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Examining the ethnoreligious dimension of conflicts in NigeriaTuki, Daniel 13 December 2024 (has links)
Gewaltsame Konflikte sind nach wie vor ein drängendes Problem in Nigeria. Da die nigerianische Bevölkerung entlang ethnischer und religiöser Linien polarisiert ist, werden Konflikte, die nichts mit ethnischer Zugehörigkeit und Religion zu tun haben, aufgrund der ethnischen und religiösen Identitäten der Konfliktakteure oft ethnoreligiös. Dadurch werden die Konflikte oft gewalttätiger und unlösbarer. Obwohl einige Studien über die ethnisch-religiöse Dimension von Gewaltkonflikten in Nigeria durchgeführt wurden, sind die meisten von ihnen qualitativ. Generell mangelt es an quantitativen Studien, die die ethnoreligiöse Dimension von Gewaltkonflikten in Nigeria untersuchen. In dieser Dissertation verwende ich große N-Erhebungsdaten und ökonometrische Techniken, um diese Lücke zu schließen. Ich konzentriere mich speziell auf zwei aktuelle Konflikte in Nigeria, nämlich den Sezessionskonflikt in der Ostregion Nigerias und die Gewalt zwischen nomadischen Hirten und ansässigen Gemeinschaften (insbesondere denjenigen, die Ackerbau betreiben) um Land und Wasserressourcen. Die drei empirischen Kapitel dieser Dissertation zeigen, dass Ethnizität und Religion für das Verständnis der gegenwärtigen Konflikte in Nigeria von entscheidender Bedeutung sind. Die Themen Ethnizität und Religion sind zwar umstritten, aber ihre Vernachlässigung bei der Analyse von Gewaltkonflikten verhindert ein ganzheitliches Verständnis des Problems. Lösungen können manchmal dort gefunden werden, wo wir am wenigsten bereit sind zu suchen. / Violent conflicts remain a nagging problem in Nigeria. Because Nigeria’s population is polarized along ethnic and religious lines, conflicts that have nothing to do with ethnicity and religion often turn ethnoreligious owing to the ethnic and religious identities of the conflict actors. This often makes conflicts more violent and intractable. Although some studies have been conducted on the ethnoreligious dimension of violent conflicts in Nigeria, most of them are qualitative. There is generally a dearth of quantitative studies examining the ethnoreligious dimension of violent conflicts in Nigeria. In this dissertation, I use large-N survey data and econometric techniques to fill this gap. I focus specifically on two contemporary conflicts in Nigeria—i.e., the secessionist conflict in Nigeria’s Eastern Region and the intercommunal violence between nomadic pastoralists and resident communities (especially those engaged in crop cultivation) over land and water resources. The three empirical chapters in this dissertation show that ethnicity and religion are crucial in understanding contemporary conflicts in Nigeria. While the topics of ethnicity and religion are contentious, their neglect in the analysis of violent conflicts prevents a holistic understanding of the problem. Solutions can sometimes be found in the places where we are least willing to look.
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Zwangsmobilität und Verkehrsmittelorientierung junger Erwachsener / Forced mobility and orientation towards transport modes of young adults: Creation of a typologyWittwer, Rico 23 January 2015 (has links) (PDF)
In der Mobilitätsforschung entstand in den vergangenen Jahrzehnten eine breite Wissensbasis für das Verständnis von Verkehrsursachen und Zusammenhängen, die das Verkehrsverhalten determinieren. Mit der Entwicklung von Verkehrsmodellen lag das Forschungsinteresse zunächst primär bei Ökonomen und Ökonometrikern sowie Verkehrsingenieuren. Bald kamen andere Wissenschaftsbereiche wie die Psychologie oder die Geowissenschaften hinzu, welche sich in der Folge zunehmend mit dem Thema Mobilität befassten und die zur Erklärung des menschlichen Verhaltens ganz unterschiedliche Methoden und Maßstäbe nutzten. Heute versuchen zumeist handlungsorientierte Ansätze, auf Individualebene, Faktoren zu bestimmen, die Aufschluss über die Verhaltensvariabilität in der Bevölkerung geben und damit einen möglichst großen Beitrag zur Varianzaufklärung leisten. Werden Einflussfaktoren in geeigneter Weise identifiziert und quantifiziert, können Defizite und Chancen erkannt und das Verhalten steuernde Maßnahmen entworfen werden. Mit deren Hilfe wird ungewollten Entwicklungen entgegengesteuert.
