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Measurement of focal spots of X-ray tubes using a CT reconstruction approach on edge images of holes with a diameter larger than the focal spot and comparison to classical pinhole imaging

Hashemi, Seyedreza 18 July 2024 (has links)
Non-destructive testing (NDT) combines the application of the sciences of phys-ics, mathematics, chemistry, and biology to create a comprehensive process, that can be used for inspection, examination, and testing of materials or components to find flaws, defects or discontinuities at the surface, subsurface areas, or inner volume of the component under test. NDT maintains the serviceability of the component after inspection, without causing any damage to its original form or usefulness. In addition to the need for safety, NDT is used to ensure the efficiency and durability of the equipment. NDT is carried out to ascertain that the compo-nents or materials being used are not damaged or faulty and are fit to be used by any personnel. The result of testing can show whether the components need to be repaired or if they are safe for operation. The first NDT method to evolve in the industrial age was X-ray testing (RT). This innovation was discovered by German physicist Wilhelm Conrad Röntgen in 1895. His experiments involved cathode rays which led to not only the discovery of X-ray but to the first Nobel Prize. Among all NDT methods, RT is no exception, so there are still many issues for optimizations even today. One of them is the measurement of the focal spot of X-ray tubes. The size of the focal spot is critical for imaging because it deter-mines the spatial resolution in the X-ray image. The classical way to image focal spots of X-ray tubes is by pinhole imaging using a camera obscura. This is caused by the fact, that X-ray radiation cannot be imaged by lenses like optical wavelengths. This pinhole imaging has been standardized since a long time, e.g., by EN 12543:1999, ASTM E 1165:1992, IEC 336:1982, and DIN 6823:1962. But this method has a natural lower limit, which is defined by the diameter of the pin-hole (today min. 10 µm). Focal spot sizes lower than this diameter cannot be im-aged and measured correctly. Meanwhile, the development of algorithms of Computed Tomography allows a similar approach for focal spot imaging but using pinholes with a much larger diameter than the focal spot size to be imaged. In such a large hole the edge unsharpness of the hole rim by the focal spot size can be measured in different directions, and a first derivative following a CT recon-struction will deliver a nearly identical focal spot image compared to classical pin-hole imaging. There is principal no lower focal spot size limit anymore. Computa-tional problems must be analyzed and application and parameter range for practi-cal focal spot measurements have to be determined.
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Alles aus Zucker? / Metaphors in the language of Type-1-Diabetics

Klinger, Jörg 25 September 2013 (has links) (PDF)
Diabetes mellitus ist mit die häufigste Volkskrankheit auf der Welt. 371 Millionen Menschen sind weltweit erkrankt und bis zum Jahr 2030 wird die Zahl auf ca. 552 Millionen ansteigen. Doch wie erleben PatientInnen ihre Welt mit Diabetes und wie bewältigen sie ihren Alltag? Mit Hilfe der systematischen Metaphernanalyse untersuchte ich qualitativ die subjektive Welt von Typ–1 DiabetikerInnen und vor allem ihre Sprache. Mit dieser Methode wollte ich Einblicke in das Denken und Handeln von Betroffenen gewinnen und Rückschlüsse zur Bewältigung ziehen.
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Möglichkeiten und Grenzen bewegungstherapeutischer Intervention bei Parkinsonpatienten

Augustijn, Julia 12 November 2012 (has links) (PDF)
Die posturale Instabilität zählt zu den am meisten beeinträchtigenden Symptomen der Parkinson-Krankheit. Die Störung der motorischen Gleichgewichtskontrolle ist progressiv im Verlauf und weder durch medikamentöse noch durch operative Methoden zufriedenstellend einzudämmen. In der Bewegungstherapie werden häufig Gleichgewichtsübungen empfohlen, um ein Fortschreiten der körperlichen Einschränkungen zu verringern. Der aktuelle wissenschaftliche Stand lässt allerdings eine Einschätzung zur Effektivität von Gleichgewichtstraining bei Parkinsonpatienten kaum zu. Dies ist u. a. auf einen Mangel an geeigneten Testverfahren zur Beurteilung der posturalen Instabilität zurückzuführen. In der vorliegenden Untersuchung wurden die Auswirkungen eines 12-wöchigen Gleichgewichtstrainings bei Parkinsonpatienten auf die posturale Stabilität in einem umfassenden Testdesign, bestehend aus alltagsmotorischen, biomechanischen und subjektiven Testverfahren evaluiert. In nahezu allen eingesetzten Testverfahren zeigte sich ein mehr oder weniger deutlicher Trend zu einer Verbesserung der posturalen Stabilität. Durch den Einsatz einer Testbatterie konnte somit insgesamt von einem positiven Einfluss eines Gleichgewichtstrainings auf die posturale Stabilität von Parkinsonpatienten ausgegangen werden. Weiterhin werden zahlreiche positive Nebeneffekte bzgl. der allgemeinen Fitness, der psychischen und sozialen Situation durch ein zielgerichtetes Gruppentraining unter geschulter Anleitung vermutet.
