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Grenzerfahrung, Raumaneignung und Bewegungsweisen: Praxeologische Perspektiven auf das deutsch-französische ,borderland‘ um 1900

Frenking, Sarah 28 April 2023 (has links)
Using the example of the French-German border, which had been established in 1871 after the annexation of Alsace and parts of Lorraine, this article centres around the (methodological) argument of analysing borders and borderlands through the lens of practices. Instead of focusing on identities, my point is to ask about the ways common people moved through the borderland, and about the (spatial) rationales they followed in their everyday lives. Their agency, mobility and actions can be traced in files produced by the newly created border police, an institution charged with the surveillance, documentation, and rejection of border crossers. The border police inspectors’ practices made the border tangible for those that were considered suspicious (as non-loyal or not belonging) – an assumption often based on how people moved through the borderland. I argue that we cannot grasp the impact of the national border by solely looking at the conceptions of border regions but have to take practices and the many ways of making sense of this space seriously: The border residents’ economic, social, and religious spaces or other people’s longer trajectories followed their own logics, but then collided with the clear national separation that border police officials sought to put into practice. Therefore, it was not so much the border crossers’ motivation, but the administration, diplomacy, and press that framed events on the ground as national conflicts or clear statements of national belonging.
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Figurationen hochschulischer Lehrkörper / Kooperative Lehrpraxis entlang ambivalenter Anforderungsstrukturen

Klages, Benjamin 24 May 2024 (has links)
Hochschulische Lehrkörper als Kategorie beschreibt bisher eine rechnerische Größe zur Erfassung der einzelnen Lehrenden einer jeweiligen Hochschule. Basierend auf der Annahme, dass die Hochschullehrenden vergleichsweise autonom agieren, in ihren Organisationen daher nur lose gekoppelt sind und nicht als soziale*r Akteur*in auftreten. Diese Konzipierung einer solchen ideellen Gemeinschaft trifft aufgrund andauernder Reformprozesse zur Gestaltung von Lehre und Studium jedoch nur noch bedingt zu. Denn als Bearbeitungsmodus der veränderten Anforderungen gehen neue Erwartungen an und Erfahrungen mit Kooperations- und Koordinationsleistungen der Lehrenden untereinander sowie auch mit anderen Akteur*innen einher. Dem Wandel der Formen des Miteinanders Hochschullehrender entsprechend, wird in der vorliegenden Arbeit ein angepasstes Bild hochschulischer Lehrkörper skizziert. Dazu wird mit einem erziehungswissenschaftlichen Blick auf empirische Daten aus Kooperationen von Lehrenden sowie Daten über Kooperationen von Lehrenden und anderen unmittelbar an der Gestaltung von Hochschullehre beteiligten Personen geschaut. Die dabei dokumentierte Interaktionspraxis wird in den einzelnen Forschungsbeiträgen kulturwissenschaftlich perspektiviert und hinsichtlich sozialer Praktiken rekonstruiert. Entlang der dem Material immanenten Differenzen und Differenzierungen wird dabei eine Kooperationspraxis zeigbar, die sich an ambivalenten Anforderungen abarbeitet und daran ausbildet, sowie sie sich ebenso daran bricht. Lehrkörper werden in dieser Arbeit folglich weder als statistische Einheiten noch als statische organisationale Identitäten begriffen, sondern vielmehr als optionale Arenen sozialer Auseinandersetzung im Modus des Widerstreitens und des Mitwerdens diskutiert. / Hochschulische Lehrkörper, what is not the same like faculty, as a category has so far described an arithmetical quantity for recording the individual teachers of a respective university. This is based on the assumption that university teachers act comparatively autonomously, are therefore only loosely coupled in their organizations and do not appear as social actors. However, this conception of such a specific academic community only applies to a limited extent due to ongoing reform processes in the design of teaching and studies. Because as a mode of dealing with the changed demands, new expectations of and experiences with cooperation and coordination services of the teachers among themselves as well as with other actors go hand in hand. In accordance with the change in forms of cooperation among university teachers, this paper outlines an adapted image of hochschulische Lehrkörper. To this end, an educational perspective is applied to empirical data from cooperation between teachers as well as data on cooperation between teachers and other persons directly involved in the design of higher education teaching. The practice of interaction documented in this way will be given a cultural- scientific perspective in the individual research contributions and reconstructed in terms of social practices. Along the differences and differentiations immanent in the material, a practice of cooperation becomes apparent that works through ambivalent demands and develops from them, as well as breaking with them. In this work, hochschulische Lehrkörper are thus understood neither as statistical units nor as static organizational identities, but rather discussed as optional arenas of social examination in the mode of dispute and becoming-with.
