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Verfügbarkeit von Kohäsionsmitteln für Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung / Eine Studie zu den Auswirkungen grammatischer Defizite auf das Verstehen und die Produktion von TextenSkerra, Antje 19 December 2017 (has links)
Die Studie verfolgte das Ziel, die Zusammenhänge zwischen einer unzureichenden grammatischen Entwicklung und den Fähigkeiten Texte zu verstehen, aufzudecken.
Hierfür wurden in 3 Experimenten zum Verstehen und Verwenden von satzübergreifenden pronominalen Bezügen und Konnektoren (Konjunktionen & Adverbien) querschnittliche und längsschnittliche Daten von Kindern mit eine spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SSES), von typisch entwickelten Kindern des gleichen chronologischen Alters und von Kindern des gleichen Sprachentwicklungsalters erhoben. Insgesamt wurden 120 Kinder mit einer Altersspanne von 3;0 – 10;11 Jahren getestet. Es wurde untersucht, ob Kinder mit einer SSES die grammatischen Voraussetzungen mitbringen, Kohäsionsmittel zu verstehen oder einzubinden.
Die wesentliche Grundlage bot die Minimal Default Grammar – Annahme (Penner & Roeper, 1998), die besagt, dass Kinder mit einer SSES in einem Zwischenstadium der grammatischen Entwicklung stagnieren. Diese konnte in der vorliegenden Studie bestätigt werden.
In Experiment 1 wurde das Verständnis intersententialer Pronomen in nichtkanonischen Sätzen untersucht. Diese Leistung wurde zum einen mit kanonischen Sätzen mit Pronomen im Nominativ im Vorfeld und zum anderen mit adverbinitialen Sätzen mit Pronomen sowohl im Nominativ als auch im Akkusativ im Vor-und Mittelfeld verglichen. In Experiment 2 wurde das Verständnis der Konjunktionen weil und aber untersucht, welche die die grammatischen Positionen Vorvor- und Vorfeld besetzen. Schließlich wurde in Experiment 3 die Produktion von referentiellen und relationalen Kohäsionsmitteln in Erzählungen untersucht. Hierfür wurden von jedem Kind vier Geschichten hinsichtlich der Verwendung von Pronomen und Konnektoren in sämtlichen grammatischen Positionen analysiert.
Die Ergebnisse zeigten hochsignifikante Gruppenunterschiede zwischen Kindern der SSES-Gruppe und beiden Kontrollgruppen (SSES < EA p < .001; SSES < CA p < .001). Die Leistungen unterschieden sich qualitativ und quantitativ. Kohäsionsmittel konnten von Kindern mit SSES weder verstanden noch aktiv verwendet werden. Dabei konnte ein enger Zusammenhang zwischen der grammatischen Entwicklung und der Verfügbarkeit von Kohäsionsmitteln nachgewiesen werden. / The availability of cohesive means in children with developmental language disorder. The aim of the study was to disentangle the interrelation between deficits in the grammatical development and the ability to understand texts.
In 3 experiments the comprehension and production of intersentential pronoun resolution as well as connectives were assessed. A large cohort of n= 120 with n= 40 children with specific language impairment (SLI/DLD) (age of 3;0 to 10;11 years) was compared to control groups with chronological age matched and language age matched children. There were cross-sectional and longitudinal data collected.
The main question was: Do children with DLD have the preconditions to understand intersentential pronoun resolution and connectives in discourse?
Most of the theoretical background was provided by the Minimal Default Grammar – Hypothesis (Penner & Roeper, 1998). The framework postulates that children with DLD adhere to an interim grammar without CP- shell. So the account predicts a considerable deficit at the level or the syntax-discourse interface.
In experiment 1 the comprehension of intersentential pronoun resolution in noncanonical clauses was tested and compared with the performance in canonical and adverb initial clauses. In experiment 2 the children had to judge the truth of the sentences with weil and aber. The connective weil is syntactically embedded within the matrix clause. The connectiv aber however is syntactically nonembedded within the sentences, it introduces a co-ordinate clause. Finally in experiment 3 the children tell stories. The focus of the analyses was on the production of referential and relational devices in all syntactical positions.
The results show highly significant differences between the performance of the DLD group as compared to the control groups (SSES < EA p < .001; SSES < CA p < .001). Grammatically impaired children neither understand nor use referential and relational cohesive devices within the CP-position. Strong correlations were found between the grammatical development of the children and the availability of cohesive means.
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Bambine e ragazzi bilingui nelle classi multietniche di Torino / Il sistema scolastico a confronto con opportunità, complessità e sfide del plurilinguismoRitucci, Raffaella 24 October 2018 (has links)
L'anagrafe studenti del MIUR registra come oggi in Italia più di uno studente su dieci non è cittadino italiano, pur essendo la maggioranza di loro nata in questo paese. Numerose indagini statistiche mostrano come gli allievi "stranieri" presentino, rispetto a quelli italiani, ridotte competenze in italiano e minore successo scolastico.