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Neuronale Korrelate von Delay Discounting / Zusammenhänge zu Persönlichkeit, Geschlecht, Nikotinabhängigkeit und genetischen Faktoren

Nüsser, Corinna 07 August 2009 (has links) (PDF)
Delay Discounting im Sinne eines Abwertens zukünftiger Belohnungen ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es zeigt sich z. B. in persönlichen Angelegenheiten, wie der Entscheidung für den kurzfristigen Genuss von Süßigkeiten und gegen die langfristigen, durchaus größeren Vorteile einer schlanken Figur. Auch internationale wirtschaftliche und politische Diskussionen zum Klimaschutz oder der Finanzkrise werden von der Präferenz für sofortige, kleinere Belohnungen über verzögerte, größere Belohnungen getrieben. In der Psychologie wird Delay Discounting als Maß für Impulsivität bzw. Selbstkontrolle mit dem Auftreten von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndromen und von Abhängigkeitserkrankungen in Verbindung gebracht. Bezüglich der neuronalen Grundlagen von Delay Discouting ist mithilfe von sogenannten Intertemporal Choice Tasks bereits herausgefunden worden, dass die Entscheidung für eine sofortige Belohnung stärkere neuronale Aktivierung in belohnungsspezifischen Gehirnregionen evoziert als die Entscheidung für eine verzögerte Belohnung. Außerdem wurden sowohl theoretisch wie auch empirisch ein impulsives und ein reflektives System als Grundlage des Delay Discounting beschrieben, deren Existenz jedoch von manchen Wissenschaftlern angezweifelt wird. Ebenso wird angezweifelt, ob Delay Discounting unabhängig vom Einsatz von Intertemporal Choice Tasks und der damit verbundenen Entscheidung zwischen zwei Alternativen überhaupt besteht. Da die neuronalen Grundlagen des Delay Discounting und des impulsiven und reflektiven Systems bisher nicht unabhängig von einer Entscheidungsaufgabe erfasst wurden, konnten diese Zweifel nicht ausgeräumt werden. Ebenso ist zurzeit unbekannt, ob sich die neuronalen Korrelate des Delay Discounting bei Personen mit unterschiedlichen Persönlichkeitseigenschaften, bei Männern und Frauen, bei Rauchern und Nichtrauchern und in Abhängigkeit von verschiedenen Genvarianten unterscheiden. Um diese Lücke zu schließen, ist im Rahmen der vorliegenden Arbeit ein neuartiges Delay Discounting Paradigma zum Einsatz im Magnetresonanztomographen entwickelt worden. Dieses Paradigma ähnelt einem Monetary Incentive Delay Task und ermöglicht es, neuronale Aktivierung bei der Antizipation und bei dem Erhalt einer einzelnen Belohnung zu einem Zeitpunkt zu erfassen. Außerdem kann nach der Antizipation einer Belohnung, die sich durch eine bestimmte Höhe (0,05 €, 0,50 €, 1,00 €) und eine bestimmte Auszahlungsverzögerung (0 Tage, 10 Tage, 100 Tage) auszeichnet, in einer einfachen visuellen Diskriminationsaufgabe eine Reaktionszeit erfasst werden, die als behaviorales Maß für die inzentive Motivation fungiert. Zusammen mit einer Erfassung verschiedener Persönlichkeitseigenschaften und einer Genotypisierung für den COMT Val 158 Met Polymorphismus, den DRD2 Taq 1 A Polymorphismus und den DAT 1 Polymorphismus ist das Delay Discounting Paradigma an insgesamt 90 Probanden im Magnetresonanztomographen eingesetzt worden, so dass 84 auswertbare Datensätze gewonnen werden konnten. Diese 84 Datensätze stammten insgesamt von 42 Frauen und 42 Männern bzw. von 43 strikten Nichtrauchern, 38 starken Rauchern und drei Gelegenheitsrauchern. Anhand der Auswertung der Gesamtstichprobe konnte bestätigt werden, dass das Delay Discounting Paradigma belohnungs- und verzögerungsspezifisch unterschiedliche Reaktionszeiten und unterschiedliche neuronale Aktivierung hervorruft. In belohnungsverarbeitenden Gehirnregionen wie dem ventralen Striatum zeigte sich sowohl stärkere Aktivierung für größere Belohnungen als auch für Belohnungen, die früher ausgezahlt wurden. Damit steht fest, dass Delay Discounting unabhängig von der Entscheidung zwischen zwei Alternativen auftritt. Außerdem konnte erstmalig ein Interaktionseffekt zwischen Belohnungshöhe und Belohnungsverzögerung aufgedeckt werden: Es zeigte sich eine Abnahme der Differenzen in der neuronalen Aktivierung zwischen größter und kleinster Belohnung über die Zeit, was auf eine Indifferenz gegenüber der Höhe verzögerter Belohnung hindeutet. Ein Einfluss der Belohnungsverzögerung wurde allerdings nur beim Erhalt von Belohnungen messbar, bei der Antizipation von Belohnungen zeigte sich kein Delay Discounting Effekt. Bezüglich der Kontroverse zur Existenz eines impulsiven und reflektiven Systems konnten Ergebnisse gewonnen werden, die beide Positionen integrieren. So wurde zwar die Beteiligung von zwei distinkten neuronalen Systemen beim Abwerten zukünftiger Belohnungen bestätigt, allerdings zeigte sich auch, dass beide Systeme – in einem unterschiedlichen Ausmaß – verzögerte Belohnungen abwerten. Trotzdem wird von den vorliegenden Ergebnissen die Annahme, dass sich aus der Interaktion von impulsivem und reflektivem System impulsives und selbstkontrolliertes Verhalten ergeben kann, gestützt. Im Hinblick auf die interindividuellen Unterschiede, die in der vorliegenden Arbeit aufgedeckt werden sollten, haben sich vor allem Zusammenhänge zwischen dem subjektiv berichteten allgemeinen Stress der Versuchspersonen (operationalisiert über das Selbststeuerungsinventar) und der neuronalen Aktivität von Gehirnregionen, die dem impulsiven und reflektiven System zugeordnet werden, gezeigt. So ist bei niedrigem Stress das impulsive System signifikant weniger aktiviert als das reflektive System, während sich bei hohem Stress dieser Zusammenhang umkehrt. Die relative Hyperaktivierung des impulsiven Systems bei Stress könnte erklären, warum unter Stress vermehrt Rückfälle bei abhängigkeitserkrankten Probanden beobachtet werden. Außerdem ging starkes neuronales Delay Discounting in medial präfrontalen Gehirnregionen mit hohem Stress, ebenso wie mit hoher nichtplanender Impulsivität (gemessen anhand der Barratt Impulsivitätsskala) und mit geringer Selbstkontrolle (gemäß des Selbststeuerungsinventars) einher. Dieses Ergebnis belegt unter anderem, dass das neu entwickelte Delay Discounting Paradigma neuronale Prozesse abbildet, die mit Impulsivität und Selbstkontrolle in Verbindung stehen. Darüber hinaus konnte kongruent mit entsprechenden Vorbefunden ein Einfluss des COMT Val 158 Met Polymorphismus auf das neuronale Delay Discounting im ventralen Striatum und erstmalig ein Zusammenhang zwischen dem DRD2 Taq 1 A A1-Allel und neuronalem Delay Discounting im posterioren Cingulum aufgedeckt werden. Damit ist die Bedeutung des Neurotransmitters Dopamin, der durch die untersuchten Polymorphismen beeinflusst wird, für die neuronalen Grundlagen des Delay Discounting bestätigt worden. Zusammengenommen deuten sowohl die beschriebenen Befunde als auch die sonstigen Ergebnisse der Arbeit darauf hin, dass sich neuronales Delay Discounting interindividuell unterscheidet. Im Hinblick auf Pathologien, die mit diesem Phänomen in Verbindung stehen, sollte daher weitere Forschung zu interindividuellen Unterschieden und zu spezifischen Behandlungsmethoden erfolgen.