Junge Erwachsene stellen aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Phasen im Lebenszyklus, z. B. gerade anstehender oder abgeschlossener Ausbildung, Umzug in eine eigene Wohnung, Familiengründung, Neuorientierung in Arbeitsroutinen oder das Einleben in ein anderes Lebensumfeld einer fremden Stadt, intuitiv eine sehr heterogene Gruppe dar. Die Modellierung des Verhaltens ist für diese Altersgruppe besonders schwierig. Aus der Komplexität dieser Problemstellung heraus ist ersichtlich, dass fundierte Analysen zur Mobilität junger Erwachsener notwendig sind, um verkehrsplanerische Defizite aufzudecken und Chancen zu erkennen.
Der methodische Schwerpunkt des Beitrages liegt auf der Bildung einer Typologie des Verkehrsverhaltens junger Erwachsener. Die verwendete Datengrundlage ist das „Deutsche Mobilitätspanel – MOP“. Dabei wird der Versuch unternommen, zunächst Variablen aller relevanten Dimensionen des handlungsorientierten, aktivitätsbasierten Verkehrsverhaltens zusammenzustellen und für eine entsprechende Analyse aufzubereiten. Im Anschluss werden geeignete und in den Sozialwissenschaften erprobte Verfahren zur Ähnlichkeitsmessung eingesetzt, um möglichst verhaltensähnliche Personen zu typologisieren. Im Weiteren finden konfirmatorische Analysetechniken Anwendung, mit deren Hilfe Verhaltenshintergründe erklärt und inferenzstatistisch geprüft werden.
Als Ergebnis wird eine clusteranalytische Typologisierung vorgestellt, die im Anschluss anhand soziodemografischer Indikatoren und raumstruktureller Kriterien der Lagegunst beschrieben wird. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse können objektive und im Idealfall quantifizierbare, d. h. prognosefähige Merkmale zur Bildung verkehrssoziologischer und weitgehend verhaltensähnlicher Personengruppen genutzt werden. / Over the last few decades of mobility research, a wide base of knowledge for understanding travel determinants and causal relationships in mobility behavior has been established. The development of travel models was at first of interest primarily to economists and econometricians as well as transportation engineers. They were soon joined by other scientific areas such as psychology or the geosciences, which as a result increasingly addressed the theme of mobility and used quite different methodologies and criteria for explaining human behavior. Today, activity-oriented approaches generally attempt to determine individual-level factors that provide information on behavioral variability within the population, thereby contributing greatly to explaining variances. If explanatory factors can be properly identified and quantified, then deficiencies and opportunities can be recognized and measures for influencing behavior can be conceptualized. With their help, undesirable developments can be avoided.
Because of their highly differing stages in life, e.g. upcoming or recently completed education, moving into their own apartment, starting a family, becoming oriented in a work routine or adapting to a new environment in a different city, young adults are intuitively a very heterogeneous group. Modeling the behavior of this age group is particularly difficult. This problem makes it clear that founded analysis of the mobility of young adults is necessary in order to recognize deficiencies and opportunities in transportation planning.
