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Bottom-up and top-down processes in reading : influences of frequency and predictability on event-related potentials and eye movementsDambacher, Michael January 2010 (has links)
In reading, word frequency is commonly regarded as the major bottom-up determinant for the speed of lexical access. Moreover, language processing depends on top-down information, such as the predictability of a word from a previous context. Yet, however, the exact role of top-down predictions in visual word recognition is poorly understood: They may rapidly affect lexical processes, or alternatively, influence only late post-lexical stages. To add evidence about the nature of top-down processes and their relation to bottom-up information in the timeline of word recognition, we examined influences of frequency and predictability on event-related potentials (ERPs) in several sentence reading studies. The results were related to eye movements from natural reading as well as to models of word recognition. As a first and major finding, interactions of frequency and predictability on ERP amplitudes consistently revealed top-down influences on lexical levels of word processing (Chapters 2 and 4). Second, frequency and predictability mediated relations between N400 amplitudes and fixation durations, pointing to their sensitivity to a common stage of word recognition; further, larger N400 amplitudes entailed longer fixation durations on the next word, a result providing evidence for ongoing processing beyond a fixation (Chapter 3). Third, influences of presentation rate on ERP frequency and predictability effects demonstrated that the time available for word processing critically co-determines the course of bottom-up and top-down influences (Chapter 4). Fourth, at a near-normal reading speed, an early predictability effect suggested the rapid comparison of top-down hypotheses with the actual visual input (Chapter 5). The present results are compatible with interactive models of word recognition assuming that early lexical processes depend on the concerted impact of bottom-up and top-down information. We offered a framework that reconciles the findings on a timeline of word recognition taking into account influences of frequency, predictability, and presentation rate (Chapter 4). / Wortfrequenz wird in der Leseforschung als wesentliche Bottom-up Determinante für die Geschwindigkeit des lexikalischen Zugriffs betrachtet. Darüber hinaus spielen Top-down Informationen, wie die kontextbasierte Wortvorhersagbarkeit, in der Sprachverarbeitung eine wichtige Rolle. Bislang ist die exakte Bedeutung von Top-down Vorhersagen in der visuellen Worterkennung jedoch unzureichend verstanden: Es herrscht Uneinigkeit darüber, ob ausschließlich späte post-lexikalische, oder auch frühe lexikalische Verarbeitungsstufen durch Vorhersagbarkeit beeinflusst werden.
Um ein besseres Verständnis von Top-down Prozessen und deren Zusammenhänge mit Bottom-up Informationen in der Worterkennung zu gewährleisten, wurden in der vorliegenden Arbeit Einflüsse von Frequenz und Vorhersagbarkeit auf ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs) untersucht. Die Ergebnisse aus mehreren Satzlesestudien wurden mit Blickbewegungen beim natürlichen Lesen sowie mit Modellen der Worterkennung in Beziehung gesetzt.
Als primärer Befund zeigten sich in EKP Amplituden konsistent Interaktionen zwischen Frequenz und Vorhersagbarkeit. Die Ergebnisse deuten auf Top-down Einflüsse während lexikalischer Wortverarbeitungsstufen hin (Kapitel 2 und 4). Zweitens mediierten Frequenz und Vorhersagbarkeit Zusammenhänge zwischen N400 Amplituden und Fixationsdauern; die Modulation beider abhängigen Maße lässt auf eine gemeinsame Wortverarbeitungsstufe schließen. Desweiteren signalisierten längere Fixationsdauern nach erhöhten N400 Amplituden das Andauern der Wortverarbeitung über die Dauer einer Fixation hinaus (Kapitel 3). Drittens zeigten sich Einflüsse der Präsentationsrate auf Frequenz- und Vorhersagbarkeitseffekte in EKPs. Der Verlauf von Bottom-up und Top-down Prozessen wird demnach entscheidend durch die zur Wortverarbeitung verfügbaren Zeit mitbestimmt (Kapitel 4). Viertens deutete ein früher Vorhersagbarkeitseffekt bei einer leseähnlichen Präsentationsgeschwindigkeit auf den schnellen Abgleich von Top-down Vorhersagen mit dem tatsächlichen visuellen Input hin (Kapitel 5).