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Synthese und Charakterisierung von Limbusepithel-Amnion-Transplantaten aus langzeitorgankonservierten Hornhäuten und kryokonservierten Amnionmembranen

Henkel, Tassilo 05 January 2011 (has links) (PDF)
In dieser Arbeit wurden Methoden entwickelt und verglichen, um aus Corneoskleralringen langzeitorgankonservierter Hornhäute und intakten, kryokonservierten Amnionmembranen Limbusepithel-Amnion-Transplantate herzustellen. Als erfolgreichste Kultivierungsmethode stellte sich hierbei signifikant die Explantat-Technik mit nach unten gerichtetem Limbusepithel heraus. Hier konnte eine Auswachsrate von 42 % erzielt werden. Es wurde weiterhin gezeigt, dass das ausgewachsene, mehrschichtige Limbusepithel proliferationsfähige TACs (Transient Amplifying Cells) enthält. Weiterhin konnten mittels Regressionsanalyse signifikante Zusammenhänge zwischen Spenderalter, Post-mortem-Zeit, Organkultur-Dauer und der Auswachsrate beschrieben werden. Kurzgefasst wurde die Vermutung bestätigt, dass jede Verlängerung der unterschiedlichen Zeiten eine Verringerung der Auswachsrate zur Folge hat. Die hergestellten Limbusepithel-Amnion-Transplantate könnten für Patienten mit Limbusstammzellinsuffizienz unterschiedlicher Genese verwendet werden.
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Die Validierung der Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung Selbstpathologie und interpersonale Pathologie des alternativen DSM-5 Modells anhand des General Assessment of Personality Disorder (GAPD)

Hentschel, Annett 12 November 2014 (has links) (PDF)
Theoretischer Hintergrund: Die Arbeitsgruppe Persönlichkeit und Persönlichkeitsstörung für das DSM-5 erarbeitete aufgrund der umfangreichen Kritik an der DSM-IV-TR Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen hinsichtlich der kategorialen Diagnosen und Konstruktvalidität eine neue Klassifikation, die als alternatives DSM-5 Modell im Abschnitt III des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, fifth edition, integriert wurde. Dies schloss auch die Entwicklung neuer allgemeiner Kriterien für Persönlichkeitsstörung ein. Die Kriterien A und B dieser allgemeinen Kriterien stellen die notwendigen Merkmale (essential features) von Persönlichkeitsstörung dar. Die Kriterien C bis G definieren den zeitlichen und situationalen Geltungsbereich der notwendigen Merkmale. Kriterium A der allgemeinen Kriterien umfasst die Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung Selbstpathologie und interpersonale Pathologie. Diese Kernmerkmale gehen zurück auf die Definition von Persönlichkeitsstörung von Livesley. Das alternative DSM-5 Modell geht des Weiteren davon aus, dass sich Selbstpathologie und interpersonale Pathologie in einer eindimensionalen Skala der Funktionsniveaus der Persönlichkeit integrieren lassen, welche die Einschätzung des Beeinträchtigungsgrades auf einer fünfstufigen Skala erlaubt. Neben Kriterium A muss außerdem gemäß Kriterium B des alternativen DSM-5 Modells der allgemeinen Kriterien für Persönlichkeitsstörung zumindest ein pathologisches Persönlichkeitstrait vorliegen. Dahinter steht die Annahme, dass die Dysfunktion von Persönlichkeit (Kriterium A) getrennt von der Beschreibung der Persönlichkeitspathologie (Kriterium B) erfasst werden kann. Letztendlich stützt sich die empirische Basis zu den aktuell vorgeschlagenen Kernmerkmalen von Persönlichkeitsstörung Selbstpathologie und interpersonale Pathologie im alternativen DSM-5 Modell lediglich auf eine Studie. Ziele: Die vorliegende Doktorarbeit setzte sich in Anbetracht der geringen empirischen Basis zum Ziel, die Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung des alternativen DSM-5 Modells empirisch zu überprüfen. Auf der Grundlage der Definition von Persönlichkeitsstörung, die auch die theoretische Grundlage für die Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung im alternativen DSM-5 Modell bildete, wurde ein Fragebogen entwickelt: Das General Assessment of Personality Disorder (GAPD). Das GAPD wurde für den deutschen Sprachraum adaptiert und zeigte eine zufriedenstellende Reliabilität hinsichtlich interner Konsistenz. Dieser Fragebogen hat 85 Items mit jeweils vier Skalen zu Selbstpathologie und Interpersonaler Pathologie. Das GAPD wurde erstens herangezogen, um zu überprüfen, ob die Kernmerkmale Selbstpathologie und interpersonale Pathologie Patienten mit und ohne Persönlichkeitsstörung differenzieren können und zweitens ob diese Merkmale tatsächlich die Bandbreite von Persönlichkeitspathologie abbilden können. Außerdem sollte drittens geprüft werden, ob die Integration von Selbstpathologie und interpersonaler Pathologie innerhalb einer Skala auch empirisch gerechtfertigt werden kann. Viertens sollte untersucht werden, ob die Dysfunktion von Persönlichkeit (Kriterium A) getrennt von der näheren Beschreibung der Persönlichkeitspathologie (Kriterium B) erfasst werden kann. Hierzu wurde der Zusammenhang der Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung (Kriterium A), operationalisiert durch den GAPD, mit den Persönlichkeitstraits (Kriterium B), erfasst mit dem Dimensional Assessment of Personality Pathology (DAPP-BQ) und mit dem NEO-Persönlichkeitsinventar nach Costa und McCrae, Revidierte Fassung (NEO-PI-R), untersucht. Ergebnisse: (1) Sowohl für die Selbstpathologie-Skalen als auch für die Interpersonalen Pathologie-Skalen des GAPD konnte gezeigt werden, dass sie zwischen Patienten mit (n = 75) und ohne Persönlichkeitsstörung (n = 74) differenzierten. Ausnahme bildete hier die Skala (P3) Prosoziales Verhalten. Das GAPD konnte 82 % der Patienten richtig als Patienten mit und ohne Persönlichkeitsstörung zuordnen beruhend auf Diagnosen, die mit dem Strukturierten Klinischen Interview für DSM-IV, Achse II: Persönlichkeitsstörungen (SKID-II) ermittelt