Questa ricerca esplorativa svolta in alcune scuole di Torino (V elementare-III media) ha analizzato dati ottenuti tramite interviste semi-strutturate a 121 studenti e 26 genitori e 141 questionari compilati da 27 insegnanti di italiano e di lingua di famiglia. Da essa è emerso che molti studenti sono "nativi bilingui", poiché crescono usando l'italiano e un'altra lingua. Questo poliglottismo, valutato dagli intervistati assai positivamente, non si rispecchia però nella prassi scolastica: un supporto mirato in italiano e l'insegnamento della lingua di famiglia sono di regola una chimera.
All'interno del campione le più ampie competenze in italiano si trovano fra chi ha un genitore italofono e chi è arrivato in Italia in età prescolare frequentandovi la scuola materna; come constatato anche nei test INVALSI, chi è nato in Italia e vi ha frequentato l'asilo nido è leggermente svantaggiato. Rispetto alla lingua di famiglia risulta che il suo studio porta a migliori competenze in essa, senza nuocere all'italiano: anzi. Emerge quindi il ruolo significativo della lingua "altra" per un'educazione linguistica efficace.
L'invito al MIUR è quindi di integrare la propria anagrafe con dati linguistici, così da ridefinire i propri curricula secondo le Linee Guida Comunitarie, individuando procedure e risorse specifiche per le classi multilingui. Con un investimento ridotto, paragonato con il costo attuale dato da retrocessioni, ripetenze e abbandono scolastico, si riuscirebbe a sostenere il successo scolastico, le pari opportunità e il plurilinguismo, con conseguenze positive per i singoli e per l'economia nazionale. / Das Schulregister des Kultusministeriums MIUR verzeichnet, dass mehr als jede/r zehnte aller Schüler/innen in Italien keine italienische Staatsbürgerschaft hat, obwohl sie mehrheitlich dort geboren wurden. Zahlreiche Erhebungen weisen für sie im Vergleich zu den italienischen Mitschülern/innen geringere Italienischkenntnisse und weniger schulischen Erfolg auf.
Innerhalb dieser explorativen Feldforschung haben Einzelinterviews mit 121 Schülern/innen (5.-8. Klasse) in Turiner Schulen und mit 26 Eltern, sowie die Auswertung von 141 an 27 Italienisch- und Herkunftsprachlehrer/innen verteilten Fragebögen ergeben, dass viele Schüler/innen "zweisprachige Natives" sind, da sie mit Italienisch und einer anderen Sprache aufwachsen. Dieser Polyglottismus, den die Interviewten sehr positiv bewerteten, findet jedoch in der Schulpraxis keine Entsprechung: Gezielte Förderung im Italienischen und der Unterricht der Familiensprache sind meist Wunschdenken.
In der Kohorte haben die Schüler/innen mit den besten Italienischkenntnissen einen italophonen Elternteil bzw. kamen im Vorschulalter nach Italien und besuchten dort den Kindergarten. Dagegen sind, wie auch bei den INVALSI-Tests, die in Italien geborenen und die dann die Krippe besuchten, leicht benachteiligt. Was die Familiensprache angeht, verbessert ihr Erlernen die Kompetenzen darin, ohne dem Italienischen zu schaden: Im Gegenteil. Diese Ergebnisse bestätigen die wichtige Rolle der "anderen" Sprache für einen gelungen Spracherwerb.
Das MIUR sollte also sein Schulregister mit Sprachdaten ergänzen, um die Curricula im Sinn der EU-Vorgaben umzuschreiben und den sprachlich heterogenen Klassen gezielte Ressourcen und definierte Vorgehensweisen zur Verfügung zu stellen. Mit geringeren Mitteln, im Vergleich zu den jetzigen Kosten für Herunterstufung, Klassenwiederholung und Schulabbruch würde man Schulerfolg, Chancengerechtigkeit und Mehrsprachigkeit fördern, mit positiven Folgen für den Einzelnen sowie für die Volkswirtschaft. / The Italian Ministry of Education (MIUR) student register records that today in Italy more than one out of ten students is not an Italian citizen, although the majority of them were born there. Several statistical surveys indicate that "foreign" students, when compared to native students, show a poorer performance in Italian and in academic achievement.
This exploratory fieldwork carried out in schools in Turin (5th to 8th grade) analyzed data obtained through semi-structured interviews with 121 students and 26 parents as well as 141 questionnaires filled in by 27 teachers of Italian and family language. It showed that many students are "bilingual natives", as they grow up acquiring both Italian and another language; however, despite the fact that the interviewees rate polyglottism positively, schools don't usually offer targeted support in either language.
Within the cohort the broadest range of competences in Italian are found first among those with an Italian-speaking parent, then among those who arrived in Italy at pre-school age attending kindergarten there; this latter group shows higher competences than those born in Italy attending nursery there, as also in the INVALSI tests. As far as family language is concerned, data illustrate that its teaching increases its competences without affecting those in Italian: quite the opposite in fact. These results confirm the remarkable role played by the "other" language in successful language education.
MIUR is therefore called upon to include also linguistic data in its student register, so as to redefine its curricula according to EU Guidelines, and to identify specific procedures and resources for multilingual classes. This new policy would reduce the current cost of placing students in a lower grade, grade retention and drop-outs, and would promote school success, equal opportunities and multilingualism, with positive consequences both for the individuals and for the national economy.
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