The methodological focus of this work is on creating a typology of young adults’ travel behavior. The base data is from the “Deutsches Mobilitätspanel – MOP” (German Mobility Panel). An attempt is made to gather and prepare all relevant dimensions of decision-oriented, activity-based travel behavior for a corresponding analysis. Afterward, appropriate and proven methods from the social sciences are used to test for similarity in order to identify groups of persons which are as behaviorally homogeneous as possible. In addition, confirmatory data analysis is utilized which helps explain and test, through inferential statistics, determinants of behavior.
The resulting typology from the cluster analysis is presented and followed by a description using sociodemographic indicators and spatial criteria of accessibility. The findings make it possible to use objective and, ideally, quantifiable and therefore forecastable characteristics for identifying sociological population groups within which similar travel behavior is displayed.
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Zwangsmobilität und Verkehrsmittelorientierung junger Erwachsener: Eine TypologisierungWittwer, Rico 12 December 2014 (has links)
In der Mobilitätsforschung entstand in den vergangenen Jahrzehnten eine breite Wissensbasis für das Verständnis von Verkehrsursachen und Zusammenhängen, die das Verkehrsverhalten determinieren. Mit der Entwicklung von Verkehrsmodellen lag das Forschungsinteresse zunächst primär bei Ökonomen und Ökonometrikern sowie Verkehrsingenieuren. Bald kamen andere Wissenschaftsbereiche wie die Psychologie oder die Geowissenschaften hinzu, welche sich in der Folge zunehmend mit dem Thema Mobilität befassten und die zur Erklärung des menschlichen Verhaltens ganz unterschiedliche Methoden und Maßstäbe nutzten. Heute versuchen zumeist handlungsorientierte Ansätze, auf Individualebene, Faktoren zu bestimmen, die Aufschluss über die Verhaltensvariabilität in der Bevölkerung geben und damit einen möglichst großen Beitrag zur Varianzaufklärung leisten. Werden Einflussfaktoren in geeigneter Weise identifiziert und quantifiziert, können Defizite und Chancen erkannt und das Verhalten steuernde Maßnahmen entworfen werden. Mit deren Hilfe wird ungewollten Entwicklungen entgegengesteuert.
Junge Erwachsene stellen aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Phasen im Lebenszyklus, z. B. gerade anstehender oder abgeschlossener Ausbildung, Umzug in eine eigene Wohnung, Familiengründung, Neuorientierung in Arbeitsroutinen oder das Einleben in ein anderes Lebensumfeld einer fremden Stadt, intuitiv eine sehr heterogene Gruppe dar. Die Modellierung des Verhaltens ist für diese Altersgruppe besonders schwierig. Aus der Komplexität dieser Problemstellung heraus ist ersichtlich, dass fundierte Analysen zur Mobilität junger Erwachsener notwendig sind, um verkehrsplanerische Defizite aufzudecken und Chancen zu erkennen.
Der methodische Schwerpunkt des Beitrages liegt auf der Bildung einer Typologie des Verkehrsverhaltens junger Erwachsener. Die verwendete Datengrundlage ist das „Deutsche Mobilitätspanel – MOP“. Dabei wird der Versuch unternommen, zunächst Variablen aller relevanten Dimensionen des handlungsorientierten, aktivitätsbasierten Verkehrsverhaltens zusammenzustellen und für eine entsprechende Analyse aufzubereiten. Im Anschluss werden geeignete und in den Sozialwissenschaften erprobte Verfahren zur Ähnlichkeitsmessung eingesetzt, um möglichst verhaltensähnliche Personen zu typologisieren. Im Weiteren finden konfirmatorische Analysetechniken Anwendung, mit deren Hilfe Verhaltenshintergründe erklärt und inferenzstatistisch geprüft werden.