wurden. (2) Außerdem zeigten sich für neun der zwölf DSM-IV Persönlichkeitsstörungen mittlere bis hohe Korrelationen mit den Skalen des GAPD. Ausnahmen bildeten hier die zwanghafte, antisoziale und histrionische Persönlichkeitsstörung. Ebenso ergaben sich hohe Korrelationen zwischen GAPD, DAPP und NEO-PI-R hinsichtlich aller korrespondierender Traits auf Domain Ebene des DSM-5 Traitmodells (Negative Affektivität, Bindungslosigkeit, Feindseligkeit, Enthemmung und Psychotizismus). (3) Des Weiteren ergab sich ein Ein-Faktorenmodell für die Skalen des GAPD mit einer Varianzaufklärung von 61,4 %. Die Selbstpathologie Skalen hatten höhere Ladungen auf dem Faktor (.88 - .93) als die Interpersonalen Pathologie-Skalen (.66 - .78). Lediglich die Skala (P3) Prosoziales Verhalten zeigte eine niedrige Ladung (.31). (4) Inkrementelle Validität ergab sich für den DAPP und NEO-PI-R über den GAPD. Umgekehrt zeigte sich dies nur für den GAPD über den NEO-PI-R. Diskussion und Ausblick: Auf der Grundlage der Ergebnisse zum GAPD konnte gezeigt werden, dass erstens die Skalen des GAPD, die die Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung (1) Selbstpathologie und (2) Interpersonale Pathologie des alternativen DSM-5 Modells zum großen Teil erfassen, das Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung gut vorhersagen können. Zweitens wiesen die Ergebnisse daraufhin, dass die Skalen des GAPD, zum einen mit hohen Traitausprägungen sowohl von normalen als auch pathologischen Traitmodellen, in der vorliegenden Arbeit erfasst durch NEO-PI-R und DAPP, korrelierten und zum anderen mit neun der zwölf DSM-IV Persönlichkeitsstörungen. Damit können die Kernmerkmale eine große Bandbreite von Persönlichkeitspathologie abbilden. Drittens wurde die Integration von Selbstpathologie und interpersonaler Pathologie in einer eindimensionalen Skala faktorenanalytisch bestätigt. Viertens konnte eine getrennte Erfassung von Dysfunktionen von Persönlichkeitsstörung und Persönlichkeitsbeschreibungen, wie sie in den Kriterien A und B des alternativen DSM-5 Modells gefordert wird, in der vorliegenden Arbeit nur zum Teil empirisch Bestätigung finden, da zwar sowohl normale als auch pathologische Persönlichkeitstraits zu den Kernmerkmalen Informationen hinzufügen konnten bei der Untersuchung der inkrementellen Validität, aber andersherum die Kernmerkmale, erfasst durch das GAPD, nur bei normalen Persönlichkeitstraits, erfasst durch das NEO-PI-R, Informationen hinzufügen konnte. Das DAPP als pathologisches Traitmodell deckte bereits die Informationen des GAPD fast vollständig ab. Insgesamt untermauern die Ergebnisse zum GAPD die Validität der Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung des Kriteriums A und die Skala der Funktionsniveaus der Persönlichkeit des alternativen DSM-5 Modells. Die Skala (P3) Prosoziales Verhalten scheint wenig Relevanz für die Diagnostik von Persönlichkeitsstörung zu besitzen. Bei der Interpretation der Ergebnisse zum GAPD sollten folgende Einschränkungen beachtet werden. Zum einen erfasst das GAPD nicht vollständig die Facetten der Kernmerkmale des Kriteriums A des alternativen DSM-5 Modells. Des Weiteren beruht das GAPD auf Selbstauskünften, was aufgrund der Störung in der Selbstwahrnehmung dieser Patienten ein Nachteil bei der Diagnostik von Persönlichkeitsstörung darstellt. Probleme für die Interpretation der Ergebnisse des GAPD ergeben sich außerdem daraus, dass als Vergleichskriterium die DSM-IV Persönlichkeitsstörungen erhoben wurden. Diese Klassifikation gilt an sich als wenig valide und daher die Erfassung als nicht reliabel. Daher wird es in zukünftigen Studien wichtig sein, die neuen Kriterien der spezifischen Persönlichkeitsstörungen des alternativen DSM-5 Modells bzw. das DSM-5 Traitmodell und das hierzu neu entwickelte Erfassungsinstrument Personality Inventory for DSM-5 (PID-5) zugrunde zu legen. Nichtsdestotrotz ist das GAPD das erste Instrument, welches die Kernmerkmale von Persönlichkeitsstörung des alternativen DSM-5 Modells psychometrisch überhaupt erfassbar macht. Es bot die Grundlage dieser Doktorarbeit, die Validität der Kernmerkmale für Persönlichkeitsstörung des alternativen DSM-5 Modells empirisch zu untermauern. Es wird vorgeschlagen, eine kürzere Version des GAPD als Screening im ersten Schritt des Diagnoseprozesses von Persönlichkeitsstörung anzuwenden, gegebenenfalls gefolgt im zweiten Schritt von einem strukturierten Interview. / Theoretical Background: The DSM-5 Work Group for personality and personality disorders developed a new classification of personality disorder based on extensive critiques concerning categorical diagnoses and construct validity of the DSM-IV classification. The new classification was integrated as alternative DSM-5 model for personality disorders into section III of the Diagnostic and statistical manual of mental disorders, fifth edition. The alternative DSM-5 model for personality disorders also includes new general criteria for personality disorder in DSM-5. The criteria A and B of the general criteria are the essential features of personality disorder. The general criteria C through G define the scope concerning time and situations and exclusion criteria. Criterion A encompasses the core features of personality disorder: self and interpersonal pathology. These core features are based on the definition of personality disorder from Livesley. The DSM-5 model assumes that self and interpersonal pathology can be integrated into a unidimensional Personality Functioning Scale, which enables a five-level rating of impairment in self / interpersonal functioning. Next to criterion A, criterion B of the general criteria for personality disorder requires at least one pathological personality trait to be fulfilled. This entails the assumption that personality dysfunction alone can be