des familiären Alltags 38
4.3 Quantitative und temporale Kumulation der Belastungsfaktoren 40
5 Resilienz 43
5.1 Resilienz als Wechselwirkung zwischen internalen und externalen Ressourcen 45
5.2 Modell der familiären Resilienz nach Walsh 47
6 Schutzfaktoren 51
6.1 Generelle Schutzfaktoren 52
6.1.1 Kindzentrierte Schutzfaktoren 54
6.1.2 Familiäre Schutzfaktoren 60
6.1.3 Soziale Schutzfaktoren 63
6.2 Spezifische Schutzfaktoren für Kinder psychisch erkrankter Eltern 69
6.2.1 Psychoedukation 69
6.2.2 Familiäre Krankheitsbewältigung 75
7 Coping 78
7.1 Copingstrategien 79
7.2 Copingverhalten von Kindern psychisch kranker Eltern 82
8 Kinder psychisch erkrankter Eltern in der Schule 85
8.1 Anzahl der Kinder psychisch erkrankter Eltern in der Schule 85
8.2 Gesetzliche Grundlagen zur Einbeziehung der Schule 86
8.3 Auswirkungen der elterlichen Erkrankung auf die schulische Leistungsfähigkeit 89
8.4 Auswirkungen der Schule auf den kindlichen und familiären Alltag 91
8.5 Auswirkungen der schulischen Belastungen 91
9 Schule und Lehrer als Schutzfaktoren 95
9.1 Soziale Beziehung zwischen Schülern und Lehrern 97
9.2 Lehrer als Vertrauensperson 102
9.3 Lehrer als Kompensator 105
10 Lehrer als Berater 107
10.1 Spezifika der Beratung 107
10.2 Formalisierungsgrade der Beratung 110
10.3 Abgrenzung der Beratung zur Therapie 112
10.4 Beratung als voraussetzungsvolle Interaktion 115
10.5 Anforderungen an den Lehrer als Berater 117
10.5.1 Gestaltung einer guten Beratungsbeziehung durch Klärung der Rolle 117
10.5.2 Einnehmen einer „Holding-function“ 119
10.5.3 Förderung von Empowermentprozessen 120
10.5.4 Berücksichtigung des zeitlich begrenzten Rahmens 121
10.5.5 Berücksichtigung der Integration in ein psychosoziales Unterstützungsnetzwerk 122
10.6 Fortbildungsbedarfe zu Beratungsanlässen 123
11 Kooperation zwischen Eltern und Lehrern 127
11.1 Hemmende und förderliche Faktoren 127
12 Eigene Erhebung zur Thematik „Kinder psychisch erkrankter Eltern in der Schule“ 130
12.1 Vorliegende Materialien zur Thematik 130
12.2 Bisher vorliegende Studien zur Thematik 136
12.3 Fragestellungen der eigenen Erhebung 138
12.4 Studienpopulation und Akquise der Teilnehmer 141
12.5 Auswertung der Interviews 150
12.5.1 Ablauf der qualitativen Inhaltsanalyse 152
13 Auswertung der Interviews 158
13.1 Auswertung der Kinderinterviews 158
13.1.1 Alltag der Kinder 158
13.1.2 Wissen der Kinder über die elterliche Erkrankung 159
13.1.3 Emotionale Belastung und Hilfebedarf der Kinder 163
13.1.4 Professionelle und familiäre Unterstützung 165
13.1.5 Unterstützung durch Freunde 167
13.1.6 Verhalten der Kinder in der Schule 168
13.1.7 Enttabuisierung in der Schule 169
13.1.8 Spezialisierte Unterstützungs- und Beratungspersonen innerhalb und außerhalb der Schule 181
13.1.9 Wissen der Mitschüler 181
13.1.10 Thematisierung psychischer Erkrankungen im Klassensetting 182
13.1.11 Gedankliche Weiterbeschäftigung in der Schule 184
13.2 Auswertung der Elterninterviews 186
13.2.1 Kommunikation mit den Kindern über die Erkrankung 186
13.2.2 Enttabuisierung in der Schule 188
13.2.3 Erwartungen der Eltern 196
13.2.4 Folgen des Gesprächs 200
13.2.5 Ansprechpartner in der Schule 203
13.2.6 Thematisierung im Klassensetting 204
13.2.7 Ausgewählte Interviewergebnisse aus der Gruppe der akut erkrankten Eltern 205
13.3 Interviews Lehrer 211
13.3.1 Verhalten der Kinder in der Schule 211
13.3.2 Verhalten der Eltern 214
13.3.3 Erstmalige Enttabuisierung der elterlichen Erkrankung 215
13.3.4 Auswirkungen der Enttabuisierung auf den Schulalltag 223
13.3.5 Thematisierung im Klassensetting 235
13.3.6 Weitere Bedarfe und Wünsche der Lehrer 236
14 Diskussion der Ergebnisse 240
14.1 Beweggründe der Eltern zur erstmaligen Enttabuisierung der Erkrankung gegenüber der Lehrperson ihres Kindes 240
14.2 Zeitlicher und situativer Kontext der Enttabuisierung 243
14.3 Förderliche Aspekte für eine fortlaufende Enttabuisierung der elterlichen Erkrankung innerhalb der Schule 246
14.4 Hinderliche Aspekte für eine Enttabuisierung gegenüber der Lehrperson 250