Als Ergebnis wird eine clusteranalytische Typologisierung vorgestellt, die im Anschluss anhand soziodemografischer Indikatoren und raumstruktureller Kriterien der Lagegunst beschrieben wird. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse können objektive und im Idealfall quantifizierbare, d. h. prognosefähige Merkmale zur Bildung verkehrssoziologischer und weitgehend verhaltensähnlicher Personengruppen genutzt werden. / Over the last few decades of mobility research, a wide base of knowledge for understanding travel determinants and causal relationships in mobility behavior has been established. The development of travel models was at first of interest primarily to economists and econometricians as well as transportation engineers. They were soon joined by other scientific areas such as psychology or the geosciences, which as a result increasingly addressed the theme of mobility and used quite different methodologies and criteria for explaining human behavior. Today, activity-oriented approaches generally attempt to determine individual-level factors that provide information on behavioral variability within the population, thereby contributing greatly to explaining variances. If explanatory factors can be properly identified and quantified, then deficiencies and opportunities can be recognized and measures for influencing behavior can be conceptualized. With their help, undesirable developments can be avoided.
Because of their highly differing stages in life, e.g. upcoming or recently completed education, moving into their own apartment, starting a family, becoming oriented in a work routine or adapting to a new environment in a different city, young adults are intuitively a very heterogeneous group. Modeling the behavior of this age group is particularly difficult. This problem makes it clear that founded analysis of the mobility of young adults is necessary in order to recognize deficiencies and opportunities in transportation planning.
The methodological focus of this work is on creating a typology of young adults’ travel behavior. The base data is from the “Deutsches Mobilitätspanel – MOP” (German Mobility Panel). An attempt is made to gather and prepare all relevant dimensions of decision-oriented, activity-based travel behavior for a corresponding analysis. Afterward, appropriate and proven methods from the social sciences are used to test for similarity in order to identify groups of persons which are as behaviorally homogeneous as possible. In addition, confirmatory data analysis is utilized which helps explain and test, through inferential statistics, determinants of behavior.
The resulting typology from the cluster analysis is presented and followed by a description using sociodemographic indicators and spatial criteria of accessibility. The findings make it possible to use objective and, ideally, quantifiable and therefore forecastable characteristics for identifying sociological population groups within which similar travel behavior is displayed.
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Die Gegenwart der toten Bischöfe / Episkopale Memoria in England von 1200 bis 1550Wolf, Sören 05 May 2022 (has links)
Die Dissertation stellt erstmals die episkopale Memoria in England von 1200 bis 1550 im Zusammenhang dar. Das christliche, rituelle Totengedenken, das in der heutigen Forschung mit den Begriffen des Memorial- und Stiftungswesens beschrieben wird, sorgte in diesem Zeitraum für gesellschaftliche Dynamik. In England war die soziale Gruppe der Bischöfe einer der bedeutendsten Träger jener Gedächtniskultur, die auf der Vorstellung beruhte, dass die Toten und ihre im Fegefeuer leidenden Seelen in der Welt gegenwärtig blieben.
In einem System gegenseitiger Hilfestellungen hofften die Lebenden und die Toten bis zum Jüngsten Gericht das Seelenheil zu erlangen. Dabei sollten ihr gesellschaftlicher Status und ihre eingenommenen, sozialen Rollen im Tod beibehalten werden. Religiöse Gründe und Repräsentationsstreben bestimmten alle Formen episkopalen Totengedenkens.
Die Variabilität bischöflicher Memoria, die sich in Gegenständen und Ritualen äußerte, ist so anhand der englischen Beispiele vorher nicht behandelt worden. Jeder Aspekt wird als Baustein für das erst in seiner Gesamtheit voll wirksame Totengedächtnis verstanden. Fehlende Bausteine oder isolierende Betrachtungen führen zu verzerrter Wahrnehmung. Von zentraler Bedeutung sind hier dennoch die Grabmäler und ihre Typologie. Sie werden vor dem Hintergrund von Auftraggeberanforderungen, funktionalen Aspekten sowie künstlerischen, orts- und zeitspezifischen Optionen der Handwerker behandelt.