measured, independent of personality traits. Finally, the empirical foundation for the proposed core features of personality disorder, self and interpersonal functioning, is based on only one study. Aims: The current doctoral thesis is aimed at validating the core features of personality disorder in the DSM-5, in light of the small empirical foundation existing today. Livesley\'s definition of personality disorder, which is the theoretical basis of criterion A of the general criteria for personality disorder in the DSM-5, was also used to develop a self-report questionnaire: the General Assessment of Personality Disorder (GAPD). The GAPD was translated into German and showed sufficient reliability in terms of internal consistency. The questionnaire has 85 items with four scales for self pathology and four scales for interpersonal pathology. First, the GAPD was used to investigate whether the core features of personality, self and interpersonal pathology, are able to differentiate between patients with and without personality disorder. Second, whether the core features cover the full range of personality pathology was examined. Third, the integration of self and interpersonal pathology into a unidimensional scale was empirically validated. Fourth, whether functional impairment (criterion A) can be assessed separately from personality traits (criterion B) was investigated. This last investigation was carried out by analyzing the relationship between the core features of personality disorder (criterion A) and pathological personality traits (criterion B). Criterion A was operationalized by the GAPD; criterion B was measured by the Dimensional Assessment of Personality Pathology (DAPP-BQ) and additionally by the Revised NEO Personality Inventory (NEO-PI-R). Results: (1) The patients (n = 75) with personality disorder differed significantly from patients without personality disorder (n = 74) in all Self Pathology and Interpersonal Pathology scales of the GAPD, except (P3) Prosocial Behaviour. The GAPD identified 82 % of patients correctly, as patients with or without personality disorder diagnoses, based on the Structured Clinical Interview for DSM-IV Axis II Personality Disorders (SKID-II). (2) Furthermore, the GAPD scales showed moderate to high correlations for nine of twelve DSM-IV personality disorders. The exceptions were obsessive-compulsive, antisocial and histrionic personality disorders. Similarly, there were moderate to high correlations between GAPD, DAPP and NEO-PI-R, with regard to all corresponding DSM-5 trait model domains (Negative Affectivity, Detachment, Antagonism, Disinhibition, and Psychoticism). (3) Additionally, the analysis yielded a one-factor model with an explained variance of 61.4 %. The Self Pathology scales showed higher factor loadings (.88 - .93) than the Interpersonal Pathology scales (.66 - .78). But (P3) Prosocial Behaviour showed a low loading (.31). (4) The DAPP and NEO-PI-R showed incremental validity over the GAPD, but the GAPD only over the NEO-PI-R. Discussion and outlook: Based on the results it could be shown that, first, the scales of the GAPD, which largely measure the core features of personality disorder in the DSM-5, (1) self pathology and (2) interpersonal pathology, were able to predict the presence of personality disorder well. Second, the results showed large correlations between the GAPD-scales and high trait expressions in both normal and abnormal trait models, measured by the DAPP and NEO-PI-R, as well as large correlations between the GAPD scales and nine of twelve DSM-IV personality disorders. Thus, the core features of personality disorder covered a wide range of personality pathology. Third, factor-analytic studies confirmed the integration of self and interpersonal pathology into a unidimensional scale. Fourth, it could be shown in part that functional impairment can be assessed separately from personality traits, as demanded by criteria A and B of the DSM-5. Normal and abnormal trait models were able to add information to the core features of personality disorder when assessing the incremental validity, but the core features could only add information to normal personality traits. The DAPP as a pathological trait model already covers the information of the GAPD. In summary, the results of the GAPD confirm the validity of the core features of personality disorder of criterion A and the Personality Functioning Scale in the DSM-5. The scale (P3) Prosocial Behaviour seems to have little significance for the diagnosis of personality disorders. The following limitations need to be considered in the interpretation of the results. The GAPD does not capture all facets of the core features of criterion A of the DSM-5. Furthermore, the GAPD is based on self-reporting, which is a disadvantage in the diagnosis of personality disorders, because of a distortion in the self-perception of those patients. Problems in the interpretation of the results might also be due to the use of the DSM-IV personality disorder as the comparison criterion. This classification is regarded as invalid and its assessment as less reliable. Thus, the new criteria of the individual DSM-5 personality disorders and the DSM-5 trait model, as well as the newly developed assessment tool Personality Inventory for DSM-5 (PID-5), should be included in future studies. Nevertheless, the GAPD is the first tool to allow an assessment of the core features of personality disorder in the DSM-5. It provided the foundation of the current doctoral thesis to confirm the validity of the core features of personality disorder in the DSM-5. It is proposed that a shorter version of the GAPD could be used to screen for personality disorder in the first step of the diagnostic process, followed by a structured interview in the second step, if necessary.