Die Ergebnisse sind mit interaktiven Modellen der Worterkennung vereinbar, nach welchen Bottom-up und Top-down Informationen gemeinsam frühe lexikalische Verarbeitungsstufen beeinflussen. Unter Berücksichtigung der Effekte von Frequenz, Vorhersagbarkeit und Präsentationsgeschwindigkeit wird ein Modell vorgeschlagen, das die vorliegenden Befunde zusammenführt (Kapitel 4).
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Das Buch im Buch. Untersuchungen zu einem Motiv in der gegenwärtigen literarischen Kommunikation / The book within the book: an analysis of the literary motif in contemporary literary communicationBayer-Schur, Barbara 08 November 2011 (has links)
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Auswirkungen von akkumulierten Rückmeldungsformen mit einem Computer-Lernprogramm über Textaufgaben bei Kindern aus fünften und sechsten Klassen: / Eine empirische Studie zum Computergestützten Lernen / The Effects of Accumulative Forms of Feedback with a Computer based Learning Program for Tasks of Text on Children between 5th and 6th Grade: / An Empirical Study on Computer-Assisted-LearningAbdelaal, Sabry Mohamed Ismail Attia 28 January 2005 (has links)
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Medien und Wirklichkeit: Warum sollten wir mehr lesen?Musialowska, Ewa 06 August 2008 (has links)
Warum sollten wir mehr lesen? Wie kann das Lesen unsere Wirklichkeit mitgestalten? Im Rahmen des Beitrags wird zuerst der Prozess des Lesens beschrieben. Zweitens, wird auf die Veränderung der Anforderungen an das Lesen in der Informationsgesellschaft eingegangen. Drittens, wird die Ersetzbarkeit der Funktionen des Lesens unter die Luppe genommen. Das Augenmerk gilt dabei der Veränderungen des Lesens in der multi-medialen Informationskultur. / Why should we read more? How can reading influence our perception of the reality? Good question, hard to answer. The first aim of this analysis is to describe the actual process of reading. Secondly, the text sheds some light on the evolving role of reading in media society. Thirdly, the replacement of reading by other means of perception offered by different media is discussed. The analysis focuses on the changing functions of reading in the multi-media information culture.
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Mythos Kinderbuch – warum Jim Knopf aus mir keinen besseren Menschen gemacht hat: 22. Februar 2015Steinhöfel, Andreas 24 May 2022 (has links)
Was Sie erwartet, liebe Anwesende, ist ein Plädoyer für das Lesen, und zwar, ganz dezidiert,
für das textbasierte Lesen von Büchern – wie könnte man es auch anders von einem Autoren
erwarten. Ich möchte durch einen Vergleich zwischen textbasiertem Lesen auf der einen und
multimedialen Inhalten auf der anderen Seite aufzeigen, warum ich eine Lanze immer eher
fürs schwarzweiße Buch breche denn für eine verlockend bunte Wundertüte.
Es soll aber auch, was folgt, ein Plädoyer für jedes Kind sein, das zu lesen ablehnt und Bücher
bestenfalls als Türstopper benutzt. Warum erschreckt so viele Menschen die Vorstellung
vom nicht lesenden, nicht lesen wollenden Kind? Welches Ideal ist es, dem wir nachtrauern, wenn
es heißt, der kleine Laurenz sei ja an sich ganz pfiffig mit seinen neun Jahren, aber lesen … lesen
will er einfach nicht, obwohl wir doch nun wirklich alles versucht haben? Angesichts
nicht nur der Vehemenz, sondern beinahe schon der Penetranz, mit der seit jeher das lesende
Kind zum Maß aller guten Dinge erklärt wird, ist es an er Zeit, den mythologisch überfrachteten
Begriff Kinderbuch auf ein gerechtes Maß zurechtzustutzen. Und jene erwachsenen Menschen
gleich dazu, die aus Lesen und Lesen zwei ganz verschiedene Begrifflichkeiten gemacht haben.