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Die Praxis der Online-Kooperation

Pentzold, Christian 16 July 2014 (has links) (PDF)
In der Mitte der Dissertation steht die Frage nach den Koordinationsmustern und den institutionellen Bedingungen online-medialen gelingenden, produktiven, also das Generieren informationeller Güter bezweckenden, Zusammenarbeitens. Diese wird exemplarisch und exponiert am Beispiel der freien Gemeingüterproduktion studiert, genauer gesagt am Fall der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Die Studie zeigt, wie und in welchen institutionellen Kontexten das Herstellen und Verwalten informationeller Gemeingüter durch online-medial vermitteltes Kooperieren gelingen kann. Dazu wurde eine dreijährige teilnehmende Beobachtung durchgeführt und mit qualitativen Interviews und Dokumentenanalysen methodisch kombiniert. Typologisiert wurden die Beteiligungsweisen, die es Wikipedianern erlauben, an dem Projekt konstruktiv teilzunehmen, konkret die Handlungsmuster, um Beteiligen zu formieren und dabei unbezahltes und zielorientiertes Editieren zu animieren, anzuleiten und vorzulegen, sowie Handlungsmuster des Qualifizierens von Beiträgen und Beiträgern als Beobachten, Auszeichnen und Ausschließen. Das dabei effektive institutionelle Ensemble wurde als Satz an Richtlinien und Codevorgaben sowie normativen Einstellungen in Bezug auf das Arbeitsethos der Wikipedianer, die Form ihrer Vergemeinschaftung, das Teilnehmerkonzept und das enzyklopädische Werkkonzept ermittelt.
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Die Praxis der Online-Kooperation: Praktiken und Institutionen online-medialen Zusammenarbeitens

Pentzold, Christian 16 December 2013 (has links)
In der Mitte der Dissertation steht die Frage nach den Koordinationsmustern und den institutionellen Bedingungen online-medialen gelingenden, produktiven, also das Generieren informationeller Güter bezweckenden, Zusammenarbeitens. Diese wird exemplarisch und exponiert am Beispiel der freien Gemeingüterproduktion studiert, genauer gesagt am Fall der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Die Studie zeigt, wie und in welchen institutionellen Kontexten das Herstellen und Verwalten informationeller Gemeingüter durch online-medial vermitteltes Kooperieren gelingen kann. Dazu wurde eine dreijährige teilnehmende Beobachtung durchgeführt und mit qualitativen Interviews und Dokumentenanalysen methodisch kombiniert. Typologisiert wurden die Beteiligungsweisen, die es Wikipedianern erlauben, an dem Projekt konstruktiv teilzunehmen, konkret die Handlungsmuster, um Beteiligen zu formieren und dabei unbezahltes und zielorientiertes Editieren zu animieren, anzuleiten und vorzulegen, sowie Handlungsmuster des Qualifizierens von Beiträgen und Beiträgern als Beobachten, Auszeichnen und Ausschließen. Das dabei effektive institutionelle Ensemble wurde als Satz an Richtlinien und Codevorgaben sowie normativen Einstellungen in Bezug auf das Arbeitsethos der Wikipedianer, die Form ihrer Vergemeinschaftung, das Teilnehmerkonzept und das enzyklopädische Werkkonzept ermittelt.:1 Einleitung: Online-Kooperation in Theorie und Praxis 4 2 Problem: Wie gelingt Kooperation online? 15 2.1 Untersuchungsfeld: Gemeingüterproduktion 15 2.2 Wie ist Gemeingüterproduktion möglich? 31 2.3 Problemkreise 49 3 Theoretischer Rahmen: Online-Kooperation in Aktion 54 3.1 Die Praxis sozialer Ordnung 54 3.2 Online-Kooperation koordinieren 77 3.3 Bilanz und Forschungsfragen: Gemeingüter produzieren 100 4 Methodologie, Methoden und Vorgehen: Online-Kooperieren studieren 108 4.1 Methodologische Herausforderung: Logik der Praxis vs. Logik der Logik? 