Formen und Funktionen der Grabmäler, Liturgien, außerliturgischen Rituale, Bau- und Kunstwerke bedingten und durchdrangen sich gegenseitig. Aus dem Anspruch auf ein angemessenes Totengedenken ergaben sich weitreichende soziale Folgen und ein reiches Erbe an Objekten und Bauwerken. Die vorliegende Arbeit verschafft Einsichten in die Phänomene episkopaler Memoria in England, indem sie gegenseitige Kommentierungen und Wechselwirkungen aufzeigt und sich dafür kunst-, glaubens- und sozialgeschichtlich relevanter Quellen bedient. / The dissertation is presenting a unique as well as coherent treatment of the topic of episcopal memorialization in England from 1200 to 1550. The English episcopacy was of substantial importance for furthering the promotion of what is now called the medieval system of foundation and commemoration. During the period concerned, it was believed that the dead and their suffering souls would stay alive in purgatory and were thought to be still present and spiritually connected to the living. By providing mutual support, people hoped to gain salvation on Last Judgement. Social status and role gained in life were to be retained after death and also had to be visually represented in tombs and rituals. Religious reasons and criteria of representation dominated all kinds of episcopal commemoration.
Variability of memorialization, expressed in objects and rituals, was yet to be documented with English episcopal monuments and features. The commemoration of one single bishop consisted of many individual aspects. Hence, missing aspects and isolated interpretations are causing misunderstandings and distorted views. Forms and functions of tombs, liturgies, non-liturgical rituals, buildings and artworks influenced each other and were substantially linked.
The typology of bishop’s tombs explains which options craftsmen and clients had in certain ages and under certain conditions. Patrons made demands for the look of the monuments. On the other hand, craftsmen created a personal portfolio of what they could offer to potential customers. Bishop’s tombs were also orchestrated with theatrical effects.
Aspiration of appropriate commemoration led to wide-ranging social implications and a rich inheritance of objects and building constructions. This dissertation provides annotations and interrelations within the phenomenon of memorialization by considering various areas of history, like the history of art, faith and society.
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Uneigentliche Differenz / Literarische Diskurse zu den gesellschaftlichen Zugehörigkeiten von horon und jeli in WestafrikaCarovani, Anne M. 27 February 2019 (has links)
Die Arbeit untersucht Differenzdiskurse zu zwei historischen sozialen Identitäten im Manden (Westafrika) anhand mündlich und schriftlich tradierter Texte unterschiedlicher Sprachen (Bambara, Französisch, Deutsch, Englisch) und Genres (Reisebericht, Preislied (fasa), Epos (maana), Roman, Märchen (nsiirin), Lied (donkili)), die zwischen dem 14. bis 21. Jahrhundert erschienen sind.
Die Differenz von horon, dem Edlen, Freien und jeli, dem 'Handhaber des Wortes' wird dabei höchst unterschiedlich als komplexer Beziehungsmodus diskursiv und performativ hervorgebracht und gestaltet. Als uneigentliche Differenz bildet sie sich unter der Prämisse des Schamprinzips vor allem entlang der jeweils vorgenommenen Zuschreibungen von freigiebigem Renommee-Suchenden und erbittendem Panegyriker.
Die analysierten Texte, die den Zeitraum von Beginn des mittelalterlichen Mali-Reiches bis Mitte des 20. Jahrhunderts als intradiegetisches Setting haben, verhandeln die Differenz entsprechend spezifischer Wirkungsintentionen von einer Außenseiter-Perspektive, z.T. zur Legitimation kolonialer Absichten oder von einer Insider-Perspektive aus, um, teils politisch motiviert, das eigene kulturelle Erbe zu valorisieren oder auch um (historische) Mißstände anzuprangern. Dabei wird die Differenz von jeli und hↄrↄn unterschiedlich ausgestaltet, mit dem horon als Helden (ŋana, cεfarin), König (mansa, faama), Gastgeber (jatigi) und dem jeli als Meisterredner/sänger (ŋaara), Reputations-Verantwortlichen, Klienten des jatigi.