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Die Stellung der Agoraphobie in modernen diagnostischen Klassifikationssystemen: Beitrag zu einer nosologischen Kontroverse / The position of agoraphobia in modern diagnostic classification systems: Contribution to a nosological controverse

Nocon, Agnes 22 July 2010 (has links) (PDF)
Hintergrund: Seit Einführung des DSM-III-R wird die Frage, ob Agoraphobie eine Komplikation der Panikstörung ist oder eine eigenständige Diagnose darstellt, und deshalb gleichberechtigt mit der Sozialen und Spezifischen Phobie der Gruppe der Phobien zugeordnet werden sollte, kontrovers diskutiert. Die zwei Positionen in dieser Kontroverse finden ihren Ausdruck im unterschiedlichen Gebrauch hierarchischer Regeln in den gegenwärtig gebräuchlichen Klassifikationssystemen für psychische Störungen, dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) und der International Classification of Diseases (ICD). Die empirischen Belege für die Validität solcher hierarchischer Regeln sind allerdings bisher unbefriedigend. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es deshalb, ohne Berücksichtigung der gültigen Hierarchieregeln das natürliche Auftreten von Agoraphobie und Panikstörung zu untersuchen und damit einen Beitrag zum Fortschritt in der oben genannten Kontroverse zu leisten. Methoden: Die Analysen der vorliegenden Arbeit beruhen auf Daten der Early Developmental Stages of Psychopathology (EDSP) Studie. Bei der EDSP handelt es sich um eine prospektiv-longitudinale Studie an einer bevölkerungsrepräsentativen Kohorte von 3021 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 24 Jahren aus München und Umgebung. Die Studienteilnehmer wurden in einem 10-Jahres-Follow-up mit bis zu vier Erhebungszeitpunkten mit der computerisierten Version des Münchener Composite International Diagnostic Interview (DIA-X/M-CIDI) untersucht. Das M-CIDI gestattet es, Panik- und Agoraphobiesyndrome unabhängig von hierarchischen Regeln zu erheben. Risiko- und Vulnerabilitätsfaktoren wurden anhand von Fragebögen erhoben. Die Studie umfasst darüber hinaus zwei familiengenetische Untersuchungen, in deren Rahmen auch die Eltern der Studienprobanden interviewt wurden. Die direkten Elterninterviews wurden durch Informationen der Studienprobanden über ihre Eltern ergänzt. Ergebnisse: Studie 1: Agoraphobia and Panic: Prospective-longitudinal Relations Suggest a Rethinking of Diagnostic Concepts Die Lifetimeinzidenz bis zum Alter von 34 Jahren betrug 9.4% für Panikattacken, 3.4% für Panikstörung (mit und ohne Agoraphobie) und 5.3% für Agoraphobie. Unter den Personen mit Agoraphobie berichteten 51% keine lifetime Panikattacken. Die Inzidenzmuster der drei Syndrome unterschieden sich bezüglich Erstauftrittsalter, Risikoverlauf und Geschlechtseffekten. Zeitlich vorausgehende Panikattacken und Panikstörung waren assoziiert mit einem Risiko für zeitlich nachfolgende Agoraphobie (Panikattacken: OR=26.7, 95% KI=17.2-41.4; Panikstörung: OR=62.5, 95% KI=38.5-101.2). In streng prospektiven Analysen waren Panikattacken/Panikstörung zur Baseline mit Panikattacken/Panikstörung im Follow-up assoziiert und Agoraphobie zur Baseline mit Agoraphobie im Follow-up. Panikattacken, Panikstörung und Agoraphobie zur Baseline hatten niedrige Remissionsraten (0-23%). Alle diagnostischer Gruppen waren bis auf Panikstörung ohne Agoraphobie mit anderen Angststörungen im Follow-up assoziiert. Panikstörung mit Agoraphobie und Agoraphobie mit Panikattacken zur Baseline zeigten höhere Assoziationen mit Komplikationen wie Beeinträchtigung, Komorbidität und Hilfesuchverhalten als Panikstörung ohne Agoraphobie und Agoraphobie ohne Panikattacken. Personen mit Panikattacken/Panikstörung suchten häufiger ärztliche Hilfe als Personen mit Agoraphobie ohne Panikattacken. Besonders ausgeprägt war Hilfesuchverhalten bei Personen mit Panikstörung mit Agoraphobie. Studie 2: Differential Familial Liability of Panic Disorder and Agoraphobia Panikattacken, Panikstörung und Agoraphobie der Eltern waren assoziiert mit denselben