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Gefühlvolle/leibliche Körperlichkeit(en) in Die Philosophie im Boudoir (1795)Hommers, Laura 05 May 2023 (has links)
In ihrem Beitrag mit dem Titel Gefühlvolle/leibliche Körperlichkeit(en) in Die Philosophie im Boudoir (1795) widmet sich Laura Hommers der Frage nach der Materialität des Geschlechts (Judith Butler) und geht auf die von Barbara Duden initiierte Debatte ein, ob sich der Vorwurf einer ‚Entkörperung durch Verkörperung von Theorie‘ aufrechterhalten lässt. Um die Konstruktion der Butler’schen Materialität aufzuzeigen, werden sexuelle Tableaux von Marquis de Sades Die Philosophie im Boudoir untersucht. In diesen sexuellen Handlungen wird die Materialität durch die Neuinterpretation von erogenen Zonen sichtbar, welche gleichzeitig eine Vielfalt von Geschlechtsidentitäten und sexuellen Begehren aufzeigen. Laura Hommers greift dabei auf Paula Irene Villas Plädoyer für eine Leibperspektive in der Geschlechterforschung zurück und argumentiert, dass durch den körperlichen Leib und die Leibphänomenologie nach Hermann Schmitz eine Leibperspektive in den sexuellen Tableaux verhandelt werden kann, die zu einem Empfindungs- und Verhaltensprogramm führt. Daran anknüpfend argumentiert der Beitrag, dass die leiblichen Gefühle beziehungsweise Regungen, welche bei Marquis de Sade sprachlich (auf einer körperlichen Ebene) geäußert werden, sich durch vielseitige körperliche Ausdrücke manifestieren und so eine (anatomische) Materialität in die Untersuchung dieser Tableaux zurückgebracht werden kann.
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Am eigenen Leib : Überlegungen zum Thema Gender, Disziplin und Körperlichkeit im Roman Die Schmerzmacherin. (2011) von Marlene Streeruwitz / Gender, discipline, and visceral feeling in the novel Die Schmerzmacherin. by Marlene StreeruwitzTengberg, Piia Susanna January 2024 (has links)
This study concerns the novel Die Schmerzmacherin. by Marlene Streeruwitz and analyzes the narrative as a story about gender as felt on and through the body. The theoretical framework employed in the analysis includes a look at the gender economy; this is done through a presentation of the different actors involved and their contribution to the dynamic. The gender economy itself is characterized as a phallogocentric forum where the possibilities of participation and effecting change are unequally distributed. The study goes on to argue that disciplinary power is how the actors in the novel are taught to engage with and submit to the rules of the gender economy, and different arenas or spaces of disciplinary power are described through text-based examples. It is further suggested that the power of engaging differently also lies within reach of the actors, and that this is accomplished through attuning to the affectively felt knowledge of the effects of the gender economy. Affective knowledge, the study argues, is gained through aesthetics, by which is meant an overcoming of sensory or affective numbness and a regaining of a sense of bodily reality. As a final note, the study briefly considers the role of art in such acts of re-sensitization. / Diese Studie behandelt den Roman Die Schmerzmacherin. von Marlene Streeruwitz und analysiert die Erzählung als eine Geschichte über Gender so wie es am und durch den Körper erlebt wird. In der Studie wird als Teil des theoretischen Rahmens die Gender-Ökonomie näher betrachtet; die Analyse erfolgt durch eine Darstellung der verschiedenen Akteur*innen und deren Beitrag zur Dynamik. Die Gender-Ökonomie an sich wird als eine phallogozentrische Bühne verstanden, auf welcher Möglichkeiten der Teilnahme und der Veränderung ungleich umgesetzt werden können. Die Studie wird auch zeigen, wie Disziplinarmacht den Akteur*innen die Regeln der Gender-Ökonomie beibringt und diese in verschiedenen Milieus durchsetzt. Es wird nahegelegt, dass die Akteur*innen auch andere Handlungsmöglichkeiten entdecken können, insoweit sie imstande sind, die affektiv erfahrenen Folgen der Gender-Ökonomie wahrzunehmen. In der Studie wird dafür argumentiert, dass ein derartiges Wissen über die körperliche Wirklichkeit auch entwickelt werden kann; anschließend wird die Rolle von Kunst kurz berücksichtigt.