108 4.2 Methodische Option: Praktiken beobachten, Praktiken vollziehen, Praktiken beschreiben 111 4.3 Konzeption und Fallauswahl 130 4.4 Vorgehen 147 5 Analyse: Gemeingüter produzieren 171 5.1 Einen ausgezeichneten Artikel schreiben oder: Wikipedia macht Arbeit 172 5.2 Beteiligungsweisen: „und eigentlich ist doch alles ganz einfach“ 181 5.3 Wikipedias institutionelles Ensemble: „eine komplizierte Materie“ 205 5.4 Beteiligen formieren: „in die richtige Spur gesetzt“ 286 5.5 Beteiligen qualifizieren: „wir bemühen uns, alles richtig zu machen“ 313 6 Bilanz und Aufgaben: Den ‚Wikiweg’ gehen? 336 7 Anhang 353 Abbildungsverzeichnis 405 Tabellenverzeichnis 406 Primärquellenverzeichnis 407 Sekundärquellenverzeichnis 416
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Prekärer Alltag in Leipzig: Eine Mehrebenenanalyse der Wechselwirkungen zwischen entsicherten Erwerbsarbeits- und Wohnpraktiken

Gerbsch, Elisa 28 October 2024 (has links)
Die Dissertation untersucht die bislang wenig beachtete wechselseitige Beziehung von Erwerbsarbeit und Wohnen unter den Bedingungen von Prekarisierungen. Forschungsleitend ist dabei die Frage, wie sich Entsicherungsprozesse aus dem Bereich der Erwerbsarbeit in das Wohnen fortsetzen und welchen Einfluss die auf diese Weise prekarisierten Wohnverhältnisse wiederum auf die Erwerbsarbeitsverhältnisse der Betroffenen ausüben. Die Dissertation arbeitet mit einem von der kritischen Theorie herkommenden und aus feministisch-materialistischer Perspektive entwickelten praxeologischen Zugang. Erwerbsarbeit und Wohnen werden demnach als sozialräumliche Praxen verstanden, die sich auf unterschiedlichen Ebenen manifestieren: auf der Ebene der subjektiven Konstruktionen, der symbolischen Repräsentationen und der Strukturen. Basierend auf diesem Verständnis wertet die Dissertation die empirischen Daten mit Hilfe einer praxeologischen Mehrebenenuntersuchung aus. Herzstück der Analyse sind offene Leitfadeninterviews mit narrativen Elementen, die in den Jahren 2020 und 2021 mit fünf Haushalten an ihrem Wohnort durchgeführt wurden. Zur Kontextualisierung der Ergebnisse wurden zudem verschiedene Dokumente wie etwa Statistiken, Fachliteratur oder Artikel in Lokalzeitungen herangezogen. Die Daten wurden mit Methoden der qualitativen Sozialforschung und im Stil der grounded theory erhoben, ausgewertet und reflektiert. Im Ergebnisteil bereitet die Dissertation zunächst prekäre Alltagspraktiken von fünf Leipziger Haushalten systematisch in Fallanalysen auf. Diese zeugen davon, dass Prekarisierungen der Erwerbsarbeit weit über ein niedriges Einkommen hinausragen. Auch die Bandbreite unsicherer Wohnpraktiken wird deutlich. Von den detaillierten Fallanalysen ausgehend werden die zentralen Wechselbeziehungen zwischen entsicherten Wohn- und Erwerbsarbeitspraktiken untersucht. Die Dissertation gruppiert die Wechselwirkungen in drei Cluster: einkommensbedingte Vulnerabilität des Wohnens, Prekarität im Kontext von in der eigenen Wohnung ausgeführten Erwerbsarbeiten (working from home) sowie prekäre Erwerbsarbeits- und Wohnpraktiken, die in Verbindung mit der Nachbarschaft stehen. Im Ergebnis zeigt sich auch, dass die zentralen Wechselwirkungen verknüpft sein können, sodass clusterüberschreitende Entsicherungsketten entstehen: Prekäre Erwerbsarbeitspraktiken setzen sich in Form von einkommensbedingten Vulnerabilisierungen in Praktiken des Wohnens fort. Eine Rück- beziehungsweise Wechselwirkung auf die Erwerbsarbeitspraxis vollzieht sich durch working from home, wenn die Arbeitsbedingungen durch ein vulnerabilisiertes Wohnverhältnis entsichert sind. Eine weitere Interdependenz besteht dann, wenn entsicherte Erwerbsarbeits- und Wohnpraktiken die räumlichen, zeitlichen, finanziellen und sozialen Grenzen produktiver und reproduktiver Sphären auflösen. Die herausgearbeiteten Nachbarschaftspraktiken können die in den Fallbeispielen untersuchten Prekarisierungen nur