Syndromen der Kinder. Bei separater Untersuchung der Störungen wurde für Agoraphobie ohne Panikstörung keine Assoziation zwischen Eltern und Kindern beobachtet. Elterliche Panikstörung ohne Agoraphobie war nicht mit Panikstörung ohne Agoraphobie bei den Kindern, aber mit Panikstörung mit Agoraphobie (OR=3.9; 95% KI=1.6-9.4) assoziiert. Panikstörung mit Agoraphobie der Eltern war mit Agoraphobie ohne Panikstörung (OR=3.3; 95% KI=1.01-11.1) und mit Panikstörung ohne/mit Agoraphobie bei den Kindern assoziiert (ohne Agoraphobie: OR=4.2; 95% KI=1.2-13.7; mit Agoraphobie: OR=4.9; 95% KI=1.8-12.5). Bei Kontrolle nach anderen Angststörungen blieb nur die Assoziation von Panikstörung mit Agoraphobie bei Eltern und Kindern stabil. Es fanden sich keine Hinweise auf Assoziationen zwischen Panikstörung oder Agoraphobie der Eltern mit einem früheren Erstauftrittsalter der kindlichen Störung. Studie 3: Pathways into panic and phobias Der Komorbidität von Panikstörung, Agoraphobie und Spezifischen Phobien lag eine Vier-Klassen-Struktur zugrunde. Die Klassen konnten beschrieben werden als „sehr niedriges Risiko für Angststörungen“, „niedriges Risiko für Spezifische Phobien“, „moderates Risiko für Agoraphobie und Panikstörung“ und „hohes Risiko für Angststörungen“. Die letztgenannte Klasse zeichnete sich vor allem durch das Vorliegen von Agoraphobie und dem Situativen Subtypus der Spezifischen Phobie aus. Die drei letztgenannten Risikoklassen waren assoziiert mit weiblichem Geschlecht, Behavioral Inhibition, Harm Avoidance, überbehütendem und abweisendem Elternverhalten, elterlichen Angst- und depressiven Störungen, sowie Trennungs- und traumatischen Erlebnissen in der Kindheit. Die Klasse „hohes Risiko für Angststörungen“ war assoziiert mit elterlicher Spezifischer Phobie (OR=5.0, 95% KI=1.9-12.8) und postnatalen Komplikationen (OR=7.4; 95% KI=2.4-22.9). Sie unterschied sich darin von allen anderen Risikogruppen. Die Klasse „moderates Risiko für Agoraphobie und Panikstörung“ war assoziiert mit Trennungsangst in der Kindheit (OR=6.3; 95% KI=2.0-19.8), einem emotional kühlen elterlichen Erziehungsstil (OR=0.7; 95% KI=0.6-0.9) und einer geringen Wahrscheinlichkeit für postnatale Komplikationen (OR=0.3; 95% KI=0.1-0.9). Schlussfolgerungen: Unterschiede hinsichtlich des Inzidenzmusters, des Verlaufs und der Korrelate zwischen Panik- und Agoraphobiesyndromen zeigen, dass Agoraphobie getrennt von Paniksyndromen existiert und eine klinisch relevante Störung darstellt. Dabei hatte die Hälfte der Personen mit Agoraphobie keine Panikattacke erlebt und bliebe gemäß DSM-Kriterien undiagnostiziert. Ergebnisse der Familienstudie zeigen, dass Befunde zur familiären Aggregation von Panikstörung und Agoraphobie bisher von angewandten hierarchischen Diagnoseregeln abhängig waren. Ohne Anwendung hierarchischer Kriterien aggregiert Agoraphobie ohne Panikstörung nicht in Familien und die familiäre Aggregation von Panikstörung hängt davon ab, ob bei den Kindern komorbide Agoraphobie oder andere Angststörungen vorliegen. Die Ergebnisse der Latent Class Analysen lassen vermuten, dass Panikstörung, Agoraphobie und Spezifische Phobien sich im Rahmen von Vulnerabilitätsklassen entwickeln, auf zwei pathogene Mechanismen der Agoraphobie hinweisen: Agoraphobie kann sich entweder in naher Verwandtschaft zur Panikstörung, oder zum Situativen Subtypus der Spezifischen Phobie entwickeln. Spezifische Zusammenhänge dieser Risikoklassen mit untersuchten Vulnerabilitätsfaktoren stützen die Hypothese einer unterschiedlichen Ätiopathogenese der Agoraphobie. Zusammenfassend zeigen die vorliegenden Daten, dass Panikattacken und Panikstörung weder eine notwendige noch eine hinreichende Bedingung für Agoraphobie sind, und die derzeit gültige Klassifikation die Untersuchung der Agoraphobie behindert. Die aktuell in Arbeit befindliche Revision des DSM sollte im Sinne einer beschreibenden, durch empirische Daten gestützten Diagnostik das Konzept der Agoraphobie überarbeiten und von einer Diagnostik im Sinne einer nosologischen Kontroverse abrücken.