Literatur wie Differenz wird als rhetorischer Ort kreativer Verhandlungen, strategischer (Neu)schöpfungen betrachtet, durch welche die jeweiligen Akteure spezifische Interessen verfolgen und damit variabel an Diskursen und damit an Wirklichkeiten mitgestalten. Jeli und horon verändern sich als literarische Konstruktion in Abhängigkeit von ästhetischen und ideologischen Strategien. / The present work examines discourses of difference about two historical social identities in Manden (West Africa) using oral and written literary texts of different languages (Bambara, French, German, English) and genres (travelogue, praise song (fasa), epic (maana), novel, fairy tale, song (dↄnkili)), published between the 14th to the 21st century.
The difference between horon, the noble, the free, and jeli, the 'handler of the word', is produced and shaped in a highly differentiated way as a complex mode of relation(ship) in a discursive and performative manner. As an improper difference it is formed under the premise of the principle of shame, especially along the attributions made between the generous rewards seeker and the panegyrical requester.
The analysed texts, which have the period from the beginning of the medieval Mali empire to the middle of the 20th century as an intradiegetic setting, negotiate the difference according to specific intended effects from an outsider perspective, eg. for purposes of legitimacy of colonial intentions or from an insider perspective, partly politically motivated, in order to valorise one's own cultural heritage or to denounce (historical) grievances. The difference between jeli and hↄrↄn appears in varying ways, with the horon as hero (ŋana, cεfarin), king (mansa, faama), host (jatigi) and the jeli as master-singer/-orator (ŋaara), reputational entrepreneur, client of a jatigi.
Literature and Difference are considered both as a rhetorical place of creative negotiation, of strategic (re)creation, through which the respective actors pursue specific interests and thereby participate in shaping discourses and thus realities. The jeli, who is at the same time performer, narrator and protagonist of many narratives, and the horon, determined by his status and his ethos, change as a literary construction depending on aesthetic and ideological strategies.
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Leben als Experiment / Selbstsorge und Lebenskunst bei Nietzsche, Wittgenstein und SontagJaspers, Kristina Lianne 21 January 2025 (has links)
Leben als Experiment. Selbstsorge und Lebenskunst bei Nietzsche, Wittgenstein und Sontag. Für Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein und Susan Sontag sind Leben und Werk nicht voneinander zu trennen. Sie beschäftigen sich intensiv mit Fragen der Selbstformung und der Suche nach einem gelungenen Leben – teilweise im direkten Bezug aufeinander. So sieht Wittgenstein in Nietzsche ein Vorbild in Fragen der Stilistik und Introspektion; Sontag möchte Wittgenstein in der Konsequenz seiner Lebensentscheidungen folgen und Nietzsche in seinem Selbstbewusstsein sowie in seiner Selbstkritik. Die Lektüre geistesverwandter Den-ker:innen dient allen dreien als Anregung und Bestärkung auf ihrem eigenen Lebensweg. Die vorliegende Arbeit untersucht drei Experimentierfelder, auf denen Nietzsche, Wittgenstein und Sontag sich in ihrer Selbstsorge und Lebenskunst erprobt haben: Ortswechsel dienen der Veränderung des äußeren Umfelds, der Suche nach neuen Anregungen oder dem Rückzug in eine ihnen gemäße Umgebung. Die Beschäftigung mit Gesundheit und Krankheit betrifft ihre psychische wie physische Verfasstheit und schließt zugleich mentale Übungen ein, die der Modifikation ihrer Haltungen und Wertmaßstäbe dienen. In der künstlerischen Praxis suchen sie neue Erfahrungen, ein anderes Selbsterleben sowie Ausdrucksmöglichkeiten jen-seits der Sprache. Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede lassen sich in den Strategien der drei Denker:innen nachweisen? Und wie können ihre Ansätze zu Selbstsorge und Lebenskunst für heute frucht-bar gemacht werden? Die Untersuchung zieht hierfür aktuelle Studien aus der Psychologie und anderen Disziplinen heran und eröffnet damit weitere Forschungsfelder zu Fragen der Selbstkonstitution und Lebenskunst. Zahlreiche Dokumente aus dem Nachlass sowie Lesespu-ren aus der Bibliothek von Susan Sontag werden erstmals zitiert und zugänglich gemacht. / Life as an Experiment. Self-Care and the Art of Living in Nietzsche, Wittgenstein and Sontag. From the perspectives of Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein, and Susan Sontag, life and work cannot be separated. Each of them dealt intensively with questions of self-formation and the search for a successful life—sometimes in direct reference to one another. Thus, Wittgenstein saw Nietzsche as a role model in questions of stylistics and introspection; Sontag aspired to follow Wittgenstein in the consistency of his life decisions and Nietzsche in his self-awareness and self-criticism. Reading thinkers with similar views served all three authors as a stimulus and encouragement on their own paths in life. This study examines three fields of experimentation through which Nietzsche, Wittgenstein, and Sontag tested themselves in their self-care and art of living. Changes of place served to alter the external environment, to provide new stimulation, or as a retreat into an environment that suited them. A preoccupation with health and illness affected their psychological as well as physical constitutions and, at the same time, included mental exercises that served to modi-fy their attitudes and value standards. And finally, in their respective artistic practices, they sought new experiences, a deeper level of self-experience, and possibilities of expression be-yond language. What similarities and differences can be found in the strategies of these three thinkers? And how are their approaches to self-care and the art of living applicable today? This work draws on current studies from psychology and other disciplines and opens up further fields of re-search on questions of self-constitution and the art of living. Numerous documents from Su-san Sontag’s estate and reading traces from her library are cited and made accessible for the first time.
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Bambine e ragazzi bilingui nelle classi multietniche di Torino / Il sistema scolastico a confronto con opportunità, complessità e sfide del plurilinguismoRitucci, Raffaella 24 October 2018 (has links)
L'anagrafe studenti del MIUR registra come oggi in Italia più di uno studente su dieci non è cittadino italiano, pur essendo la maggioranza di loro nata in questo paese. Numerose indagini statistiche mostrano come gli allievi "stranieri" presentino, rispetto a quelli italiani, ridotte competenze in italiano e minore successo scolastico.
Questa ricerca esplorativa svolta in alcune scuole di Torino (V elementare-III media) ha analizzato dati ottenuti tramite interviste semi-strutturate a 121 studenti e 26 genitori e 141 questionari compilati da 27 insegnanti di italiano e di lingua di famiglia. Da essa è emerso che molti studenti sono "nativi bilingui", poiché crescono usando l'italiano e un'altra lingua. Questo poliglottismo, valutato dagli intervistati assai positivamente, non si rispecchia però nella prassi scolastica: un supporto mirato in italiano e l'insegnamento della lingua di famiglia sono di regola una chimera.
All'interno del campione le più ampie competenze in italiano si trovano fra chi ha un genitore italofono e chi è arrivato in Italia in età prescolare frequentandovi la scuola materna; come constatato anche nei test INVALSI, chi è nato in Italia e vi ha frequentato l'asilo nido è leggermente svantaggiato. Rispetto alla lingua di famiglia risulta che il suo studio porta a migliori competenze in essa, senza nuocere all'italiano: anzi. Emerge quindi il ruolo significativo della lingua "altra" per un'educazione linguistica efficace.