bedingt abwehren. Die Dissertation schlussfolgert aus den Ergebnissen, dass die Wechselwirkungen zu einer Verfestigung prekärer Lebenslagen und in zwei der untersuchten Fälle auch zu einer Zuspitzung zu Armutslagen führen. Die sozialräumlichen Prekarisierungen sind neben Fortsetzungen aus dem Bereich der Erwerbsarbeit in das Wohnen und vice versa auch deutlich von Normalisierungs- und Subjektivierungsprozessen gekennzeichnet. Diese gilt es in einem Zusammenhang mit dem Forschungsrahmen ostdeutscher Entwicklungen und der Corona-Pandemie zu diskutieren. Die Dissertation hat einen explorativen Charakter und ist zugleich ein Zeitzeugnis, da sie unter den Sonderbedingungen der Corona-Pandemie entstanden ist. Mit der praxeologischen Mehrebenenanalyse der Wechselbeziehung zwischen Erwerbsarbeits- und Wohnverhältnissen im Alltag von Leipziger Haushalten leistet sie theoretische, methodische und empirische Anknüpfungspunkte für zukünftige Forschungsarbeiten. Indem sie die bisher für sich stehenden Themen Arbeit und Wohnen sowie die Disziplinen Humangeographie und Soziologie verbindet, nimmt die Dissertation eine doppelte Brückenkopffunktion ein. / The doctoral thesis examines the interdependent relationship between labour and housing under the conditions of precarisation, which has received little attention to date. The research is guided by the question of how processes of casualisation extend from the sphere of labour to that of housing and what effect these precarious housing conditions in turn have on the working conditions of those affected. The thesis uses a praxeological approach based on critical theory and derived from a feminist-materialist perspective. Accordingly, labour and housing are understood as socio-spatial practices that occur on different levels: on the level of subjective constructions, symbolic representations and structures. Based on this understanding, the doctoral thesis analyses the empirical data with the help of a praxeological multi-level analysis. At the heart of the research programme are semi-structured interviews with narrative elements which were conducted with the members of five households at their homes in 2020 and 2021. Various documents such as statistics, academic literature and articles in local newspapers were also utilised to contextualise the results. The data was collected, analysed and reflected on using methods of qualitative social research and inspired by grounded theory. In the results sections, the thesis first systematically analyses the precarious everyday-practices of five Leipzig households in case studies. These reveal that precarious labour conditions extend far beyond a low wage. The wide range of insecure housing practices also becomes apparent. Based on the detailed case analyses, the central interrelations between insecure housing and labour practices are examined. The doctoral thesis groups the interdependencies into three clusters: income-related housing vulnerability, insecurity in the context of working from home, and precarious employment and housing practices that are linked to the neighbourhood. The results also show that the central interdependencies can be interlinked, leading to the emergence of precarisation chains that transcend clusters: Insecure labour practices persist in the form of income-related vulnerability in housing practices. Working from home has a two-way interaction on labour practices if the working conditions are exacerbated by a vulnerable housing situation. There is a further interdependency when precarious labour and housing practices dissolve the spatial, temporal, financial and social boundaries of productive and reproductive spheres. The neighbourhood practices identified can only partially ward off the precarisation examined in the case