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Giardia duodenalis – deciphering barrier break down in human, organoid-derived duodenal monolayers

Holthaus, David 20 March 2023 (has links)
Das Protozoon Giardia duodenalis ist eine der Hauptursachen für infektiöse Magen-Darm-Erkrankungen. Die zugrundeliegenden Pathomechanismen sind jedoch nach wie vor unklar. Um die Pathogenität G. duodenalis‘ untersuchen zu können, wird ein Modellsystem benötigt, dass die Komplexität des Darmepithels widerspiegelt. Diese Arbeit zeigt die Etablierung eines Zellkultursystems auf der Basis von organoid-abgeleiteten Epithelien unter Verwendung von filter-basierten Zellkultureinsätzen. Wir haben Protokolle für die Etablierung von organoid-basierten Zellkulturen (ODMs) vier verschiedener Wirte zoonotischer Protozoen unter Verwendung eines einzigen Protokolls erstellt. Die Charakterisierung zeigte, dass das Modellsystem erfolgreich die Polarisierung des Darmepithels nachahmt, aus mehreren Zelltypen besteht und eine Infektion ermöglicht. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf der Analyse der durch G. duodenalis induzierten Barrierestörung in ODMs auf Transkriptions-, Protein- und Funktionsebene. Die Infektion von humanen duodenalen Zellen führte zu einem Verlust der epithelialen Barrierefunktion. Mit Hilfe des transepithelialen elektrischen Widerstandes und Dextran Flux wurde eine Erhöhung der Barrieredurchlässigkeit beobachtet. Die Hemmung von zuvor in immortalisierten Zellmodellen beschriebenen Reaktionswegen konnte die Barrierefunktion nicht wiederherstellen. Stattdessen konnten Veränderungen der Ionenhomöostase sowie den Zusammenbruch der zonula occludens nachgewiesen werden. Der beobachtete Phänotyp konnte auf die Aktivierung des cAMP/PKA/CREB-Signalwegs, als einen von mehreren kausalen Faktoren, zurückgeführt werden. Hier zeigen wir die Etablierung eines aus Organoiden abgeleiteten Modells, das die Untersuchung von G. duodenalis Infektionen in vitro ermöglicht. Mit unserem Modell konnten wir eine neue Reihenfolge von Ereignissen entschlüsseln, die einen der Faktoren während symptomatischer Giardiasis darstellt. / The protozoan Giardia duodenalis is a one of the major causes of gastrointestinal illness. Underlying pathomechanisms remain unclear. An in vitro model system that also mimics the complexity of intestinal epithelium is needed to allow pathogenicity studies. This thesis shows the establishment of a cell culture system based on organoid-derived epithelia using permeable cell culture inserts. We have provided guidelines on the establishment of organoid-derived monolayers (ODMs) of four different hosts of zoonotic protozoa using a single protocol. Characterization showed that the model system successfully mimics intestinal polarization, is composed of multiple cell types and allows for infection with multiple protozoan parasites. As the main focus of the thesis, analysis of G. duodenalis-induced barrier breakdown in ODMs was performed on transcriptional, protein and functional level. Infection of human duodenal, organoid-derived monolayers resulted in a time- and dose-dependent breakdown of epithelial barrier function. Barrier permeability increases were observed ranging from ions to macromolecules as measured by transepithelial electrical resistance and Dextran flux. Inhibition of previously proposed key pathogen-induced pathways observed in immortalized cell models did not rescue barrier dysfunction. We could instead show changes in ion homeostasis, and tight junctional breakdown. While none of the previously proposed effector pathways appeared to be responsible, we could pin-point the observed phenotype to activation of the cAMP/PKA/CREB signaling pathway, as one of the factors of the multifactorial barrier breakdown. The establishment of an organoid-derived infection model is shown, allowing the study of in vitro Giardia duodenalis infections. Using this model, we could decipher a new series of events that may be one of the factors causing the intestinal barrier breakdown observed in symptomatic Giardiasis.
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Favorable outcome in children and adolescents with a high proportion of advanced phase disease using single/multiple autologous or matched/mismatched allogeneic stem cell transplantations: Favorable outcome in children and adolescents with a high proportion of advanced phase disease usingsingle/multiple autologous or matched/mismatchedallogeneic stem cell transplantations

Niederwieser, Christian 10 June 2016 (has links)
Purpose: We determined the indication, outcome and risk factors of single and multiple hematopoietic stem cell transplantation(s) (HSCT) in children and adolescents mostly with advanced disease. Methods: Forty-one out of 483 patients (8.5%; median age 9 years) diagnosed at the University of Leipzig with haematological and oncological diseases required HSCT from 1999 to 2011. Results: Patients had overall survival (OS) of 63±10% and 63±16%, event-free survival (EFS) of 57±10% and 42±16%, relapse incidence (RI) of 39±10% and 44±18% and non-relapse mor-tality (NRM) of 4±4% and 13±9% at 10-years after one or more HSCT for allogeneic and autologous HSCT, respectively. One patient in complete remission (CR)1 and five with advanced disease received two HSCT. Four of the six patients maintained/achieved CR for a median of 13 months. Three died of progression and one of NRM. Two patients had a third HSCT and one survived in CR +231 days after HSCT. Risk factors for OS and EFS were disease stage at HSCT and EBMT risk-score. Center (paediatric or JACIE accredited paediatric/adult) was not a determinant for survival. Conclusion: Paediatric single and multiple HSCT are important curative approaches for high-risk malignant diseases with low NRM. Efforts to reduce high RI remain the major aim.:Bibliographic description 3 Introduction: 4 Infections 6 Veno-occlusive disease (VOD) 7 Graft rejection 7 Graft-versus Host Disease (GvHD) 8 Non-relapse mortality (NRM) 9 Relapse of the underling disease 9 Indications for HSCT 10 HSCT in Children. 10 Research questions: 12 Publication 13 Discussion 22 Future developments 25 References 26 Abbreviations 28 Summary 29 Zusammenfassung 33 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit 38 Curriculum vitae 39 Acknowledgement 42
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Favorable outcome in children and adolescents with a high proportion of advanced phase disease using single/multiple autologous or matched/mismatched allogeneic stem cell transplantations / Hohe Lebenserwartung bei Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittenen Erkrankungen nach ein/mehrfach autologer und HLA-identer/teilweise identer allogener Stammzelltransplantation

Niederwieser, Christian 30 November 2016 (has links) (PDF)
Purpose: We determined the indication, outcome and risk factors of single and multiple hematopoietic stem cell transplantation(s) (HSCT) in children and adolescents mostly with advanced disease. Methods: Forty-one out of 483 patients (8.5%; median age 9 years) diagnosed at the University of Leipzig with haematological and oncological diseases required HSCT from 1999 to 2011. Results: Patients had overall survival (OS) of 63±10% and 63±16%, event-free survival (EFS) of 57±10% and 42±16%, relapse incidence (RI) of 39±10% and 44±18% and non-relapse mor-tality (NRM) of 4±4% and 13±9% at 10-years after one or more HSCT for allogeneic and autologous HSCT, respectively. One patient in complete remission (CR)1 and five with advanced disease received two HSCT. Four of the six patients maintained/achieved CR for a median of 13 months. Three died of progression and one of NRM. Two patients had a third HSCT and one survived in CR +231 days after HSCT. Risk factors for OS and EFS were disease stage at HSCT and EBMT risk-score. Center (paediatric or JACIE accredited paediatric/adult) was not a determinant for survival. Conclusion: Paediatric single and multiple HSCT are important curative approaches for high-risk malignant diseases with low NRM. Efforts to reduce high RI remain the major aim.

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