14.4.1 Für Kinder hinderliche Aspekte 250
14.4.2 Für Eltern hinderliche Aspekte 251
14.5 Erwartungen der Schüler und Eltern hinsichtlich der Unterstützung durch die Lehrpersonen 254
14.5.1 Erwartungen der Kinder 254
14.5.2 Erwartungen der Eltern 255
14.6 Auswirkungen der Enttabuisierung der elterlichen Erkrankung auf Eltern, Schüler und Lehrer 259
14.6.1 Auswirkungen auf den Kontakt von Lehrern und Eltern 259
14.6.2 Auswirkungen auf die Schüler 259
14.6.3 Auswirkungen auf die Lehrer 260
14.7 Ausweitung der Enttabuisierung auf Schulsozialarbeiter und Beratungslehrer 262
14.8 Aufgreifen der Thematik „Kinder psychisch erkrankter Eltern“ im Klassensetting 265
14.9 Gedankliche Beschäftigung der Kinder mit der elterlichen Erkrankung während der Schulzeit 268
14.10 Bedarfe der Lehrperson zum Umgang mit Kindern psychisch erkrankter Eltern 271
15 Fazit und Empfehlungen für die Praxis 275
15.1 Erkrankung enttabuisieren, um Unterstützung zu erhalten 277
15.2 Unterstützung leisten, ohne eigene Grenzen zu überschreiten 278
15.3 Signale setzen, um Enttabuisierung zu erleichtern 279
15.4 Kooperationsbeziehungen gestalten, um wirksame Hilfen zu aktivieren 280
15.5 Fortbildungen und Materialien anbieten, um Lehrer in ihrer Arbeit zu unterstützen 281
Literaturverzeichnis 283
Internetquellen 307
Summary 308
Anhang 310
Danksagung 321
Erklärung 322
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Von gespielter Dialogverweigerung zum ernsthaften Gesprächsanlass über Antisemitismus – Über eine Inszenierung von Charles Lewinskys Ein ganz gewöhnlicher Jude für das KlassenzimmerHilger, Thomas 31 July 2019 (has links)
No description available.
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Using the Media as a Means to Develop Students’ Statistical ConceptsKemp, Marian 02 May 2012 (has links)
In this era of increasingly fast communication people are being exposed to quantitative information, from national and international sources, through a range of media including newspapers, magazines,
television, radio, pod-casts, YouTube and other areas of the Internet. Contexts include health statistics, environmental issues, traffic statistics, wars, gun laws and so on. It is becoming more and more important that citizens are able to critically read and interpret this information, and to do so requires an understanding of statistical concepts. Research has shown that students are motivated and engaged in learning through the use of authentic, real life tasks. The media provides current information, which can be used to help develop both students’ awareness of how social issues are constructed as well as vital statistical concepts. This paper proposes that secondary school students\'' application of a model for statistical analysis to material taken from media sources, enhances their
understanding of statistical concepts. This model, called the Five Step Framework, is described and exemplified for the particular context of opinion polling.
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Problem-centred teaching and modelling as bridges to the 21st century in primary school mathematics classroomsBiccard, P., Wessels, D. C. J. 15 February 2012 (has links)
No description available.
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Professional Learning Communities And Teacher ChangeBrodie, Karin 06 March 2012 (has links)
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Bildung für alle gestalten.: Grundverständnis der Schulen in freier Trägerschaft im Paritätischen Sachsenvon Bahder, Daniel, Neumann, Thomas 26 August 2019 (has links)
Bildung ist in unserer heutigen Wissensgeselschaft der entscheidende Schlüssel zur Persönlichkeitsentwicklung, Qualifikation und gesellschaftlichen Teil habe. Doch Bildung ist mehr als reine Wissensvermittlung. Daher werden in Schulen in freier Trägerschaft pädagogische Vielfalt gelebt und demokratische Prozesse geübt. Die Kompetenzende Lernenden stehen dabei im Mittelpunkt.
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