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Co-registration of eye movements and EEG during active visionDimigen, Olaf 19 December 2014 (has links)
Zweitveröffentlichung / Obwohl Blickbewegungen einen elementaren Bestandteil des natürlichen Sehens darstellen, werden hirnelektrische Korrelate der visuellen Verarbeitung im Elektroenzephalogramm (EEG) zumeist während passiver Stimulation des ruhenden Auges erfasst. Ein alternativer methodischer Zugang ist die Kopplung des EEG an Beginn oder Ende natürlich auftretender Augenbewegungen mit Hilfe simultanen, hochauflösenden Eye-Trackings (ET). Die resultierenden sakkaden- bzw. fixationskorrelierten Potentiale (SRPs/FRPs) wurden in zwei Forschungskontexten untersucht und angewendet. Der erste Teil der Arbeit (Publikation 1 & 2) befasst sich mit den elektrophysiologischen Korrelaten von Mikrosakkaden, unwillkürlichen Fixationsaugenbewegungen die auch während traditioneller EEG-Messungen auftreten. Es wird gezeigt, dass Mikrosakkaden trotz ihrer geringen Amplitude eine wesentliche, aber mit herkömmlichen Methoden kaum auszuschließende Quelle muskulärer und kortikaler Aktivität im EEG darstellen (mikrosakkadische SRPs), welche in der Mehrzahl experimenteller Durchgängen aktiv ist, und zur Fehlinterpretation reizgekoppelter Potentiale führen kann. Der zweite Teil der Arbeit demonstriert die Machbarkeit und Nützlichkeit von FRP-Analysen zur Untersuchung hirnelektrischer Prozesse beim Lesen. In Publikation 3 werden Einflüsse verschiedener Messartefakte sowie visuell-evozierter, motorischer und kognitiv modulierter Potentiale auf die FRP-Wellenform beschrieben und Methoden zur Signaloptimierung vorgeschlagen. Wir zeigen, dass sich im natürlichen Satzlesen der klassische N400 Wortvorhersagbarkeitseffekt reproduzieren und in Bezug zu Maßen der Fixationsdauer setzen lässt. In Publikation 4 wurde mittels FRPs das Ausmaß der parafovealen Wortverarbeitung bestimmt. Simultanes ET ist eine sinnvolle Ergänzung zur bestehenden EEG-Methodik, sowohl zur Kontrolle von Mikroaugenbewegungen, als auch zur Erforschung natürlichen Blickbewegungsverhaltens und Integration von Befunden der ET- und EEG-Forschung. / Although natural vision involves an active sampling of the environment with several saccadic eye movements per second, electroencephalographic (EEG) correlates of visual cognition are predominantly recorded under artificial conditions of prolonged fixation. An alternative approach to EEG analysis, explored in the present thesis, is to time-lock the signal not to passive stimulations, but to the on- or offsets of naturally occurring eye movements, yielding saccade- and fixation-related potentials (SRPs/FRPs). Using simultaneous high-resolution eye-tracking (ET), this technique was applied in two contexts. The first part of the thesis (publications 1 & 2) investigated brain-electric correlates of microsaccades, small involuntary eye movements, which occur despite attempted fixation during traditional EEG paradigms. In a series of experiments, we show that SRPs from microsaccades present a significant, but normally hidden source of visuocortical potentials that is active in most trials and can confound the interpretation of stimulus-locked data under specific conditions. The second part of the thesis assessed the feasibility and utility of using FRPs in the study of natural reading. Publication 3 provides a review of artifact sources, low-level factors, and high-level influences determining the FRP waveform in free viewing and proposes methods to optimize signal quality. We then replicate the N400 word predictability effect, a cornerstone of neurolinguistic research, in left-to-right sentence reading and relate N400 amplitude to measures of fixation time. In publication 4, the FRP technique was combined with gaze-contingent display manipulations to investigate the depth of parafoveal preprocessing in fluent reading. Our results show that simultaneous recordings improve the understanding of electrophysiological data recorded during fixation, extend the EEG’s methodological scope to naturalistic viewing scenarios, and help to integrate findings from EEG and ET research.