studies. Based on these results the thesis concludes that the interdependencies lead to a consolidation of precarious living conditions and, in two of the analysed cases, to an escalation into poverty. In addition to the extension of the sphere of labour into that of housing and vice versa, these socio-spatial precarisations are characterised by normalisation and subjectivation processes. These need to be discussed in the light of the research framework of East German developments and the Covid pandemic. The doctoral thesis has an explorative character and is at the same time a historical testimony, as it was written under the special conditions of the Covid pandemic. With the praxeological multi-level analysis of the interrelationship between employment and housing conditions in the everyday-lives of Leipzig households, it provides theoretical, methodological and empirical reference points for future research. By combining the previously separate topics of labour and housing and the disciplines of human geography and sociology, the thesis takes on a dual bridging function.
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Transforming the Ricescape / A Case Study from Burkina Faso

Hauer, Janine 01 July 2024 (has links)
Unter dem Druck zunehmender Ressourcenknappheit konzentrieren sich inter- und transnationale Optimierungsanstrengungen für effiziente Land- und Wassernutzung insbesondere auf den Globalen Süden. Raumentwicklungsinstrumente wie Wachstumspole und Entwicklungskorridore, die Afrikas Landwirtschaft revolutionieren und die wirtschaftliche Entwicklung stärken sollen, werden auf dem gesamten Kontinent geplant und umgesetzt. Die vorliegende Arbeit gewährt ethnographische Einblicke in eines dieser Megaprojekte, das Bagré-Wachstumspolprojekt in Burkina Faso. Basierend auf einer insgesamt neunmonatigen Feldforschung werden die historischen und globalen Verflechtungen des Projektes herausgestellt und mit lokalen Arrangements und Aktivitäten analytisch verknüpft. So entsteht ein umfassendes Bild der Entfaltung des Bagré-Wachstumspolprojekts im Spiegel eines globalisierten Reismarktes. Entlang von vier empirisch fundierten ergänzt die Arbeit den Fokus auf (1) lokal-globale Wechselwirkungen um die (2) Analyse des dem Wachstumspolprojekt inhärenten Zukunftsimperativ und die Konsequenzen zeitlicher Ordnungsmuster für die Ausgestaltung konkreter Projektbestandteile. Danach wird (3) dargelegt, wie Praktiken installiert werden, die der Aufrechterhaltung, Stabilisierung und zeitlichen Koordination von Reisproduktionspraktiken dienen. Es schließt sich (4) eine vergleichende Perspektive an, die dem burkinischen Beispiel eine Beschreibung des Reissektors Uruguays an die Seite stellt. In der Zusammenschau entwickeln die Kapitel dieser Arbeit praxistheoretisches Denken in der Humangeographie weiter. Sie leisten einen empirischen Beitrag zur humangeographischen Entwicklungsforschung anhand einer Fallstudie aus dem frankophonen Westafrika und bieten ein vertiefendes Verständnis von Reisproduktionssystemen. / Encountering an increasing global pressure on natural resources, inter- and transnational efforts to optimize water and land use for food production are made and spatial development tools to revolutionize African agriculture are therefore planned and implemented across the continent. This thesis provides ethnographic insights into one such a megaproject: the Bagré Growth Pole Project (BGPP) in Burkina Faso. Based on altogether 9 months of fieldwork it traces the project’s temporal and spatial entanglements. First, it contrasts localized arrangements, activities, and understandings related to rice production with global systemic configurations of a rice economy. Arguing that it is amongst these poles that the BGPP in its specific form