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Iconicity in Language and SpeechCwiek, Aleksandra 13 July 2022 (has links)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem großen Oberthema der Ikonizität und ihrer Verbreitung auf verschiedenen linguistischen Ebenen. Ikonizität bezeichnet die Ähnlichkeit zwischen der sprachlichen Form und ihrer Bedeutung (vgl. Perniss und Vigliocco, 2014). So wie eine Skulptur einem Objekt oder einer Person ähnelt, kann auch der Klang oder die Form von Wörtern der Sache ähneln, auf die sie verweisen. Frühere theoretische Ansätze betonen, dass die Arbitrarität von sprachlichen Zeichen und deren Bedeutung ein Hauptmerkmal menschlicher Sprache ist und Ikonizität für die Sprachevolution eine Rolle gespielt haben mag, jedoch in der heutigen Sprache zu vernachlässigen ist. Im Gegensatz dazu ist das Hauptanliegen dieser Arbeit, das Potenzial und die Bedeutung von Ikonizität in der heutigen Sprache zu untersuchen. Die einzelnen Kapitel der Dissertation können als separate Teile betrachtet werden, die in ihrer Gesamtheit das umfassende Spektrum der Ikonizität sichtbar machen. Von der sprachevolutionären Debatte ausgehend wird in den einzelnen Kapiteln auf die unterschiedlichen Ebenen der Ikonizität eingegangen. Es werden experimentelle Untersuchungen zur Lautsymbolik, am Beispiel der deutschen Pokémon-Namen, zur ikonischen Prosodie und zu ikonischen Wörtern, den sogenannten Ideophonen, vorgestellt. Die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungen deuten auf die weite Verbreitung der Ikonizität im heutigen Deutsch hin. Darüber hinaus entschlüsselt diese Dissertation das kommunikative Potenzial der Ikonizität als eine Kraft, die nicht nur die Entstehung der Sprache ermöglichte, sondern auch nach Jahrtausenden bestehen bleibt, sich immer wieder neu entfaltet und uns tagtäglich in mündlicher, schriftlicher Form und in Gesten begegnet. / This dissertation is concerned with the major theme of iconicity and its prevalence on different linguistic levels. Iconicity refers to a resemblance between the linguistic form and the meaning of a referent (cf. Perniss and Vigliocco, 2014). Just like a sculpture resembles an object or a model, so can the sound or shape of words resemble the thing they refer to. Previous theoretical approaches emphasize that arbitrariness of the linguistic sign is one of the main features of human language; iconicity, however, may have played a role for language evolution, but is negligible in contemporary language. In contrast, the main point of this thesis is to explore the potential and the importance of iconicity in the language nowadays. The individual chapters of the dissertation can be viewed as separate parts that, taken together, reveal the comprehensive spectrum of iconicity. Starting from the language evolutionary debate, the individual chapters address iconicity on different linguistic levels. I present experimental evidence on sound symbolism, using the example of German Pokémon names, on iconic prosody, and on iconic words, the so-called ideophones. The results of the individual investigations point to the widespread use of iconicity in contemporary German. Moreover, this dissertation deciphers the communicative potential of iconicity as a force that not only enabled the emergence of language, but also persists after millennia, unfolding again and again and encountering us every day in speech, writing, and gestures.
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Verzeitlichung des UnsäglichenCarlé, Martin 07 February 2019 (has links)
Die Dissertation liefert eine Neuinterpretation des theoretischen
Hauptziels der Harmonischen Elemente des Aristoxenos, sofern in der
späten Herausbildung seines Dynamis-Begriffs unstrittig die zentrale
Konzeption eines Wissens von der Musik liegt.
Im Unterschied zur vorherrschenden Lehrmeinung und den bisherigen,
vornehmlich musikhistorisch und philosophiegeschichtlich
argumentierenden Ansätzen, welche die Innovationen des Aristoxenos auf
die Befolgung der Methodik seines Lehrers Aristoteles und einer
wissenschaftlichen Ferne von den Pythagoreern zurückführen, kommt die
vorliegende, hauptsächlich medientheoretisch vorgehende Untersuchung zu
dem gegenteiligen Ergebnis, dass (i) die Dynamis des Aristoxenos der
Metaphysik des Aristoteles eklatant widerspricht und (ii) allein aus
einer weiter gefassten Ontohistorie der griechischen Mousa-Kultur und
deren philosophischen Verarbeitung durch den späten, pythagoreisierenden
Platon in ihrer musiktheoretischen Relevanz hinreichend erkannt und in
ihrer epistemologischen Signifikanz ausreichend gewürdigt werden kann.
Für den Ansatz gilt zum einen, ernst zu nehmen, wie die in ihrer
Vehemenz und Absolutheit bislang unverstandene Kritik an der
Musiknotation aus der erstmaligen Einbeziehung der Melodie in die
Wissenschaft von der Harmonie resultiert und entsprechend die radikalen
Konsequenzen zu verfolgen, wie durch diese Verzeitlichung die Theorie
der Musik insgesamt zu einer logisch-technischen Betrachtung eines
harmonischen Prozesses wird, der unweigerlich mit virtuellen Entitäten
operieren muss.
Zum anderen sieht sich die Arbeit gezwungen, weit auszuholen, um
kulturtechnisch auf die epistemogenen Momente der Erfindung des
Alphabets und der Entdeckung des Inkommensurablen einzugehen, sowie
philologisch das Pythagoreerbild des Aristoteles zu korrigieren.
Beides zusammen führt ferner auf die Notwendigkeit, einen ‚zeiteigenen
Sinn der Geschichte‘ zu postulieren und methodisch eine ‚doppelt
negative Medienarchäologie‘ zu entwickeln. / This dissertation provides a reinterpretation of the major goal of
Aristoxenus’ Harmonic Elements, inasmuch as it is beyond dispute that
his late notion of dynamis constitutes the pivotal conception for a
scientific understanding of music.
Up to now the prevailing doctrine and a primarily music-historical
arguing underpinned by a common approach to the history of philosophy
holds that the innovations of Aristoxenus were to be explained by
reference to the methodology obtained from his teacher Aristotle and the
scientific distance taken from the Pythagoreans. By contrast, the
present, mainly media-theoretical investigation arrives at the converse
conclusion that (i) Aristoxenus’ notion strikingly contradicts the
metaphysics of Aristotle and that (ii) it is alone by attaining a deeper
onto-historical insight into the Greek Mousa-Culture and its
philosophical incorporation by the late Pythagorising Plato that the
music-theoretical relevance of the dynamis of Aristoxenus becomes
sufficiently identifiable and that its epistemological significance can
adequately be assessed.
On the one hand, regarding the approach, one has to seriously account
for the fierceness and absoluteness of the hitherto not understood
critique of musical notation resulting from the first-time inclusion of
melody into harmonic science. Accordingly, the radical consequences are
to be traced, namely how by this temporalisation the theory of music as
a whole is turned into a logico-technical consideration of a harmonic
process that inevitably has to operate with virtual entities.
On the other hand, the study is forced to go far afield in order to
elucidate the epistomogenic momentum accompanying the invention of the
alphabet and the discovery of incommensurability, as well as to correct
the image of the Pythagoreans drawn by Aristotle.
Taken together, this led to the need of postulating a ‘time’s own sense
of history’ and to methodologically develop a ‘double negative media
archaeology’.
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