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Visuo-spatial attention in reading / three approaches combining eye tracking and EEGKornrumpf, Benthe 28 October 2016 (has links)
Visuell-räumliche Aufmerksamkeit spielt eine Schlüsselrolle in der Wortverarbeitung und der Augenbewegungskontrolle beim Lesen. Dennoch bleibt die räumliche und zeitliche Dynamik von Aufmerksamkeitsbereitstellung innerhalb einer Fixation ungeklärt. Die vorliegende Dissertation nutzt drei Ansätze in der Ko-Registrierung von Augenbewegungen und EEG um diese Forschungslücke zu untersuchen und direkte Einblicke in die Aufmerksamkeitsverteilung zwischen Fovea und Parafovea, ihre Anpassung an Verarbeitungsansprüche und Sakkaden sowie ihre Auswirkungen auf Wortverarbeitung zu liefern. In Studie 1 wurde das Probe Paradigma als Maß zur Abbildung räumlicher Aufmerksamkeit ohne Augenbewegungen implementiert. Die vergrößerte, Probe-bezogene N1 zwischen Wortpräsentationen deutet auf eine Bereitstellung und Umverteilung zusätzlicher Ressourcen zur simultanen fovealen und parafovealen Wortverarbeitung hin. Studie 2 untersuchte den Preview Benefit und seine Modulation durch Sakkaden und Verarbeitungsschwierigkeit und zielte darauf ab, das elektrophysiologische Korrelat als indirektes Maß für parafoveale Aufmerksamkeit in ERPs und FRPs zu etablieren. Es zeigte sich ein Effekt des orthographischen Previews auf die N1. Interaktionen mit Lesemodus und Verarbeitungsschwierigkeit implizieren, dass dem Preview Effekt Aufmerksamkeitseffekte zugrunde liegen. In Studie 3 wurden zwei Datensätze hinsichtlich der Lateralisierung von Oszillationen im Alpha-Band untersucht um die in Studie 2 generierten Hypothesen zu unterstützen. Alpha war im sakkadischen Lesen stärker rechts-lateralisiert als in RSVP und eine stärkere Lateralisierung sagte eine kürzere Fixationsdauer vorher, was die Rolle von parafovealer Aufmerksamkeit und ihre Verbindung zu Sakkaden betont. Trotz der Einschränkungen der drei Ansätze stellt die Kombination von Augenbewegungen, ERPs, FRPs und EEG-Oszillationen geeignete Maße für Aufmerksamkeitsprozesse in der Wortverarbeitung dar, die traditionelle Forschungsmethoden ergänzen. / Visuo-spatial attention is a key contributor to word processing and oculomotor control in reading. Yet, the spatial and temporal dynamics of attention allocation within a fixation remain unclear. The present dissertation uses three approaches in the co-registration of eye movements and EEG to investigate this gap and provide direct, online insights into attention distribution across fovea and parafovea, its adaptation to processing load and saccadic behavior, as well as its effects on word processing. In Study 1, the probe paradigm was implemented as a mapping tool of spatial attention adaptation in the absence of eye movements, yielding ERPs. The enhanced probe-related N1 in-between trials indicates a recruitment and redistribution of additional resources to achieve simultaneous foveal and parafoveal word-recognition. Study 2 tested the preview benefit and its modulation by saccades and foveal load, thereby aiming at establishing its electrophysiological correlate as an indirect index of parafoveal attention allocation in ERPs and FRPs. There was an effect of orthographic preview on the N1. Interactions with reading mode and foveal load indicate underlying attention effects. In Study 3, two datasets were reanalyzed with regard to the lateralization of oscillatory activity in the alpha-band in order to directly support the assumptions generated in Study 2. Alpha was more strongly right-lateralized in saccadic reading compared to RSVP, and moment-to-moment lateralization predicted shorter subsequent fixation duration, emphasizing the role of parafoveal attention allocation and its relation to saccades. Despite the limitations of the three approaches at this point, the combination of eye movements, ERPs, FRPs, and EEG oscillations provides suitable online markers of attention processes in word recognition that complement traditional research methods.