L'invito al MIUR è quindi di integrare la propria anagrafe con dati linguistici, così da ridefinire i propri curricula secondo le Linee Guida Comunitarie, individuando procedure e risorse specifiche per le classi multilingui. Con un investimento ridotto, paragonato con il costo attuale dato da retrocessioni, ripetenze e abbandono scolastico, si riuscirebbe a sostenere il successo scolastico, le pari opportunità e il plurilinguismo, con conseguenze positive per i singoli e per l'economia nazionale. / Das Schulregister des Kultusministeriums MIUR verzeichnet, dass mehr als jede/r zehnte aller Schüler/innen in Italien keine italienische Staatsbürgerschaft hat, obwohl sie mehrheitlich dort geboren wurden. Zahlreiche Erhebungen weisen für sie im Vergleich zu den italienischen Mitschülern/innen geringere Italienischkenntnisse und weniger schulischen Erfolg auf.
Innerhalb dieser explorativen Feldforschung haben Einzelinterviews mit 121 Schülern/innen (5.-8. Klasse) in Turiner Schulen und mit 26 Eltern, sowie die Auswertung von 141 an 27 Italienisch- und Herkunftsprachlehrer/innen verteilten Fragebögen ergeben, dass viele Schüler/innen "zweisprachige Natives" sind, da sie mit Italienisch und einer anderen Sprache aufwachsen. Dieser Polyglottismus, den die Interviewten sehr positiv bewerteten, findet jedoch in der Schulpraxis keine Entsprechung: Gezielte Förderung im Italienischen und der Unterricht der Familiensprache sind meist Wunschdenken.
In der Kohorte haben die Schüler/innen mit den besten Italienischkenntnissen einen italophonen Elternteil bzw. kamen im Vorschulalter nach Italien und besuchten dort den Kindergarten. Dagegen sind, wie auch bei den INVALSI-Tests, die in Italien geborenen und die dann die Krippe besuchten, leicht benachteiligt. Was die Familiensprache angeht, verbessert ihr Erlernen die Kompetenzen darin, ohne dem Italienischen zu schaden: Im Gegenteil. Diese Ergebnisse bestätigen die wichtige Rolle der "anderen" Sprache für einen gelungen Spracherwerb.
Das MIUR sollte also sein Schulregister mit Sprachdaten ergänzen, um die Curricula im Sinn der EU-Vorgaben umzuschreiben und den sprachlich heterogenen Klassen gezielte Ressourcen und definierte Vorgehensweisen zur Verfügung zu stellen. Mit geringeren Mitteln, im Vergleich zu den jetzigen Kosten für Herunterstufung, Klassenwiederholung und Schulabbruch würde man Schulerfolg, Chancengerechtigkeit und Mehrsprachigkeit fördern, mit positiven Folgen für den Einzelnen sowie für die Volkswirtschaft. / The Italian Ministry of Education (MIUR) student register records that today in Italy more than one out of ten students is not an Italian citizen, although the majority of them were born there. Several statistical surveys indicate that "foreign" students, when compared to native students, show a poorer performance in Italian and in academic achievement.
This exploratory fieldwork carried out in schools in Turin (5th to 8th grade) analyzed data obtained through semi-structured interviews with 121 students and 26 parents as well as 141 questionnaires filled in by 27 teachers of Italian and family language. It showed that many students are "bilingual natives", as they grow up acquiring both Italian and another language; however, despite the fact that the interviewees rate polyglottism positively, schools don't usually offer targeted support in either language.
Within the cohort the broadest range of competences in Italian are found first among those with an Italian-speaking parent, then among those who arrived in Italy at pre-school age attending kindergarten there; this latter group shows higher competences than those born in Italy attending nursery there, as also in the INVALSI tests. As far as family language is concerned, data illustrate that its teaching increases its competences without affecting those in Italian: quite the opposite in fact. These results confirm the remarkable role played by the "other" language in successful language education.
MIUR is therefore called upon to include also linguistic data in its student register, so as to redefine its curricula according to EU Guidelines, and to identify specific procedures and resources for multilingual classes. This new policy would reduce the current cost of placing students in a lower grade, grade retention and drop-outs, and would promote school success, equal opportunities and multilingualism, with positive consequences both for the individuals and for the national economy.
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