unfolds, it suggests a combination of different analytical frameworks to grasp its local-global dynamics. Second, it dissects the future imperative inherent to the BGPP and interrogates its consequences for how the project implementation proceeds. Third, this work sheds light on attempts to coordinate rice production in space and time. It develops the notion of coordination work to account for the practical accomplishment of tuning and timing different actors, activities and arrangements related to rice production. Finally, it adds a comparative moment to the analysis by contrasting Burkina Faso’s rice sector to the rice sector of Uruguay. Altogether the chapters of the thesis advance practice theoretical thinking in human geography. Empirically, the thesis provides firsthand observations of how the BGPP touches ground, thereby reshaping the everyday life and landscape in Bagré. It adds to the growth pole and corridor literature by focusing on francophone West Africa, thereby deepening our understanding of transnational interventions into rice production systems in Africa.
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Technik und Bildung in der verwissenschaftlichten Lebenswelt

Lumila, Minna 02 June 2023 (has links)
Die Studie versucht, Husserls Modell einer nicht-wissenschaftlichen Lebenswelt für pädagogische Untersuchungen zum Verhältnis von Technik und Bildung in der verwissenschaftlichen Welt zu öffnen. Sie diskutiert Entwicklungsprobleme der Spätmoderne unter pluralen Fragestellungen und führt Ansätze und Traditionen zusammen, die unterschiedliche Wege zur Weiterentwicklung der modernen Bildungstheorie beschritten haben. Im Zentrum steht die Frage, wie moderne Technik einerseits als lebensweltliche Entfremdung des Menschen problematisiert und andererseits als Produkt menschlicher Freiheit und Weltgestaltung gewürdigt werden kann. In vier Kapiteln werden die methodischen Ansätze und Antworten vorgestellt, die der Philosoph und Pädagoge Eugen Fink (1905–1975), der Philosoph Martin Heidegger (1889–1976), der Philosoph und Erziehungswissenschaftler Theodor Litt (1880–1962) und der Soziologe Helmut Schelsky (1912–1984) auf die Frage nach dem Verhältnis von Bildung und Technik gegeben haben. Im Durchgang durch ihre Positionen wird ein Konzert erarbeitet, dessen Originalität darin liegt, Abstimmungsprobleme von Bildung, Technik und Lebenswelt aus postdualistischer, praxistheoretischer sowie posthumanistischer Perspektive zu thematisieren. / The study attempts to open Husserl's model of a non-scientific lifeworld for pedagogical investigations of the relationship between technology and “Bildung” in the scientific world. It discusses developmental problems of late modernity under plural questions and brings together approaches and traditions that have taken different paths to the further development of modern “Bildungs”-theory. The central question is how modern technology can be problematized on the one hand as the alienation of human beings from the world of life and on the other hand be appreciated as a product of human freedom and the shaping of the world. Four chapters present the methodological approaches and answers that philosopher and educator Eugen Fink (1905–1975), philosopher Martin Heidegger (1889–1976), philosopher and educationalist Theodor Litt (1880–1962), and sociologist Helmut Schelsky (1912–1984) have given to the question of the relationship between education and technology. In the course of their positions, a concert will be developed whose originality lies in addressing the coordination problems of “Bildung” (education), “Technik” (technology) and “Lebenswelt” (lifeworld) from a post-dualist, praxis-theoretical as well as post-humanist perspective.

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