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HörgerätePapenburg, Jens Gerrit 21 March 2012 (has links)
Die Geräte, durch die Musik im Zeitalter der technischen (Re-)Produktion gehört wird, haben sich immer wieder gewandelt. Solche Geräte müssen überhört werden. Nur so kann Musik gehört werden. Trotzdem – so die These der Arbeit – organisieren diese Geräte das Hören und sind Agenturen einer Bewirtschaftung und Technisierung der Wahrnehmung. In der Arbeit wird anhand von zwei Fallstudien aus der Geschichte der Rock- und Popmusik gezeigt, wie solche Geräte sowohl den Hörer als auch die gehörte Musik formieren. Durch Hörtechnologien bilden sich neue Hörpraktiken heraus und die Körperlichkeit des Hörers wird neu bestimmt. Die Anpassung von Klanggeschehen an spezifische Hörtechnologien wird im Mastering – dem letzten Schritt der technischen Musikproduktion – untersuchbar. Die Geräte, durch die Musik gehört wird, sind also weder schlichte Wiedergabetechnologien noch bloße elektrotechnische Artefakte. Vielmehr sind sie Gefüge aus Klanglichkeit, Körperlichkeit und Technologie. Diese werden in der Arbeit als Hörgeräte auf den Begriff gebracht. Die Hörgeräte der Rock- und Popmusik zielen – wie ihre medizintechnischen Verwandten – auf die Materialität der Wahrnehmung. Im Gegensatz zu diesen funktionieren sie jedoch nicht als Prothesen, die an einer gattungsweit postulierten Norm ausgerichtet sind. Statt Normen bergen sie Exzesse – an Serialität und Wiederholung – sowie Eskalationen – von Lautstärke und von hohen und tiefen Frequenzen. Die Arbeit ist in drei Kapiteln gegliedert. Im ersten Kapitel wird die These der Arbeit in Bezug auf theoretische Diskurse der Musik-, Kultur- und Medienwissenschaft verortet und eine begriffliche Systematik entwickelt. Kapitel zwei und drei sind Fallstudien gewidmet. In der ersten wird das Jukeboxhören der Rock’n’Roll-Kultur der 1950er Jahre untersucht, in der zweiten das Soundsystemhören der Disco- und Clubkultur der 1970er bis 1990er Jahre. Die im ersten Kapitel entwickelte begriffliche Systematik macht die Fallstudien vergleichbar. / The devices by which music is listened to in the age of technological (re-)production have changed over and over again. These devices must be imperceptible to the ear. Only then can music be heard. Nonetheless – this is the claim of the thesis – these devices organize hearing and are agents of a cultivation and technization of perception. Based on two case studies from the history of rock and pop music, this thesis reveals how such devices constitute not only the listener but also the music which is listened to. Through listening technologies new listening practices emerge and the corporality of the listener is newly defined. The adaptation of sound to specific listening technologies can be analysed during the mastering process, the last step in technological music production. The devices by which music is listened to are thus neither simple technologies of reproduction nor mere electrotechnical artefacts. Rather, they are assemblages of sound, corporality, and technology. In this thesis these assemblages are called “Hörgeräte” (listening devices). The listening devices of rock and pop music target – like medical-technical “Hörgeräte” (hearing aids) – the materiality of perception. Contrary to medical technologies, however, listening devices do not function as prostheses, which are calibrated according to medical industry standards. Instead, they contain excesses – of seriality and repetition – and escalations – of amplitude and high and low frequencies. The thesis is arranged in three chapters. In the first chapter I situate the main argument of the thesis within discourses of musicology, media and cultural studies, and develop my own terminology. Chapters two and three deal with case studies. In chapter two I investigate jukebox listening in 1950s rock’n’roll culture, whilst in chapter three I explore sound system listening in disco and club culture from the 1970s to the 1990s. The terminology developed in chapter one enables a comparison of the case studies.
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