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Arbeitsgedächtnis und Schulleistungen in Mathematik und Schriftsprache bei älteren Grundschülern / working memory and school performance in mathematics and written language for older elementary school studentsSchmid, Inga 29 August 2011 (has links)
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Differential effects of script system acquisition and social immersion experience on face perception / Evidence from event-related brain potentialsMa, Xiaoli 19 January 2023 (has links)
Informelle Berichte zeigten größere Amplituden der durch Gesichter ausgelösten N170 Komponente im Ereigniskorrelierten Potenzial (EKP) bei asiatischen als bei kaukasischen Probanden. Als mögliche Ursache vermutete ich unterschiedliche Erfahrungen mit logographischen bzw. alphabetischen Schriftsystemen (Schriftsystem-Hypothese) oder die verstärkte Exposition mit unbekannten Gesichtern während der Immersion in eine neue soziale oder ethnische Umgebung (soziale Immersions-Hypothese). Zur Überprüfung dieser Hypothesen führte ich zwei kulturvergleichende Studien mit Erwachsenen bzw. Kindern durch. In Studie 1 untersuchte ich einheimische Chinesen und nicht-chinesische Auswärtige in Hongkong und deutsche Einheimische und chinesische Auswärtige in Berlin. Die Auswärtigen an beiden Orten zeigten größere N170 Amplituden auf Gesichter als die Einheimischen. Außerdem zeigten Deutsche, die erst kurze Zeit in Berlin lebten ähnliche Amplituden wie langjährige Einheimische. Insgesamt unterstützt Studie 1 die soziale Immersions-Hypothese, dass die Immersion in eine neue ethnische Umgebung zu einer Vergrößerung der N170 führt. Studie 2 untersuchte die Schriftsystem-Hypothese bei chinesischen und deutschen Erstlesern am Ende der ersten oder zu Beginn des zweiten Schuljahres an ihrem jeweiligen Heimatort. Die Ergebnisse unterstützen die Schriftsystem-Hypothese, dass chinesische Kinder eine größere N170 auf Gesichter zeigen als deutsche. Insgesamt konnte die vorliegende Dissertation zwei neue Einfluss-Faktoren auf das Gesichterverarbeitungs-System nachweisen, das erworbene Schriftsystem (logographische versus alphabetisch) und die Erfahrung sozialer Immersion in eine neue ethnische Umgebung. Diese Effekte zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten der Entwicklung (Kindheit vs. junges Erwachsenen-Alter) zeigen, dass das Gesichterverarbeitungs-System über lange Zeit seine Plastizität behält. / Informal reports have shown larger face-elicited N170 component of event-related potential (ERP) in Asians than Caucasians participants. I proposed that different experience with logographic versus alphabetic scripts (script system hypothesis) or by exposure to abundant novel faces during the immersion into a new social and/or ethnic environment (social immersion hypothesis) as a possible cause. To test these hypotheses, I conducted two cross-cultural ERP studies with adults and Children. In Study 1, I examined Chinese locals and non-Chinese foreigners in Hongkong, and German locals and Chinese foreigners in Berlin. It turned out that the foreigners in both locations showed larger N170 amplitudes to faces than the locals. In addition, Germans who had only lived in Berlin for a short time showed similar face N170 amplitudes as long-term Berlin residents. In sum, Study 1 supports the social immersion hypothesis that immersing into a new ethnic environment drives an increase of face N170. Study 2 investigated the scripts system hypothesis in Chinese and German early readers assessed at the end of the first-grade or at the beginning of the second grade in their respective home towns. The findings support the script system hypothesis that Chinese children showed larger face N170 amplitudes than German children. Overall, the present thesis demonstrated two new influencing factors on the face processing system, the acquired script system (logographic vs. alphabetic) and the social immersion experience in a new ethnic environment. More specifically, learning to read a visually complex logographic Chinese script or immersing into an other-ethnic social environment facilitates early perceptual processing of faces. These effects acquired at different stages of development (early childhood versus young adulthood) show that the face processing system retains its plasticity over a long period of time.
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Die Konstruktion von Lesekultur / im westdeutschen Buchhandel und Öffentlichen Bibliothekswesen der Nachkriegszeit 1950 - 1989Wetzel, Dirk Alexander 10 January 2002 (has links)
Ausgehend von der Unzulänglichkeit, die Lesen als Forschungsgegenstand für jene gesellschaftlichen Fragestellungen hat, die über die Didaktik des Lesenlernens hinausreichen, versucht die vorliegende Arbeit einen anderen Zugang zu der Thematik. Nicht die Frage, was, wie, warum und wieviel Menschen lesen, ist hier Forschungsinteresse, vielmehr wird invertiert gefragt, wie Gesellschaftssysteme 'Lesen' definieren, welchen Personen dabei die Rolle des Lesers zugeschrieben wird und welche Motivationen eine solche Differenzierung auslösen und unterstützen. Theoretische Grundlage hierfür ist die Systemtheorie der Bielefelder Schule nach Niklas Luhmann. Anhand der redaktionellen Beiträge der Fachzeitschriften 'Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel' sowie 'Buch und Bibliothek [Bücherei und Bildung]' wird die Theorie explizit am Beispiel des Buchhandels und des öffentlichen Bibliothekswesen dargestellt. Bei der Analyse zeigt sich, daß Lesekultur als Produkt eines Traditionssystems wesentlich vom Buchhandel instrumentalisiert wird. Nach innen zur Identitäts- und Marktsicherung sowie nach außen zur Einwerbung staatlicher Sonderkonzessionen, besonders im Kartellrecht. Das Öffentliche Bibliothekswesen indes thematisiert trotz seiner Nähe zum Buchhandel Lesekultur in den 1960er und 1970er Jahren so gut wie gar nicht und nutzt andere Persuasionsmedien zur Systemstabilisierung. Erst provoziert durch empfindliche Etatkürzungen während der Rezession zu Beginn der 1980er Jahre koppelt sich auch das Öffentliche Bibliothekswesen wieder an die Lesekultur als Persuasionmedium zur Einwerbung staatlicher Leistungen. / Taking as its starting point the short-comings of reading as a topic of research for social questions that reach beyond the didactic of learning to read, the present dissertation attempts to approach this subject from another vantage point. The focus of interest is not how many people read what subject matter, in what fashion, and why, but rather its opposite: How do social systems define 'reading', what persons are assigned the role of 'reader' and what are the motivations that this social distinction engenders or promotes. The theoretical foundation for the study is based on the Bielefeld school of systems theory as expounded by Niklas Luhmann. Through an analysis of editorial articles appearing over a period of forty years in the journals 'Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel' and 'Buch und Bibliothek [Bücherei und Bildung]', the theoretical model is demonstrated by examples drawn from book-trade and the public library system. In the process it becomes apparent that the culture of reading as a product of a traditional system is fundamentally instrumentalized by the book-trade: inwards for the purpose of identity and market protection, outwards for the purpose of soliciting special national concessions, in particular in the area of antitrust law. In spite of its proximity to book-trade, the public library system all but failed to address reading culture in the decades of 1960s and 1970s and made use of other persuasive media as a means of system stabilization. Only after considerable budgetary cuts during the recession at the start of the 1980s did the public library system couple itself to the culture of reading as a medium of persuasion for soliciting state benefits.
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